Hallo Sigi 
Auf eines kannst du dich verlassen: Wenn
die Bude in zwei , drei Jahren doch noch
Pleite gehen sollte, dann haben die
Banken ihre Investitionen schon wieder
rausgekriegt.
Also das würd mich aber mal interssieren,
wie du das anstellen wolltest. Vielleicht
solltest du bei einer der Banken
arbeiten, denn die interessiert das
sicher auch brennend 
Du machst dir wirklich Sorgen um die Banken ? Das muss die klassische Unschuldsvermutung sein.
Aber mal im Ernst. Du scheinst nicht ganz
zu verstehen, was Insolvenz oder
Überschuldung bedeutet. Es bedeutet, dass
das Vermögen (mal salopp ausgedrückt) die
ausstehenden Verbindlichkeiten nicht mehr
decken kann. Bei einem Insolvenzverfahren
dient das Eigenkapital der Deckung der
Verbindlichkeiten in Reihenfolge der
Rangschuld. Die Verbindlichkeiten werden
so gut es geht aus der Liquiditätsmasse
getilgt. Und nu rate mal, wem am Ende nix
übrigbleibt ? Genau. Den Eigentümern von
Holzmann, und falls das die Banken sein
sollten, auch denen. Sprich: wenn du
Aktien von Holzmann im Tresor hast,
dürften die dann nicht allzuviel mehr
Wert sein.
Gut dass du das Stichwort Rangschuld erwähnst: Ich wüsste nicht, dass die Beschäftigten da überhaupt erwähnt werden. Ich würde es allerdings sehr begrüssen, wenn die Beschäftigten mit dem Lohnkredit, den sie der Holzmann AG einräumen an erster Stelle in der Rangschuld stehen würden.
Ins Rohr schauen die
Beschäftigten dann in zweierlei Hinsicht:
Ihre Lohnspende war umsonst, nachgezahlt
wird nichts (war ja kein Kredit, sondern
ein Geschenk) und die Arbeitsplätze sind
trotzdem im Eimer. Für die Banker und
Manager hat es trotzdem keine
Konsequenzen.
Die Beschäftigten haben immerhin noch ihr
Arbeitslosengeld, Sozialpläne oder was es
sonnst alles noch so nettes gibt, um sie
weicher zu betten. Und glaube nicht, dass
die auf ihren Lohn verzichten wollen, um
Holzmann zu retten, die wollen ihre
Arbeitsplätze retten und sonst nix. Also
kein sehr altruistischer Beweggrund.
Ach so, auch wennnes sich hier doch um einen echten Vertrag handelt (Arbeitsvertrag), so erwartest du doch von den Beschäftigten, dass sie keine wirtschaftlichen Gründe anführen, sondern die reine Gutmütigkeit gegenüber den sonst verarmenden Aktionären walten lassen.
Mich stört einfach, dass hier unterschiedliche Massstäbe angelegt werden.
Sollte Holzmann überleben, dann geht jedermann selbstverständlich davon aus, dass die Firma ihre Verbindlichkeiten gegenüber den Banken zurückzahlt. Die Beschäftigten werden dann für die 1,5 Jahre Lohnverzicht nichts zurückgezahlt kriegen, was erstaunlicherweise auch jeder als ganz selbstverständlich annimmt.
Mit dieser Mentalität schafft man sich dann auch gleich noch die Probleme im tariflichen Sektor. Natürlich muss das die Tarifparteien auf den Plan rufen, weil solche Massnahmen tatsächlich zu Wettbewerbsverzerrungen führen.
Wäre der Lohnverzicht von vorneherein auf Kreditbasis ausgehandelt worden, gäbe es diese Probleme mit Sicherheit nicht in diesem Masse.
Und immer schön dran denken, auch Banker
und Manager sind fast ausschliesslich
Beschäftigte.
Ja, die Armen!
Da klappt mir doch das
Klassenkampf-Taschenmesser in der
Hosentasche auf!
Vorsicht, dass kann aber gefährlich
werden *hmmmpf* 
-)) keine Sorge, das sticht selektiv ! Aber ich stecks doch in Zukunft besser in die Jackentasche.
liebe nach Stuhr(kopf)
Sigi