Fingerabdrücke und ähnliche Massentests

Hallo Mark,

als Reisender (Urlauber oder Geschäftsmann) in der Zeit des Kalten Krieges und bis zum Mauerfall wurde jeder Deutsche überprüft, der sich in den Ostblock begeben hat. Wer ein Visum hatte, stand unter ständiger Kontrolle. Das war nun mal so.

Wer heute in ein arabisches Land fliegt, wird ebenso heute überwacht, wie einst in die DDR, nach Polen, UdSSR usw… Das ist nun heute auch mal so.

Nicht weil jemand besonders wichtig sein muss, sondern weil eben politisch gewollt Gefahrenzonen gesehen werden, die rechtzeitig kontrollierbar sein müssen. Meist weiss man ja nicht, wenn jemand abreist, ob er Urlaub macht, aus geschäftlichen Gründen weiss man es wohl eher, oder ob sich jemand mit Personen trifft, die unserem Staat nicht wohl gesonnen sind.

Man beachte nur einmal die Zeit am Anfang der Grünen. Fischer nimmt an Veranstaltungen der PLO teil, beschimpft den Bundestagspräsidenten als „Sie Arsch…“. Es war seienrzeit gut ihn zu beschatten. Niemand konnte letztlich wissen, ob der Weg von Fischer jener sein kann, den er eingeschlagen hat.

Mal davon abgesehen, dass ich weder das Eine noch das Andere
bin, habe ich beim telefonieren nichts zu verbergen.
Für wie interessant halten sich eigentlich manche, dass sie
unter einer derartigen Verfolgungsneurose leiden? Glaubst Du
denn im Ernst, Du bist so ein gewichtiges Rädchen, dass man
alles über Dich herausbekommen möchte?

Die Stasi hat damals bei weitem nicht nur die Leute überwacht
die „interessant“ waren. Interessant war so ziemlich jeder.

Das ist bei uns aber auch so. Und wenn Du in einen Filter gerätst, weil Du unabsichtlich oder vorsätzlich ein Code-Wort geäussert hast, sei es am Telefon oder im Internet, dann bist Du auch dabei.

Leute wie Ivo wären bestimmt überwacht worden. Eigene Meinung,
Systemkritik, kein blinder Gehorsam, sehr verdächtig.

Die Freiheit! Du hast alle Freiheiten dieser Welt,
solange Du Recht und Gesetz achtest. Tust Du es nicht, dann
steht Dir auch nicht jede Freiheit und jedes Recht zu.

Stimmt, aber erst nachdem mir nachgewiesen worden ist, das ich
gegen das Gesetz verstossen habe. Genau das ist ein Teil der
Unschuldsvermutung.

Unwissenheit schütz vor Strafe nicht - wissen wir ja alle.

Und da du das da so genau nimmst: Jeder Mensch gilt als
unschuldig, solange er nicht rechtskräftig verurteilt ist.

Dann müssten alle Zeitungen und auch alle Reden von Politikern verboten werden. Es gibt sie nur auf dem Papier, die sogenannte Unschuldsvermutung. Jeder de ein einem Rechtsgebiet tätig ist weiss, dass es sich hier um ein schönes Wort handelt, das dem Rechtsstaat seinen Sinn verleihen soll.

Ermittelt und Daten gesammelt werden darf nur wenn ein
konkreter Verdacht besteht.

darf, sollte - leider sieht es teilweise nicht immer so aus.

Dann muss ich auch gewisse

Einschränkungen hinnehmen, das ist klar.

Das kommt aber darauf an, wer Du bist und welchen Interessen betroffen sind.

Gruss Günter

Jetzt wird klar, warum du so vehement gegen diese Abnahmen
bist:
Du hast wahrscheinlich schon einiges auf dem Kerbholz. Und was
sind denn so von dir zu erwartende Taten, die du unter dem
mantel der Gesetzlosigkeit verüben wirst.

Ein Schuß ins Leere, Cowboy… Mein Gewissen deckt in den weitesten Teilen mit der aktuellen Gesetzeslage, zumindest, soweit ich mich damit bislang auseinandersetzen musste.

Mein zugegeben sehr progessives Statement ging eher in Richtung derer, die blind und obrigkeitshörig zu allem nicken und jedwede gesellschaftliche Verantwortung ablehnen.
Es ging in Richtung derer, die Gesetze stumpfsinnig befolgen, egal was sie aussagen und ohne sie zu hinterfragen.
Denn genau das hat mir meine Vorrednerin als Eindruck von sich vermittelt.

Also gib deine fingerabdrücke ab!!!

Mal davon ab, daß ich in diesem konkreten Fall nicht zur Zielgruppe gehöre: Ohne Zwang? Im Leben nicht !!!

Doc.

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Hallo Günter,

als Reisender (Urlauber oder Geschäftsmann) in der Zeit des
Kalten Krieges und bis zum Mauerfall wurde jeder Deutsche
überprüft, der sich in den Ostblock begeben hat. Wer ein Visum
hatte, stand unter ständiger Kontrolle. Das war nun mal so.

Wer heute in ein arabisches Land fliegt, wird ebenso heute
überwacht, wie einst in die DDR, nach Polen, UdSSR usw… Das
ist nun heute auch mal so.

Nicht weil jemand besonders wichtig sein muss, sondern weil
eben politisch gewollt Gefahrenzonen gesehen werden, die
rechtzeitig kontrollierbar sein müssen. Meist weiss man ja
nicht, wenn jemand abreist, ob er Urlaub macht, aus
geschäftlichen Gründen weiss man es wohl eher, oder ob sich
jemand mit Personen trifft, die unserem Staat nicht wohl
gesonnen sind.

