Fernwärme neu im Dorf für Vermieter - Technikfrage und Preis ok?

Hallo,

wir mieten ein EFH, und nun soll evtl Fernwärme ins Dorf kommen.
Momentan haben wir eine Ölheizung für die wir auch selber Öl kaufen.
Sind die Kosten für die Umrüstung hoch, und kann der Vermieter die durchreichen?
Muss auch an den Leitungen im Haus was gemacht werden?

Dann zum Preis:
Das Angebot hat 10 Jahre Bindung, und der Grundpreis inkl. 15000 kWh ist netto 105,- monatlich, mit 0,05 Eur pro kWh netto für jede weitere kWh.
Eine Preissteigerung von 3% jährlich ist auch enthalten.

Das kommt mir (besonders da es netto ist) echt teuer vor! Was meint ihr?

Gruß

Hallo!

Der Vermieter muss sicherlich zustimmen, wenn Mieter das machen will. Und wie man das mit der Bindungsfrist(die ist zulässig und üblich bei Mietern geregelt wird, weiß ich nicht. Es kann ja eigentlich nicht an das Mietverhältnis gekoppelt sein, sondern an das Haus.

Mit der Frist kalkuliert ja der Versorger damit sich seine Gemeinkosten(Hausanschluss usw.) rechnet.

Wenn Vermieter das machen will, dann muss man sehen, ob das eine umlagefähige Modernisierung sein könnte. Dann kann er ja die Kosten mit den üblichen 11 % der umlagefähigen Kosten auf die Jahresmiete aufschlagen.

Bei einer funktionsfähigen und eher modernen Ölheizung ist der Wechsel des Energieträgers(also auf Gas oder Fernwärme) m.E. eher keine solche Modernisierung.

Im Hause wird recht wenig umgebaut, alles nur im Heizungskeller plus evtl. dem Keller, der zur Straße liegt, wo man mit den Leitungen hereinkommen wird.

Kessel und Tanks werden entsorgt, separater WW-Speicher könnte je nach Bauart bleiben.
Am Heizungsnetz und Heizkörpern bleibt alles so wie bisher(es gäbe Ausnahmen, wenn man ohne Wärmetauscher mit dem vollen Fernwärmedruck fahren sollte. Dann müssen alle Heizkörper getauscht werden. Nicht so üblich.

zu den Betriebskosten:

was verbraust Du im Jahr an Heizöl ? Und was kommt an Wartung, Schornsteinfeger, Heizungsstrom Kessel hinzu ?

rechne doch in Heizöl um, 1 l Heizöl EL hat einen Energiegehalt von 10 kWh und kostet zur Zeit so um 0,76 bis 0,80 € netto.
Da ist ja der Fernwärmepreis als 10 kWh = 0,50 € nur 64 % des Ölpreises.

Im Jahrespreis von 1260 € sind 15.000 kWh incl. = 1500 l Öl = 1170 € netto Geldwert.

Plus die Ersparnis aus zukünftig wegfallender Brennerwartung,Schornsteinfegerkosten,Strom für Kessel/Brenner, geschätzt auf ca. 170 € netto.

Du musst also 1260 € netto Fernwärme gegen 1170 + 170 = 1.340 € netto bei Öl stellen.

Das scheint nicht viel Differenz. Aber Du musst ja mit den Mehr-kWh rechnen, die nun wesentlich preiswerter sind. Es liegt also wesentlich am bisherigen Ölverbrauch, ob und was man bei Fernwärme sparen kann.

Und man bekommt einen sauberen Kellerraum neu hinzu, der auch anders genutzt werden kann. Und muss nicht das Öl auf einen Schlag finanzieren und hoffen den günstigen Einkaufszeitpunkt zu treffen. Und tut sicherlich etwas für die Umwelt,denn Fernwärme auf dem Dorf wird aus regenerativen Quellen kommen, etwa aus einer Biogasanlage, die Strom und Wärme produziert.
Schornsteinzug wird nicht mehr benötigt und könnte z.B. für einen Kaminofen benutzt werden.

