Fernstudium psychologie (www.ibw-institut.de)

gabs ja jetzt schon öfters, aber ich habe vor dort ein fernstudium als psychotherapeut oder psychologischer berater zu belegen.

was haltet ihr davon ?

von der uni halte ich nichts… das geht m.E. nach am Sinn der psychologie vorbei.

Hallo!

was haltet ihr davon ?

Also irgendwie kommt mir das merkwürdig vor. Die meisten studieren 5 oder mehr Jahre an der Universität und machen dann eine sehr teure und sehr arbeitsintensive Psychotherapeutenausbildung. Warum sollte man diese Strapazen auf sich nehmen, wenn das Ganze auch so einfach gehen sollte, wie es www.ibw-institut.de anpreist? 24 Monate mit wöchentlich 4-6 Stunden Studienzeit? Sehr merkwürdig, wenn ich das mit den üblichen Anforderungen an eine Psychotherapieausbildung für Psychologen vergleiche.

von der uni halte ich nichts… das geht m.E. nach am Sinn der
psychologie vorbei.

Was ist denn Deines Erachtens der Sinn der Psychologie? Und wieso geht die universitäre Ausbildung an diesem Sinn vorbei?

Grüße,

Oliver Walter

Hallo Pollux,

irgend etwas wird fehlen. Aber mal schaun. Ich habe mir da jetzt mal ein paar Studienpläne bestellt, von denen ich weiß, daß allgemein ein Psychologiestudium absolviert sein muß, um aufbauend ein zusätzliches Studium abzuschließen.
Was ohne geht wäre z. B. der psychologische Berater (Ausbildungsdauer normal drei Jahre in Vollzeit).
Voraussetzung für den Klang- und Musiktherapeuten wäre ein Studium im Bereich Musik oder eine Ausbildung zum Heilpädagogen.

Ich will Dir das Ding nicht vermiesen, aber ich schätz mal, Dir wird am Ende lediglich ein Zertifikat überreicht, mit dem Du nichts anfangen kannst, weil Du ohne Psychologie- Studium gar nicht praktizieren darfst.

lieben Gruß,
fionny

Begriff: praktizieren
Hallo,

Ich will Dir das Ding nicht vermiesen, aber ich schätz mal,
Dir wird am Ende lediglich ein Zertifikat überreicht, mit dem
Du nichts anfangen kannst, weil Du ohne Psychologie- Studium
gar nicht praktizieren darfst.

ich wollte nur kurz darauf hinweisen, dass er natürlich praktizieren kann, die Frage ist nur: als was? Du hast den psychologischen Berater schon genannt. Allerdings ist für diese Art des „Praktizierens“ (fast?) überhaupt keine Ausbildung nötig, wie ja der Esoterikbereich deutlich zeigt. Fraglich ist noch, welche Art von Klientel man mit einer solchen Ausbildung erwarten kann.

En gros würde ich auch eher abraten.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Thomas,

ich wollte nur kurz darauf hinweisen, dass er natürlich
praktizieren kann, die Frage ist nur: als was?

Hast schon Recht, Praktizieren und Praktizieren sind zwei Paar Schuhe…habe mich da wohl etwas zu salopp ausgedrückt.
Mit Zertifikaten oder Bescheinigungen kann keine Zulassung erworben werden. Ohne Zulassung keine eigenständige Praxis. Was nicht heißen soll, daß es dennoch gemacht wird. Wo kein Kläger, da kein Richter.

Du hast den
psychologischen Berater schon genannt. Allerdings ist für
diese Art des „Praktizierens“ (fast?) überhaupt keine
Ausbildung nötig,

Danke, denn ohne Deine Aussage wäre ich nicht auf die Idee gekommen, danach zu googlen. Erstaunlich, da wird ein eigenständiger Beruf (wurde mir von öffentlichen berufsberatenen Seiten bezüglich Umschulung so verkauft), als umbenannte Esoterik an den Mann gebracht.
Nach meinen Infos ist es eine dreijährige staatl. anerkannte Ausbildung. Gefunden wird der psychologische Berater innerhalb Teams, unter den Fittichen von Psychologen. Du kannst es vergleichbar sehen wie Krankenpfleger/Pflegehelfer.

wie ja der Esoterikbereich deutlich zeigt.

