Feuchte Mauerstelle im Altbau im 2 Stock

Hallo!
In einem unbewohnten Raum wo es bis jetzt nie Probleme mit feuchten Wänden gab, ist nun eine Stelle unter dem Fenster die Mauer immer feucht.
Der Raum ist im Obergeschoss. Wir haben dort im Winter immer die Wäsche aufgehängt, dann hats unterm Fenster zu feuchteln angefangen.

Das Mauerwerk ist so 100-200Jahre alt und besteht zum Großteil aus Steinen und zum Teil aus Ziegeln und was die sonst noch reingehauen haben…
Darauf Putz und darauf ne ca 30 Jahre alte Papier Tapete.

Das merkwürdige ist, die Mauer ist wirklich nur an der einen Stelle feucht wo die Tapete fehlt!
Der Raum ist unbeheitzt und kalt aber nur an der Stelle feuchtelt es immer. Man sieht die Feuchtigkeit nicht, und man fühlt es nicht, aber man sieht es und der Putz fällt auch ab.

1.Was mache ich mit der feuchten Mauerstelle?

Wir wollen das Zimmer sowieso renovieren. Wollen dazu den ganzen alten putz ab und neu drauf.

2.Würde ein Heizkörper unter dem Fenster helfen?

3.Was muss ich dabei beachten? Welches Putzmaterial nehme ich bei Steinmauer?

4.Wie mache ich das mit dem Verputzten der alten Holtzdecke? (Verputzte Strohmatten)

Danke erstmal für eure Ratschläge.

Hallo
Habe leider keine Antwort für Dich.
Schöne Grüße
Renethabeth

Hallo!

  1. Finden der Ursache im Bereich der Fensterbank und Fensteranschluß (Fensterbänke und Fensteranschlüsse sind bei alten Häusern meistens undicht).

  2. Verputzen der Wände mit Zementputz.

  3. Holzbalken mit Metallgewebe versehen, damit ein besserer Halt vom Putz entsteht.

  4. Heizung unter dem Fenster beschleunigt, bei nicht ursächlich gefundener Feuchtigkeit, die Schimmelbildung.

MfG

Hallo
Mit der feuchte ist es so eine sache es könnte kondenswasser sein, das sich abschlägt weil unter der wand ein etwas größerer stein sein könnte.

Wichtig: vor dem Renovieren unbedingt die Ursache finden.
Die richtigen Materialien findest du im Fachhandel

M.f.G.

Alfred

Hallo Gandalf08,

In einem unbewohnten Raum wo es bis jetzt nie Probleme mit feuchten Wänden gab,
ist nun eine Stelle unter dem Fenster die Mauer immer feucht.
Der Raum ist im Obergeschoss. Wir haben dort im Winter immer die Wäsche
aufgehängt, dann hats unterm Fenster zu feuchteln angefangen.

Das Mauerwerk ist so 100-200Jahre alt und besteht zum Großteil aus Steinen und
zum Teil aus Ziegeln und was die sonst noch reingehauen haben…
Darauf Putz und darauf ne ca 30 Jahre alte Papier Tapete.

Das merkwürdige ist, die Mauer ist wirklich nur an der einen Stelle feucht wo
die Tapete fehlt!
Der Raum ist unbeheitzt und kalt aber nur an der Stelle feuchtelt es immer. Man
sieht die Feuchtigkeit nicht, und man fühlt es nicht, aber man sieht es und der
Putz fällt auch ab.

Ich nehme an das sich die Feuchte Luft auf dem blanken Putz unter dem Fenster
besonders gut niederschlagen und vor allem lange halten kann. Auf der Tapete
trocknet die Feuchtigkeit möglicherweise schneller ab als sie die Tapete durchdringen kann. Ein Heizkörper unter dem Fenster würde hier Abhilfe schaffen.
Alternativ würde ich bei einer Nutzung als Wäschetrockenraum intensives Lüften empfehlen.

1.Was mache ich mit der feuchten Mauerstelle?

Putz runter, trocknen lassen, grundieren und einen renovierputz aufziehen.

Wir wollen das Zimmer sowieso renovieren. Wollen dazu den ganzen alten putz ab
und neu drauf.

2.Würde ein Heizkörper unter dem Fenster helfen?
Sicher!

3.Was muss ich dabei beachten?
Einen Heizkörper wählen der der Zimmergröße und dem Verwendungszweck des Zimmers entspricht. -> Heizungsbauer

Welches Putzmaterial nehme ich bei Steinmauer?

