Interessehalber: Ein Freund hatte seine Portemonnaie verloren und kaum hatte er es bemerkt, rief die Polizei bei ihm an und teilte ihm mit es wäre gefunden worden. Als er dort war stellte er fest daß bis auf das Geld alles da war. Er behauptet nun steif und fest der Beamte hätte ihm empfohlen den Finder anzuzeigen, weil er das Geld raus genommen haben könnte und mein Freund hat den Finder angezeigt!
Das Ganze ist doch völlig sinnlos, oder?
Wird jemand der das Geld rausnimmt kaum so nett sein wenigstens die Ausweise und das Portemonnaie selber bei der Polizei abzugeben und
Könnte man ihm das auch nicht beweisen, schließlich hat mein Freund ja nicht die Nummern der Geldscheine notiert.
Mal abgesehen vom moralischen Aspekt des Ganzen (man kann doch nicht den netten Finder anzeigen!!), das kann doch nicht erfolgreich (für den Freund) enden, oder?
Ehrlich gesagt finde ich den Rat auch etwas merkwürdig. Ich bin selbst Polizeibeamter und habe schon oft genug Brieftaschen von Reinigungskräften/Entsorgern ausgehändigt bekommen, die diese in Mülltonnen oder in Gebüschen gefunden haben. Es ist durchaus üblich, dass Taschendiebe nur das was sie als wertvoll erachten aus der Behältnis entfernen und es dann wegwerfen. Was die Anzeige gegen den Finder bringen soll ist für mich nicht ersichtlich.
Ich hab mal den Geldbeutel in einem Schlosspark in Wien aus der Jacke gemopst bekommen und dann später dort auf einer Parkbank „wiedergefunden“…das Geld war noch drin, aber alle Ausweisdokumente waren verlustig…
Dein Freund hat das ganz toll gemacht! Wäre ich der Finder gewesen, dann hätte ich damit das letzte Mal etwas gefunden bzw. bei der Polizei abgegeben.
Ehrlich gesagt, ich kann mir echt nicht vorstellen, dass die Polizei solch einen Rat gegeben hat. Wie du schon sagtest wird kein Dieb so dumm sein und die Sachen, die er nicht braucht, bei der Polizei abgeben. Anständige Diebe gibt es nicht!! Im übrigen ist die Anzeige eine Sache für den Papierkorb, d. h. die Staatsanwaltschaft wird sie einstellen müssen, da nicht beweisbar.
Ja, ich finde es ist verdreht, da kann man fast Verständnis entwickeln wenn Menschen gehemmt sind anderen zu helfen. Ich konnte es auch nicht glauben daß der Beamte ihm die Anzeige empfohlen hat und habe mehrfach nachgefragt weil ich die Vermutung hatte der Freund hätte es mißverstanden und es ginge um eine Anzeige gegen Unbekannt, aber nee es geht um den Finder!
Naja, ich würde jetzt mal niemanden abwatschen.
Ich hab auch meinen Freund gebeten die Anzeige zurück zu ziehen, aber der ist der (bescheuerten) Hoffnung, sein Geld auf diese Weise zurückzubekommen!!( vielleicht müßte man am ehesten ihm den Kopf waschen!)
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Also ich hab meine Meinung geändert, also der Beamte ist ja noch viel schlimmer, der müsste doch wenigstens wissen (auch wenn er frei von moralischen Bedenken ist) daß das Ganze sinnlos ist und nur allen Beteiligten Arbeit macht.
Emina
Hi,
na, ja, er glaubt warscheinlich auch noch an das Christkind.
Kann doch nicht wahr sein? Alle halten den Polizisten für blöd?!
Kann sich denn niemand eine Konstellation vorstellen bei dem es dem Polizisten recht ist, dass der Finder angezeigt wird?
Nehmen wir mal an, der Finder kommt fast jede Woche mit einer „leeren“ Geldbörse an. Dem Polizisten, der merkt, dass da was faul ist, geht das mächtig auf den Keks.