…erkenne ich da ein Konkurenzdenken?

lieb gerüßt,
fionny

Hallo Fionny,

Mit Zertifikaten oder Bescheinigungen kann keine Zulassung
erworben werden. Ohne Zulassung keine eigenständige Praxis.
Was nicht heißen soll, daß es dennoch gemacht wird. Wo kein
Kläger, da kein Richter.

na, das gefällt mir den doch nicht :smile: , wenn du den Begriff der „Praxis“ so eingrenzt, als sei alles, was nicht „zugelassene Praxis“ (Dipl.-Psych.) sei, von vornherein illegal. Dass es viel Schindluder gibt, bestätige ich gerne, aber das heißt ja nicht, dass alles, was nicht im obigen Sinne zugelassen ist, Schindluder wäre (oder gar sein muss).

Gefunden wird der psychologische Berater innerhalb
Teams, unter den Fittichen von Psychologen. Du kannst es
vergleichbar sehen wie Krankenpfleger/Pflegehelfer.

Ja, aber damit hat der Beruf doch auch eine Berechtigung. Dass er untergeordneter Natur ist, ist doch kein Manko. Wichtig scheint mir lediglich, dass jeder weiß, was er selbst machen kann (und natürlich auch, was er machen darf und was nicht).

wie ja der Esoterikbereich deutlich zeigt.

…erkenne ich da ein Konkurenzdenken?

Ich weiß nicht so ganz, was du meinst, aber ich vermute, du versuchst damit, die „Philosophische Praxis“ in die Esoterik zu drücken. Sollte das so sein, dann kann ich dir nur folgende Werke als Lektüre anbieten (zwei Magisterarbeiten, eine Dissertation, eine Habilitation, letztere für Psychologen besonders interessant, weil von einem Dipl.-Psych. verfasst):

  • Gerd B. Achenbach, Philosophische Praxis, Köln 1984 (gekürzte 2. Aufl. 1987),
    ISBN 3-924794-00-6 Buch anschauen (2. A.: 3-924794-05-7 )
  • Melanie Berg, Philosophische Praxen im deutschsprachigen Raum. Eine kritische Bestandsaufnahme, Essen 1992 (Magisterarbeit), ISBN 3-89206-472-5 Buch anschauen
  • Michael Zdrenka, Konzeptionen und Probleme der philosophischen Praxis, Köln 1997 (Magisterarbeit Bonn1996), ISBN 3-924794-37-5 Buch anschauen
  • Eckart Ruschmann, Philosophische Beratung, Stuttgart 1999 (Habil. Klagenfurt 2001), ISBN 3-17-015899-6 Buch anschauen
  • Patrick Neubauer, Schicksal und Charakter. Lebensberatung in der „Philosophischen Praxis“, Hamburg 2000 (Diss. Berlin 2000), ISBN 3-8300-0202-5 Buch anschauen

Es gibt auch Literaturlisten im Netz, z. B. hier:
http://www.geocities.com/Athens/Forum/5914/pc-bibl.html .

In Kürze: Es besteht von Seiten der Philosophischen Praxis überhaupt kein Konkurrenzverhältnis, weder in Bezug auf Esoterik (denn die beschäftigt sich mit ganz anderen Dingen), noch etwa zur Psychologie oder Psychotherapie. Gelegentlich ist es vielmehr umgekehrt so, dass Psychologen/Psychotherapeuten die Philosophische Praxis als Konkurrenz empfinden, aber auch das ist unnötig, denn Philosophische Praxis ist schlicht eine Ergänzung zu den bisher schon bestehenden Angeboten für eine Klientel, die sich eben anderswo nicht verstanden fühlt. Freilich gibt es auch innerhalb der PP große Unterschiede, ebenso wie in der Psychologie/Psychotherapie, aber das ist ja selbstverständlich, denke ich.

Ich zögere jedenfalls nicht (und habe das auch schon mehrfach getan), jemanden, den ich für therapiebedürftig halte, zu einem Psychologen/Psychotherapeuten zu schicken (allerdings schicke ich niemanden zum Esoteriker … *g*).

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo,

gabs ja jetzt schon öfters, aber ich habe vor dort ein
fernstudium als psychotherapeut oder psychologischer berater
zu belegen.

Generell finde ich es äusserst unglücklich einen Beruf im Fernstudium zu erlernen, der für den Umgang / die Beratung mit Menschen qualifizieren soll.

Davon abgesehen ist der psychologische Berater eine Berufsbezeichnung, die sich jeder auf ein Stück Pappe schreiben und an seine Tür hängen kann. Eine Ausbildung zum Psychotherapeuten wirst du nicht bei ibw absolvieren können, denn Psychotherapeut ist ein gesetzlich geschützter Begriff.

