Filtergranulate

Hallo,

ich bin auf der Suche nach Filtergranulaten für eine Wasserreinigung. Speziell möchte ich Regenwasser von meinem Dach filtern (Teichwasser), welches ja Schwermetalle und andere Schadstoffe enthalten soll.

Kennt jemand einen Hersteller von solchen Filtern und welche kann ich verwenden?

Vielen Dank für Eure Antwort

Jörg

Hallo Jörg,

Regenwasser enthält keine Schwermetalle. Wenn es regnet lösen sich gasförmige Stoffe im Regenwasser, z.B. Kohlendioxid,Schwefeldioxid. Diese reagieren im Regenwasser zu Säuren. Nun soll man sich aber nicht vorstellen das man nun eine ätzende Flüssigkeit vor sich hat. Es beschreibt einen natürlichen Vorgang. Die Konzentration dieser Stoffe ist so gering das man von einer Verschmutzung nicht sprechen kann. Reine Filtergranulate können kaum Schadstoffe aus dem Wasser holen (außer Aktivkohle), sondern üben nur eine ganz geringe biologische Reinigung aus, wenn das Wasser vorher behandelt wurde(Oxidation). Wenn du also Regenwasser von einer Dachfläche in einen Gartenteich laufen lassen willst, dann kannst du das bedenkenlos tun.
Außer es handelt sich um ein mit Dachpappe gedecktes Dach, hier kann es im Sommer zu einer Ausschwemmung von org. Bestandteilen kommen die das Wasser mikrobiell Verunreinigen können.

Rainer
http://www.ginko.de/user/gustav

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Und es gibt sie doch !!
Hallo Jörg bzw. Gustav (Rainer?)
Dass Regenwasser keine Schwermetalle enthalten soll, halte ich für ein Gerücht.
So absolut lässt sich das nicht sagen. Es gibt viele Dächer, die Regenrinnen aus
Kupfer haben und zudem verlötet sind. Was passiert mit dem sauren Regen ? und
dann mit dem Kupferoxid, und dem Lötzinn, bestehend aus Zinn, Zink und Blei ??
Dass da nichts passiert, klingt fast wie: Atomkraft ist ungefährlich: man
schmeckts nicht, man siehts nicht, man spürt nichts…usw, wie kann so was dann
gefährlich sein.
Was ist mit der Abluft der Müll-und Sondermüllverbrennungsanlagen ?? Alles unter den Grenzwerten der TA-Luft, wo bleiben die Jahrestonnen, die unter den Grenzwert sind und sich flächig gerne durch den Wind verteilen lassen ??

Es gibt wohl Filtergranulate, die Schwermetalle aus dem Wasser holen, mit AKohle wird man nur kurz Freude haben, dann ist sie gesättigt. Der AK-Verbrauch wäre unbezahlbar hoch.

Die Aussage von [email protected]:
>Reine Filtergranulate
> können kaum Schadstoffe aus dem Wasser holen (außer Aktivkohle), sondern üben >nur
> eine ganz geringe biologische Reinigung aus, wenn das Wasser vorher behandelt
> wurde(Oxidation).
Stimmt so nicht. Akohle holt organische Stoffe wie Tri, Per, BTEX usw sehr gut aus dem Wasser heraus, wird seit Jahrzehnten zur Adsorption dieser Stoffe eingesetzt. (Grundwassersanierung usw.)
Frage an [email protected]: Was sind reine Filtergranulate ??

Ich kenne Filtergranulate, die wohl Schwermetalle aus dem Wasser holen, zB. DIAKAT, oder GEH (Hersteller/Vertrieb folgt in Mail demnächst). Literpreis ca. 16.- bis 20.- DM. Standzeit je nach Schadstofffracht.

Die rein biologische Reinigung durch Akohle erfolgt nur dann, wenn sich an der Oberfläche soviel organisches Material gebildet hat, dass sie nur noch biologisch abbauen kann. Es gehen dann natürlich keine Schadstoffe in die Kohle hinein. Dann sollte man gleich Filterwatte nehmen, weil dann hat die Organik genügend Platz, um sich anzusiedeln. Dazu ist die Verwendung von AKohle aber zu teuer.

Natürlich ist die Frage: wie gross ist der Teich, welchen/s Inhalt/Volumen, hat er einen natürlichen Zu/Abfluss usw. und ist die zu erwartende Schadstoffmenge wirklich ausschlaggebend. Ist der Teich biologisch okay. können gewisse Mengen auch von der dortigen Biologie abgebaut bzw. in ungefährliche Schwermetalloxide umgewandelt werden.

Dächer mit Dachpappe halte ich nicht für ganz ohne, bezüglich der ausgewaschenen Stoffe, wie Teeröle, evtl. PAK´s usw. Ich wundere mich nämlich, wieso das Dachpappdach unseres Stalles immer morscher wird, und ich es alle paar Jahre mit Dachlack neu streichen darf. Es geht nicht alles in die Luft, sondern wird auch ausgewaschen. Das sind natürlich auch Stoffe, die von den entsprechenden Bakterienstämmen „aufgefressen“ werden, aber sind die gerade auch im Teich ??
Solch ein Regenwasser lasse ich nicht in mein Aquarium (ich wohne in FFM). Wohnte ich im Vogelsberg oder in der Rhön, würde ich einen kleinen Teil dafür verwenden, wenn der Regen/Wind von Norden oder Süden kommt.
Viele wässrigen Grüsse
WolFgang

Hallo Wolfgang!