Und ist das wünschenswert???
Abgesehen davon kommt noch, daß es hier um die Überwachung von „Fremden“ handelt und nicht um das wilde unkontrollierbare Datensammeln bei der eigenen Bevölkerung. Also hast du hier das Thema mit dieser Aussage verfehlt.

Man beachte nur einmal die Zeit am Anfang der Grünen. Fischer
nimmt an Veranstaltungen der PLO teil, beschimpft den
Bundestagspräsidenten als „Sie Arsch…“. Es war seienrzeit
gut ihn zu beschatten. Niemand konnte letztlich wissen, ob der
Weg von Fischer jener sein kann, den er eingeschlagen hat.

Mit welchem Ergebnis? Und dazuhin kommt, daß er eben Auffällig war und sich im entsprechenden Umfeld aufgehalten hat. Das sind jedoch konkrete Verdachtsmomente die so was trechtfertigen und nicht die „laden wir doch mal schell 14.000 Büger zum Test“-Aktion, wo das einzige Verdachtsmoment ist, daß man männlich ist.

Dann will ich noch was zu deinem RAF Kommentar weiter unten sagen.
Die mutmaßlichen Täter waren doch alle Bekannt! Ich hab jedenfalls die Fahndungsplakate gesehen. Rasterfahndung und Telefonüberwachung gabs doch auch schon da. Erfolg hat es keinen gebracht?
Oder hab ich da die Ironie nicht erkannt??

Und da du das da so genau nimmst: Jeder Mensch gilt als
unschuldig, solange er nicht rechtskräftig verurteilt ist.

Dann müssten alle Zeitungen und auch alle Reden von Politikern
verboten werden. Es gibt sie nur auf dem Papier, die
sogenannte Unschuldsvermutung. Jeder de ein einem Rechtsgebiet
tätig ist weiss, dass es sich hier um ein schönes Wort
handelt, das dem Rechtsstaat seinen Sinn verleihen soll.

Die Medien sind nicht dafür zuständig sondern die Gerichte. Dort muss die Unschuldsvermutung gelten und tut es auch. Dass die Medien jemanden aus reisserischen Gründen vorverurteilen ist bedauerlich. Die Pressefreiheit hat jedoch auch mehr Vor- als Nachteile und darum kann man wenig dagegen machen.

Ermittelt und Daten gesammelt werden darf nur wenn ein
konkreter Verdacht besteht.

darf, sollte - leider sieht es teilweise nicht immer so aus.

Eben! und darum muss man so was auch kritisieren! Und nicht mit Sprüchen wie „wer nichts zu verb…“ denken, daß die Welt in Ordnung sei.

Dann muss ich auch gewisse

Einschränkungen hinnehmen, das ist klar.

Das kommt aber darauf an, wer Du bist und welchen Interessen
betroffen sind.

Ich bin gar nicht betroffen. Aber ich denke Brave New World sollte ein Fiktion bleiben.

Gruß Ivo

Hallo Ivo,

ich bin bei meiner Antwort lediglich auf das Vorhergehende eingegangen, weil dort plötzlich die Diskussion Stasi auftritt.

als Reisender (Urlauber oder Geschäftsmann) in der Zeit des
Kalten Krieges und bis zum Mauerfall wurde jeder Deutsche
überprüft, der sich in den Ostblock begeben hat. Wer ein Visum
hatte, stand unter ständiger Kontrolle. Das war nun mal so.

Wer heute in ein arabisches Land fliegt, wird ebenso heute
überwacht, wie einst in die DDR, nach Polen, UdSSR usw… Das
ist nun heute auch mal so.

Nicht weil jemand besonders wichtig sein muss, sondern weil
eben politisch gewollt Gefahrenzonen gesehen werden, die
rechtzeitig kontrollierbar sein müssen. Meist weiss man ja
nicht, wenn jemand abreist, ob er Urlaub macht, aus
geschäftlichen Gründen weiss man es wohl eher, oder ob sich
jemand mit Personen trifft, die unserem Staat nicht wohl
gesonnen sind.

Und ist das wünschenswert???
Abgesehen davon kommt noch, daß es hier um die Überwachung von
„Fremden“ handelt und nicht um das wilde unkontrollierbare
Datensammeln bei der eigenen Bevölkerung. Also hast du hier
das Thema mit dieser Aussage verfehlt.

Nun bin ich als angeblicher Gegner von Schily immer wieder hier im Brett benannt. Ich komme nicht umhin, dort wo es auch mir gerechtfertigt scheint, dass der Staat Maßnahmen trifft, hier zuzustimmen. Mit den Untersuchungen, die sich als Ursache aus diesem Thread letztlich befassen, bin ich persönlich völlig einverstanden. Wenn es möglich ist, diverse Straftaten umgehend oder gar durch Beweise rückwirkend aufzuklären, stimme ich jeder Regierung zu, die diese Methoden zulässt (wobei ich stets hoffe, dass die Zusagen des Staates, dass nach den Untersuchungen die Proben nicht aufbewahrt und die Unterlagen vernichtet werden zutreffen. Ich habe natürlich keine Garantie ).

Man beachte nur einmal die Zeit am Anfang der Grünen. Fischer
nimmt an Veranstaltungen der PLO teil, beschimpft den
Bundestagspräsidenten als „Sie Arsch…“. Es war seienrzeit
gut ihn zu beschatten. Niemand konnte letztlich wissen, ob der
Weg von Fischer jener sein kann, den er eingeschlagen hat.