MfG
duck313

Hallo.

Siehe Antworten im Text, das ist einfacher. Danke

Hallo!

Der Vermieter muss sicherlich zustimmen, wenn Mieter das
machen will. Und wie man das mit der Bindungsfrist(die ist
zulässig und üblich bei Mietern geregelt wird, weiß ich nicht.
Es kann ja eigentlich nicht an das Mietverhältnis gekoppelt
sein, sondern an das Haus.

Also es will ja der Vermieter machen, bzw der FW Anbieter ist im MOment auf Kundensuche und wir haben die Infos vorab.

Mit der Frist kalkuliert ja der Versorger damit sich seine
Gemeinkosten(Hausanschluss usw.) rechnet.

Das habe ich jetzt auch schon erklärt bekommen, und das macht natürlich auch Sinn.

Wenn Vermieter das machen will, dann muss man sehen, ob das
eine umlagefähige Modernisierung sein könnte. Dann kann er ja
die Kosten mit den üblichen 11 % der umlagefähigen Kosten auf
die Jahresmiete aufschlagen.

Das würde ich natürlich gerne vermeiden, die Miete ist schon hoch genug. :frowning:

Bei einer funktionsfähigen und eher modernen Ölheizung ist der
Wechsel des Energieträgers(also auf Gas oder Fernwärme) m.E.
eher keine solche Modernisierung.

Naja, wir haben eine ca. 30 Jahre alte Buderus 10T (glaube ich heißt so) mit einem kleinen integrierten WW-Speicher. Da ist glaube ich alles eine Modernisierung.

Zum einen will ich als Mieter natürlich keine Mehrkosten im Monat. Zum anderen gäbe es auch die Möglichkeit eines Gasanschlusses im Dorf, wenn ich richtig informiert bin.

Im Hause wird recht wenig umgebaut, alles nur im
Heizungskeller plus evtl. dem Keller, der zur Straße liegt, wo
man mit den Leitungen hereinkommen wird.

Kessel und Tanks werden entsorgt, separater WW-Speicher könnte
je nach Bauart bleiben.
Am Heizungsnetz und Heizkörpern bleibt alles so wie bisher(es
gäbe Ausnahmen, wenn man ohne Wärmetauscher mit dem vollen
Fernwärmedruck fahren sollte. Dann müssen alle Heizkörper
getauscht werden. Nicht so üblich.

Also ich denke nicht das unser Vermieter die alte Hzg. entsorgen würde.
Momentan sind auch frisch 2500l Öl drin von mir gekauft…

zu den Betriebskosten:

was verbraust Du im Jahr an Heizöl ? Und was kommt an Wartung,
Schornsteinfeger, Heizungsstrom Kessel hinzu ?

gute Frage, wir sind grad erst eingezogen.
Freistehendes EFH von 1973, nachträglich irgendwann mal gedämmt. 30 Jahre alte Heizung. Keine Ahnung was der Brenner verbraucht.
Wir wissen nicht ob die 2500l für ein Jahr reichen, hängt sicher auch vom Winter ab.
Wartungskosten auch nicht bekannt.

rechne doch in Heizöl um, 1 l Heizöl EL hat einen
Energiegehalt von 10 kWh und kostet zur Zeit so um 0,76 bis
0,80 € netto.
Da ist ja der Fernwärmepreis als 10 kWh = 0,50 € nur 64 % des
Ölpreises.

Naja, 105,-/Monat minus 10,- Rechnungs/Messgebühr macht 95,-/Monat = 1140,- / Jahr
Macht 0,076 Eur/kWh (netto!)
Das ist im deutschen Vergleich (zumindest anhand der Daten die ich finden konnte) recht teuer. Dazu die jährliche Steigerung von 3%.

