FI fliegt beim Abstecken der Last raus

Hallo,

In der Putzkammer befindet sich eine einzelne Schuko-Steckdose. Wenn ich eine aktive Last (Neonröhre mit KVG, Staubsauger (eingeschaltet)) ausstecke, fliegt zu 3/4 der FI.

  • Der FI fliegt nicht beim Einstecken.
  • Der FI fliegt nicht im Betrieb, und der Verbraucher funktioniert klaglos
  • Schalte ich die Last vor dem Abstecken aus, fliegt der FI nicht.
  • Der FI fliegt auch, wenn ich Null (Blau) gegen Erde (Grün/Gelb) brücke

Elektroverdrahtung ist 80-er Jahre Standard, 3 Drähte (Phase, Null, Erde).

Hat jemand eine Idee, wie so ein Verhalten zustande kommt?

thx

Armin .

Hallo,

Staubsauger, KVG sind alles induktive Geräte. Diese erzwugen beim Abschalten eine Spannungsspitze.

Gibt es einen Abreißfunken beim rausziehen?

Gibts Probleme bei überwiegend ohmschen Lasten? (500W-Glühlampe, Wasserkocher?)

  • Der FI fliegt nicht beim Einstecken.

Isolierung ok

  • Der FI fliegt nicht im Betrieb, und der Verbraucher funktioniert klaglos

dto

  • Schalte ich die Last vor dem Abstecken aus, fliegt der FI nicht.

Abschaltspitzenspannung fällt über dem Schalter ab

  • Der FI fliegt auch, wenn ich Null (Blau) gegen Erde (Grün/Gelb) brücke

Ist normal. Wenn auch ein waghalsiges Experiment.
Und das ist ein Neutralleiter, keine Null.

LG
Chris

Hallo,

Staubsauger, KVG sind alles induktive Geräte. Diese erzwugen
beim Abschalten eine Spannungsspitze.

Gibt es einen Abreißfunken beim rausziehen?

Ich kann mich erinnern dass die Neonlampe an einer anderen Steckdose beim Ausstecken einen deutlich sichtbaren Funken gezogen hat. Der FI blieb allerdings drinnen. Beim Staubsauger ist mir sowas bisher nie aufgefallen, aber ich habe auch nie darauf geachtet, ich kann nur sagen dass in meiner vorigen Wohnung nie der FI geflogen ist, obwohl ich ihn auch ab und zu abgesteckt habe ohne abzuschalten.

Gibts Probleme bei überwiegend ohmschen Lasten?
(500W-Glühlampe, Wasserkocher?)

Schwer zu sagen, ich besitze weder das Eine noch das Andere. An mobilen Großverbrauchern könnte ich noch anbieten: Fön, Toaster, Bügeleisen, Heißluftgebläse. Ist da was dabei was sich zum Testen eignet? Von diesen Teilen war bisher keins an der fraglichen Steckdose angeschlossen, aber sie sind regelmäßig an anderen Steckdosen im Haus in Betrieb, bzw. fix angeschlossen --> der FI flog bisher nie. Ich besitze das Haus aber erst ca. 2 Monate.

Bis zum WE bin ich auf Geschäftsreise und kann keine weiteren Tests machen … hast Du eine Vermutung?

Armin.

Hallo,

was machst Du denn für Experimente.
FI die zu dreiviertel rausfliegen sind mir unbekannt.
Wegen der Lebenversicherung solltest Du einen ausgebildeten Elektriker zu Rate ziehen.

Gruß
nicki

Moment, tritt das nur an der einen Steckdose auf? Dann laß diese von einer Elektrofachkraft überprüfen; solange nicht verwenden. Wenn möglich vom Netz trennen (Sicherung raus)!

Wenn nicht:
Bügeleisen ist ohmsch, kannste noch probieren.