Mit welchem Ergebnis? Und dazuhin kommt, daß er eben Auffällig
war und sich im entsprechenden Umfeld aufgehalten hat. Das
sind jedoch konkrete Verdachtsmomente die so was
trechtfertigen und nicht die „laden wir doch mal schell 14.000
Büger zum Test“-Aktion, wo das einzige Verdachtsmoment ist,
daß man männlich ist.

Hier wird ein (männlicher) Personenkreis eingegrenzt, da ein Anfangsverdacht besteht, dass der Täter in diesem Umfeld des kontrollierten Kreises sein soll. Nicht effektiv halte ich eine solche Massenuntersuchung aber dann, wenn jene, die aus dieser Gegend weggezogen sind oder verstorben sind im mutmasslichen Zeitraum nicht auch kontrolliert werden.

Dann will ich noch was zu deinem RAF Kommentar weiter unten
sagen.
Die mutmaßlichen Täter waren doch alle Bekannt! Ich hab
jedenfalls die Fahndungsplakate gesehen. Rasterfahndung und
Telefonüberwachung gabs doch auch schon da. Erfolg hat es
keinen gebracht?
Oder hab ich da die Ironie nicht erkannt??

Nein, das ist keine Ironie. Ich geb Dir recht, dass die Raster in der Zeit der RAF wenig Erfolg hatten. Daran war doch nicht die Rasterfahndung schuld, sondern wie man weiss, gab es doch genügend Nachweise z.B. bei der Entführung von Schleyer durch die Rasterfahndung nur waren doch offenbar einige beim BKA in jenen Tagen nicht auf dme Stand der eigenen Erkenntnisse.

Und da du das da so genau nimmst: Jeder Mensch gilt als
unschuldig, solange er nicht rechtskräftig verurteilt ist.

Dann müssten alle Zeitungen und auch alle Reden von Politikern
verboten werden. Es gibt sie nur auf dem Papier, die
sogenannte Unschuldsvermutung. Jeder de ein einem Rechtsgebiet
tätig ist weiss, dass es sich hier um ein schönes Wort
handelt, das dem Rechtsstaat seinen Sinn verleihen soll.

Die Medien sind nicht dafür zuständig sondern die Gerichte.
Dort muss die Unschuldsvermutung gelten und tut es auch.

Nun habe ich wirklich mich nicht auf die Presse bezogen, sondern auf die Justiz. Gut, wer glaubt, der Haufen ist abseits von Gut und böse, der glaube an die Unschuldsvermutung eines Gerichtes bevor jemand verurteilt ist. Selbstverständlich gilt nach der Rechtssprechung die Unschuldsvermutung. Dies ist eine Pseudo- Konstruktion.

Dass

die Medien jemanden aus reisserischen Gründen vorverurteilen
ist bedauerlich. Die Pressefreiheit hat jedoch auch mehr Vor-
als Nachteile und darum kann man wenig dagegen machen.

Die Medien sind nicht schuld. Wir alle, die Bürger, sind schuld. Wir ( ich meine die Mehrheit der Bürger) wollte eine Verurteilung von Monika Weimar, weil sie einen schwarzen Freund hatte. Juristen mit aus meiner Sicht eindeutigen rassistischen Neigung betrieben ein Urteil. Bei Daum wird ein Ergebnis angeblich festgestellt, dass zwischenzeitlich durch Gutachten völlig entkräftet ist. Wenn die Justiz gemäss der Vermutung der Unschuld ermitteln liesse, müssten Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaften nicht nur Schuldbeweise suchen. Sie könnten durchaus einmal den Gesetzen nachkommen und für und gegen einen Beschuldigten ermitteln. Das Für fehlt gänzlich.

Ermittelt und Daten gesammelt werden darf nur wenn ein
konkreter Verdacht besteht.

darf, sollte - leider sieht es teilweise nicht immer so aus.

Eben! und darum muss man so was auch kritisieren! Und nicht
mit Sprüchen wie „wer nichts zu verb…“ denken, daß die
Welt in Ordnung sei.

Nun gut, dieser Spruch wird so hingeworfen, ich würde diesen also nun auch nicht so gravierend schlimm sehen.

Dass die Welt nicht in Ordnung ist, erfährst Du spätestens, wenn gewisse Interessen in einen Fall hineinragen. Das Problem liegt hier aber nicht im Gesetz sondern an den Personen, die durch Korruption an solchen Aktionen beteiligt sind. Nur, ich glaube, man muss hier schon unterscheiden. Ein DNA-Test kann jederzeit überprüft werden.

Ich würde selbstverständlich dort, wo es Beweise gibt, wo ein inhaftierter Täter immer noch seine Unschuld beteuert, es auch für richtig halten, wenn dieser Apparat der Selbstgerechten, den man Justiz nennt, in solchen Fällen auch DNA-Tests machen würde.
Hier geschieht nach meienr Meinung ein Missbrauch mit der DNA-Analyse.

Zur Feststellung der Unschuld eines Verurteilten wird nichts unternommen, weil der Haufen nie zugeben würde, dass die Beweislage für das Urteil in vielen Fällen nur durch Manipulation entstanden ist. Die Justiz wird eher 1000 Unschuldige inhaftieren als nur einen Unschuldigen entlassen.