Untersuchungen haben ergeben, daß Regenwasser, wenn es den Sammeltanks entnommen, fast so rein ist, wie Trinkwasser aus der Leitung.
Wir benutzen seit 4 Jahren Regenwasser zum Waschen und für die Toiletten. Ohne irgendwelche Folgen.
Man sollte doch immer dabei bedenken, daß es nicht getrunken wird, sondern nur benutzt.
Mag sein, daß in der Nähe von Stahlwerken oder sonstigen Umweltverschmutzern nicht zu raten ist, aber ansonsten ist die Luft heute sauberer als zu Großmutters Zeiten.
Bis in die 50er Jahre wurde doch in ganz Deutschland fast nur mit Regenwasser gewaschen.
Es gibt bei der Regenwassernutzung auch viel Panikmache. Bei uns wurde beim Neubau eines Kindergartens eine Regenwassernutzung verboten, weil man Bedenken hatte, daß die Kinder das Wasser aus den Toilettenbecken trinken!!!

Gruß Werner

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Sorry, der Artikel ist leider in der falschen Überschrift aufgetauch, jetzt ist er aber an der richtigen Stelle

Hallo,

ich befaße mich beruflich seit einiger Zeit mit der Thematik Regenwasser (speziell Regenwasser von Metalldächern) und kann dazu folgendes sagen:

Regenwasser und vorallem Regenwasserspeicher (Sedimente) enthalten Schwermetalle!!! in nicht zu vernachlässigender Konzentration.

Dieses geht aus vier unabhängigen Berichten bzw. Studien hervor(EAWAG news 1/98 - Regenwasser auf neuen Wegen); (Wasser & Boden 11/94 - Regenwassernutzung, ein Beitrag zum Gewässerschutz oder eine Gefährdung für die Sicherheit unserer Wasserversorgung);(SuG 40/97 - Bilanzierung des Stoffeintrags aus Niederschlagabflüssen in Entwässerungssysteme) und eine Studie aus der Schweiz über Meteorwässer, bei uns in der BRD auch Regenwasser genannt, über den „Verbleib von Schwermetallen bei unterschiedlichen Konzepten der Siedlungsentwässerung“.

Als Fazit der Studien von Regenwasser von Normal, Kupfer und Zinkdächern sowie deren Zubehör (Dachrinnen und sonstiges) geht u.a. hervor:

  • Schwermetalle Cadmium, Kupfer, Blei und Zink erweisen sich als die kritischsten Metalle in den Regenabwässern.

arithmet Mittel in Mikrogramm/Liter im Regenwasser Cd 2,6 ; Cu 12, Pb 43; Zn 89
Im Dachablaufwasser sind folgende Verhältnise zu finden:
Cd 0,61; Cu 446; Pb 85; Zn 5589
(alles natürlich Relativwerte!!)
Die ermittelten Werte beziehen sich auf die Gesamtdauer eines Regenereignisses und nicht auf den „first-flush“, der ja bekannter Weise höhere Konzentrationen enthält.

  • „Angesichts der dargestellten Abhängigkeiten von Stoffeinsatz und -umsatz und der damit einhergehenden Anreicherung in der Umwelt ist bereits heute ein Handlungsbedarf abzuleiten“.

Ich könnte jetzt noch mehr aus diesen Studien auflisten, die übrigens auch Regenwasser von Straßenablaufwasser behandeln, welches deutlich kritischer zu betrachten ist. Das würde aber den Rahmen sprengen.

Vielleicht ergibt sich ja noch auf diesem „Brett“ eine interessante Diskussion.

Viel Spaß

Peter

Blättern

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Hallo Wolfgang,

ich habe vergessen zu schreiben, dass die Teile unseres Dachs, sowie die Dachrinnen und Fallrohre aus Kupfer sind. Einen Teil des Wassers zweige ich immer ab und leite es in meinen Teich. Ich glaube dass unter anderem auch von diesen Kupferflächen die Schwermetalle eingetragen werden, wie mir auch ein Installateur bestätigt hat. In der Bücherei habe ich auch gefunden, dass Kupfer ein Zellgift ist und nicht vernachlässigt werden sollte.

Vielen Dank aber vorab für Eure Antworten.

Hallo,

sicherlich werden bei Metalldächern aufgrund der freien Kohlensäure, Metallionen in das Wasser abgegeben. Wenn nun das Wasser über einen Teil von Betonziegel läuft, findet eine Entsäuerung des Regenwassers statt, und somit ein geringerer Eintrag in das Wasser. Wenn ich mir nun aber vorstelle das das Wasser vom Eintritt in die Rinne bis zum Fallrohr nur eine kurze Zeit verweilt, glaube ich nicht das dabei eine hohe Konzentration entstehen kann. Wenn man nun Filter einbaut, die eventuell durch schlechte Wartung ihre zurückgehaltene Fracht auf einmal durchbrechen lassen, würde ich es lieber ohne Filter betreiben. Ich meine das man sich zwar Umweltbewußt verhalten sollte, man soll aber nicht übertreiben. Wenn die These stimmen sollte, dass der „first flush“ eine höhere Konzentration an Schwermetallionen beinhaltet, kann ich nur die Fallrohrfilter von Wilo (oder andere Anbieter) empfehlen. Diese lassen den ersten Regen durch das Fallrohr laufen. Erst wenn ein gewisser Teil des Regenwassers das Filternetz benetzt hat, läßt der Filter das Regenwasser in den Sammeltank laufen, während 10% Wasser das Fallrohr und die Grundleitungen weiter durchspülen.

Rainer
http://www.ginko.de/user/gustav

Hallo Jörg,

falls du noch Filtergranulate suchst, kannst du dir ja Infos von meiner Homepage holen:

http://home.wtal.de/gut2000/index.html

Ist selber programiert und gerade erstbfertig geworden, also drück einfach alle Auge zu.

Gruß

Peter

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