Also beschließt er mal, um etwas Staub aufzuwirbeln, den nächsten Geldbörsenbesitzer davon zu überzeugen, dass es das beste sei den Finder anzuzeigen.
Wenn jetzt der Finder wirklich ein Kleinkrimineller ist, der sich nun beobachtet fühlt und das Geldbörsenstehlen aufgibt, dann hat sich die ganze Sache doch gelohnt.
Allein der Geldbörsenbesitzer hat keinen finanziellen Vorteil aber zumindestens Anteil an der heroischen Tat!
Du glaubst aber hoffentlich nicht selbst, was Du da schreibst.
Also beschließt er mal, um etwas Staub aufzuwirbeln, den
nächsten Geldbörsenbesitzer davon zu überzeugen, dass es das
beste sei den Finder anzuzeigen.
Er kann aber auch, wenn der Gute mal wieder mit einer leeren Geldbörse auftaucht, direkt den Staub aufwirbeln und den mal in die Mangel nehmen.
Wenn jetzt der Finder wirklich ein Kleinkrimineller ist, der
sich nun beobachtet fühlt und das Geldbörsenstehlen aufgibt,
dann hat sich die ganze Sache doch gelohnt.
Ein Kleinkrimineller, der sozial genug ist, dem Beklauten die Rennerei wg. neuer Papiere zu ersparen, dürfte IMHO auch smart genug sein, sich nicht ständig mit geklautem Zeug in einer Polizeidienststelle rumzutreiben.
Ich hab übrigens letzten Sommer bei ner Freundin auf dem Hof eine gefledderte Brieftasche gefunden… hab noch die auf dem Hof durch wind ein paar meter verstreuten inhalte aufgesammelt, war dann umsonst beim pol-revier (was nur noch n Abschnitt ist ohne Revier, die mir sagten ich müsse das im Bürger-Büro im Rathaus abliefern (was natürlich zu war) und hab den Kram dann mit nachhause genommen, anhand des irgend welcher Videotheken Karten und dem Namen die vermutliche Adresse herausgefunden, im Telefon die Nummer gesucht und angerufen und das Zeug frei Haus geliefert. Bei der Übergabe kam dann irgendwie das Gefühl auf als würde er sich nur schwer verkneifen können, mich zu verdächtigen seine Kohle stibitzt zu haben… der Typ sah aber immer noch aus als hätt er am abend zuvor nen Vollrausch gehabt…
Irgenwie fehlt mir seither die Lust mich zu ücken wenn irgendwo was rumliegt
was ich geschrieben habe, war ein möglicher Erklärungsversuch
für das Verhalten des Polizisten.
Mir ist mein Erklärungsversuch allemal lieber, als die bisher
gegebenen Versuche.
Mir nicht.
Denn…die Originalfragen lauteten:
Das Ganze ist doch völlig sinnlos, oder?
und
Mal abgesehen vom moralischen Aspekt des Ganzen (man kann doch
nicht den netten Finder anzeigen!!), das kann doch nicht erfolgreich
(für den Freund) enden, oder?
Es wird für den Freund definitiv nicht erfolgreich enden. Ein Riesenerfolg ist schonmal, dass er - ausser dem Geld - sein Zeug wieder hat (mir ist es da schonmal nicht so gut ergangen). Der Finder hat m.E. wirklich nix mit der Sache zu tun, wo soll da also eine Anzeige hinführen. Am Ende - wenn dieses Beispiel Schule macht - gibt man Fundsachen nicht mehr ab, das ist der Tenor vieler Antworten hier. Und… wo ist dann der Erfolg?
Mir ist es zu plump den Polizisten schlecht darzustellen.
Mir auch. Er ist nicht „schlecht“ im Sinne von „böse“. Aber er ist „schlecht“ im Sinne von „sinnvolle Ratschläge“ geben. Mit seinem dämlichen Tip werden Steuergelder verschwendet. Auch Deine, denke ich mal. Er hätte ja, wie gesagt, schon mal im „Stillen“ gegen den Finder, der da jede Woche kommt, ermitteln können. Wobei ich immer noch daran zweifle, dass der Taschendieb so blöd ist.