Es erhöht die Aufklärungsquote. Die alles ist aber kein Problem des Staates, der Rechtssprechung, der Kripo, der Staatsanwälte, der Richter oder Ministerialbeamter im JuM, sondern es sind Fälle aus dem korrupten Zusammenwirken von einigen der oben genannten Einzelpersonen durch Missbrauch des Amtes.

Deshalb ist selbstverständlich auch bei einer DNA-Massenuntersuchung immer ein Zweifel anzubringen, ob die Daten wirklich vernichtet werden. Rückfragen bei Klärungen, wie im Übrigen auch bei VS-Eintragungen werden Dir, selbst wenn Du die/den Datenschutzbeauftragten um Klärung bittest mit der Antwort beschieden „Die Überprüfung ergab, dass über Sie keine negativen Daten gespeichert sind“. Du bekommst schlichtweg keine Antwort mit welcher Du etwas anfangen kannst.

Ich persönlich bin der Meinung, dass alle Probenergebnisse der DNA-Analysen nicht vernichtet werden. Es gab, wer schon mal solche Analysen verfolgt hat, immer wieder im Zuge der Analysen andere Straftäter, dei identifiziert wurden. Dies widerspricht dann aber der These der Polizei, dass diese Proben nur in Verbindung mit den Spuren eines ganz bestimmten Verbrechens überprüft werden. Es beweist eher, dass die berühmten Dateien der LKAs und des BKAs systematisch mit diesen Daten bedient werden.

Und nun komme ich auf den Eingang zurück. Auf Schily. Weshalb will er einen Pass mit DNA, dann wieder mit Fingerabdrücken, dann wieder mit dem Auge. Er will doch nichts anderes über den Pass/Personalausweis legitimieren, was ohnehin „illegal“ die Praxis ist. Auch der Lauschangriff und andere Überwachungsmethoden waren doch schon längst Usus bevor sie vom Gesetzgeber aus der illegalen Zone in die Legalität geholt wurden.

Gefälschte Aussagen, gefälschte Unterlagen, erpresste Falschaussagen gegen Beschuldigte kann man meist nicht oder nur durch Zufall klären. Hier ist die Welt in vielen Fällen nicht in Ordnung.

Dann muss ich auch gewisse

Einschränkungen hinnehmen, das ist klar.

Das kommt aber darauf an, wer Du bist und welchen Interessen
betroffen sind.

Ich bin gar nicht betroffen. Aber ich denke Brave New World
sollte ein Fiktion bleiben.

Sorry, das soll natürlich heisssen „Das kommt darauf an, wer du (klein geschrieben) bist… usw.“. War nicht auf Dich bezogen.

Gruss Günter

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Hallo Userine,

also ganz ehrlich gesagt, ich verstehe die Aufregung um diese
sogenannten Massentests nicht.
Was soll denn schlimm daran sein, wenn man auf Grund eines
Verbrechens zum Test (Fingerabdruck, Speichelprobe, u.s.w.)
geladen wird!
Wer sich nichts vorzuwerfen hat, der kann doch ohne Sorge
hingehen.
Diese Massentests werden doch nur deshalb gemacht, weil man
nur wenige Anhaltspunkte hat. Und um mit diesen wenigen
Anhaltspunkten den Täterkreis weiter eingrenzen zu können,
bleiben nunmal nur solche Massentests.

Diese Massentest werden gerichtlich angeordnet, wenn konkrete Verdachtsmomente bestehen, dass der Täterkreis eingegrenzt werden kann und sich konkrete Verdahctsmomente ergeben haben, dass der Täter - hier klar und eindeutig - im männlichen Umfeld istund eine bestimmte Region getestet werden soll. Da Du Mutter bist, habe ich Verständnis dafür, wenn Du sagst, wer sich nichts vorzuwerfen hat, muss keine Sorge haben. Leider ist dies wohl nicht so einfach.

Schade finde ich allerdings, dass man die Testergebnisse von
Unbeteiligten anschließend wieder vernichtet.
Warum? Nun, wenn man bedenkt, dass es so und soviele
unbekannte Tote im Jahr gibt, dann wäre doch so eine Datenbank
nicht schlecht und würde den ermittelnden Beamten ihre nicht
gerade einfache Arbeit erheblich erleichtern.

Hier beginnt für mich eine Distanz. Ich kann und werde auf keiner freiwilligen Basis dem Staat meine DNA zur Verfügung stellen.

Ich für meinen Teil hätte keine Probleme damit, eine
Speichelprobe abzugeben und ich wäre auch damit einverstanden,
dass diese anschließend gespeichert wird.
Wie gesagt, wer sich nichts zu Schulden kommen lässt, der hat
auch nichts zu befürchten und die, die sich was zu Schulden
kommen lassen, die stehen zu Recht in dieser Datenbank.

Stopp, da kann ein tödlicher Irrtum liegen. Wir hatten in diesem Land schon einmal eine Volksbefragung/Volkszählung und diese Daten wurden einige Jahre entsprechend verwendet.

Ich möchte mein Leben weder in die Hand eines Ministers noch eines Politikers geben. Wer garantiert mir udn auch Dir, nach dem Durchmarsch durch die Instanzen einer gewissen Generation, dass ich diesen Leuten in vier Jahren - nach Beginn einiger Aktionen - mein Leben und meine Freiheit noch anvertrauen kann ?

Weshalb sind eigentlich so viele gegen solche Datenbanken?
Irgendwie kann ich das nicht verstehen.

