Hallo,
ich muss für die Schule (Geschichte, Jahrgangsstufe 12) ein Referat über das Thema Imperialismus halten. Dabei soll ich auch den Finanzimperialismus erklären, finde jedoch keine genauen Informationen im Internet.
Kann mir einer von Euch weiterhelfen oder eine geeignete Internetseite sagen?
Vielen Dank schonmal im Voraus
Hallo Isabell,
ich finde die folgende Definition ganz passend:
Sonderform des Imperialismus, mit welchem Industriestaaten sich wirtschaftliche Vorteile, z. B. günstige Lieferungen von Rohstoffen oder landwirtschaftlichen Gütern sichern und zugleich Abnahmemärkte für Industrieprodukte erhalten wollten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dollar-Imperialismus
Hier gibt’s auch noch ein paar Fakten
http://www.uni-muenster.de/Geschichte/hist-sem/SW-G/…
Gruß
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Danke für die Infos, diese Seiten hatte ich auch schon entdeckt, war mir jedoch nicht so ganz sicher ob mein Lehrer das meint.
Würde mich über weitere Infos freuen
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Hallo Isabell,
Der Artikel zu Imperialismus bei wikipedia beschreibt den Begriff sehr ausführlich und aus allen Blickwinkeln. Wenn du dir gleich den ersten Abschnitt „Begriffsgeschichte“ vergegenwärtigst, findest du alle Anhaltspunkte zur Klärung des Begriffs und findest dazu passend auch gleich eine gedankliche Gliederung.
Im Prinzip kennzeichnet der Imperialismus einen Urinstinkt der Menschheit: Das Streben nach Macht durch die Unterdrückung anderer, oder frei nach Max Weber: „Macht ist die Fähigkeit, auf einen angebbaren Befehl Gehorsam erwarten zu können, gleichwohl worauf diese Macht beruht“
Du solltest also auf den historischen Begriff kurz eingehen.
Mögliche Fragen:
Auf welchen Prinzipien und Strukturen basierten frühere „Weltreiche“? (z.B. Rom)
Stichworte: Expansive Kriegsführung, Unterdrückung anderer Kulturen, Rom als Mittelpunkt der Welt (Ausschluss aller Nichtrömer)
Weiter in der Geschichte folgend müsstest du auf die Kolonialzeit seit dem Mittelalter kurz eingehen:
Mögliche Fragen: Was waren die Motive der Kolonialstaaten (Spanien, Frankreich, England, Niederlande)
–> Im Unterschied zur Zeit des Römischen Reichs wandelte sich die Dominanz eines Weltreichs (z.B. Rom, Ägypten) zu einem offenen Konflikt gleichstarker Kontrahenten.
Speziell zwischen den vier oben genannten europäischen Großmächten wurde die Aufteilung der Alten und Neuen Welt vollzogen.
Diese Konstellation führte geradewegs in die Phase des klassischen Imperialismus (Mitte des 19.Jh) der aufgrund der Industrialisierung immer mehr zu einem Kampf um Ressourcen, Wirtschaftsmacht, geostrategische Vorteile (militärisch, wirtschaftlich) wurde.
Nach 1945 stößt man auf ideologisch oder nationalistisch eingefärbte „Imperialismen“, z.B. der Sowjetimperialismus („Die rote Gefahr“), der US-Imperialismus („America first“).
Auch aktuell lassen sich anhand der Beispiele China und Indien solche Tendenzen erkennen, die dann plakativ als „gelbe Gefahr“ (China) oder „ein Riese erwacht“ (Indien) umschrieben werden.
Auch wenn sich die Nationen heute auf friedliche Art in Konflikten auseinandersetzen, besteht weiterhin eine massive und erbitterte Konkurrenz um die letzten Geldtöpfe.
Stichworte: Bretton Woods (Internationaler Währungsfond), Gold-Reserven, ÖL/Gas-Vorkommen, Internationale Währungs- und Aktienspekulation, Einfluss von Banken und Hedgefonds, Strafzölle und Einlieferungsbeschränkungen für „Billigware“ (z.b. China-EU)…
Was dich zur Überleitung „Finanzimperialismus“ bringt.
Eine Definition wäre bspw. in Anlehnung an Clausewitz „die Fortführung des Krieges mit wirtschaftlichen Mitteln“. Dieser Wirtschaftskrieg schafft Abhängigkeitsszenarien (z.B Kredite und Rohstoffe für politische Zwecke), so entstehen unterschiedliche Allianzen, aber auch Gegensätze, so wie sie bereits vor unserer Zeitrechnung zwischen den Römern und den „Barbaren“ bestanden.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu lang für dich.
Gruß,
Micha