Ich suche aber eine Möglichkeit, um
dem Finder eine default-Einstellung für das Öffnen von Dateien
mit ihm noch nicht bekannten extensions zu verpassen.
Das dürfte ein Problem werden. Grund dafür ist die bunte Mischung an „Dateierkennungsmethoden“, die Apple inzwischen verwendet. Zum einen gibt es die Endung - so wie Windows es treibt, allerdings ist die Mac-Gemeinde damit nicht wirklich glücklich gewesen, daher hat Apple auch die Idee aufgegeben (zumindest vorerst), nur noch nach der Endung zu schauen.
Die klassische Methode beim Mac ist die Typisierung nach Type und Creator - zwei 4-stellige (7-bit-ASCII) Identifier, welche im Resourcenzweig einer Datei stehen - so steht zB. ttxt als Creator für das alte OS9-TeachText und der Typ TEXT für Textdateien. Auf diesem Weg merkt sich der Mac ja auch, mit welchem Programm er was öffnen soll (Photoshop-JPEG wird auch wieder mit Photoshop geöffnet, da die Datei die Creator-Kennung „8BIM“ für Photoshop trägt. Jedes Programm hat/meldet dem System, welche Dateitypen es öffnen kann und der Mac speichert das in einer Datenbank. Ist auf dem Rechner kein Photoshop, so schlägt er alle Programme vor, welche dem System gemeldet haben JPEGs öffnen zu können. Unbekannte Dateien tragen die Kennung ???/??? - woraufhin das System auch das Dateisymbol entsprechend auf Blanko setzt. Macht man auf eine solche Datei einen Doppelklick, so landet man auch bei der Progammauswahl - nur mit wesentlich weniger Auswahl. Einige Hex-Editoren fressen alles und melden dem System das auch - weiß nur nicht mehr genau wie, Resourcerer ist so ein Teil. Drag & Drop wird ebenfalls darüber gesteuert. Weiß der Mac, daß ein Programm einen bestimmten Dateityp öffnen kann, wird das Drag & Drop angenommen (Icon des Programms wird invertiert) - oder eben nicht und man kann die Datei nicht auf das Programmsysmbol „draufwerfen“
Bei Windows- oder Unixdateien ist es aber noch etwas komplizierter. Diese Dateien haben gar keinen Resourcenzweig und wenn der Mac keine ihm bekannte Endung erkennt, sortiert er das unter die Kategorie Shellscript oder ähnlichen Blödsinn. Man kann nun entweder solche Dateien auf Universalprogramme wie Texteditoren oder Hexeditoren werfen (die fressen ja alles), oder dem Mac nach und nach beibringen, welche Dateiendung mit was geöffnet werden kann (siehe vorheriger Beitrag). Unter OS 9 konnte man noch _vor_ dem Kopieren einstellen, welche Dateiendung was bedeutet und der Mac hat den resourcenlosen Dateien eine Resource verschafft (wurde durch ein Kontrollfeld gesteuert). OS X macht das nicht mehr, da sein Unix-Unterbau mit Resourcenzweigen meist eh nichts anfangen könnte und das auch nicht gewollt würde. Ich hab mir daher angewöhnt, z.B. Shellscripte mit der Endung .sh zu versehen und nicht nur script, sondern script.sh zu verwenden.
Durch dieses - für den User an sich sehr angenehmes Verhalten - wird aber eine Art Standardpgrogramm leider weitgehend verhindert. Denn der Finder öffnet diese Dateien gar nicht, sondern übergibt das an das System weiter - welches wiederum in seiner Datenbank nachschaut und ggf. halt nichts findet.