Wer darf sich Psychotherapeut nennen?
Ausschliesslich Ärzte und Psychologen MIT Zusatzausbildung, wobei hier auch nicht alle Ausbildungen zugelassen sind (zB Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie)

Es gibt noch einen eingeschränkten Heilpraktikerschein, der sogenannte „kleine“ HP, der auch Heilpraktiker für Psychotherapie genannt wird. Dazu bieten fast alle Heilpraktikerschulen die Ausbildung zum psychologischen Berater an (oberflächlicher Querschnitt durch gängige möglichen Beratungsansätze).

Heilpraktiker für Psychotherapie dürfen sich die Absolventen dieser Ausbildungen dann nennen, wenn sie die Überprüfung beim Gesundheitsamt (dort wird überprüft, ob sie in der Lage sind psychische Krankheiten zu erkennen, denn die dürfen sie nicht behandeln) bestanden haben.

was haltet ihr davon ?

Hm, scheint mir inhaltlich eher oberflächlich zu sein… und noch dazu als Fernstudium… nee

von der uni halte ich nichts… das geht m.E. nach am Sinn der
psychologie vorbei.

Psycholgie ist eine Naturwissenschaft. Willst du therapeutisch arbeiten, hast du auch an der Uni nix verloren, denn Therapie wird dort nicht gelehrt…

Gruß
Xelya

Hallo!

Willst du therapeutisch
arbeiten, hast du auch an der Uni nix verloren, denn Therapie
wird dort nicht gelehrt…

Doch, an der Uni bekommt man auch ´was von der Psychotherapie mit und zwar nicht nur theoretisch.

Gruß,

Oliver Walter

Hallo Thomas,

na, das gefällt mir den doch nicht :smile: , wenn du den Begriff
der „Praxis“ so eingrenzt, als sei alles, was nicht
„zugelassene Praxis“ (Dipl.-Psych.) sei, von vornherein
illegal. Dass es viel Schindluder gibt, bestätige ich gerne,
aber das heißt ja nicht, dass alles, was nicht im obigen Sinne
zugelassen ist, Schindluder wäre (oder gar sein muss).

Mit dem Wort Praxis meine ich einen offiziellen Behandlungs- und oder Untersuchungsraum. Je nach Bedarf wähle ich hier die entsprechende Fachrichtung. Ein Arzt hat in der Regel eine Praxis, die sich Allgemeinmedizin nennt, ich kann aufgrund des Schildes an der Tür davon ausgehen, daß hier meine Grippe diagnostiziert und behandelt werden kann (die entsprechende Therapie verordnet wird). Ein Psychotherpeut wird mir bei psychologischen Problemen helfen, entsprechend Diagnosen erstellen und mir Therapien verordnen können und *dürfen*.
Natürlich kann ich jetzt daher gehen, und aus meinem Wohnzimmer einen Beratungsraum machen ( was anderes dürfte ich nicht, und wäre es auch nicht). Ich könnte mir an die Tür hängen z.B. *esoterische Beratung* oder ähnliches, aber ich darf nicht mit dem Titel psychologische Beratung oder gar Psychotherapie werben. Ebenso darf ich mir an die Haustür *Naturheilkunde* hängen, aber ich darf mir nicht einen medizinischen Titel anhängen.
So ist z. B. die Praxis des Heilpraktikers, die des Heilpädagogen, die des Fußpflegers ect. entsprechend ausgeschildert. Was glaubst Du, aus welchem Grund nicht überall med. oder Arzt, therapeutisch beisteht.
Eine Praxis ist etwas offiziell genehmigtes, alles andere sind Wohnzimmernischen, in denen manchmal sogar erfolgreich experimentiert wird.

Ja, aber damit hat der Beruf doch auch eine Berechtigung. Dass
er untergeordneter Natur ist, ist doch kein Manko. Wichtig
scheint mir lediglich, dass jeder weiß, was er selbst machen
kann (und natürlich auch, was er machen darf und was nicht).

Habe ich auch nicht als Manko gesehen, mir ist nur persönlich etwas ganz Entscheidenes klar geworden, als ich die Gegenüberstellung bezüglich der Links, die ich fand, machte.

Ich weiß nicht so ganz, was du meinst, aber ich vermute, du
versuchst damit, die „Philosophische Praxis“ in die Esoterik
zu drücken.

Muß ich nicht reindrücken, Philosophie ist ein Zweig, für den sich Esoteriker interessieren. Esoterik ist a u c h ein Stückchen Philsophie.

