FI-Schalter lässt sich nicht mehr eindrücken

Hallo!

Ich habe mal folgende Frage: Bin vor kurzem in eine andere Wohnung eingezogen und habe heute die eine Unterputzsteckdose im Bad ausgetauscht, die war so bröselig, dass ich mich kaum traute, dort noch etwas einzustecken. Hatte dazu ordnungsgemäß die Sicherung herausgenommen, auch zusätzlich den FI-Schalter. Nachdem ich die neue Steckdose angeschlossen hatte, ließ sich der FI-Schalter nicht mehr eindrücken, der fliegt immer sofort raus.

Zunächst dachte ich, dass ich die neue Steckdose falsch angeschlossen hatte, aber das ist 100% richtig, hat mir mein Vater bestätigt. Zum Test hatte ich die neue Steckdose noch einmal ausgebaut und dann versucht, den FI-Schalter hereinzudrücken, genau der gleiche Effekt.

Ebenfalls hatte ich sämtliche Sicherungen im Kasten einmal ausgeschaltet, dazu auch den großen Hauptschalter. Selbst dann hielt der FI-Schalter nicht.

Ist nun davon auszugehen, dass der FI-Schalter im Sicherungskasten schlichtweg defekt ist?

Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus!

Hallo !

NEIN, FI ist sicher nicht defekt,denn an solche Zufälle glaube ich nicht !

Löst er denn elektrisch aus,oder rastet er nur nicht mechanisch ein,wenn man die Wippe hochdrückt ?

Geht Wippe schwer oder leicht hoch ?

Drücke mal in Richtung AUS,dann neu einschalten bis Rastpunkt.

Wenns dann nicht klappt,hole einen Elektriker,denn weitere Tipps wirds nicht geben !
Das ist zu ungewiss,was Du da möglicherweise angerichtet hast(auch unbewusst).

mfG
duck313

Hi,

Ebenfalls hatte ich sämtliche Sicherungen im Kasten einmal ausgeschaltet, dazu auch den großen Hauptschalter. Selbst dann hielt der FI-Schalter nicht.

Wenn der FI auch nicht in der „An-Position“ hält, wenn gleichzeitig die Hauptsicherung raus ist, ist wohl doch eher der FI ansich defekt, da die Wahrschinlichkeit einer Auslösung durch Fehlerstrom gegen Null strebt. - Oder sehe ich das falsch?

Ro

hi

Wenn der FI auch nicht in der „An-Position“ hält, wenn
gleichzeitig die Hauptsicherung raus ist, ist wohl doch eher
der FI ansich defekt, da die Wahrschinlichkeit einer Auslösung
durch Fehlerstrom gegen Null strebt. - Oder sehe ich das
falsch?

ja teilweise siehst du das tatsächlich falsch. Teilweise deshalb, weil die Wahrscheinlichkeit zwar geringer wird, aber bei einem Neubau wird er trotzdem auslösen

Bei N-PE-Schluss löst der FI-Schalter tatsächlich auch bei abgeschalteter Hauptsicherung aus. Es fliesst ein (minimaler) Strom von N nach PE

Duck hat in jeder Hinsicht völlig recht - der FI-Schalter ist sicherlich nicht kaputt und der Frager soll bitte einen Fachmann ranlassen. Bei Sicherheitseinrichtungen versucht man besser nicht, selber zu basteln

Gruss Schorsch

Hi Georg,

Bei N-PE-Schluss löst der FI-Schalter tatsächlich auch bei abgeschalteter Hauptsicherung aus. Es fliesst ein (minimaler) Strom von N nach PE

Das war mir nicht bewusst. - Danke. :smile:

Ro

Hallo,

so etwas kommt vor wenn beim Einbau der Steckdosen die Haltekrallen in die Kabel einschneiden.
Dose von einem Elektriker nochmals ausbauen lassen und prüfen ob der FI hält.

Gruß
nicki

Hallo!
So, ich kann Entwarnung geben.
Mein Schwager war da, der ist gelernter Elektriker und hatte einen neuen FI-Schalter dabei. Nach dem Einbau des neuen FI-Schalters hat alles funktioniert. Mein Schwager hat sich pro forma auch nochmal die neu verbaute Steckdose angeschaut und sagte, dass das alles fachgerecht angeschlossen ist.

Es lag also definitiv an einem defekten FI-Schalter und nicht an meiner laienhaften Installation.

Werde das aber trotzdem dem Vermieter nochmal melden, sodass der Vertrags-Elektriker vorbeikommt und es abnimmt.

LG

Danke für Rückmeldung !
mfg
W.