Ist wieder Abhängig von der späteren Nutzung des Zimmers und dem Geldbeutel.
Erste Wahl wäre für mich, egal welche Nutzung, ein Lehmputz - hier haben wir das beste Wohnklima.
Alternativ:
Wenn es ein Badezimmer - Feuchtraum werden soll, Zementputz.
Wird es ein Wohnzimmer - Kalk- oder Kalk-Zement-Putz.

4.Wie mache ich das mit dem Verputzten der alten Holtzdecke? (Verputzte Strohmatten)

Ich weiß nicht wie Fit Du mit der Kelle bist :smile:)… Ich habe bei meinem 200 Jahre altem Haus die Decken
mit Rigips abgehängt. (Trotz Deckenhöhen von ca. 2,15m!)

Ich hoffe ich konnte helfen, ist ohne es zu sehen immer recht schwierig.

Wenn es noch Fragen gibt , gerne wieder.
Gruß Carsten

Hallo,
formal bin ich kein Experte, habe aber im Zusammenhang mit einem großen Altbau (Bauernhof, Bruchstein, Materialmix aus früheren Zeiten, Be- und nicht-Beheizung) und Literarturstudium einige Erfahrung gesammelt.

Bei Feutigkeit rate ich immer: erstmal nichst MACHEN, sondern genau hinsehen und nachdenken.

Also: Wo kommt die Feuchtigkeit her? Es kann immer sein: von innen oder von außen oder von Leitungen…

Dass dort eine Leitung läuft, ist eher unwahrscheinlich, aber im Altbau weiß man nie…
Ich hatte schon den Fall, dass durch von außen eingedrungene Feuchtigkeit zusammen mit dem Kalk/sonst Bestandteilen der Mauer eine Kupferleitung so zerfressen wurde, dass sie undicht wurde. Damit wurde der geringgradig bestehende Feuchteschaden dann potenziert.

Im Bereich Fenster, und gerade unter dem Fenster (Schwerkraft) ist natürlich eine „Unstetigkeitsstelle“ in der Wand (also der Anschluss der Rahmens/Fensterbrettes an das Mauerwerk), und hier kann verständlicherweise mal was undicht werden. Hier hülfe nur detektivischer Spürsinn, also alle dortigen Bauteile genau ansehen, ggf. bei trockenem Wetter mal von außen Wasser dagegen gießen oder beaobachten: tritt es bei Regen auf?

(diese ersten beiden Punkte schreibe ich eher der Vollständigkeit halber, damit andere in ähnlichen Situationen den Überblick behalten.)

In dem von Ihnen geschilderten Fall halte ich es (vorsicht: Ferndiagnose! :wink: ) für am wahrscheinlichsten, dass das Wasser von innen kommt. Als Laie denkt man daran meist zuletzt, dennoch ist dies häufiger der Fall als man denkt und ohne Knowhow leider auch schwerer zu bekämpfen als schlicht ein Loch in der Wand oder in einem Rohr.

Prinzipiell hat man immer Wasser in der Raumluft. Wieviel Wasser („rel. Luftfeutigkeit“) die Luft tragen kann, hängt u.a. von der Temperatur ab. Wenn nun die Temperatur sinkt, muss das überschüssige Wasser irgendwo hin: es regnet, gibt Nebel oder es setzt sich Tau auf Gegenständen ab. In Räumen passiert letzeres. Vor allem ist die Luft im Raum nicht überall gleich kalt oder warm: dort, wo es am kältesten ist, also direkt oberhalb einer kalten Wandfläche, dort taut es zuerst.

Und dieser letzte Satz ist wirklich wörtlich zu nehmen.
Ich vermute, dass die Tapete, obwohl sie ja sehr dünn ist, die Wand nach innen eine Winzigkeit besser wärmedämmt und sich zuerst an der nackten Stelle Tau niederschlägt. Es könnte aber evtl. auch sein, dass auch an den Stellen mit Tapete Tau entsteht, dieser nur von der Tapete aufgesogen wird. Eine Zeit lang würde dass gehen, wenn danach wieder eine wärmere/trockener Periode kommt.
Ob und wo Tau ensteht (dies kan auch in der Wand geschehen) hängt schlichtweg davon ab, wieviel Wasser in der Luft ist und wie kalt es an der jeweiligen Stelle ist. Wenn die Raumluft sehr trocken ist, taut es auch an kalten Wänden nicht. In Ihrem Fall sorgt Wäschetrocknung natürlich für zusätzliche Feutigkeit in der Raumluft, so dass Sie an kalten Stellen schnell einmal Tau bekommen. Ich brauche nicht zu sagen: Luftfeuchtigkeit über 80% und Tau begünstigen Schimmel, zumindest wenn dies länger anhält und nicht von Trockenperioden unterbrochen ist.