Sollte das so sein, dann kann ich dir nur folgende
Werke als Lektüre anbieten (zwei Magisterarbeiten, eine
Dissertation, eine Habilitation, letztere für Psychologen
besonders interessant, weil von einem Dipl.-Psych. verfasst):

Ich danke Dir, ist alles auf meine Bücherliste gelandet. Werde es nach und nach be/verarbeiten.

In Kürze: Es besteht von Seiten der Philosophischen Praxis
überhaupt kein Konkurrenzverhältnis, weder in Bezug auf
Esoterik (denn die beschäftigt sich mit ganz anderen Dingen),
noch etwa zur Psychologie oder Psychotherapie. Gelegentlich
ist es vielmehr umgekehrt so, dass
Psychologen/Psychotherapeuten die Philosophische Praxis als
Konkurrenz empfinden, aber auch das ist unnötig, denn
Philosophische Praxis ist schlicht eine Ergänzung zu den
bisher schon bestehenden Angeboten für eine Klientel, die sich
eben anderswo nicht verstanden fühlt. Freilich gibt es auch
innerhalb der PP große Unterschiede, ebenso wie in der
Psychologie/Psychotherapie, aber das ist ja
selbstverständlich, denke ich.

War ich vielleicht ein wenig *Sensibelchen*, kam mir wie ein Seitenblick und Draufzeig vor…*die da im anderen Brett*… :wink:
Nein ich sehe auch keinerlei Konkurenz, jeder in seinem Bereich, und doch ergänzend. Was nicht ausschließt, daß sich dadurch Interesse für andere Fachgebiete bildet, und somit nach einiger Zeit auch Erfahrungswerte entwickelt werden, die nicht zu verachten sind.

Ich zögere jedenfalls nicht (und habe das auch schon mehrfach
getan), jemanden, den ich für therapiebedürftig halte, zu
einem Psychologen/Psychotherapeuten zu schicken (allerdings
schicke ich niemanden zum Esoteriker … *g*).

*g* und ich verordne keine Heilsteine, und pendel niemanden Energien ein…ich hab’s wohl zu sehr mit den ethischen Grundsätzen.

herzlichst,
fionny

Hallo pollux,

schau Dir mal die Fernuniversität Hagen an. Sie arbeitet mit anderen Universitäten zusammen, die unter anderem Fachbereiche der Psychologie/Soziologie anbieten.

http://www.fernuni-hagen.de/

http://www.fernuni-hagen.de/PSYCHINST/Psychinstitut…

lieben Gruß,
fionny

Einspruch… Kommentar
Hallo,

Willst du therapeutisch
arbeiten, hast du auch an der Uni nix verloren, denn Therapie
wird dort nicht gelehrt…

Doch, an der Uni bekommt man auch ´was von der Psychotherapie
mit und zwar nicht nur theoretisch.

Sorry, da habe ich mich wohl unklar ausgedrückt.
In der Regel (da mag es möglicherweise rühmliche Ausnahmen geben) gibt es keine PT/PA-Ausbildung im Rahmen des Studiums… nur etwas „mitbekommen“ reicht meines Erachtens nicht aus, um nachher therapeutisch zu arbeiten…
Wie siehst du das?

Gruß
Xelya

Hallo Fionny,

Natürlich kann ich jetzt daher gehen, und aus meinem
Wohnzimmer einen Beratungsraum machen ( was anderes dürfte ich
nicht, und wäre es auch nicht).

das stimmt nicht, die meisten Philosophischen Praxen
(vgl. http://www.philosophischepraxis.de/praxenverzeichnis… ),
haben einen separaten Raum.

Ich könnte mir an die Tür
hängen z.B. *esoterische Beratung* oder ähnliches, aber ich
darf nicht mit dem Titel psychologische Beratung oder gar
Psychotherapie werben. Ebenso darf ich mir an die Haustür
*Naturheilkunde* hängen, aber ich darf mir nicht einen
medizinischen Titel anhängen.

Ja, das ist richtig, aber ich weiß nicht, warum du das betonst, denn darüber haben wir keinen Dissenz.

So ist z. B. die Praxis des Heilpraktikers, die des
Heilpädagogen, die des Fußpflegers ect. entsprechend
ausgeschildert. Was glaubst Du, aus welchem Grund nicht
überall med. oder Arzt, therapeutisch beisteht.