Zusatzinformation zur Bedienung von FI-Schaltern
Hallo

Es lag also definitiv an einem defekten FI-Schalter und nicht
an meiner laienhaften Installation.

Für die Mitlesenden kann man noch hinzufügen, daß das ein eher seltener Fall ist. In den allermeisten Fällen liegt ein Fehler in der Installation vor, wenn der FI nicht mehr hält.

In diesem Fall war wahrscheinlich das Schaltschloß kaputt.

Wer weiß, wann zuletzt die Prüftaste betätigt worden ist und ob der Schalter bei einem Fehler ausgelöst hätte.

Fehlerstromschutzschalter (=FI-Schalter) sollen mindestens halbjährlich durch Drücken der Prüftaste auf Funktion geprüft werden. Das gilt für Anwendungen wie Wohnung und Gewerbe. Für Baustellen und Landwirtschaft gelten z.B. viel kürzere Prüffristen. Der Schalter muß sofort abschalten. Zum einen wird die Mechanik dadurch geprüft, zum anderen kann man so einen Defekt des Schalters feststellen. Durch den Test selber wird der Schalter nicht kaputt.

Sinnvollerweise macht man den Test an Wochentagen früh oder tagsüber, so daß man im seltenen Extremfall wie in dem geschilderten Fall problemlos einen Elektriker erreichen kann, ohne dann auf einen Notdienst angewiesen zu sein.

Hans

Zufälle gibts

Es lag also definitiv an einem defekten FI-Schalter und nicht
an meiner laienhaften Installation.

Für die Mitlesenden kann man noch hinzufügen, daß das ein eher
seltener Fall ist. In den allermeisten Fällen liegt ein Fehler
in der Installation vor, wenn der FI nicht mehr hält.

servus

das kann ich bestätigen. In meiner 20-jährigen Karriere hatte ich erst insgesamt 2-3 mal wirklich defekte FI-Schalter. man merkte es auch bei der Betätigung schon, daß die Schaltmechanik kaputt ist

Einen Defekt, der sich wie ein Auslösen verhält, habe ich glaube ich noch nie erlebt

Im vorliegenden Fall kommt natürlich dazu, daß der FI lt Frager genau in dem Moment kaputtging, als er die Steckdose (selber) eingebaut hat.

an manche Zufälle kann man glauben, bei anderen tu ich mir schwer

schönen sonnigen Sonntag
(macht heut abend die Schotten dicht, es wird windig)

Hallo Georg

Einen Defekt, der sich wie ein Auslösen verhält, habe ich
glaube ich noch nie erlebt

Ich auch nicht. Außer bei einem mechanischen Defekt, daß der FI dann bei einer kleinen Erschütterung abgeschaltet hat.

Im vorliegenden Fall kommt natürlich dazu, daß der FI lt
Frager genau in dem Moment kaputtging, als er die Steckdose
(selber) eingebaut hat.

Das hat er nicht geschrieben. Er hat vor dem Austausch der Steckdose den FI abgeschaltet. Danach ließ er sich nicht mehr einschalten. Das wäre beim halbjährlichen Test genauso passiert.

Hans

Moin!

Manchmal, sehr selten, kommt es vor, dass ein Fehlerstromschutzschalter einen mechanischen Defekt hat und sich nach einer Auslösung einfach nicht mehr einschalten lassen will.
Dann hilft es ab und zu, die Schaltwippe gefühlvoll zu bewegen, vielleicht mal dabei auch mal seitwärts zu drücken.

Einige FI-Schalter haben eine ausgelöst/ausgeschaltet Erkennung.
Dann bleibt die Wippe beim Auslösen (auch durch Prüftaste) in einer Mittelstellung und muss erst kräftig in „AUS“-Richtung gedrückt werden, bevor sie sich wieder Einrasten lässt.

Einige ABB FI-Schalter haben das Problem, dass sie bei mechanisch verspanntem Einbau (etwa, wenn recht dicke, widerspenstige Adern verklemmt sind) schwer einschaltbar sind.

Übrigens kann ein FI auch bei abegschalteter Vorsicherung auslösen.

Der Neutralleiter, der den FI einspeist, hat ja nicht exakt 0V gegen Erde, wenn z.B. andere Nutzer im Haus gerade Geräte laufen haben.
Lass ihn doch einfach mal 1V gegen Erde annehmen, weil z.B. gerade 40A im Haus drüber laufen und er 0,025 Ohm Widerstand hat.

Wenn DU dann eine satte Verbindung zwischen N und PE hast, dann sind auch bei nur 1V Spannung schnell die 30mA Strom am fließen, die ihn heraus hauen.

