FI fliegt

Liebe ExpertInnen,

wenn zB eine Lampe aufgehängt werden soll, suche ich mir die Sicherung, schalte sie aus, prüfe nochmal mit dem Phasenprüfer, ob wirklich keine Spannung mehr anliegt und klemme dann die Lampe ab. Dabei kommt es schon mal vor, dass sich N und L berühren - und hastdunichtgesehn fliegt der FI raus. Mir ist völlig schleierhaft, wo da was fließen könnte. Wer weiß was?

Gruß Ralf

Hallo Ralf,

Dabei kommt es schon mal vor, dass
sich N und L berühren - und hastdunichtgesehn fliegt der FI
raus. Mir ist völlig schleierhaft, wo da was fließen könnte.
Wer weiß was?

Nein, da berühren sich N und PE.
In diesen Fall fliesst dann ein Teil des Stroms über den PE. Das genügt dann aber um den FI auszulösen.

Abfilfe wäre, sofern vorhanden, auch den N-Trenner des entsprechenden Kreises zu öffnen.

MfG Peter(TOO)

Hallo !

Es werden sich N und PE bzw. geerdete Metallteile und N berühren.

MfG
duck313

Hi Peter(TOO),

Nein, da berühren sich N und PE.
In diesen Fall fliesst dann ein Teil des Stroms über den PE.
Das genügt dann aber um den FI auszulösen.

Und woher kommt der Strom? Ich dachte immer, ohne Spannung fließt nichts :frowning:

Abfilfe wäre, sofern vorhanden, auch den N-Trenner des
entsprechenden Kreises zu öffnen.

Da müsste ich eh den Elektriker bemühen. Aber so oft kommt es nicht vor, dass Lampen gekauft oder Steckdosen versetzt werden, hat mich bloß gewundert.

Gruß Ralf

Hallo,

wenn sich L und N berühren, darf der FI nicht herausgehen. Du meinst wahrscheinlich wenn sich N und PE berühren. Das kann dann passieren, wenn auf dem FI-Kreis weitere Sicherungen sind und über diese ein Verbraucher angeschaltet ist, also ein Strom fliesst. Da nun Strom gerne den Weg des geringsten Widerstandes nimmt, fließt ein wenig Strom anstatt über den FI, in dem ja Spulen sind und somit einen Widerstand bilden, lieber über den PE in die Erde. Und schon haben wir einen Fehlerstrom und der FI macht was er soll: auslösen.

Viele Grüße

Sascha

Hallo Ralf,

Nein, da berühren sich N und PE.
In diesen Fall fliesst dann ein Teil des Stroms über den PE.
Das genügt dann aber um den FI auszulösen.

Und woher kommt der Strom? Ich dachte immer, ohne Spannung
fließt nichts :frowning:

Über den N-Leiter fliesst ja Strom und somit gibt es an diesem einen Spannungsabfall.
Ohne einen Fehler im System ist der PE-Leiter stromlos.
N und PE sind am Potentialausgleich, irgendwo in der Nähe des Hausanschlusses, mit einander verbunden.
Wenn also irgendwo im Haus ein Verbraucher eingeschaltet ist entsteht im N-Leiter ein Spannungsabfall, welcher im PE-Leiter nicht auftritt. Werden nun N und PE miteinander verbunden, fliesst, bedingt durch den Spannungsabfall im N-Leiter, ein Strome durch den PE. Praktisch hat man einfach eine Paralellschaltung von Widerständen.
Wenn der Strom durch den PE grösser als der Ansprechstrom des FI ist, löst dieser aus.

Abfilfe wäre, sofern vorhanden, auch den N-Trenner des
entsprechenden Kreises zu öffnen.

Da müsste ich eh den Elektriker bemühen. Aber so oft kommt es
nicht vor, dass Lampen gekauft oder Steckdosen versetzt
werden, hat mich bloß gewundert.

Es gibt N-Trenner welche neben der Sicherunggruppe eingebaut werden, um diese zu öffnen braucht man keinen Elektriker. Zumindest hier in CH, werden diese empfohlen, bzw. vorgeschrieben. Das erleichtert auch die Isolationsmessung.

Das Blaue Teil ist der N-Trenner. Die Nocke verhindert das Einschalten des dazugehörigen des LS, wenn der N-Trenner geöffnet ist.
http://pics.ricardostatic.ch/2_637301926_450/elektro…
http://www.schocher-ruegg.ch/shop/img/10.jpg
http://elektricks.com/Stromstossschalter__Schrittsch…

Wenn der LS zugänglich ist, kann auch der N-Trenner bedient werden.

MfG Peter(TOO)

1 Like

Hallo Zusammen,
ich möchte nur bemerken, dass die abfallende Spannung sehr gering ist, aber durch den geringen Widerstand des Kupferleiters reicht dies aus, um einen ausreichenden Strom durch den RCD fliessen zu lassen.
Gruß, Edi

Besternten Dank (owT)

Hallo Peter!

N und PE sind am Potentialausgleich, irgendwo in der Nähe des
Hausanschlusses, mit einander verbunden.

Im TN-Netz.

Die Sache mit auslösenden Fehlerstromschutzschaltern bei Verbindung N-PE kommt aber aus eigener Erfahrung öfter im TT-Netz vor.

Das nur als Ergänzung.