Hier im Osten z. B. gibt es sogenannte Diplommediziner, die keinen Dr. med. haben, aber prinzipiell die gleiche Ausbildung (abgesehen von der Promotion, und die kann ja bekanntlich auch bei Medizinern oder Psychologen etwa historische Themen behandeln). Ok, das ist eine Besonderheit der DDR gewesen, aber prinzipiell könnte sich so jemand auch im Westen niederlassen. Ich will also keineswegs bestreiten, dass in vielen Fällen (meinetwegen auch in der Mehrzahl der Fälle) die Ausbildung am Praxisschild erkennen kann. Aber daraus prinzipiell auf die Qualität zu schließen, halte ich dann doch für nicht realitätsnah. Ich erinnere mich an einen Arzt (promoviert und niedergelassen), der in fortgeschrittenem Alter (und in der Folge mit zitternder Hand) mir eine Spritze verpassen wollte - da habe ich dann doch lieber darum gebeten, die Spritze von seinem (zufällig anwesenden) Sohn zu bekommen zu dürfen. Auch das mag ein Einzelfall sein, aber ich möchte ja nur der Idealisierung von Titels entgegenwirken.

Muß ich nicht reindrücken, Philosophie ist ein Zweig, für den
sich Esoteriker interessieren. Esoterik ist a u c h ein
Stückchen Philsophie.

Ja, schon richtig, aber das gilt auch für die Psychologie, oder möchtest du das bestreiten?

BTW: Durch deine letzten Bemerkungen (die ich jetzt hier nicht mehr habe stehen lassen) bin ich etwas im Zweifel, was du eigentlich verteidigen möchtest, Psychologie oder Esoterik?

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Kleine Anmerkung
Hallo,

Psycholgie ist eine Naturwissenschaft.

Nein, also das ist sie beim besten Willen nicht. Man kann drüber diskutieren, ob sie eine Wissenschaft ist (und sogar darüber verschiedener Meinung sein), aber eine NATURwissenschaft mit Sicherheit nicht.

Axel

Hallo Xelya!

Willst du therapeutisch
arbeiten, hast du auch an der Uni nix verloren, denn Therapie
wird dort nicht gelehrt…

In der Regel (da mag es möglicherweise rühmliche Ausnahmen
geben) gibt es keine PT/PA-Ausbildung im Rahmen des
Studiums…

Es stimmt, daß es keine PT-Ausbildung im Rahmen des Studiums der Psychologie gibt. Aber es gibt Vertiefungskurse in klinischer Psychologie, in denen psychotherapeutische Techniken gelehrt werden - mit praktischen Übungen. Daher ist es mehr als „nur etwas ´mitbekommen`“. Trotzdem reicht es nicht aus, um selbständig als Psychotherapeut zu arbeiten.

Grüße,

Oliver Walter

Guten Morgen!

Psycholgie ist eine Naturwissenschaft.

Nein, also das ist sie beim besten Willen nicht. Man kann
drüber diskutieren, ob sie eine Wissenschaft ist (und sogar
darüber verschiedener Meinung sein), aber eine
NATURwissenschaft mit Sicherheit nicht.

In der Psychologie gibt es verschiedene Richtungen - u.a. sozialwissenschaftliche, kognitionswissenschaftliche und verhaltenswissenschaftliche - letztere verdienen das Prädikat „naturwissenschaftlich“. Es sei denn, Du siehst Biologie auch nicht als Naturwissenschaft an.

Gruß,

Oliver Walter

Danke
Hallo,

Psycholgie ist eine Naturwissenschaft.

Nein, also das ist sie beim besten Willen nicht. Man kann
drüber diskutieren, ob sie eine Wissenschaft ist (und sogar
darüber verschiedener Meinung sein), aber eine
NATURwissenschaft mit Sicherheit nicht.

In der Psychologie gibt es verschiedene Richtungen - u.a.
sozialwissenschaftliche, kognitionswissenschaftliche und
verhaltenswissenschaftliche - letztere verdienen das Prädikat
„naturwissenschaftlich“. Es sei denn, Du siehst Biologie auch
nicht als Naturwissenschaft an.

Ja, und es hängt wohl auch von der Uni ab… manche stufen es als Naturwissenschaft ein, andere wiederum nicht. W-w-w hat sich dem angeschlossen, hier steht es auch unter der Überschrift „Naturwissenschaften“.

Was mich interessiert, Axel… weshalb glaubst du, selbst die Zuordnung unter den Begriff „Wissenschaften“ sei fragwürdig?

Gruß
Xelya

Hallo Thomas,

das stimmt nicht, die meisten Philosophischen Praxen
(vgl.
http://www.philosophischepraxis.de/praxenverzeichnis… ),
haben einen separaten Raum.

