Finanzielle Zuschüsse bei eigener Wohnung unter 18

Hey alle zusammen,

ich bin mir sicher, dass diese Frage schon öfters gestellt wurde. Allerdings habe ich niergends eine passende Antwort gefunden und zwar folgendes:

Ich bin 18 Jahre alt, meine Eltern sind geschieden seid ich 9 bin, bin bei meiner Mutter aufgewachsen. Das Verhältnis war wirklich mehr als schlecht, aber nicht nur „Ach, wenn man jung ist kommt das so vor…“
Bin mit 16 deshalb damals in eine eigene Wohnung gezogen, weil mein Dad mit seiner Lebensgefährtin kein Interesse an mir gezeigt haben. Habe mit meinem Freund zusammen gelebt, Beziehung ist zerbrochen, bin wieder ausgezogen. Habe die Ausbildung verloren, eine Arbeit angenommen, kein Geld bekommen und bin dann schließlich doch mit einem riesen Haufen Schulden zu meinem Vater und seiner Lebensgefährtin gezogen.

Dort wohne ich jetzt seid Januar, bin arbeitssuchend und möchte GANZ DRINGEND wieder eine eigene Wohnung. Habe als ich allein gewohnt habe KEINERLEI Zuwendungen bekommen. Jetzt war ich auf den Ämtern, wollte Hartz 4 beantragen. Aber habe nicht mal den Antrag bekommen da ich unter 25 bin. Habe selbst ein Schreiben meiner beiden Eltern mitgebracht, in dem steht, dass ein Zusammenleben nicht mehr möglich ist.

Jetzt habe ich in der Nähe meiner Geschwister (250 km Entfernung) eine Arbeit angeboten bekommen. Allerdings nur ein 400 € Job, zusätzlich noch eine Arbeit auf geringfügiger Basis. Hier habe ich mich monatelang beworben und NICHTS bekommen.

Jetzt die Frage: bekomme ich beim Umzug von Caritas ect. Unterstützung? Und wie ist es mit den Mietzuschüssen, wenn ich ja aus arbeitstechnischen Gründen nicht mehr zu Hause wohne ? Wirklich wichtig, muss bis nächste Woche Mittwoch bescheid sagen und wenn ich keinerlei Unterstützung bekomme, werde ich das Angebot ablehnen müssen.

Danke schon mal !

Liebe Grüße

Katharina

Hallo Katharina,
zusammenfassend: Du hast Anspruch auf Hartz IV.
Aber: in solchen Fällen stellen sich die Ämter quer, dh. ohne Anwältin oder Beratungsstelle geht nichts.

Caritas oder Diakonie haben meist in jeder größeren Stadt Beratungsstellen, in der Ex-DDR oft „die Linke“.

Aber das ist nicht in 2 Werktagen zu regeln, daher mein Rat: Absagen und dann zur Beratungsstelle/Rechtsanwalt (kostet mit Beratungsschein, gibts beim Amtsgericht, 10-20 Euro).

Hi Katha,

ziemlich schlimm, wenn man in jungen Jahren so arg enttäuscht wird. Jetzt heißt es aufstehen und alles in die eigenen Hände nehmen.

Wie es letztendlich rechtlich aussieht hängt vom Einzelfall ab. Hier können am besten unabhängige Beratungsstellen helfen. (Caritas, Arbeitslosenzentrum etc.; einfach an Deinem Wohnort googlen, vielleicht hilft auch noch das Jugendamt).

Hier aber noch einige Tipps:

  1. Wenn Ämter nicht in Deinem Sinne tätig werden, laß’ Dir das schriftlich geben, nach Möglichkeit als Bescheid (wegen Widerspruch und gegebenenfalls Klage).

Also nochmal zum Amt und denen alle Gründe darlegen, weshalb Du nicht bei Deinem Vater oder Deiner Mutter leben kannst (eventuell auch vorher mit dem Jugendamt sprechen). Generell ist es so, dass man bis 25 bei den Eltern wohnen muss, wenn man Hartz 4 bezieht.

