Hallo und guten Tag zusammen, ich stehe vor der Aufgabe, die Feuchtigkeit von Holzspänen während der Produktion,z.B. wenn sie von einem Förderband fallen, zu messen. Ich weiß, es gibt Messinstrumente auf Basis Mikrowellen, aber die mir ehrlich gesagt, entschieden zu teuer. Weiß jemand ob es vielleicht noch andere Methoden der Messung gibt? Vielen Dank für Eure Hilfe
Danke
Gruß Klaus
http://www.grecon.com/de/feuchtigkeitsmessung-ir-5000 …
teuer wird es doch immer dann, wenn man im laufenden Betrieb messen will.
Proben ziehen und einzeln auf Feuchte messen kann man immer machen, ist sehr preiswert zu haben. Aber genau das sucht man doch nicht oder ?
MfG
duck313
hallo duck313, genau das ist es, da sich besonders im Sommer die Feuchte des Materials ständig ändert, wollte ich eine Art automatische Bewässerung in Abhängigkeit von der jeweiligen Feuchte bauen, da bietet sich eine permanente Messung geradezu an. Aber wie gesagt, Mikrowelle scheidet aus Kostengründen aus. Ich frage mich deshalb, wie hat man das Problem gelöst, als es diese Messmethode noch nicht gab(ist ja noch keine 20 Jahre alt)
Gruß Klaus
Hallo Klaus!
Ich frage mich deshalb, wie hat man das Problem gelöst,
als es diese Messmethode noch nicht gab(ist ja noch keine 20
Jahre alt)
Man kann die elektrische Leitfähigkeit oder die Dielektrizitätszahl der Späne messen und daraus auf den Feuchtegehalt schließen. Wirklich zuverlässig ist immer die Darr-Methode http://www.bau-physiker.de/Darr_Methode.html.
Gruß
Wolfgang
Moin,
aber die mir ehrlich
gesagt, entschieden zu teuer.
was bedeutet für Dich ‚zu teuer‘?
Man könnte ev. noch mir IR-Messungen arbeiten, aber auch da sind Echtzeitsysteme nicht billig. Wie eigentlich alle Echtzeitsysteme.
Gandalf
hallo Gandalf, habe so Summen von mehreren tausend Euro gelesen.
Gruß Klaus
Hallo Wolfgang, klingt sehr interessant Dein Vorschlag zur Messung der el. Leitfähigkeit.
Weißt Du, wie man das praktisch realisieren kann?
Gruß Klaus
Die spezielle Lösung
Hallo Klaus!
klingt sehr interessant Dein Vorschlag zur Messung der el. Leitfähigkeit.
Weißt Du, wie man das praktisch realisieren kann?
Ja, das weiß ich und genau deshalb würde ich die Leitfähigkeit vermutlich nicht zur Feuchtemessung wählen. Die elektrische Kontaktierung ist nämlich nicht ganz trivial.
Die Darr-Methode wiederum ist sehr zuverlässig, aber leider nicht für automatische Messungen während des laufenden Betriebs geeignet.
Für automatische und sogar kontinuierliche Bestimmungen der Feuchte von Spänen ist die Messung der Dielektrizitätszahl am besten geeignet. Dafür muss man eine möglichst homogene Schicht der zu vermessenden Späne zwischen 2 leitfähigen Platten durchführen. Damit die Messung nicht zu abenteuerlich wird, sollten die Platten/Bleche nur wenige mm Abstand voneinander haben und ausreichend groß sein, z. B. 100 mm x 100 mm. Die Kapazität zwischen den Platten ist vom Dielektrikum abhängig, also von den Spänen und u. a. von deren Feuchte. Die Kapazität kann man elektrisch auswerten und das Meßergebnis einem bestimmten Feuchtegehalt zuordnen. Das geht automatisch und kontinuierlich.
Die automatische Zuordnung von Kapazität und Feuchte ist von vielerlei Parametern abhängig. Deshalb macht man vorher Messreihen mit der Darr-Methode für verschiedene Holzarten, Spänegrößen etc. und legt die Messwerte im Speicher der Messapparatur ab.