Natürlich, ich wollte nur mal bewußt eine Gegenüberstellung veranschaulichen. Physiotherapien werden auch nicht im Wohnzimmer abgehalten. Aber hier kommt auch scheinbar keiner auf die Idee, sich den Physiotherapeuten an die Eingangstür zur Nageln, wenn er die notwendige Ausbildung dazu nicht hat.

Ich könnte mir an die Tür
hängen z.B. *esoterische Beratung* oder ähnliches, aber ich
darf nicht mit dem Titel psychologische Beratung oder gar
Psychotherapie werben. Ebenso darf ich mir an die Haustür
*Naturheilkunde* hängen, aber ich darf mir nicht einen
medizinischen Titel anhängen.

Ja, das ist richtig, aber ich weiß nicht, warum du das
betonst, denn darüber haben wir keinen Dissenz.

Doch, genau darum geht es. Ohne Psychologiestudium (Medizinstudium geht auch) darf ich mir den Psychotherapeuten nicht an die Tür hängen. Ich muß erst einmal die Grundvoraussetzung schaffen, um mich spezialisieren zu können. Und diese wäre der Nachweis, daß ich ein grundlegendes Wissen von der Pathologie des Menschen habe (eben diese studiert habe).

Hier im Osten z. B. gibt es sogenannte Diplommediziner, die
keinen Dr. med. haben, aber prinzipiell die gleiche Ausbildung
(abgesehen von der Promotion, und die kann ja bekanntlich auch
bei Medizinern oder Psychologen etwa historische Themen
behandeln).

MW wird der Dr.- Titel nicht benötigt um eine Zulassung oder auch Niederlassung zu erzielen. Ebenso benötigt der Psychologe kein Diplom um eine Therapeutenzulassung zu erlangen. Hier zählt ausschließlich das Studium.

Ok, das ist eine Besonderheit der DDR gewesen,
aber prinzipiell könnte sich so jemand auch im Westen
niederlassen. Ich will also keineswegs bestreiten, dass in
vielen Fällen (meinetwegen auch in der Mehrzahl der Fälle) die
Ausbildung am Praxisschild erkennen kann. Aber daraus
prinzipiell auf die Qualität zu schließen, halte ich dann doch
für nicht realitätsnah.

Mach ich nicht, ich finde es nur richtig, daß Berufe geschützt werden, und Hilfesuchende Orientierungshilfen bekommen.

Ich erinnere mich an einen Arzt
(promoviert und niedergelassen), der in fortgeschrittenem
Alter (und in der Folge mit zitternder Hand) mir eine Spritze
verpassen wollte - da habe ich dann doch lieber darum gebeten,
die Spritze von seinem (zufällig anwesenden) Sohn zu bekommen
zu dürfen. Auch das mag ein Einzelfall sein, aber ich möchte
ja nur der Idealisierung von Titels entgegenwirken.

Es ist nicht meine Absicht Titel zu idealisieren. Ich weiß sehr wohl, daß es in jedem Beruf Leute gibt, die ihr Handwerk verstehen, und Leute, die an ihrem Beruf vorbei leben. Auch denke ich, daß manch einem sehr wohl durch ein Gespräch mit dem Philosophen, dem Theologen, dem Esoteriker oder einfach nur dem besten Freund geholfen werden kann. Ebenso kann ein Kräuterchen dem einen oder anderen über eine Erkältung weghelfen, es bedarf nicht zwingend das Antibiotika. Aber, bei all dem, was ich tue, muß ich wissen, wann ich jemanden weiter schicken muß, um ihn nicht zusätzlich einer Gefahr auszusetzen. Und da dienen dann ganz eindeutig Schilder wie Arzt für Allgemeinmedizin, oder Psychotherapie usw.

Ja, schon richtig, aber das gilt auch für die Psychologie,
oder möchtest du das bestreiten?

Ganz und gar nicht.

BTW: Durch deine letzten Bemerkungen (die ich jetzt hier nicht
mehr habe stehen lassen) bin ich etwas im Zweifel, was du
eigentlich verteidigen möchtest, Psychologie oder Esoterik?

Weder noch, nur trennen :wink:
Alles hat seinen Wert, aber immer dort, wo es hingehört. Ich kann die Bereiche nicht miteinander vergleichen, sondern nur jeden Bereich für sich achten. Ich liebe die *Alltagstheosophie* (nicht nach suchen, ist mir grad als Ausdruck in den Sinn gekommen), aber befinde mich auf wackeligen Boden, wenn es um *Fachtheosophie* geht.

herzlichst,
fionny

Hallo,

Was mich interessiert, Axel… weshalb glaubst du, selbst die
Zuordnung unter den Begriff „Wissenschaften“ sei fragwürdig?

