Hallo
Pro und Contra
Die Hersteller von Fertighäusern können sich seit Jahren einer Gütegemeinschaft anschließen. Es gibt sie in Hamburg, Stuttgart und München. Die meisten tun das auch. Wer ein Fertighaus kaufen will, kann sich also Pfusch ersparen, wenn er einen Hersteller auswählt, der einer Gütegemeinschaft angehört. Die Gütegemeinschaften setzen zusammen mit den obersten Baubehörden der Länder Prüfer ein, die unangemeldet unregelmäßig die Fertigungsstätten besuchen und aufpassen, dass die technischen Regeln eingehalten werden.
Es gibt heute bei einzelnen Herstellern auf die konstruktiven Teile der Häuser bereits Garantiezeiten von 10 Jahren. Man ist auch mehr und mehr um geringe Betriebskosten bemüht.
Wird der Einbau einer Wärmepumpe empfohlen, ist ebenso wie beim Architektenhaus eine Prüfung der Wirtschaftlichkeit angebracht.
Ein Ausbauhaus ist oft schon für 40.000,– bis 80.000,– EUR zu haben. Aber Vorsicht, es handelt sich dabei um nicht mehr als die wasserfeste Hülle. Jeder Interessent sollte genau prüfen, ob er es wirklich schaffen kann, den Selbstausbau von der Heizung bis zur Steckdose, vom Fallrohr bis zur Innenwand zu erbringen. Das erfordert viele Arbeitsstunden. Und was das alles kostet, wie man die Gewährleistung für die Ausbauten sichert, will auch bedacht sein.
Die Preise für Fertighäuser sind nicht niedriger als sonst für Eigenheime. Sie gelten ab Oberkante Bodenplatte oder Oberkante Keller. In den meisten Fällen ist nach wie vor der Keller erwünscht.
Einige Hersteller gehen darauf ein und bieten Fertighäuser mit Keller an. Eine Bodenplatte kostet mit Aushub und Rohrleitungen rd. 15.000,– EUR extra. Ein ganzer Keller ist eine Baustelle für sich. Vom Maurer bis zum Maler sind dabei alle Gewerke erforderlich. Hier erkennt man die Grenzen des Festpreises. Lässt man den Kellerbau in der Hand des Hauslieferanten, dann ist er oft überteuert. Lässt man den Keller von örtlichen Handwerkern bauen, hat man meist Geld gespart, aber auch den Aufwand für die Durchführung eines Firmenwettbewerbs und für die Kontrolle der Arbeiten. Bedenkt man dazu, dass man oft mit bürokratischen Baubehörden verhandeln muss, ist man versucht, gleich einen Architekten als Berater zu beauftragen.
auf die Bauphysik achten. Besonders für Fertighäuser in Leichtbauweise ist der Wiederverkaufswert ungünstig. Das hängt auch mit dem nachteiligen Raumklima zusammen. Die Wände und Decken haben keine Speichermasse wie im Massivbau. Sie vermitteln im Winter nicht das angenehme Raumklima, das mit der Strahlungswärme zusammenhängt. Im Sommer werden die Räume aufgeheizt, weil die Wände die Nachtkühle nicht festhalten, somit also der an heißen Tagen besonders geschätzte „Burgeffekt“ fehlt.
Dann gibt es vertragliche Tücken. Ein Fertighaus ist in der Regel kein Werk, sondern eine Ware. Entsprechend gilt nicht das Werkvertragsrecht, sondern es handelt sich meist um Werklieferungsverträge i.S.v. § 651 BGB, auf die Kaufrecht anzuwenden ist. In der Praxis können allerdings unterschiedliche Gestaltungen auftreten. Meist unterschreibt der Käufer einen kurzen Mustervertrag, in dem – ähnlich wie bei einem Autokauf – nur der Kauf eines Fertighauses gegen die vereinbarte Zahlung beschrieben ist. Hier sollte der Käufer immer einen Fachmann seines Vertrauens einschalten und gemeinsam mit ihm den Vertrag Punkt für Punkt durchprüfen, um gravierende Nachteile zu vermeiden.
Auf jeden Fall sollte auch eine Musterung einer Kaufentscheidung vorweg gehen. Dazu sind neben firmeneigenen Ausstellungen auch eine Reihe genereller Fertighauspräsentationen geeignet.
Da gibt es allerdings manches Musterhaus, das eigens für die Ausstellung herausgeputzt wurde. So komplett, wie es dem Besucher vorgeführt wird, kostet es leicht ein Drittel mehr als das Grundmodell im Katalog.
Schlüsselfertig massiv gebaut wird der größte Teil der Eigenheime. 60% aller Erbauer von Ein- und Zweifamilienhäusern setzen auf Althergebrachtes. Eisen, Steine, Holz und Zement, das gehört für sie zu einer Baustelle wie die Veilchen zum Frühling. Trotz der Kontrolle im Detail sind auch hier Mängel, Kosten und Terminüberschreitungen an der Tagesordnung. Aber gegenüber dem Käufer eines Montagehauses kann der Bauherr eines schlüsselfertigen Eigenheims leichter durchsetzen, dass Mängel restlos beseitigt werden, besonders wenn er sie frühzeitig erkennt. Er hat einen Werkvertrag geschlossen, kann weitgehend Preisabzüge machen. Nach abgelaufenen Fristen zur Mängelbeseitigung kann er den Auftrag entziehen und den Mangel durch einen anderen Unternehmer auf Kosten des entlassenen beseitigen lassen – wenn er die VOB zur Vertragsgrundlage gemacht hat.
Wie man Baukosten spürbar senken kann, kann man aus praktischen Beispielen erfahren, die in dem Forschungsbericht „Systemische Entscheidungslogistik“ erläutert sind. Die Forschungsarbeit wurde gefördert mit Zuwendungsbescheid des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) vom 16.3.2000, Förderkennzeichen: 19 W 0024 D.
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Gruss
Marie
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