FI-Schalter mit welchem System anschließen: TN-S,

wie stelle ich fest, in welchem System mein Hausnetz geschaltet ist?

wie stelle ich fest, in welchem System mein Hausnetz
geschaltet ist?

Das ist nicht relevant. Alte Häuser sind oft als TT System angeschlossen, obwohl das Netz TN ist und man die „Nullung“ schon längst hätte machen können.
Also nicht schauen, was vorhanden ist, sondern Netzbetreiber fragen, was vorhanden sein müsste.

Für die Auswahl des geeigneten Schutzschalters ist das aber auch nicht interessant, da 30mA Bemessungsdifferenzstrom für alle Steckdosen im Haushalt vorgeschrieben ist, wenn man einen neu einbaut.

Schutzschalter können bei TN (sowohl TN-C-S als auch TN-S) verbaut werden, bei TN-C-S an der Auftrennung PEN zu PE und N oder dahinter, bei TN-S überall. Nur bei reinem TN-C DARF ein Schutzschalter nicht montiert werden und wird, sofern die Regel missachtet wird, ständige Fehlauslösungen haben.
Bei TT-Systemen war die Abschaltbedingung sowieso praktisch nur durch einen Fehlerstromschutzschalter zu realisieren, da der „Schutz vor elektrischem Schlag im Fehlerfall durch Leitungsschutzorgane“ nur bei extrem guten Erdungswiderständen möglich gewesen wäre.
Der üblich B 16A Automat benötigt 80A, um sicher schnelle genug auszulösen. Das bekommst Du nur mit sehr guten Fundamenterdern hin.

hallo xstrom, guten Tag

Das ist nicht relevant. Alte Häuser sind oft als TT System
angeschlossen, obwohl das Netz TN ist und man die „Nullung“
schon längst hätte machen können.
Also nicht schauen, was vorhanden ist, sondern Netzbetreiber
fragen, was vorhanden sein müsste.

vielen dank für die prompte beantwortung meiner frage!
Bei renovierungsarbeiten in meiner Wohnung habe ich
feststellen müssen, daß in steckdosen und schaltern
mal mit 0 geerdet wurde(klassisch ?), mal mit roten leitungen(die von irgendwo ihr 0-potential bekamen)
das erklärt vielleicht auch, daß ich in der Küche
zwischen den gerätegehäusen eine V von ca. 30 volt messen kann. schlimm!! bin auf deinen nächsten kommentar gespannt.
mfg dihil

hi du,

mal mit 0 geerdet wurde(klassisch ?), mal mit roten
leitungen(die von irgendwo ihr 0-potential bekamen)

in den Baujahren bis ca 1965 wurde Leitung verwendet mit schwarz-grau-rot. Es wurde klassisch genullt. Der Graue ist der Nullleiter, der rote wurde teils als PE (neudeutsch: Schutzleiter), teils aber auch als geschaltete Phase verwendet. Bzw der Rote wurde (idiotischerweise) nicht angeschlossen und hängt lose in der Dose (reimt sich)

Jeder Eli, der in der Zwischenzeit mal eine Teilsanierung dort vorgenommen hat, hat den Roten natürlich - soweit es ging - als PE angeklemmt. Geht aber auf manchen Strecken nicht, daher die Mischform.

das erklärt vielleicht auch, daß ich in der Küche
zwischen den gerätegehäusen eine U von ca. 30 volt messen
kann. schlimm!! bin auf deinen nächsten kommentar gespannt.

keine Panik, erstmal Ruhe bewahren! Stellt euch jetzt ruhig und geordnet in Zweierreihen auf, Kinder und Frauen vorndran und begebt euch langsam in Richtung Ausgang - UND DANN RENNT IHR ALLE LOS !