Unter Wissenschaft verstehe ich, daß auch mit wissenschaftlichen Methoden gearbeitet wird. Das bedeutet, daß Versuche so durchgeführt und dokumentiert werden, daß sie bei Wiederholung unter gleichen Bedingungen zu selben Ergebnissen führen. Dies kann man auch dann, wenn zufällige Ereignisse (z.B. sind Menschen eben nicht gleich und reagieren auch nicht gleich) im Spiel sind, wenn der Versuch entsprechend oft durchgeführt wird. Wichtig ist hierbei zum einen die genaue Kontrolle der Randbedingungen (Doppelblindtest) sowie die genaue Dokumentation und Auswertung in der Weise, daß ALLE möglichen Interpretationen des Ergebnisses bewertet werden.
Wenn ich mir die heutigen Pädagogen beispielsweise anschaue, kann ich keine Wissenschaft entdecken. Jedes Jahr werden neue, sensationelle Erfolge mit irgendwelchen Wundermethoden vorgestellt, aber unsere Kinder werden immer schlechter ausgebildet.
Ebenso verhält es sich mit den Psychologen, die Verbrechen und Verbrecher beobachten und nach Erklärungen suchen - trotz aller Forschung nimmt deren Zahl zu.
Drittes Beispiel: Legasthenie, Diskalkulie, ADS. Ständig neue Schlagwörter; wenn ein neuer Begriff ‚erfunden‘ wird, leiden auf einmal 50% der Kinder darunter, 35 verschiedene Behandlungsmethoden sind ‚einzig erfolgversprechend‘ und im Endeffekt verschwinden Krankheit und Kranke, sobald ein anderer Begriff ‚modern‘ wird.
Wenn wir es tatsächlich mit Wissenschaften zu tun hätten, gäbe es weniger Chaos. Die Ergebnisse würden nicht unbedingt schneller vorliegen, aber man könnte sich wenigstens darauf verlassen. Da aber bei vielen (nicht allen!) ‚Wissenschaftlern‘ dieser Bereiche nur der schnelle Abschluß der Studie und die Sensation des Ergebnisses zählt, kommt irgendwie nichts dabei heraus. Wenn konkrete Ergebnisse vorliegen, werden sie durch unseriöse Studien überdeckt.

Wohlgemerkt, ich meine mit meinen Aussagen eigentlich nicht das Themengebiet an sich, sondern nur, wie es im Augenblick ausgefüllt wird. Nebenbei bezieht sich meine Kritik auch nicht nur auf Psychologie, sondern auch auf viele andere Gebiete wie z.B. auch die Medizin. Hier erfährt man auch alle Jahre wieder, daß Rotwein das Leben verlängert, dann ist es Fischgenuss, danach ein Bier am Tag etc. Sogar ein Laie kann mit ein wenig Nachdenken erkennen, daß die ‚Ergebnisse‘ dieser breit veröffentlichten Studien durchaus auch andere Interpretationen zulassen, also Randbedingungen nicht kontrolliert, geschweige denn dokumentiert wurden. Von der Esotherik und Parapsychologie ganz zu schweigen.
Übrigens wird auch in den ‚klassischen‘ Naturwissenschaften wie z.B. Physik nicht immer wissenschaftlich gearbeitet. Auch hier unterliegen Wissenschaftler subjektiven ‚Sachzwängen‘ und veröffentlichen nur Teile ihrer Messungen oder denken sich sogar Ergebnisse aus. Prominente Beispiele: Mendels Vererbungslehre oder die Kernfusion im Wasserglas. Allerdings bemüht sich wenigstens die Mehrzahl der Beteiligten, wenn auch vielleicht nur unter dem Druck der Kontrolle durch die anderen.

Axel

Hallo Axel!

Unter Wissenschaft verstehe ich, daß auch mit
wissenschaftlichen Methoden gearbeitet wird. Das bedeutet, daß
Versuche so durchgeführt und dokumentiert werden, daß sie bei
Wiederholung unter gleichen Bedingungen zu selben Ergebnissen
führen. Dies kann man auch dann, wenn zufällige Ereignisse
(z.B. sind Menschen eben nicht gleich und reagieren auch nicht
gleich) im Spiel sind, wenn der Versuch entsprechend oft
durchgeführt wird. Wichtig ist hierbei zum einen die genaue
Kontrolle der Randbedingungen (Doppelblindtest) sowie die
genaue Dokumentation und Auswertung in der Weise, daß ALLE
möglichen Interpretationen des Ergebnisses bewertet werden.