Einen Defekt, der sich wie ein Auslösen verhält, habe ich
glaube ich noch nie erlebt

Ich auch nicht. Grundloses Auslösen hatte ich noch nie!
Aber dass er sich (trotz fehlerfreier Anlage) nicht wieder einschalten lässt, kenne ich von manchen uralten FI-Schalten (Spinnennetz, diese riesigen 1A Dinger).

Ich auch nicht. Außer bei einem mechanischen Defekt, daß der
FI dann bei einer kleinen Erschütterung abgeschaltet hat.

Im vorliegenden Fall kommt natürlich dazu, daß der FI lt
Frager genau in dem Moment kaputtging, als er die Steckdose
(selber) eingebaut hat.

Das hat er nicht geschrieben. Er hat vor dem Austausch der
Steckdose den FI abgeschaltet. Danach ließ er sich nicht mehr
einschalten. Das wäre beim halbjährlichen Test genauso
passiert.

Mechanischer Defekt am Schaltschloss halt. Kann passieren. Aber besser „lässt sich nicht mehr einschalten“ als „löst nicht aus“.
Letzteres gab es ja auch mal.
Ich habe selber bei mir zu Hause ein Exemplar aus der fehlerbehafteten Serie, der löst aber sicher aus.
Beim Prüfen sehe ich aber, dass er beim ersten Test 150ms benötigt, beim direkt folgen Test dann nur noch knapp 30ms.

Hallo

Ich auch nicht. Grundloses Auslösen hatte ich noch nie!
Aber dass er sich (trotz fehlerfreier Anlage) nicht wieder
einschalten lässt, kenne ich von manchen uralten FI-Schalten
(Spinnennetz, diese riesigen 1A Dinger).

Mit dem Drehprüfknopf. Kann mich bei denen nicht an Ausfälle erinnern. Dafür aber bei Siemens-Modellen etwa aus den Siebziger Jahren. Manchmal ganz sachte hochdrücken, dann gehts, manchmal eben nicht mehr. Daß die Dinger auch nur 40 Jahre halten…

Mechanischer Defekt am Schaltschloss halt. Kann passieren.
Aber besser „lässt sich nicht mehr einschalten“ als „löst
nicht aus“.

Allerdings. Kann im TT-System ja richtig gefährlich werden.

Letzteres gab es ja auch mal.

Ja aber die haben wir doch alle ausgetauscht.

Beim Prüfen sehe ich aber, dass er beim ersten Test 150ms
benötigt, beim direkt folgen Test dann nur noch knapp 30ms.

Ein kurzzeitverzögertes Modell also, da müßte der Hersteller eigentlich nachträglich noch einen Zuschlag verlangen.

Hans

Moin,

Einige ABB FI-Schalter haben das Problem, …


Es gab auch eine fehlerhafte Serie von ABB.
Bei Fehlerstromschutzschaltern (FI) der Baureihen F200, F360 und F370,
die in dem Zeitraum Januar 2003 bis Mai 2005 hergestellt wurden,
kann es teilweise zu erhöhten Auslösewerten kommen!

Hinweise unter http://www.sonepar.de/abb-fi

mfg
W.

Hallo

Ich auch nicht. Grundloses Auslösen hatte ich noch nie!
Aber dass er sich (trotz fehlerfreier Anlage) nicht wieder
einschalten lässt, kenne ich von manchen uralten FI-Schalten
(Spinnennetz, diese riesigen 1A Dinger).

Mit dem Drehprüfknopf. Kann mich bei denen nicht an Ausfälle
erinnern. Dafür aber bei Siemens-Modellen etwa aus den
Siebziger Jahren.

Du hast Recht! Ich erinnere mich wieder, das waren die ollen Siemens Teile. Lösten zwar aus, aber ließen sich dann nie wieder einschalten.

Da hab ich dem Spinnennetz Unrecht angetan, sorry dafür.

Manchmal ganz sachte hochdrücken, dann
gehts, manchmal eben nicht mehr. Daß die Dinger auch nur 40
Jahre halten…

Eben nur bis man sie mal testet…

Letzteres gab es ja auch mal.

Ja aber die haben wir doch alle ausgetauscht.

Man trifft sie aber ab und zu mal.
(Leider wird und wurde ABB ja auch im Baumarkt verkauft.)

Beim Prüfen sehe ich aber, dass er beim ersten Test 150ms
benötigt, beim direkt folgen Test dann nur noch knapp 30ms.

Ein kurzzeitverzögertes Modell also, da müßte der Hersteller
eigentlich nachträglich noch einen Zuschlag verlangen.

Du bist ja böse…