Finanzkommissionsgeschäfte der Banken

Grüß euch,

kann man sagen, dass die reinen Depotgeschäfte nicht in den Bankbilanzen aufscheinen und somit bei einer Bankenpleite sicher sind?

Stimmt es, dass Finanzkommissionsgeschäfte, also die ist Anschaffung und die Veräußerung von Aktien, Anleihen und anderen Finanzinstrumenten im Namen der Bank für fremde Rechnung in der Bankenbilanz aufscheinen, obwohl das Interesse vom Bankkunden ausgeht?

Dann gibt es noch den Eigenhandel der Banken. also der Handel von Finanzinstrumenten im eigenen Namen und für eigene Rechnung.

Sind nun die größten Anteile der griechischen Staatsanleihen, die Banken halten, durch Eigenhandel der Banken selbst, oder durch Finanzkommissionsgeschäfte im Auftrag der Kunden zustande gekommen?
Wenn nun der größte Anteil der griechischen Anleihen, die Banken in den Bilanzen haben, durch Finanzkommissionsgeschäfte zustande gekommen sind, dann dürfte der Schuldenschnitte ja nicht direkt die Banken, sondern die Bankkunden treffen, oder? Die Bank selbst würde es nur treffen, wenn es sich um Eigenhandel der Banken handeln würde? In den Medien wird immer so getan, als ob nur die Bank betroffen wäre. Das stimmt wohl nicht?

Danke

Martin

Hallo,

kann man sagen, dass die reinen Depotgeschäfte nicht in den
Bankbilanzen aufscheinen und somit bei einer Bankenpleite
sicher sind?

Wenn du damit das Verwahrgeschäft meinst und die Verwaltung völlig aussen vor lässt, ist die Aussage weitgehend sicher. Selbst im Konkursfall hätte der Kunde einen Auslieferungsanspruch.

Stimmt es, dass Finanzkommissionsgeschäfte, also die ist
Anschaffung und die Veräußerung von Aktien, Anleihen und
anderen Finanzinstrumenten im Namen der Bank für fremde
Rechnung in der Bankenbilanz aufscheinen, obwohl das Interesse
vom Bankkunden ausgeht?

Wie soll das Geschäft denn in de rBilanz erscheinen?
Allenfalls der Ertrag daraus.
Was an Positionen in die Bilanz einfliesst ist schon wieder das Verwahrgeschäft

Dann gibt es noch den Eigenhandel der Banken. also der Handel
von Finanzinstrumenten im eigenen Namen und für eigene
Rechnung.

Und damit verbundene Eigenbestände.

Das ist zwar in manchen Konstellationen etwas komplizierter als es hier so vereinfacht dargestellt ist (Schon bei der Frage: Was ist ein Eigenbestand, gibt es Streitgkeiten…)

Sind nun die größten Anteile der griechischen Staatsanleihen,
die Banken halten, durch Eigenhandel der Banken selbst, oder
durch Finanzkommissionsgeschäfte im Auftrag der Kunden
zustande gekommen?

Das dürfte individuell sehr verschieden sein.
Allgemein werden einige Banken solche Positionen selbst im Bestand haben, weil für Staatspapiere bisher keine Hinterlegung von Eigenkapital notwendig war.
Letztendlich ist es aber sehr verschieden.

Wenn nun der größte Anteil der griechischen Anleihen, die
Banken in den Bilanzen haben, durch Finanzkommissionsgeschäfte
zustande gekommen sind, dann dürfte der Schuldenschnitte ja
nicht direkt die Banken, sondern die Bankkunden treffen, oder?

Kommt drauf an was da genau vereinbart wird.
Für mich ist das einer des Aspekte der viel zu wenig beleuchtet wird.
Weil: Entweder ist die Massnahme in Teilen witzlos oder sie trifft den Endbegünstigten.

Die Bank selbst würde es nur treffen, wenn es sich um
Eigenhandel der Banken handeln würde?

Richtig EigenBESTÄNDE

In den Medien wird immer
so getan, als ob nur die Bank betroffen wäre. Das stimmt wohl
nicht?

Das wissen wir noch nicht.

Tatsächlich entsteht aus meiner sich das Zerrbild vor allem dadurch, dass - wenn man die Lagerketten der Banken betrachtet, diese allenfalls bis zur Bank, nicht jedoch bis zum Kunden zurückverfolgt werden kann. Teilweise ja noch nicht mal bis an die Bank des Endbegünstigten.

Als Beispiel: Ein Kunde der Bank mit den Schüsseln in der Schweiz kauft ein in Hongkong gehandeltes Produkt. Die Titel sind letztendlich auf die Depotstelle der Bank im Nominees Name eingetragen. Hier wahrscheinlich auf die HSBC.

Der Zentralverwahrer weiss also nur was die HSBC und andere Banken vor Ort halten, die HSBC weiss dass es die Schweizer Bank und andere Ihrer Kunden halten, und letztendlich weiss die Schweizer Bank welche Kunden von Ihnen es halten.
Eventuell könnte bei dieser Bank sogar noch eine andere Bank die Titel lagern die eine entsprechendes Custody Mandat erteilt hat und deswegen nochmals ein anderer Final Beneifical Owner dahinter stehen.

Das ist wie vieles zu viel für Medien und Politik um es wirksam zu verklickern… die Bösen Banken (Und die Wurzel alles Übels: Investmentbanken), Eurobonds (obwohl es eigentlich Eurozonenbonds sind, weil Eurobonds schon seit Jahrzehnten existieren), etc .sind doch viel einfacher zu vermitteln.

Abgesehen davon komme ich zum eingangssatz des letzen Teils zurück:
Wir wissen noch nicht wie das umgesetzt wird. Mich würde es nicht wundern wenn ausnahmslos JEDER Halter grichischer Staatsanleihen plötzlich Post über das Freiwillige Angebot bekommt.

Gruss HighQ

Vielen Dank
Grüß dich HighQ,

vielen Dank für deine Ausführungen. Sie haben mir sehr geholfen.

Martin