All dies kann man auch genau ausrechnen, dies kann ich hier aber nicht in wenige Zeilen drücken.
Für das Verständnis reicht auch die qualitative Beschreibung. Ohnehin müssten Sie in einer gegebenen Situation auch messen, also die relative Luftfeute mit einem Haar- oder Kunsthaarhygrometer und die Luft- und Oberflächentemperatur mit einem Thermometer, wenn Sie es ganz genau wissen wollten.
In der Praxis reicht aber auch experimentieren und genaues beobachten.

Meine Tipps:

  • trocknen Sie Ihre Wäsche dort nur im Sommer, wenn der Raum und die Wände warm und trocken sind. Im Winter sollten Sie dafür sorgen, dort sowenig wie möglich Feuchtigkeit hineinzutragen.
  • Schauen Sie sich die Situation noch einal genau an: es könnte ja evtl. zusätzlich noch einer der ersten beiden Punkte stimmen.
    Ist die Tapete rund um die kahle Stelle wirklich trocken??
  • machen Sie ein Experiment: kleben Sie ein Stück Tapete auf die kahle Stelle: entsteht noch Tau?
  • warum fehlt gerade dort die Tapete?? Liegt die kahle Stelle vielleicht über einem Bauteil, dass eine besondere Kältebrücke darstellt?
  • Lüften Sie den Raum so oft wie möglich an trockenen Tagen.
  • Jede Heizung würde in einer solchen Situation helfen, wenn Sie dort Tau-Niederschlag haben. Auch ein Kohleofen täte es - so sind frühere Generationen auch zurecht gekommen.
    Grundsätzlich führt das Heizen ja dazu, dass an allen Punkten im Raum mehr Feuchtigkeit in der Luft gehalten werden kann.
    Ob es praktisch ausreicht, hängt aber auch davon ab, wieviel Feuchtigkeit Sie im Raum haben und ob es besonders kalte Innenflächen, z.B. über gut wärmeleitenden Wandbauteilen gibt.

Auf die Dauer wäre natürlich eine Sanierung mit geeigneter Dämmung und einer Heizung sinnvoll.
Solange Sie darin nicht investieren wollen, tun es auch die obigen Tipps.


Zum Thema Verputzen kann ich leider nicht beitragen, darüber weiß ich noch zu wenig.

Hallo Gandalf,
hast du das Fenster überprüft? Alles dicht?
Da schon der Putz abfällt scheint da ja schon länger Feuchtigkeit einzudringen. Wie sieht der Putz an der Fassade aus? Ist die äußere Fensterbank in Ordnung? (auch kleine Risse beachten)
Wenn ihr sowieso renovieren wollt mach mal mehr Tapete ab und guck mal wie das drunter aussieht.
Habt ihr den Raum in letzter Zeit vielleicht zum Wäsche trocknen benutzt? Dann kann nämlich auch eine Kältebrücke unter dem Fenster für die Feuchtigkeit ausschlaggebend sein, aber wenn der Putz schon abfällt ist das schon ein länger anhaltender Prozess.
Fotos von der Stelle, dem Fenster und der Fensterbank helfen vielleicht weiter.

Gruß
Ede

Hallo,
als erstes muss der ganze Putz ab, dann würde ich die Feuchtigkeit mit einem Messgerät herausfinden. Weiter kann ich dir nicht helfen würde aber einfach mal einen Gipser im Bekanntenkreis fragen, aber weg muss eh alles.

Grüße

Lieber Gandalf08,

Es handelt sich um eine feuchte Mauerstelle, was nicht das gleiche ist wie feuchte Wände. An der Stelle fehlt die Tapete, was doch wohl bedeutet, dass da schon lange Wasser eindringt, die Feuchte aber bisher nicht bemerkt wurde. Die Vermutung liegt also nahe, dass nur unter bestimmten Umständen Wasser eindringen kann: zum Beispiel bei Schlagregen oder bei sehr starken Niederschlägen.

Ich würde zwei Hypothesen verfolgen:
[1] Das Fenster ist verfault: Das Wasser kommt herein, wenn der Regen gegen das Fenster schlägt. Am gefährlichsten sind die beiden unteren Ecken des Rahmens, die neigen am ehesten zum Faulen.
[2] Das Dach ist undicht: Das Wasser kommt bei einem fehlenden/zerbrochenen Ziegel oder durch ein Loch in einem Kehlblech in die Mauer und rinnt innerhalb der Mauer nach unten, bis es irgendwo einen Ausgang findet.

