Voll krass vieses Tickdat - Lösung
Als ich neulich morgens in den Spiegel blickte, erkannte ich die ungeschminkte Wahrheit: ich wurde alt! Ich begann mich hässlich und miserabel zu fühlen. Da wo eigentlich meine Taille sein sollte, schwabbelte eine undefinierbare fette Masse. Die Oberschenkel, die ehemals wohlgeformt, straff und schön gewesen waren, nun voller Dellen, der Cellulite sei Dank! Auf den Füssen wucherte der Fusspilz und auf der Ferse fand sich viel Hornhaut. „Vollkommen unerträglich“ dachte ich mir und beschloss, mein Leben zu ändern.
Eigentlich wäre ja Fahrradfahren eine Alternative. Oder vielleicht doch lieber ein Fitness-Studio? Yoga-Kurse? Turnier-Tennis? Die skurrilsten Gedanken schossen mir durch den Kopf! Ein bisschen beschämt erinnerte ich mich an meine guten Vorsätze von der Silvesternacht. Nichts war davon geblieben, die Pfunde von Weihnachten noch immer auf der Hüfte. Vielleicht wäre ja jetzt der richtige Zeitpunkt, einen detaillierten Plan zu machen um mein Leben zu ändern. Todsicher sollte er sein, der Plan. Des Weiteren sollte er meine Probleme endgültig und dauerhaft lösen und Enttäuschungen wollte ich auch keine erleben.
„Vollkommen unrealistisch“ flüsterte mein innerer Schweinehund. Ich widersprach entschieden „Was willst Du denn schon wieder, oller Köter? Diesmal schaff ich’s nämlich! Ich werde mich von Rhabarber, Knäckebrot und anderen ebenso widerlichen wie asozialen Sachen ernähren. Und wehe, jemand lädt mich zu Pizza und Spaghetti ein! Der wird mit Vorwürfen bombardiert, dass ihm Hören und Sehen vergeht! Diesmal kann ich mich nämlich beherrschen! Mein Vorbild ist mein Kommilitone Hugo, der während seiner Diät meistens gut gelaunt war und kein einziges Stück Vollmilchschokolade angerührt hat“ „So diszipliniert bist Du niemals“, antwortete mein innerer Schweinehund.
Die Atmosphäre zwischen uns beiden begann sich aufzuladen und ich erwog, ihn als Satelliten ins Weltall zu schiessen. Voraussetzung war, dass er noch ein einziges Wort sagte! Der Schweinehund wiederum spürte meine Entschlossenheit und autorisierte mich, es wenigstens zu versuchen.
Ich trommelte in schnellem Rhythmus gegen den Wasserhahn. Leider zerbrach das gute Stück, so dass ich den Klempner anrufen musste, damit dieser den Schaden beheben konnte, bevor das Badezimmer vollständig unter Wasser stand. Er rückte mit einem ganzen Sortiment von Maschinen hier an. Auf meine Frage, warum er denn so viele Dinge mit sich führen würde, sagte er „das ist so Standard. Hat unser Management so beschlossen. Und was wäre denn, wenn ich nun nicht das für die Reparatur benötigte Werkzeug dabei hätte?“ Ich bewunderte seine Toleranz seinem Management gegenüber und liess mir seine Adresse geben. Bevor wir uns herzlich voneinander verabschiedeten.