Ein gewisses Misstrauen ist durchaus angebracht. Nicht nur über die DNA - auch über andere Umstände gibt es Datenbanken. Deine Wege sind heute schon kontrollierbar. Und wenn es abschliessend gelingt, was unter Schily die Bundesregierung wohl plant, dass mindestens der Fingerabdruck in den Ausweiss muss, Deine Daten der Sozialversicherung nunmehr bereits unter den Ämtern ausgetauscht werden, über Deine Bankverbindung Du vollständig durchleuchtet bist, Deine medizinischen Daten aufgehoben werden, ebenso Daten bei anderen Behörden, dann gibt es wohl heute nur noch wenige Bereiche, wo Du nicht überwacht wirst.

Was mich stört ist, dass der heutige Bundesinnenminister - wohlgemerkt freiwillig (für freiwillig benötige ich eine entsprechende Einstellung zum Staat) und nicht als Pflichtverteidiger der RAF - was ich ihm vorwerfe, den Staat bei erheblichen kleineren Kontrollen einer kriminellen Minderheit kritisiert hat, deren Überwachung kritisiert hat und heute wesentlich schwerwiegendere Eingriffe gegen Jedermann will.

Also auch die Bürger, die keiner kriminellen Vereinigung angehören (in der RAF war kein einziger politisch verfolgt) sollen nun massiv überwacht werden. Aber, man muss anerkennen, dass ihm wie anderen der Marsch durch die Institutionen gelungen und das Ziel von 1968-1978 erreicht ist. Du übersiehst einen Punkt. Die Tendenz geht zu einem Überwachungsstaat hin. Dieser Überwachungsstaat hat schon die RAF und deren Umfeld gesucht.

Nur durch Überwachung des einzelnen Bürgers kann man ihn unter Kontrolle halten und was viele wohl übersehen wollen - wir haben eine SPD, die ist derzeit auf dem Weg, mit den Praktikern der SED eine künftige Regierung in Berlin zu bilden. Diese - was hoffentlich verhindert werden kann - Regierung im Herbst 2002 - benötigt Datenbanken. In den Händen einer SPD/PDS Bundesregierung sehe ich eine Gefahr. In einer CDU/FDP geführten Regierung sehe ich dagegen eine geringere - aber auch vorhandene Gefahr.

Im Einzelfall deshalb solche DNA-Massenuntersuchungen ; ja. Generell jedoch ein klares Nein.

Als Eltern sollten wir keineswegs übersehen, dass die meisten sexuellen Übergriffe innerhalb von Familien erfolgen. Da hilft dann keine Datei.

Hier hilft nur noch, dass endlich nicht länger geschwiegen wird. Dass der Onkel wie die Tante, der Opa wie der Vater und wie auch in Einzelfällen bekannt ist, die Mutter, schonungslos aufgedeckt und verurteilt werden.

russ Günter

Hallo Günter

ich bin bei meiner Antwort lediglich auf das Vorhergehende
eingegangen, weil dort plötzlich die Diskussion Stasi
auftritt.

Gut, verstanden.

Und ist das wünschenswert???
Abgesehen davon kommt noch, daß es hier um die Überwachung von
„Fremden“ handelt und nicht um das wilde unkontrollierbare
Datensammeln bei der eigenen Bevölkerung. Also hast du hier
das Thema mit dieser Aussage verfehlt.

Nun bin ich als angeblicher Gegner von Schily immer wieder
hier im Brett benannt. Ich komme nicht umhin, dort wo es auch
mir gerechtfertigt scheint, dass der Staat Maßnahmen trifft,
hier zuzustimmen. Mit den Untersuchungen, die sich als Ursache
aus diesem Thread letztlich befassen, bin ich persönlich
völlig einverstanden. Wenn es möglich ist, diverse Straftaten
umgehend oder gar durch Beweise rückwirkend aufzuklären,
stimme ich jeder Regierung zu, die diese Methoden zulässt
(wobei ich stets hoffe, dass die Zusagen des Staates, dass
nach den Untersuchungen die Proben nicht aufbewahrt und die
Unterlagen vernichtet werden zutreffen. Ich habe natürlich
keine Garantie ).

Gegen die Methoden der Aufklärung spricht nicht viel. Solange ein Verdacht gegen bestimmte Personen besteht, der so daß hier dies eine Klärung bringt.
Die Sache die mich beunruhigt ist auch lediglich die Masse an Tests. 5-6 Verdächtige? Kein Thema, aber Tausende?

Hier wird ein (männlicher) Personenkreis eingegrenzt, da ein
Anfangsverdacht besteht, dass der Täter in diesem Umfeld des
kontrollierten Kreises sein soll. Nicht effektiv halte ich
eine solche Massenuntersuchung aber dann, wenn jene, die aus
dieser Gegend weggezogen sind oder verstorben sind im
mutmasslichen Zeitraum nicht auch kontrolliert werden.

Aua. Genau das wird doch hier aber so vehement bestritten. Der Anfangsverdacht. Und mir kann keiner weiss machen, das gegen tausende Personen ein Anfangsverdacht besteht. Das Problem bei der Methode ist doch viel mehr, daß kein Anfangsverdacht vorliegt und die Polizei keinerlei Erkenntnisse hat! Also ist erst mal jeder verdächtig und das finde ich bedenklich.

Nein, das ist keine Ironie. Ich geb Dir recht, dass die Raster
in der Zeit der RAF wenig Erfolg hatten. Daran war doch nicht
die Rasterfahndung schuld, sondern wie man weiss, gab es doch
genügend Nachweise z.B. bei der Entführung von Schleyer durch
die Rasterfahndung nur waren doch offenbar einige beim BKA in
jenen Tagen nicht auf dme Stand der eigenen Erkenntnisse.

