Feuchter Keller - Mieter machtlos?

Hallo,

wenn ein Keller so feucht ist, dass man dort nur völlig feuchte-unempfindliche Dinge lagern kann; wenn es dort schimmlig-muffig riecht und dieser Geruch ins Treppenhaus zieht, wenn jemand die Kellertür offen gelassen hat: Kann man den Vermieter zwingen, diesen Zustand zu ändern?

Liebe Grüße
Petra

Hallo,

wenn ein Keller so feucht ist, dass man dort nur völlig
feuchte-unempfindliche Dinge lagern kann; wenn es dort
schimmlig-muffig riecht und dieser Geruch ins Treppenhaus
zieht, wenn jemand die Kellertür offen gelassen hat: Kann man
den Vermieter zwingen, diesen Zustand zu ändern?

Hallo Petra,

solche Mägel können mit hoher Wahrscheinlichkeit nur durch umfangreiche Arbeiten am Haus erledigt werden. Ob es dann gelingt ist an der Frage zu klären, welche Ursachen vorliegen, dass es derart feucht ist. Den Geruch im Treppenhaus muss man nicht hinnehmen. Es muss vor allen jetzt im Sommer der Keller gelüftet werden. Fenster also auf.

Solche Keller sind nichts nutzbar. Es gibt nichts, das nicht durch die Feuchtigkeit Schäden bekommt. Hier kann zumindest eine Mietminderung für den Keller von maximal 25 EURO vorgenommen werden. Der Geruch des Schimmels, im übrigen ist die Verteilung der Sporen aus dem geöffneten Keller in das Haus hinein ein Gesundheitsrisiko kann notfalls zur fristlosen Kündigung durch den Mieter führen.

Gruss Günter

Hallo Günter!

Es muss vor allen jetzt im :Sommer der Keller gelüftet :werden. Fenster also auf.

Das glauben viele Leute, aber es ist trotzdem nicht richtig. Vielmehr liegt gerade in solchem Lüftungsverhalten eine häufige Ursache für feuchte, muffige Keller.

Ich versuche, den Sachverhalt zu erklären: Die Fähigkeit der Luft, Wasser zu binden, ist von der Temperatur abhängig. Je wärmer die Luft, desto mehr Wasser kann sie speichern. Unter der Erdoberfläche liegende und thermisch nicht isolierte Kellerwände sowie der Kellerfußboden haben eine weitgehend konstante Temperatur um ca 14°C, sind jedenfalls im Sommer kühler als tagsüber die Außenluft. Nun öffnet jemand im Sommer tagsüber die Kellerfenster. Warme, feuchte Luft gelangt in den Keller und kühlt sich an Wänden und Fußboden des Kellers ab. Die Folge ist Kondenswasser, weil die abkühlende Luft die Feuchtigkeit nicht mehr binden kann. Die so in den Keller eingebrachten Wassermengen können beträchtlich sein. Ein Keller kann dabei patschnaß werden.

Die richtige Lüftung des Kellers im Sommer sieht so aus: Alle Schotten dicht! Gelüftet wird nur, wenn die Außenluft kühler ist als die Wandoberflächen im Keller. Die dann in den Keller gelangende kühle Luft erwärmt sich an den Kellerwänden, kann dabei unabhängig von ihrer ursprünglichen relativen Feuchte weiteres Wasser aufnehmen und trocknet so den Keller äußerst wirkungsvoll und nachhaltig. Unter der Voraussetzung intakter Feuchtigkeitssperren wird nur durch die beschriebene Lüftungsmethode ein jahrelang durchfeuchteter, stinkender und damit unbrauchbarer Keller binnen weniger Wochen staubtrocken. Leider gilt auch umgekehrt: Mit ungeeigneter Lüftung kann man aus dem besten Keller ein unbenutzbares, stinkendes Moderloch machen.

Die Lüftungsanleitung gilt nur für unbeheizte Kellerräume (sowie für unter der Wasserlinie liegende Räume auf Schiffen) mit thermisch nicht isolierten Außenwänden.

Ein paar Millionen Keller allein in D könnten knochentrocken sein, würden die Leute sinnvoll lüften. Sinnvoll heißt hier, genau anders herum, als landläufig gemeint. Leider fehlt vielen Leuten das Verständnis für die dargestellten elementaren Zusammenhänge und so lese ich sogar in den Lüftungsanweisungen für Mieter großer Wohnungsgesellschaften den puren Unsinn.

Gruß
Wolfgang

10 Like

Hi,

Die Lüftungsanleitung gilt nur für unbeheizte
Kellerräume (sowie für unter der Wasserlinie liegende Räume

Das Gleiche gilt auch für Wohnräume im Souterrain,(die sind im Sommer auch nicht beheizt :wink: )
weil diese gegenüber überirdisch gelegenen Zimmern deutlich kälter sind und das selbe Problem wie Keller haben können.

Gruß
Maja

Hallo Maja!

