Fikalien beseitigungen im Mittelalter

Mich würde interssieren wie man im Mittelalter und anderen Zeitepochen die Fikalien beseitigt hat.

Ich weiß das sie früher es entweder verbrannt, verbuddelt oder auf die Straße gekippt haben… aber ich möchte gern wissen ob es andere Methoden gab, die hygienischer waren.

Besten Dank im vorraus

Hallo Fragender,

leider habe ich bisjetzt von keinen anderen Methoden gehört als die schon von dir genannt wurden. Bin gespannt ob ein anderer Expert vielleicht mehr Ahnung hat. Die Frage ist super interessant.
Gruß

In römischen Reich gab es bereits die ersten Wasserspüllungen für Toiletten. Allerdings waren diese öffentlich und die Benutzer saßen in einem großen Raum zusammen. Privatspähre wie wir sie heute kennen, gab es damals nicht. Die öffenlichen Aborte waren ein beliebter Treffpunkt um Neuigkeiten und Tratsch aus zu tauschen.

Im Mittelalter wurden bestehenden und noch funktionierende Anlagen aus der römischen Epoche weiter genutzt. Diese waren allerdings sehr selten noch erhalten. Fikalien wurden meist in Gruben entsorgt. War eine Grube voll, wurde eine neue gegraben. Auf dem Land oder auf Burgen war dies weniger ein Problem. Problematisch war die Abwasserentsorung in den Städten. Oft landeten die Fäkalien einfach auf der Strasse in der „Gosse“. Die Gosse war oftmals wie ein kleiner Bach mit einem permaneten Wasserstrom, der die Fäkalien in den nächsten Fluss spüllte. War so ein Bach nicht vorhanden, mußte bis zum nächsten Regen gewartet werden.

Durch Anstieg der Bevölkerungszahlen und der Ballung von Menschen auf bestimmte Lebensräume durch die Industrialliesierung wurden ab der Mitte des 19. Jhdt. die ersten Kanalisationen verlegt, wie wir sie heute auch noch kennen.

Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Grüße

Frank

Hallo,

komme erst heute zum Antworten, sorry! Habe leider nichts darüber gefunden. So weit ich aber weiß, war auf dem Lande eher die Variante Verbuddeln (z.B. auch als Dünger, das wusste man im späteren Mittelalter wohl schon) angesagt oder auch Verbrennen. In der Stadt hingegen wurden die Fäkalien ausgekippt. Oft gab es Rinnen in den Straßen, die der Regen dann wieder frei wusch. (Gibt es nicht in Süskinds „Das Parfum“ eine „schöne“ Beschreibung über die sanitären Verhältnisse in Paris in der frühen Neuzeit?)In besseren Vierteln, wenn man das so nennen kann, gab es wohl auch Dienstleute, die gegen Geld das in den Häusern z.B. in Ledereimern gesammelte Zeug, entsorgt haben (wohin? vielleicht in Flüsse falls vorhanden oder in Gruben). Tut mir leid, dass ich nichts Konkreteres angeben kann.
Grüße
Irene

Hallo,
meines Wissens war es eben einfach unhygienisch im Mittelalter. Bei den Burgen gab es eine Turmseite, die hieß „Abtritt“. Das war nichts anderes, als ein Plumpsklo in luftiger Höhe, und an dieser Seite der Burg sammelten sich die Fäkalien der gesamten Burgbewohner, was keinen kümmerte. Das sammelte sich dann eben an, wie ein riesiger Komposthaufen. Die Menschen damals waren an den Gestank gewöhnt, sie wuschen sich ja auch nicht so häufig wie wir, jeder hat gestunken, mehr oder weniger. Durch die mangelnde Hygiene gab es auch viele Krankheiten, die Lebenserwartung war entsprechend niedriger, unter 40 Jahre. In den Städten gab es bei den Häusern Abfallgruben, in die der gesamte Unrat des Haushaltes geworfen wurde. Das ist für die heutigen Archäologen dann eine Fundgrube, denn daraus kann man auf die Lebensgewohnheiten schließen, wie Ernährung, klimatische Verhältnisse etc. Fazit: es gab keine hygienischeren Methoden, es wurde auf die Straße gekippt, in Gruben verbuddelt, von Verbrennen weiß ich nichts.
Hoffe, geholfen zu haben.
mfg
Regina

Did wichtigste Methode war wohl die Verwendung als Dünger.Selbst die Städte waren nicht so dicht bebaut als heute. es gab also Acker Gärten und Grünflächen, die innerhalb de Stadtmauer einen beträchtlichen Teil ausmachten.Der Inhalt der Odelgrube wurde hier ausgebracht oder eben vor der Mauer entsorgt.
Probleme gab es erst mit dem Anwachsen der
Bevölkerung bzw.Städte–> wie heute 3. Welt

Hallo!

Ich bin gestern aus dem Urlaub zurück gekehrt und bin noch dabei meine Mails zu prüfen.

Um deine Anfrage überhaupt beantworten zu können benötige ich etwas mehr Details zu deiner Frage.
Welche Zeit schwebt dir genau vor? Das Mittelalter ist extrem lang und diversen Umbrüchen unterlegen.
Zudem wäre es gut zu wissen, welche Bevölkerungschicht zu meinst. Auch hier gab es extremste Unterschiede.

Der Themenbereich ist leider nicht unbedingt meine Spezialität :wink:
Ich empfehle dir also schon einmal zusätzlich jemand anderen zu Rate zu ziehen.

Viele Grüße