Das erklärt aber auch nicht wieso, diese Personen sich so unproblematisch innerhalb Deutschlands bewegen konnten. Wie gesagt. Die Fahndungsplakate sprechen ja dafür, daß man die mutmaßlichen Täter kannte.
Dein Argument, daß a) das Raster schlecht war und b) die Beamten nicht auf dem laufenden waren wiederlegen das ja nicht.
Trotz Rasterfahnundung un Telefonüberwchung konnten solche Personen nicht nur ungehindert durch die Republik reisen sondern auch Verbrechen planen.
Also bringt das doch offensichtlich keine neue Sicherheit.

Nun habe ich wirklich mich nicht auf die Presse bezogen,
sondern auf die Justiz. Gut, wer glaubt, der Haufen ist
abseits von Gut und böse, der glaube an die Unschuldsvermutung
eines Gerichtes bevor jemand verurteilt ist.
Selbstverständlich gilt nach der Rechtssprechung die
Unschuldsvermutung. Dies ist eine Pseudo- Konstruktion.

Völlig neutral kann niemand sein, oder? Aber was ich an Urteilen mitbekommen habe hier in der Gegend, so kann sich kaum einer wirklich beschweren.

Dass

die Medien jemanden aus reisserischen Gründen vorverurteilen
ist bedauerlich. Die Pressefreiheit hat jedoch auch mehr Vor-
als Nachteile und darum kann man wenig dagegen machen.

Die Medien sind nicht schuld. Wir alle, die Bürger, sind
schuld. Wir ( ich meine die Mehrheit der Bürger) wollte eine
Verurteilung von Monika Weimar, weil sie einen schwarzen
Freund hatte. Juristen mit aus meiner Sicht eindeutigen
rassistischen Neigung betrieben ein Urteil. Bei Daum wird ein
Ergebnis angeblich festgestellt, dass zwischenzeitlich durch
Gutachten völlig entkräftet ist. Wenn die Justiz gemäss der
Vermutung der Unschuld ermitteln liesse, müssten
Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaften nicht nur
Schuldbeweise suchen. Sie könnten durchaus einmal den Gesetzen
nachkommen und für und gegen einen Beschuldigten ermitteln.
Das Für fehlt gänzlich.

Aber das ist doch zunächst mal ein Fehler der Staatsanwaltschaft und nicht des Gerichts. Außerdem ist es doch genau das was wir bei den Massentests doch haben - eine Umkehrung der Beweislast zulasten des Schwächeren.

Ermittelt und Daten gesammelt werden darf nur wenn ein
konkreter Verdacht besteht.

darf, sollte - leider sieht es teilweise nicht immer so aus.

Eben! und darum muss man so was auch kritisieren! Und nicht
mit Sprüchen wie „wer nichts zu verb…“ denken, daß die
Welt in Ordnung sei.

Nun gut, dieser Spruch wird so hingeworfen, ich würde diesen
also nun auch nicht so gravierend schlimm sehen.

Dass die Welt nicht in Ordnung ist, erfährst Du spätestens,
wenn gewisse Interessen in einen Fall hineinragen. Das Problem
liegt hier aber nicht im Gesetz sondern an den Personen, die
durch Korruption an solchen Aktionen beteiligt sind. Nur, ich
glaube, man muss hier schon unterscheiden. Ein DNA-Test kann
jederzeit überprüft werden.

Sind eben alles auch nur Menschen.

Ich würde selbstverständlich dort, wo es Beweise gibt, wo ein
inhaftierter Täter immer noch seine Unschuld beteuert, es auch
für richtig halten, wenn dieser Apparat der Selbstgerechten,
den man Justiz nennt, in solchen Fällen auch DNA-Tests machen
würde.
Hier geschieht nach meienr Meinung ein Missbrauch mit der
DNA-Analyse.

Den kann der Unschuldige aber dann selbst zu seiner Entlastung verlangen!

Zur Feststellung der Unschuld eines Verurteilten wird nichts
unternommen, weil der Haufen nie zugeben würde, dass die
Beweislage für das Urteil in vielen Fällen nur durch
Manipulation entstanden ist. Die Justiz wird eher 1000
Unschuldige inhaftieren als nur einen Unschuldigen entlassen.

Das wird ja immer schlimmer! Also musst du doch gegen so was sein. Sonst brichts dir irgenwann das Genick… oh Pech gehabt… dein Fingerabdruck war zufällig auch am Tatort. Den kennen wir dank nichtgelöschter Datenbanken schon… wie praktisch. Da haben wir einen Täter.

Es erhöht die Aufklärungsquote. Die alles ist aber kein
Problem des Staates, der Rechtssprechung, der Kripo, der
Staatsanwälte, der Richter oder Ministerialbeamter im JuM,
sondern es sind Fälle aus dem korrupten Zusammenwirken von
einigen der oben genannten Einzelpersonen durch Missbrauch des
Amtes.

Das ist eben ein Schwachpunkt. Und daher will ich selbst entscheiden ob ich so was mitmache oder nicht.