Es gibt N-Trenner welche neben der Sicherunggruppe eingebaut
werden, um diese zu öffnen braucht man keinen Elektriker.

Das ist ja höchst interessant. Diese Dinger sind mir in Deutschland völlig unbekannt.

Zumindest hier in CH, werden diese empfohlen, bzw.
vorgeschrieben. Das erleichtert auch die Isolationsmessung.

Das und auch die Fehlersuche wäre dann ja ein Spaß! Bei uns weiter üblich: Eine Neutralleiterschiene. Bei Isolationsfehler also alle Automaten aus, alle N-Leiter abklemmen und einzeln durchmessen. Oft hat ein Stromkreis dann mehrere N-Leiter an der Schiene, wie z.B. der N eines Relais oder eine zweite Leitung, die an einem Stromkreis hängt. Dann hat man schnell mehr als nur einen N, der als fehlerhaft gemessen wird.

Das Blaue Teil ist der N-Trenner. Die Nocke verhindert das
Einschalten des dazugehörigen des LS, wenn der N-Trenner
geöffnet ist.

Echt klasse, diese Art der N-Trennung.

Hans

dass sich N und L berühren -

N und PE erstaunlicherweise, denn keiner von beiden ist spannungsführend…

… Mir ist völlig schleierhaft, wo da was fließen könnte.

ist aber eigentlich einfach, wenn du es dir so vorstellst:

Der N ist stromduchflossen und hat wegen dem Spannungsfall am Ende der Leitung etwa 0,1Volt anliegen

Der PE hat aber immer noch 0 Volt

jetzt hälst du die beiden Drähte mal zusammen

was passiert?

Moin, Georg.,

Der N ist stromduchflossen und hat wegen dem Spannungsfall am
Ende der Leitung etwa 0,1Volt anliegen

Der PE hat aber immer noch 0 Volt

jetzt hälst du die beiden Drähte mal zusammen

was passiert?

danke, das leuchtet mir ein - vorausgesetzt, der N hat auf der Strecke mindestens 3 Ω, und das ist sicher nicht unwahrscheinlich.

Gruß Ralf

Der N ist stromduchflossen und hat wegen dem Spannungsfall am
Ende der Leitung etwa 0,1Volt anliegen

Ihr seht das immer über den Spannungsfall auf dem N, ich dagegen bevorzuge eine andere Sichtweise.
Durch das Verbinden hat der Strom auf dem N zwei mögliche Wege:
Über den N oder über den PE.
Der Strom wird sich aufteilen, und zwar genau in dem Verhältnis der Leitwerte der beiden möglichen Wege.
Bei einem 30mA FI und einem Verhältnis von 2:1 muss der FI auslösen, wenn auf dem N 60mA fließen.
Das wäre schon bei 14W der Fall.

danke, das leuchtet mir ein - vorausgesetzt, der N hat auf der
Strecke mindestens 3 Ω, und das ist sicher nicht
unwahrscheinlich.

3 Ohm sind mehr als unwahrscheinlich.
Ein N mit 3 Ohm würde bei 16A 48V Spannungsfall machen.
Das ist mal so eben das Siebenfache des Erlaubten.
Und ein N mit 0,0001 Ohm würde auch die FI Auslösung nicht verhindern, wenn der Umweg über den PE in ähnlicher Größenordnung läge - was, da die selben Leiterquerschnitte und nur wenig mehr Länge vorhanden sein dürften, auch so sein wird.

Daher ist mir die Erklärung mit der Stromaufteilung lieber als die mit dem Spannungsfall…

Es gibt N-Trenner welche neben der Sicherunggruppe eingebaut
werden, um diese zu öffnen braucht man keinen Elektriker.

Das ist ja höchst interessant. Diese Dinger sind mir in
Deutschland völlig unbekannt.

Ich kenne hier Leitungsschutzschalter mit mitschaltendem Neutralleiter.
Angeblich sollen die in Österreich weit verbreitet sein, Installationen mit N-Schienen gelten als Pfusch.

Zumindest hier in CH, werden diese empfohlen, bzw.
vorgeschrieben. Das erleichtert auch die Isolationsmessung.

Das und auch die Fehlersuche wäre dann ja ein Spaß! Bei uns
weiter üblich: Eine Neutralleiterschiene. Bei Isolationsfehler
also alle Automaten aus, alle N-Leiter abklemmen und einzeln
durchmessen.

Ich empfehle Installationsklemmen mit N-Trenner.
Die sind aber nicht durch Laien bedienbar.

Hallo Fragewurm,

Daher ist mir die Erklärung mit der Stromaufteilung lieber als
die mit dem Spannungsfall…

Rechnerisch ist es egal ob man mit Ohm oder Siemens rechnet.

Je nach Diskussionsverlauf verwende ich mal das Eine oder das Andere.

MfG Peter(TOO)

Ihr seht das immer über den Spannungsfall auf dem N, ich
dagegen bevorzuge eine andere Sichtweise.

Nein, IHR seht das immer mit dem Stromteiler als so einfach an

Für den Stromteiler braucht man aber schon eine gewisse graphische Vorstellung von der Verkabelung (in einem echten Haus), was nicht jedermanns Sache ist

Für mich ist es leichter (vorzustellen und) zu erklären mit den 0,1 Volt auf dem N, die sich ohne jeden Widerstand gegen Erde entladen können