  1. Wenn man am Wohnort keine Arbeit findet (trotz intensiven Bemühungen) kann man durchaus auch in einen anderen Ort ziehen, sofern man dort eine Arbeit, Ausbildung oder ähnliches hat. Reicht das damit erzielte Einkommen nicht aus, kann man mit Hartz 4 aufstocken.

Auch hierfür wieder zum Amt, Arbeitsvertrag oder andere geeignete Nachweise mitnehmen und nach allen Möglichkeiten der Unterstützung fragen, denn nicht nur der Lebensunterhalt kann aufgestockt werden. Vielleicht gibt es ja auch noch Umzugsbeihilfen, Erstausstattung, Zuschüsse wegen Arbeitsaufnahme etc.
Da dies ziemlich umfangreich ist solltest Du vielleicht vorher einen Termin ausmachen.
Denke aber auch an Punkt 1.

  1. Grundsätzlich sind Deine Eltern für Dich unterhaltspflichtig bis Du 25 bist, bzw. Deine erste Ausbildung abgeschlossen hast. Wenn das Verhältnis zu den Eltern aber dermaßen zerrüttet ist, muss das Amt Dir auch helfen Deine Ansprüche durchzusetzen. Zunächst zahlt das Amt an Dich den vollen Satz und holt sich dann von den Eltern das wieder, was sie zahlen müssten.

  2. Unter 25 oder auch mit 18, wie in Deinem Fall, ist es sehr schwer sich beim Amt durchzusetzen, da sie einen immer abwimmeln wollen. Deshalb kann ich Dir nur wärmstens empfehlen, Dich an eine Beratungsstelle zu wenden (siehe oben).

  3. Jede Behörde ist zur Hilfe verpflichtet. Wenn sie selbst nicht helfen kann oder nicht zuständig ist, hat sie dafür zu sorgen, dass der richtige Ansprechpartner gefunden wird. Die Behörden sind für die Bürger da und nicht umgekehrt.

Ich hoffe, dass Dir die Tipps helfen können.

Sonst melde Dich einfach nochmal hier oder mit einer PN.

LG
Franz57

Liebe Katharina,
Dein Problem ist wirklich riesig groß. Aber ich will versuchen dir ein wenig zu helfen.
Das du von HartzIV Behörden keinen Antrag bekommen hast ist richtig, denn es gibt eine Klausel das alle Kinder unter 25 noch bei seinen Eltern wohnen müssen. Aber du hast doch von beiden Elternteilen ein Schreiben in dem drin steht das ein weiteres Zusammenleben mit deiner Mutter nicht möglich sei, warscheinlich wegen Streitigkeiten usw. Dein Vater und seine neue Freundin haben auch ein Schreiben angefertigt, das du auch nicht bei Ihnen Wohnen kannst. Will dein Vater und dessen Freundin nicht oder geht es um die die wohnlichen Verhältnisse.Dies jetzt ist warscheinlich nur eine kleine Notlösung bei deinem Vater, aber dies nicht das Ideale. Da würde ich dir Raten sofort das zuständige Jugendamt für dich einzuschalten und denen die Situation zu schildern, denn bei meiner Bekannten konnte so auch geholfen werden. Wenn Sie dir schnell helfen können, dann kannst du die weiteren Schritte tun.
Ich hoffe für das erste dir geholfen zu haben.
Du kannst mich aber auch über [email protected] kontaktieren wenn du noch Fragen kann.
Liebe Grüße
qualle2008 (Carola)

Hi Katharina,

mannomann, bei Dir kommt einiges Zusammen.

Ich bewundere Deinen Elan, Du kümmerst Dich um so viel, das verschaft Dir eine gute Prognose.

Warst Du schon mal beim Jugendamt?

Es gibt Städte, wo die Mitarbeiter der Behörden von alleine recht schwer zu motivieren sind, etwas zu tun und daz uneigen, Leute abzuwimmeln. Kann natürlich nicht sagen, wie das bei Dir ist.
Dann kann Dir ggf. Caritas o. ä. helfen.