nö, war n Scherzle

Bei deinen Steckdosen ist teilweise der Schutzkontakt nicht angeschlossen, gar nicht so selten in so alten Häusern. Du fährst sozusagen ohne Sicherheitsgurt und Bremse.
Durch die bewegte Geschichte der Gebäude, Mieterwechsel, Normenwirrwar, häufig Selbstbastelei oder unkoordinierte Nachbesserungen kam das schonmal vor.
Dein Multimeter zeigt dadurch, daß die Leitungen „in der Luft“ hängen, eine unmotivierte Spannung in ungewisser Höhe an.
Mit der klassischen Nullung hat es primär nichts zu tun, eher Schlamperei oder ein abgebrochener Draht

Der Elektriker, der es sich jetzt anschauen MUSS, kommt dabei allerdings in grössere Gewissenskonflikte. Er wird dir vorraussichtl. MIT RECHT eine Neuverkabelung empfehlen. Den FI-Schalter kannst du sonst sowieso vergessen, das läuft nicht

…aber da du ja eh gerade am Renovieren bist…

Gruss

Bei renovierungsarbeiten in meiner Wohnung habe ich
feststellen müssen, daß in steckdosen und schaltern
mal mit 0 geerdet wurde(klassisch ?),

Die Adern haben klare Namen:
Außenleiter „L“ (tut weh beim Anpackenb)
Neutralleiter „N“ (war früher meist grau, heute blau, ist an der Trafostation geerdet und je nach Netzform auch mit dem Erder im Haus verbunden)
Schutzleiter „PE“ (war früher meist rot, heute ausschließlich gelb-grün, der verbindet alle letfähigen Gehäuse, den Erder im Haus, den Potenzialausgleich und dient ausschließlich dem Schutz)
kombinierter Schutz- und Neutralleiter „PEN“ (war früher auch meist rot, machmal grau, heute gelb-grün mit baluer MArkierung an den Anschlussstellen, ist heute nur bei >10mm² zulässig, also nur noch in Hauptstromvcersorgungen und den Kabelnetzen zu finden)

N, PE und PEN haben allesamt das gleiche Potenzial.
Dazu verschiedene, evtl. auich falsch benutzte Aderfarben.
Dort, wo Steckdosen nur mit zwei Adern angeschlossen sind (L und PEN), sagt man „klassische Nullung“. Das ist heute nur bei Querschnitten ab 10mm² zulässig, eine 63A Drehstromsteckdose dürfte also auch heute noch mit einer 4 x 16mm² angeschlossen werden.
Bis in die 70er machte man das auch mit 1,5mm² für normale Steckdosen.
Heute weiß man (früher eigentlich auch!), dass bei Unterbrechung des PEN an den Gehäusen von Geräten 230V Netzspannung anliegen würden.
Das möchte man nicht, darum wurde es verboten. Ab 10mm² geht man davon aus, dass der so dicke Leiter schon nicht brechen wird.

mal mit roten
leitungen(die von irgendwo ihr 0-potential bekamen)
das erklärt vielleicht auch, daß ich in der Küche
zwischen den gerätegehäusen eine V von ca. 30 volt messen
kann.

Das bedeutet, dass Geräte wohl gar nicht an den Schutzleiter angeschlossen sind.
Auch das war mal zulässig - wenn der gesamte Raum keine Möglichkeit bietet, sich zu elektrisieren, weil der Boden gut isoliert und keine Wasserrohre, Heizungen oder sonstwelche auf Erdpotenzial befindliche Gegenstände im Raum waren. Nannte sich „Schutz durch isolierende Räume“. Die Steckdosen hatten dann keinen Schutzkontakt.
Mit dem EInbau einer Zentralheizung hätte man auch die Stromversorgung aktualisieren müssen, aber woher soll das der Heizungsinstallateur wissen?

hi, xstrom
tut mir aufrichtig leid, daß mein dank für die prompte beantwortung meiner frage, dich erst jetzt erreicht! aber besser jetzt, als nie!
zu meiner entschuldigung : ich bin neu in diesem forum und mit den gegebenheiten noch nicht vertraut.
mfg dihil