LG
Chris

hi

kraftstromer hat recht

es ist ein versteckter Isoilationsfehler in dem betroffenen Stromkreis vorhanden

Muss nicht gefährlich sein, kann aber irgendwann werden

Beim Ausstecken/Ausschalten von induktiven Lasten (zB Moteren, Staubsauger, KVG’s …) entsteht eine hohe kurze Spannungsspitze in dem Stromkreis

Die Spannungsspitze schlägt bei dem Isolationsfehler durch und löst den FI-Schalter aus, während der normale Betrieb mit 230Volt nicht durchschlägt.

Das erlebt ein Elektriker nur vielleicht einmal im Leben, aber ich hatte genau das schonmal

Beispiele: Feuchtigkeit irgendwo drin, Schraube/Dübel, Kabel gequetscht usw

So, das war die gefragte Erklärung. Der fehler kann aber nur mit einem Isolationstester und Glück gefunden werden. Sowas hat nur ein Elektriker

Pech. Leider

Gruss

Guten Tag,

Hallo,

was machst Du denn für Experimente.

Tja, manchmal sticht mich eben der Hafer :smile:

FI die zu dreiviertel rausfliegen sind mir unbekannt.

3/4 = in 3 von 4 Fällen, heißt „nicht jedes Mal, aber meistens“.

Wegen der Lebenversicherung solltest Du einen ausgebildeten
Elektriker zu Rate ziehen.

Möglicherweise. Sich vorher selber schlau machen schadet aber nie. Die „Fachmänner“ neigen in meiner Gegend dazu, sehr geschäftstüchtig zu werden. Scheint so, dass ich für ihre Lebensversicherungen aufkommen soll :smile:

Vorher möglichst viel über das Problem und mögliche Lösungen herausfinden hilft.

Schnelle Frage noch: alle sehen hier sofort rot wenn ich erwähne, dass ich den Neutralleiter (blau) mal schnell gegen Erde (gelb/grün) gebrückt habe.

Wo ist das Problem dabei? Und warum fliegt der FI wenn man das macht?

Armin.

Schnelle Frage noch: alle sehen hier sofort rot wenn ich
erwähne, dass ich den Neutralleiter (blau) mal schnell gegen
Erde (gelb/grün) gebrückt habe.

weil das die sicherheitsrelevanten Drähte sind

Und warum fliegt der FI wenn man das
macht?

Das ist ein unerwünschter Nebeneffekt der FI-Schalter
(einer von vielen)
und macht Elektrikern das Leben zur Hölle in Gewerbegebäuden

Bei Stromfluss entsteht auf allen Leitern ein Spannungsverlust (Spannungsabfall), so auch auf dem N-Leiter von der Verteilung bis zur Steckdose
Das Spgs-Niveau, das an der Steckdose am N ankommt, ist dadurch nicht mehr Null Volt, sondern zB 0,1 Volt
Auf dem PE dagegen, der ja stromlos ist, stehen genau Null Volt an
Verbindest du nun die beiden, fliesst ein Strom am FI-schalter vorbei, der ihn auslösen lässt

gut erklärt?

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Verbindest du nun die beiden, fliesst ein Strom am FI-schalter
vorbei, der ihn auslösen lässt

gut erklärt?

Schnörkellos und verständlich … = *

Danke, wieder was gelernt

Armin.

kraftstromer hat recht

es ist ein versteckter Isoilationsfehler in dem betroffenen
Stromkreis vorhanden

…oder in einem anderen Stromkreis, der über den selben FI gesichert ist.

Das erlebt ein Elektriker nur vielleicht einmal im Leben,

Neee, dann wäre ich ja schon mehrfach reinkarniert!

So, das war die gefragte Erklärung. Der fehler kann aber nur
mit einem Isolationstester

und Glück gefunden werden.

Glück, leider ist das schon mal so.
Ich erinnere mich an den Kunden, bei dem der Fehler absolut nicht messbar war, zudem nur bei jedem x-ten Mal, wenn eine Leuchtstofflampe abgeschaltet wurde. Und leider fast nie, wenn ICH da war…

Gesucht habe ich, indem ich den einen FI gegen drei ersetzt habe.
Dann im Ausschlussprinzip. Immer so nach ein- bis zwei Tagen konnten dann ein paar Stromkreise als „gut“ aussortiert werden.
Am Ende war es eine gequetschte Ader in einer Herdanschlussdose.
Der Herd war seit Jahren in Betrieb, aber erst nun war die Isolierung so weit geschädigt, dass der Fehler auftrat. Mit 500V Messspannung war der Stromkreis absolut sauber.