Deshalb ist selbstverständlich auch bei einer
DNA-Massenuntersuchung immer ein Zweifel anzubringen, ob die
Daten wirklich vernichtet werden. Rückfragen bei Klärungen,
wie im Übrigen auch bei VS-Eintragungen werden Dir, selbst
wenn Du die/den Datenschutzbeauftragten um Klärung bittest mit
der Antwort beschieden „Die Überprüfung ergab, dass über Sie
keine negativen Daten gespeichert sind“. Du bekommst
schlichtweg keine Antwort mit welcher Du etwas anfangen
kannst.

Danke. Da siehst du weshalb man Bedenken haben muss!

Ich persönlich bin der Meinung, dass alle Probenergebnisse der
DNA-Analysen nicht vernichtet werden. Es gab, wer schon mal
solche Analysen verfolgt hat, immer wieder im Zuge der
Analysen andere Straftäter, dei identifiziert wurden. Dies
widerspricht dann aber der These der Polizei, dass diese
Proben nur in Verbindung mit den Spuren eines ganz bestimmten
Verbrechens überprüft werden. Es beweist eher, dass die
berühmten Dateien der LKAs und des BKAs systematisch mit
diesen Daten bedient werden.

Und das mehr und mehr legal (siehe Ausländeridentifikationsdatei => Fingerabduck mit Tatortspurenregister des BKA)

Und nun komme ich auf den Eingang zurück. Auf Schily. Weshalb
will er einen Pass mit DNA, dann wieder mit Fingerabdrücken,
dann wieder mit dem Auge. Er will doch nichts anderes über den
Pass/Personalausweis legitimieren, was ohnehin „illegal“ die
Praxis ist. Auch der Lauschangriff und andere
Überwachungsmethoden waren doch schon längst Usus bevor sie
vom Gesetzgeber aus der illegalen Zone in die Legalität geholt
wurden.

=> aber soll man so was nachträglich legalisieren nur weils eh praktiziert wird?
Dann könnten wir doch auch Ladendiebstahl legaliseren, denn der kommt auch öfter mal vor.

Gefälschte Aussagen, gefälschte Unterlagen, erpresste
Falschaussagen gegen Beschuldigte kann man meist nicht oder
nur durch Zufall klären. Hier ist die Welt in vielen Fällen
nicht in Ordnung.

Bin völlig deiner Meinung.
Aber deshalb exekutive Staatsorgane weiter ermächtigen?
Ist die Gefahrenlage wirklich so viel schlimmer geworden? Nicht wirklich. Es handelt sich doch mehr um ein subjektives Empfinden des einzelnen.

Ich bin gar nicht betroffen. Aber ich denke Brave New World
sollte ein Fiktion bleiben.

Sorry, das soll natürlich heisssen „Das kommt darauf an, wer
du (klein geschrieben) bist… usw.“. War nicht auf Dich
bezogen.

ups… hätte ich mir denken können.

Gruß ivo

1 „Gefällt mir“

Hallo Ivo,

Hier wird ein (männlicher) Personenkreis eingegrenzt, da ein
Anfangsverdacht besteht, dass der Täter in diesem Umfeld des
kontrollierten Kreises sein soll. Nicht effektiv halte ich
eine solche Massenuntersuchung aber dann, wenn jene, die aus
dieser Gegend weggezogen sind oder verstorben sind im
mutmasslichen Zeitraum nicht auch kontrolliert werden.

Aua. Genau das wird doch hier aber so vehement bestritten. Der
Anfangsverdacht.

Ich sehe hier durchaus eine Rechtsproblem. Es kann letztlich nur jemand bei einem Anfangsverdacht gezwungen werden, sich testen zu lasten.

Das Problem ist doch hier, wenn Du zum Tatzeitpunkt im Ausland gewesen bist, also nicht am Tatort sein konntest, Du weigerst Dich jedoch, Dein Sputum abzugeben, wirst Du automatisch in den Kreis der Tatverdächtigen aufgenommen und dann werden Deine DNA-Infos sowie nicht gelöscht. Selbst wenn Deine Unschuld klar ist. Als Tatverdächtiger wird dann gerichtlich Deine Körperverletzung angeordnet. Ach, so, beim Staat gibt es keine Körperverletzung.

Und mir kann keiner weiss machen, das gegen

tausende Personen ein Anfangsverdacht besteht. Das Problem bei
der Methode ist doch viel mehr, daß kein Anfangsverdacht
vorliegt und die Polizei keinerlei Erkenntnisse hat! Also ist
erst mal jeder verdächtig und das finde ich bedenklich.

Nein, das ist keine Ironie. Ich geb Dir recht, dass die Raster
in der Zeit der RAF wenig Erfolg hatten. Daran war doch nicht
die Rasterfahndung schuld, sondern wie man weiss, gab es doch
genügend Nachweise z.B. bei der Entführung von Schleyer durch
die Rasterfahndung nur waren doch offenbar einige beim BKA in
jenen Tagen nicht auf dme Stand der eigenen Erkenntnisse.

Das erklärt aber auch nicht wieso, diese Personen sich so
unproblematisch innerhalb Deutschlands bewegen konnten. Wie
gesagt. Die Fahndungsplakate sprechen ja dafür, daß man die
mutmaßlichen Täter kannte.
Dein Argument, daß a) das Raster schlecht war und b) die
Beamten nicht auf dem laufenden waren wiederlegen das ja
nicht.
Trotz Rasterfahnundung un Telefonüberwchung konnten solche
Personen nicht nur ungehindert durch die Republik reisen
sondern auch Verbrechen planen.
Also bringt das doch offensichtlich keine neue Sicherheit.