Ich hätte einige Ideen, wie ich bei Dir ansetzen würde. Aber aus der Ferne ist das schon schwer genug, hier im Chat unmöglich.

Nur ein paar Stichworte:

  • Durch Begleitung ein Abwimmeln oder Falschberatung verhindern sowie vor „Behördentricks“ schützen. (Wenn nicht nötig, da freundliche und motiovierte Behörden, umso besser).
  • Antrag auf Hilfe nach § 67 ff. SGB XII
  • Antrag auf Hilfen allg. Art und Antrag auf umfannende Beratung, in der man Dir alle Möglichkeiten aufzeigen muss, was Du beantragen kannst und wer Dir helfen kann. Unbedingt schriftlich begen lassen bzw. detaliiertes Protokoll anfertigen (lassen, z. B. Begleiter).
  • Antrag auf Hartz IV erzwingen, da nur dann Widerspruchsmöglichkeit.
  • Unmöglichkeit des Wohnens bei den Eltern dokumentieren bzw. juristisch belastbar verzurren.
  • Anträge bei Sozialamt, ARGE, Jugendamt, Bürgermeister.
  • Bei unkooperativen Behörden RA mandatieren.

Meine Erfahrung nach gelang es mir immer, für meine Mandanten das Ziel zu erreichen und auch noch so träge und unkooperative Behörden zu aktiveren. Allerdings geht das nicht immer ohne Blessuren von Statten, meine Blessuren, somit für den Mandanten tragbar.

Mittlerweile freue ich micht durchweg über freundliche und höchst kooperative Behördenmitarbeiter, einen Kampf gegen Behörden aus o. g. Bereichen musste ich schon lange nicht mehr führen. Leider gibt es aber Gemeinden und Menschen, bei denen das anders ist.
Und wenn man keine Ahnung hat, steht man sowieso auf dem Schlauch.

Das ist aber das Problem:
Auch wenn ich Dir schreibe, dass ich Dich hier in Aachen bei mir (googel mich mal unter: Pühringer, DOWAS, Würselen) so begleiten könnte, dass Du mit zienmlicher Sicherheit in eigener Wohnung Hartz IV beziehen könntest, hilft Dir das nicht weiter.

Immerhin sind Mietzuschüsse, also Wohngeld eher möglich als das volle Paket also Hartz IV.

Das größte Problem sehe ich darin, dass Du bei Deinem Vater lebst. Das habe ich zwar auch schon diverse MAl lösen können, ist aber oft schwierig, da sich die Behördenmitarbeiter gerne daran klammern.

Und auch wenn das alles läuft, brauchst Du immer noch jemanden, der sich Deiner Schulden annimmt.

Du wolltest nicht umziehen nach Würselen ???

Wie auch immer, Du hast einen langen Weg vor Dir der unendlich viel Kraft braucht.
Ich wünsche Dir dazu von ganzen Herzen alles Gute und Gottes Segen.

Wenn Du meine Website (DOWAS) besucht hast und meinst, dass ich Dir auch aus der Ferne helfen kann und soll, dan kannst Du mich gerne nochmals kontaktieren, auch telefonisch.

Liebe Grüße und alles Gute

W. Pühringer

hallo katharina, über dein problem,–
habe keine ahnung, vielleicht sozialamt?
tut mir leid, da weis ich nicht weiter.
hoffe für Dich das alles gut geht, am besten die Ämter solange nerven, bis die nachgeben. VdK sozialdieste,
können auch helfen. informiere Dich LG reinhard

hallo
was genaues z deinem anliegen kann ich nicht sagen.

da du unter 18 bist gehe doch einfach zum jungendamt bzw jugendpsychologen in deiner nähe und schildere dein problem.

auch eine beratung bei einem sozialarbeiter könnte dir evtl helfen.

es ist nicht leicht mit den ämtern deswegen lasse dich nicht verrückt machen.

grss
hasan