…oder in einem anderen Stromkreis, der über den selben FI
gesichert ist.

da hast du natürlich völlig recht, wenn es ein N-PE-Fehler ist, kann er in jedem anderen Stromkreis auch versteckt sein

nur war hier eben die Feherbeschreibung anders

Der Frager beschreibt hier nicht, daß der Staubsauger BEIM bETRIEB den FI auslöst, sondern
IM AUSSCHALTMOMENT. Deshalb ist es hier ein L-PE Fehler,
also GENAU in dem Stromkreis

Übrigens hasse ich mittlerweile FI-Schalter, weil sie dermassen viel Schaden anrichten mit ihren Nebenwirkungen
und vernünftige Elektrikerarbeit in gewerblichen Objekten völlig unmöglich machen

Deshalb ist es hier ein L-PE Fehler,
also GENAU in dem Stromkreis

Nicht ganz. Jeder Stromkreis am selben FI, der am selben Außenleiter hängt, kann betroffen sein.
Hatte ich beim letzten Artikel nicht so genau geschrieben.

Übrigens hasse ich mittlerweile FI-Schalter, weil sie
dermassen viel Schaden anrichten mit ihren Nebenwirkungen
und vernünftige Elektrikerarbeit in gewerblichen Objekten
völlig unmöglich machen

Wir sind in der Umstellungsphase. Irgendwann sind auch bei gewerblichen Objekten die Isolationswiderstände im erlaubten Bereich.

Problem gelöst, danke für die Tipps!
Hi an alle,

nachdem ich heute wieder zu Hause war habe ich das Problem genauer in Augenschein genommen. Das Verhalten hatte sich inzwischen verschlimmert, nun flog die Sicherung des betroffenen Raumes sofort raus, auch wenn kein Verbraucher an der Steckdose angesteckt war. Ich habe die Steckdose und ihre Verkabelung lang und ausgiebig in Augenschein genommen und erst mal kein Problem gefunden. Alle Drähte sind sauber da wo sie hingehören, keine blanken Stellen, alle Steckklemmen ordentlich.

Dann fiel mir an der Steckdose auf, dass einer der beiden Schuko-Erdkonakte ein wenig verbogen war und am metallenen Montagerahmen anlag. Eigentlich dürfte das nicht stören, aber ich habe ihn trotzdem wieder so zurückgebogen wie er gehört. Der Monaterahmen ist aus Metall und mit Metallschrauben an der UP Dose befestigt, aber die besteht aus Kunststoff. Die Verklemmung ist mit Steckklemmen (Wago) gemacht, ein Kurzschluss mit dem Montagerahmen durch überstehende Drahtenden ist daher ausgeschlossen. Der Steckdoseneinsatz scheint auch völlig OK zu sein, ich könnte keine Brüche oder andere Seltsamkeiten finden.

Bereits der Ausbau der Steckdose aus der Verklemmdose hat das Problem zum Verschwinden gebracht.

Da ich nichts offensichtlich Faules gefunden habe, habe ich die Verklemmung auf gut Glück abgeschnitten und neu gemacht, und einen neuen Steckdoseneinsatz eingesetzt.

  • Die Sicherung bleibt drinnen
  • Staubsauger 10 Mal hintereinabder im Lauf abgesteckt, der Fi ist nie geflogen.

–> Problem solved (wenn auch der Fehler nicht so eindeutig identifiziert wurde wie ich es mir gewünscht habe). Ich kanns mir nur so erklären, dass doch irgendwo ein blankes Drahtstückchen dem Montagerahmen zu nahe gekommen ist, oder dass der Steckdoseneinsatz einen sehr versteckten Defekt hat.

Danke für eure Hilfe,

Armin.