Gut, deine unten aufgeführte Rechnung stimmt natürlich.
Aber:
Wenn ich beim von mir bezahlten Öl Nettopreis von 0,76Eur/L ausgehe, und mal von 15000 kWh bis 30000 kWh rechne (ohne Kosten für Brenner und Co), bin ich mit Fernwärme erst ab 20000kWh bzw 2000 Litern Öl im Jahr mit Fernwärme besser.
Hängt also am Ölverbrauch am Ende.
Und daran, wieviele Extra Kosten mir durch die Umrüstung entstehen, und ob ich mein aktuelles Öl erstmal verbrauchen kann.

Im Jahrespreis von 1260 € sind 15.000 kWh incl. = 1500 l Öl =
1170 € netto Geldwert.

Plus die Ersparnis aus zukünftig wegfallender
Brennerwartung,Schornsteinfegerkosten,Strom für
Kessel/Brenner, geschätzt auf ca. 170 € netto.

Du musst also 1260 € netto Fernwärme gegen 1170 + 170 =
1.340 € netto bei Öl stellen.

Das scheint nicht viel Differenz. Aber Du musst ja mit den
Mehr-kWh rechnen, die nun wesentlich preiswerter sind. Es
liegt also wesentlich am bisherigen Ölverbrauch, ob und was
man bei Fernwärme sparen kann.

Und man bekommt einen sauberen Kellerraum neu hinzu, der auch
anders genutzt werden kann. Und muss nicht das Öl auf einen
Schlag finanzieren und hoffen den günstigen Einkaufszeitpunkt
zu treffen. Und tut sicherlich etwas für die Umwelt,denn
Fernwärme auf dem Dorf wird aus regenerativen Quellen kommen,
etwa aus einer Biogasanlage, die Strom und Wärme produziert.
Schornsteinzug wird nicht mehr benötigt und könnte z.B. für
einen Kaminofen benutzt werden.

Wie einen Absatz weiter oben geschrieben stimme ich dir generell zu.
Leider kenne ich meinen Verbauch momentan nicht, und auch nicht die anderen Variablen.
Man kann aber vielleicht festhalten, das es zumindest nicht wahnsinnig viel teurer wird, sondern mit Glück eher billiger mit Fernwärme?

MfG
duck313

Hallo!

Im Grunde machst Du dir aber unnötige Gedanken, denn schließlich wird ja der Vermieter es so oder so machen oder auch nicht.
Und da kannst du leider wenig dagegen setzen.

Bei so alter Ölheizung, Brenner mag inzwischen mal ersetzt worden sein, müsste man aber tüchtig Abschläge vom Umrüsten auf Fernwärme machen. Nicht alle Umbaukosten dürfen umgelegt werden.
Denn die sowieso anfallenden Ersatzkosten an Heizung(reine Vermietersache!) werden gegengerechnet. Rest kann dann zu 11 % auf die Jahresmiete aufgeschlagen werden.

Bei Umbau auf Gas wäre es ähnlich. Nicht alle Kosten können auf den Mieter umgelegt werden. Gas und Öl sind aber doch sehr preisähnlich(nahezu gleich),sparsame Technik(Brennwert) gibt’s bei beiden, leichtes Plus bei Gas.

Fernwärmeanschluss kann man ja machen, aber noch nicht innen verbinden. Dann könnte man den Ölvorrat verbrauchen (ca. 1 Jahr geschätzt). Aber den müsste m.E. der Vermieter auch zurückkaufen, so wie bei Auszug auch, wenn er an der Heizart etwas verändern will.

MfG
duck313

Moin,

hm, ja, schwieriges Thema.
Müssen wir also mal abwarten. Rückkauf von Öl und Kostenumlage ist ja auch nicht gerade simpel geregelt.
Gerade was umgelegt werden darf - da hat doch der typische Vermieter aufm Dorf keine Ahnung von, da seh ich schon Streit am Horizont. Oder wir haben Glück und er kommt nicht auf die Idee was umzulegen. :smile:

Gruß