Feuchtigkeit unter Klickparkett oder Verlegefehler

Hallo,
seit einem halben Jahr wohnen wir in einem Holzhaus im 1. Stock. Vor dem Einzug hat uns ein Freund die gesamte Wohnung mit Klickparkett verlegt. Jetzt - nachdem es fast nur regnet - hat sich das Parkett vor dem Bad und an einigen anderen Stellen ziemlich gehoben. Kann das vom Verlegen kommen (Hitzewölbung im Sommer?) oder ist das möglicherweise ein Schaden wg. Feuchtigkeit? Wie kann man das mit wenig weiteren Schaden (beim Wegreißen des Parketts) feststellen?
Kann jemand einen guten Rat geben?
Grüße Kera

Hallo kera,

mit Klickparkett verlegt. Jetzt - nachdem es fast nur regnet -
hat sich das Parkett vor dem Bad und an einigen anderen
Stellen ziemlich gehoben.

*hmmh* wenns draußen regnet und der Innenboden wölbt sich ist nicht so normal.

(beim Wegreißen des Parketts) feststellen?

Wegreißen ist eine gute Idee. Entferne Sockelleisten o.ä. und schaue dir den Spalt zwischen Parkettboden und Wänden an.

Gruß
Reinhard

Hallo Kera,
also von Hitzewölbungen habe ich schon gehört, aber keinesfalls im Zusammenhang mit Parkett…
Wenn sich der Parkettfußboden bei Regenwetter wölbt, dann ist das für mich durchaus nachvollziehbar.
Der entscheidende Tipp wurde bereits gegeben:
Leisten einmal entfernen und die Randfugen kontrollieren. Insbesondere an Türlaibungen, also an den Zargen.
Der „Arme“ (damit meine ich den Parkettboden) will sich klimatisch bedingt ausdehnen, stößt irgendwo an und die Spannung entlädt sich in die dritte Dimension, den Raum.

Ein Zurückbauen des Parketts ist in den wenigsten Fällen notwendig, wenn der Boden irgendwo hart ansteht.
Der Verleger, ob damaliger Freund und/oder heutiger Feind, er möge sich mit Stechbeitel und Hammer bewaffnen, auch eine Schattenfugensäge ist hilfreich, und für die notwendigen Randfugen sorgen.
Also: insgesamt nichts Schlimmes, aber man sollte nun reagieren, sonst leidet das Parkett wirklich!
-.–…--.-.
Mfg Klaus

Moin,
klingt für mich einfach danach, als sei die Dehnungsfuge an den Wänden nicht groß genug gelassen. Jetzt, wo sich das Holz ausdehnt, kann es das nicht genügend und geht daher in die einzige mögliche Richtung: nach oben.
Sollte das der Fall sein, kann man die äußersten Bretter einmal ausbauen und etwas schmaler schneiden, damit die Fuge breiter wird.
LG

Also: insgesamt nichts Schlimmes, aber man sollte nun
reagieren, sonst leidet das Parkett wirklich!

Wenn das mal stimmt bzw. es dafür nicht schon zu spät ist!

Wenn Parkett schon, sei es durch Aufquellen oder durch Wärmeausdehnung oder beides zusammen - so stark gequetscht wurde, dass es sich aufwirft, hat es sich auch schon plastisch verformt. Und plastisch heißt nun mal: Bleibend.

Wenn es dann austrocknet - oder wieder kälter wird - und zusammenzieht, bleiben Fugen zwischen allen Riemen zurück, bzw. die breite Randfuge ergibt sich damit in Summe dann schon von allein. :stuck_out_tongue:

Gruß

smalbop

Hallo „smalbob“,
das stimmt durchaus, so wie ich es beschrieb; und für Gegenmaßnahmen ist es mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch nicht zu spät!
Bei verklebtem Stabparkett, so wie von Dir beschrieben, kannst Du Recht haben. Da wird durch Quelldruck elastisches Verformungsverhalten des Holzes in plastisches Verformungsverhalten umgesetzt. Mit dem unbeabsichtigten und nicht zwingend positiv zu bewertenden Ergebnis von Fugenbildungen nach der Rückfeuchtung.
Doch hier haben wir es mit einem schwimmend verlegtem Mehrschichtparkett zu tun, welches die Seiten-/Flankenspannungen nicht innerhalb des (Massivholz)Querschnitts abbauen muss, sondern in die Höhe ausweichen kann - und dies auch durch Aufwölbung getan hat.
ALso: meine Aussage kann so stehen bleiben.
–…--…
Gruß: Klaus

Hallo Klaus,

Doch hier haben wir es mit einem schwimmend verlegtem
Mehrschichtparkett zu tun, welches die
Seiten-/Flankenspannungen nicht innerhalb des
(Massivholz)Querschnitts abbauen muss, sondern in die Höhe
ausweichen kann - und dies auch durch Aufwölbung getan hat.
ALso: meine Aussage kann so stehen bleiben.

Auch ein schwimmend verlegter Holzfußboden kann erst durch massive Druckkräfte in der Ebene des Bodens dazu gebracht werden, sich entgegen der Schwerkraft aufzuwölben.

Außerdem können sich auch verklebte Holzfußböden zusammen mit ihrem Unterboden von der Deckenplatte ablösen und aufwölben, es gibt hierzu Schadensberichte.

Eine Faustformel für die erf. Fugenbreite F bei schwimmender Parkettverlegung der Breite B liefern Rapp/Sudhoff in Band 29 „Schäden an Holzfußböden“ der Fachbuchreihe „Schadenfreies Bauen“:
F = B * V * (u_max - u_liefer)
mit V = differentielles Schwindmaß, u_max kann i.d.R. zu 12 % gesetzt werden und u_liefer zu 8 %.

Übrigens könnte ein weiterer Grund für ein Aufwölben sein, dass das Parkett - aus welchen Gründen auch immer - an der Oberseite feuchter ist als an der Unterseite.

Gruß

smalbop