Dem kann ich mich nur anschließen. Allerdings baust Du Dir eine Strohpuppe auf, die Du dann angreifst und berechtigterweise kritisiert.

Denn:

Wenn ich mir die heutigen Pädagogen beispielsweise anschaue,
kann ich keine Wissenschaft entdecken. Jedes Jahr werden neue,
sensationelle Erfolge mit irgendwelchen Wundermethoden
vorgestellt, aber unsere Kinder werden immer schlechter
ausgebildet.

Das ist KEIN Problem der Wissenschaft, sondern des Bildungssystems, für das maßgeblich Politiker und Lehrer die Verantwortung tragen. Wir tun z.B. im Rahmen der PISA-Studie das Mögliche, um das deutsche Bildungssystem lege artis zu evaluieren und bei der Erstellung von Bildungsstandards fachgerecht mitzuwirken.

Ebenso verhält es sich mit den Psychologen, die Verbrechen und
Verbrecher beobachten und nach Erklärungen suchen - trotz
aller Forschung nimmt deren Zahl zu.

Das ist nicht nur ein Problem der Wissenschaft, sondern auch deren Anwendung. Psychologische Modelle in diesem Bereich zu entwickeln und dann erfolgreich anzuwenden, ist eine sehr herausfordernde Aufgabe. Jedoch kann man diese Modelle nicht mit allen Mitteln der Kunst entwickeln, sondern man ist aus ethischen Gründen auf Fallstudien u.ä. angewiesen, deren Aussagekraft begrenzt ist. Das ist aber ein methodisches und kein inhaltliches Problem!

Drittes Beispiel: Legasthenie, Diskalkulie, ADS. Ständig neue
Schlagwörter; wenn ein neuer Begriff ‚erfunden‘ wird, leiden
auf einmal 50% der Kinder darunter, 35 verschiedene
Behandlungsmethoden sind ‚einzig erfolgversprechend‘ und im
Endeffekt verschwinden Krankheit und Kranke, sobald ein
anderer Begriff ‚modern‘ wird.

Kein Problem der Wissenschaft, sondern der Gesellschaft. Mit Etikettierungen und knackigen Begriffen kommt man heute kurzfristig immer schneller voran und kann mehr Geld einsacken als mit langfristig ertragreicher seriöser Forschung.

Wenn wir es tatsächlich mit Wissenschaften zu tun hätten, gäbe
es weniger Chaos.

Was ist das für ein Argument?

Die Ergebnisse würden nicht unbedingt
schneller vorliegen, aber man könnte sich wenigstens darauf
verlassen. Da aber bei vielen (nicht allen!)
‚Wissenschaftlern‘ dieser Bereiche nur der schnelle Abschluß
der Studie und die Sensation des Ergebnisses zählt, kommt
irgendwie nichts dabei heraus. Wenn konkrete Ergebnisse
vorliegen, werden sie durch unseriöse Studien überdeckt.

So etwas ändert man am schnellsten, indem man nicht auf die Schnellschüsse achtet. Du beschuldigst den Effekt, die Ursache zu sein. Denn das, was Du beschreibst, ist der Effekt, nicht die Ursache. Die Ursache ist dagegen, daß man mit Geschwätz und ein paar mysteriös klingenden Begriffen noch immer mehr Bauern gefangen hat. Wenn die Bauern dann enttäuscht sind, sollten sie aber nicht meinen, daß alle so dumm sind, wie sie selbst es gewesen sind, als sie den Bauernfängern hinterhergelaufen sind. Don´t blame me for your faults.

Wohlgemerkt, ich meine mit meinen Aussagen eigentlich nicht
das Themengebiet an sich, sondern nur, wie es im Augenblick
ausgefüllt wird.

Das, was Du machst, ist selbst problematisch: All-Aussagen bei geringer Kenntnis der Materie.

Gruß,

Oliver Walter

…schmunzel…kommt drauf an, was man unter Therapie versteht.
Versteht man darunter authentisches Wachstum sich erarbeiten, und nicht relativ oberflächliche Symptomdokterei, dann habe ich da bislang nichts überzeugendes gefunden.
Psychologie schön und gut, als Wissenschaft- meinetwegen, aber das Wesentlich hat man mitnichten gelernt, will man Menschen therapieren, und hat man ein Psychologiestudium beendet.
Das Wesentliche kann man sogar gut ohne Psychologiestudium lernen, denn das wird einem entweder gegeben, oder es wird einem nicht gegeben.

Flora