Das Messprinzip ist im Grunde simpel. Dennoch sollte man hinsichtlich der Kosten für eine zuverlässige und anlagentaugliche Messmimik realistische Vorstellungen haben. Für ein paar Hunderter gibt es industrieübliche Standardlösungen, z. B. einen Temperatur- oder Drucksensor mit irgendeiner Anzeige. Was Du aber brauchst ist ein spezieller Sensor, den man in der benötigten Form vermutlich nirgends fix und fertig bekommt. Es sind ein paar Versuche mit genau dem zu vermessenden Spänematerial erforderlich, sodann ein Probeaufbau, den man an der Maschine anbringt, aber ziemlich sicher nach erster Einsatzerfahrung noch modifizieren muss. Außerdem sind Randbedingungen des Einsatzortes von Bauform, über Schutzart bis zum Temperaturbereich zu beachten. Und schließlich braucht man ein Stellglied in Gestalt etwa eines Ventils zur Regelung des Wassereintrags. Bis so etwas fertig, wirklich praxistauglich und für Instandsetzungen und spätere Änderungen ordentlich dokumentiert ist, ist ein Ing. mindestens einen halben Monat beschäftigt (eher deutlich länger), hat diverse Materialeinkäufe, Unteraufträge an Dienstleister und Reisekosten finanziert und wird eine Rechnung vorhersehbar nicht unter 10.000 € schreiben.
Soll heißen: Wenn es eine marktgängige Fix-und-Fertig-Lösung gibt, die den Anforderungen genügt und die man für irgendeinen vierstelligen Preis kaufen kann, ist das die zu bevorzugende Lösung. Jede Speziallösung hat ihren Spezialpreis, obwohl sich keiner eine goldene Nase daran verdient. Abseits der Bastel- und Chinalösungen, die von zwölf bis Mittag halten und von Anfang an nichts taugen, sind professionelle Einzelanfertigungen kostspielig und nicht für den Preis eines Menüs beim Italiener zu haben.
Gruß
Wolfgang
Hallo Wolfgang, ich bedanke mich sehr herzlich für Deinen Beitrag. Das hat mir wirklich sehr weitergeholfen.Ich werde einen kleinen Versuchsaufbau realisieren. Dein Einverständnis vorausgestzt, würde ich Dir zu gegebener Zeit die Ergebnisse mitteilen.
Mit bestem Gruß
Klaus Pilous
Moin,
, habe so Summen von mehreren tausend Euro
gelesen.
ziemlich unkonkret!
Aber knapp fünfstellige Beträge sind für Echtzeitsysteme keine übertriebene Beträge.
Gandalf
Hallo Gandalf,
, habe so Summen von mehreren tausend Euro
gelesen.ziemlich unkonkret!
Aber knapp fünfstellige Beträge sind für Echtzeitsysteme keine
übertriebene Beträge.
Das wird leicht auch sechsstellig, wenn man auch noch das Probenhandling mit einbezieht, besonders wenn man dazu z.B. Linien oder Flächen abfahren muss.
MfG Peter(TOO)
Hallo Klaus,
hallo Gandalf, habe so Summen von mehreren tausend Euro
gelesen.
Man muss halt sehr zwischen Labormethoden und Online unterscheiden!
Als Labor Methode ist sicher das Trocknungsverfahren das einfachste und genaueste verfahren. Man braucht nur eine Analysewaage und einen Ofen, was meist schon vorhanden ist. Dann bleiben als Kosten nur noch die Arbeitszeit.
Aber dieses verfahren ist nicht kontinuierlich!
Das Messresultat hat man erst Stunden oder Tage später.
Für Onlinemessungen muss man dann oft auf weniger genaue Messmethoden zurückgreifen, welche dann oft noch Trickreich auf eine brauchbare Genauigkeit getrimmt werden müssen!
Zusätzlich Probleme machen meistens auch noch die Umweltbedingung, wie z.B. Staub oder Temperatur.
Manchmal hat man auch Pech und es gibt kein umsetzbares kontinuierliches messverfahren. Dann hat man meistens einen erheblichen Aufwand für ein störungsfreies Probenhandling, was die Geschichte auch teuer macht.
MfG Peter(TOO)