Liebe Mathematici,
hier ist ein Text von einem Musikhistoriker, der einige barocken Virginale vergleichend untersucht hat. Dabei spielen rechnerische Verhältnisse zwischen verschiedenen Maßen eine Rolle, nicht so sehr wegen des Klangs, sondern wegen der barocken Vorstellung von universellen und rechenbaren Zusammenhängen aller Ästhetik.
Er kommt bei einer Relation auf ein Verhältnis 55:54 und schreibt dazu:
„Beide Zahlen sind im historischen Klavierbau bevorzugte Größen, 55 als direktes Glied der Ersten Goldenen Reihe, 54 als 2 x 3 der Reihe.“
Ich versuche, den unterstrichenen Teil des Satzes zu verstehen. Der Begriff „Erste Goldene Reihe“ bezeichnet wohl die Fibonacci-Folge, wenn ichs richtig sehe. Der Begriff „2 x 3 der Reihe“ ist mir ganz schleierhaft. Die Formulierung scheint aus einer heute in der Algebra nicht mehr verwendeten Systematik oder Nomenklatur zu stammen. Ein naheliegender, weil einfacher Bezug der 54 zur Fibonacci-Folge ließe sich in der Folge der Differenzen zwischen ihren Gliedern finden, aber das ist pur spekulativ.
Für Hinweise zum Verständnis dieses „2 x 3 der Reihe“ dankt
MM