Festgegangener Motor

Ich bin am Instandstellen eines rund 80-jaehrigen Aussenbordmotores (Zweitakter, Nasenkolben) dessen Kolben sich nicht mehr bewegen lassen. Ich habe mit einer Fettpresse geschafft, die Kolben um ca. 2cm herauszupressen, so dass ich die beiden Zylinder abmontieren konnte. Jetzt sind die Kolben immer noch in den Zylindern, das Fett entweicht aus den Ueberstromkanaelen, so dass ich sie nicht weiter herauspressen kann. Irgendwelche Ideen? Muss ich eine Abziehmaschine bauen, die ich an den Pleuelenden anschraube?

Hallo und guten Tag,

bitte haben Sie Verständnis dafür,dass ich Ihnen im folgenden Text lediglich meine Ansicht
über Ihr Problem, also nur meine private Meinung zu Ihrer Frage mitteilen kann.
Diese Mitteilung erfolgt ohne Gewähr und auch ohne Anspruch auf eine juristisch korrekte
Einschätzung meinerseits. Sie stellt insbesondere in keiner Weise eine juristische Beratung dar.
(Standard-Einleitung, ist eigentlich doof, aber wegen erfolgter Abmahnung leider nötig)

Vielleicht kommt man mit einer Hydraulikpresse weiter. Diese Pressen sind meist in Werkzeugsätzen zum Ausbeulen enthalten. Viel kaputt machen kann man in einem solchen Fall meistens sowieso nicht mehr. Die Zylinder müssen wahrscheinlich auf die erste Übergröße ausgeschliffen werden, entsprechend müssen die Kolben auf das erste Übermaß erneuert werden.
Ich würde auf jeden Fall ein geeignetes Kriechöl (z.B. WD-40)verwenden, um die Kolben im Zylinder gut „einzuweichen“, bevor ich die Hydraulik einsetzen würde. Beim Herausdrücken der Kolben empfiehlt sich eine Zwischenschicht aus Weichholz oder Kunststoff zur Schonung der Metalloberfläche der Kolben.
Bestenfalls, aber das wäre schon sehr viel „Schrauberglück“ ist die Riefenbildung in den Zylinderwänden minimal, so dass man sich damit zufrieden geben kann, die Zylinderwände durch einen Feinschliff zu glätten. Dieses Verfahren nennt sich „hohnen“ und erlaubt eventuell die Weiterverwendung des originalen Kolbenmaßes. Dann könnte man, entsprechend dem Erhaltungszustand der Kolben, die Originalkolben belassen und lediglich die Kolbenringe erneuern. Außerdem sollten unbedingt die Pleuellager überprüft und eventuell erneuert werden.
Viel Erfolg!

MfG

Danke fuer die rasche Antwort! Hydraulikpresse geht leider nicht, wegen der exzentrischen Bauart der Pleuel und da die Zylinderkoepfe angegossen sind. Ich habe es ueber das Osterwochenende noch mit einer Stunde Erhitzen im Backofen versucht, ohne jeden Erfolg. Erhitzen und Kaeltespray an den Kolben wuerde diesen wohl zerstoeren. Es ist ein echt kniffliges Projekt. Vielleicht sollte ich eine Abziehvorrichtung bauen und an den Pleuelstangen anschrauben.

Hallo mit Temperatur probieren d.h. Teile in die Tiefkühltruhe ca. 2-3 Tage , danach mit auf den Kolben
Eibeutel oder Würfel und Zylinder mit Flamme erhitzen
und vorsichtig mit Holz und Hammer versuchen raus zu treiben.
mfg J.Jakopin

Ich meinte EISBEUTEL !