In beiden Fällen tritt die Feuchtigkeit unter Umständen nur sporadisch auf, wenn eben die besonderen Witterungs-verhältnisse da sind.

Da der Schaden offenbar schon lange besteht, braucht es keine überstürzte Erste Hilfe, sondern eine genaue Diagnose. Schauen Sie das Fenster an und steigen Sie aufs Dach!

Schauen Sie auch das Mauerwerk Ihres Hauses genauer an! Bruchsteinmauerwerk ist oft trocken gemauert, also ohne Mörtel. Die Zwischenräume zwischen den Steinbrocken sind mit Lehm ausgestrichen, das half wohl beim Schichten der Steine und verhindert Zugluft durch die Mauern. Die Fensteröffnungen wurden aus behauenen Steinen gefügt. Solches Mauerwerk muss vor Wasser geschützt werden, sonst fällt es auseinander.

Bon courage: Peter

Hallo,
in einem unbeheizten Raum Wäsche zu trocknen ist als erster Indikator für den Feuchteschaden zu nennen. Kalte Luft nimmt nicht so viel Feuchtigkeit auf und schlägt sich an die noch kältere Außenwand nieder.
Warum allerdings die Feuchtigkeit nur unter dem Fenster auftritt ist nur bei genauerer Betrachtung möglich. Warscheinlich hängt dies mit den unterschiedlichen Materialien (Fensteranschluß) zusammen, vielleicht ragt auch ein Fensterbrett in den Raum hinein und verhindert das Ausweichen der Feuchtigkeit durch den unteren Fensteranschluß. Eventuell dringt auch Feuchtigkeit von außen ein… Diese Hypothesen sind aber nebensächlich weil hier wirklich eine genaue Ermittlung der Ursache an dieser Stelle erforderlich ist, es gibt zu viele Möglichkeiten! Üblicherweise bildet sich die Feuchtigkeit (aus dem Rauminnern) in den oberen Wandecken (Schimmelbildung).

Zu 1. Ursache ermitteln, Raum beheizen, mehrmals am Tag lüften (gerade jetzt im Winter) wenn Wäsche getrocknet wird noch öfters! Denn nur im Winter ist das Mauerwerk durch heizen und lüften trocken zu bekommen. Wenn im Sommer gelüftet wird dies nicht vornehmen wenn es warm ist, sondern NUR in frühen (noch kühlen) Morgenstunden, dito am Abend.
Zu 2. Ist schon anzunehmen aber nur nach gründlicher Sanierung und Verhaltenänderung.
Zu 3. Sämtlichen Gipsputz (wenn es welcher ist) entfernen, Lehmleicht-, bzw. Strohlehmputz als Unterputz, anschließend mit Lehmoberputz versehen. Untergrund mit Lehmschlemme oder mit speziell für Lehmputze einzusetzenden Putzgrund einlassen, dann unmittelbar mit Unterputz in noch den feuchten Bereichen Putz aufbringen. Den angezogenen oder auch trockenen Unterputz vor aufbringen des Oberputzes befeuchten.
Zu 4. Wenn die Holzdecke, d. h. die Strohmatten nicht beschädigt sind würde ich diese zu belassen. Es ist davon auszugehen das beim Entfernen des Deckenputzes der Putzträger (Strohmatte) beschädigt wird das eine Neueinbringung erforderlich wird. Dies dient nicht der Sache. Erneuerung sollte wie in vorgefundener Weise geschehen! Eine Alternative wären magnesitgebundene Holzwolleleichtbauplatten als Putzträger. Putzauftrag mit Lehmputz.

Weitere Erläuterung: Lehm ist feuchtigkeits- und klimaregulierend, erste Wahl bei (nicht nur) Altbausanierung, leicht zu verarbeiten, immer wieder recyclebar und somit ökonomisch und ökologisch.
Achtung: Bei der Sanierung eines alten Gebäudes (oder auch nur eines Gebäudeteil) sind immer die die ursprüngliche Bauweise betrachtet werden und mit Vorsicht eine Sanierung oder gar eine Modernisierung vorgenommen werden! So ist durch eine unüberlegte und voreilig durchgeführte hastige Maßnahme (besonders mit „zeitgemäßen“) und falschen Materialien mehr Schaden angerichtet worden als Mancher vorher warhaben wollte. Bausubstanz die jahrhundertealt war ist so in kürzester Zeit vernichtet worden…

Hallo,

die Sanierung richtet sich nach der Gebäudesubstanz und dem Nutzungsverhalten.

Mit freundlichen Grüssen
mauertrocken