Das Gleiche gilt auch für :Wohnräume im Souterrain,(die :sind im Sommer auch nicht :beheizt :wink: )

Die Aussage ist mit einiger Vorsicht zu genießen, weil der Feuchtigkeitseintrag in Wohnräumen durch die Bewohner selbst sowie durch Kochen und Waschen so hoch sein kann, daß die beschriebene Lüftungsmethode für unbewohnte Keller ohne weiteres nicht mehr optimal funktioniert. In Wohnräumen muß i. a. mehrmals täglich gelüftet werden und man kann sich dabei schlecht von der Temperaturdifferenz außen-innen abhängig machen. Hinzu kommt, daß die beschriebene Belüftungsmethode strikt gegen die Heizung arbeitet, was in der Übergangszeit in Frühjahr und Herbst zu Problemen führen wird.

Du hast natürlich recht, daß Fenster und Türen einer Souterrain-Wohnung wie bei einem unbewohnten Keller im Sommer mindestens tagsüber nicht ständig geöffnet sein dürfen.

Man kann eine Souterrain-Wohnung durchaus optimal belüften, aber die Methode ist technisch mit etwas Aufwand verbunden, verlangt neben der Temperaturdifferenz die Messung der rel. Luftfeuchte innen und außen, setzt einige Rechnerei voraus, ist per Hand nicht mehr sinnvoll durchführbar und sprengt hier den Rahmen (und leider auch meine Zeit).

Gruß
Wolfgang

Hi Wolfgang,

ich wollte doch nur erwähnen, dass das mit dem Lüften auch für Zimmer gilt, die im Souterrain liegen :wink:
Mit Messungen anfangen, das wollte ich nun jetzt auch nicht *fg*
Meine Maisonettewohnung liegt im EG bzw 2 Zimmer im Souterrain, allerdings ist unten keine Küche, da hättest Du natürlich wieder recht, diesen Fall müsste man wieder anders betrachten…herrjeh ist das schwierig…

Grüße
Maja

Hallo Wolfgang,

Du hast ja recht. Ich glaube aber nicht, dass hier herkömmliche Mittel ausreichen. Hier muss aus meiner Sicht eine Entfeuchtung mit den entsprechenden Geräten durchgeführt werden und dann muss entlang der Aussenwand einmal überprüft werden, ob dort überhaupt eine Drainage liegt oder überhaupt gegen Feuchtigkeit ein Schutz besteht. Der pauschale Hinweis, durchgehend Fenster auf, ist natürlich falsch gewesen. Alleine durch Aussenfeuchtigkeit dringt sonst noch mehr Feuchtigkeit ins Haus.

Gruss Günter, der sich gewaltig daneben lag.

Es muss vor allen jetzt im :Sommer der Keller gelüftet :werden. Fenster also auf.

Das glauben viele Leute, aber es ist trotzdem nicht richtig.
Vielmehr liegt gerade in solchem Lüftungsverhalten eine
häufige Ursache für feuchte, muffige Keller.

Ich versuche, den Sachverhalt zu erklären: Die Fähigkeit der
Luft, Wasser zu binden, ist von der Temperatur abhängig. Je
wärmer die Luft, desto mehr Wasser kann sie speichern. Unter
der Erdoberfläche liegende und thermisch nicht isolierte
Kellerwände sowie der Kellerfußboden haben eine weitgehend
konstante Temperatur um ca 14°C, sind jedenfalls im Sommer
kühler als tagsüber die Außenluft. Nun öffnet jemand im Sommer
tagsüber die Kellerfenster. Warme, feuchte Luft gelangt in den
Keller und kühlt sich an Wänden und Fußboden des Kellers ab.
Die Folge ist Kondenswasser, weil die abkühlende Luft die
Feuchtigkeit nicht mehr binden kann. Die so in den Keller
eingebrachten Wassermengen können beträchtlich sein. Ein
Keller kann dabei patschnaß werden.

Die richtige Lüftung des Kellers im Sommer sieht so aus:
Alle Schotten dicht! Gelüftet wird nur, wenn die
Außenluft kühler ist als die Wandoberflächen im Keller. Die
dann in den Keller gelangende kühle Luft erwärmt sich an den
Kellerwänden, kann dabei unabhängig von ihrer ursprünglichen
relativen Feuchte weiteres Wasser aufnehmen und trocknet so
den Keller äußerst wirkungsvoll und nachhaltig. Unter der
Voraussetzung intakter Feuchtigkeitssperren wird nur durch die
beschriebene Lüftungsmethode ein jahrelang durchfeuchteter,
stinkender und damit unbrauchbarer Keller binnen weniger
Wochen staubtrocken. Leider gilt auch umgekehrt: Mit
ungeeigneter Lüftung kann man aus dem besten Keller ein
unbenutzbares, stinkendes Moderloch machen.

Die Lüftungsanleitung gilt nur für unbeheizte
Kellerräume (sowie für unter der Wasserlinie liegende Räume
auf Schiffen) mit thermisch nicht isolierten Außenwänden.

Ein paar Millionen Keller allein in D könnten knochentrocken
sein, würden die Leute sinnvoll lüften. Sinnvoll heißt hier,
genau anders herum, als landläufig gemeint. Leider fehlt
vielen Leuten das Verständnis für die dargestellten
elementaren Zusammenhänge und so lese ich sogar in den
Lüftungsanweisungen für Mieter großer Wohnungsgesellschaften
den puren Unsinn.

Gruß
Wolfgang