Man ist sich heute ja auch klar, dass keiner der Terroristen vom 11.09.2001 durch ein Raster erfasst worden wäre. Zweifel sind durchaus angebracht. Dass Raster durchaus zweifelhaft sein können, habe ich selbst erlebt.

Übergriffe kann man in Krisenzeiten wohl kaum verhindern. Und da muss man dann schon in diesen Staat noch etwas Vertrauen haben, wenn man ohne Ahnung jemand besucht, trinkt ahnungslos Kaffee, weiss nicht, dass diese Person in der Verwandtschaft eine RAF-Terroristin hat, man verlässt das Haus und bevor man sich versieht wird man auf den Boden geworfen, die Hände auf den Rücken, dass sie anschliessend blau und rot anlaufen und tagelang kaum noch zu bewegen sind. Und es ist nicht angenehm, einen Fußtritt in den Rücken zu erhalten und über Tage sich kaum bewegen zu können, zwei gebrochene Rippen zu haben, die bis heute zu irreversiblen Schäden geführt haben. Gleichzeitig dann eine MP am Kopf, wo man nicht weiss, ob der Beamte abdrückt, ist schon ein merkwürdiges Gefühl. Rechtlich hast Du keine Chance gegen jemand vorzugehen, weil die Vermummung dem Täterschutz diente.

Ich würde selbstverständlich dort, wo es Beweise gibt, wo ein
inhaftierter Täter immer noch seine Unschuld beteuert, es auch
für richtig halten, wenn dieser Apparat der Selbstgerechten,
den man Justiz nennt, in solchen Fällen auch DNA-Tests machen
würde.
Hier geschieht nach meienr Meinung ein Missbrauch mit der
DNA-Analyse.

Den kann der Unschuldige aber dann selbst zu seiner Entlastung
verlangen!

Wenn denn ? Glaubst Du wirklich, dass jemand, der inhafteirt ist, die geringste Chance hat vor der Strafverbüssung eine DNA-Analyse zu bekommen ? Vergiss es. Die größtmögliche Niederlage für die Justiz wäre, jemand freilassen zu müssen, dessen Unschuld vor Verbüssung der Haft festgestellt würde. Also zuerst mal sitzen, dann kannst du um deine Schuld, Teilschuld oder Unschuld streiten. Recht wirst du nicht bekommen, selbst wenn du nachweisen kannst, dass du unschuldig bist. Rechne dann damit, dass dir erklärt wird, du hättest selbst Schuld an einen Urteil, du hättest ja in der Verhandlung die Möglichkeit gehabt, die behaupteten Beweismittelfälschungen (die du nun sogar beweisen kannst) anzugreifen und aufzuklären. Notfalls sind kurze Zeit nach einer Verhandlung die Akten nicht auffindbar, irgendwo auf dem Postweg verloren gegangen. Dein Pech, ein Urteil anzugreifen und in Kauf zu nehmen, dass die Akten auf dem Weg an eine höhere Instanz versandt werden und verloren gehen.

Du wirst aber in dieser Zeit keinen Arbeitsplatz länger als eine Woche haben. Du wirst bei jeder Bank die öffentlich-rechtlichen Charakter hat Probleme bekommen und selbst wenn du in Miete wohnst, kannst du dich wie am Arbeitsplatz gefasst machen, dass solange die Polizei erscheint, bis du entlassen bist. Oder aber du schweigst und verzichtest auf jede Aufklärung. Du hast zwei Möglichkeiten. Du gehst „freiwillig“ vor die Hunde, weil mit allen Mitteln verhindert, dass du eine Aufklärung willst oder du schweigst und man lässt dich in Ruhe. Wobei solche Vorfälle fast ausschließlich im Rahmen der Parteispendenaffäre 1985 in Teilen des Landes aufgetreten sind gegen Personen, die nicht geschwiegen sondern ausgepackt haben.

Deshalb ist selbstverständlich auch bei einer
DNA-Massenuntersuchung immer ein Zweifel anzubringen, ob die
Daten wirklich vernichtet werden. Rückfragen bei Klärungen,
wie im Übrigen auch bei VS-Eintragungen werden Dir, selbst
wenn Du die/den Datenschutzbeauftragten um Klärung bittest mit
der Antwort beschieden „Die Überprüfung ergab, dass über Sie
keine negativen Daten gespeichert sind“. Du bekommst
schlichtweg keine Antwort mit welcher Du etwas anfangen
kannst.

Danke. Da siehst du weshalb man Bedenken haben muss!

Und nun komme ich auf den Eingang zurück. Auf Schily. Weshalb
will er einen Pass mit DNA, dann wieder mit Fingerabdrücken,
dann wieder mit dem Auge. Er will doch nichts anderes über den
Pass/Personalausweis legitimieren, was ohnehin „illegal“ die
Praxis ist. Auch der Lauschangriff und andere
Überwachungsmethoden waren doch schon längst Usus bevor sie
vom Gesetzgeber aus der illegalen Zone in die Legalität geholt
wurden.

=> aber soll man so was nachträglich legalisieren nur weils
eh praktiziert wird?

Dies ist doch die übliche Handhabung. Zuerst wird etwas praktiziert und dann muss es legalisiert werden.

Wir haben doch schon seit 1978 Kontrollen in Bereichen, da staunt der Normalbürger oder sagen wir es so, er glaubt es nicht.

Dann könnten wir doch auch Ladendiebstahl legaliseren, denn
der kommt auch öfter mal vor.

Na, es geht ja nicht darum, dass man Straftaten der Bürger legalisiert. Es sollen ja nur die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen werden, um staatliches Handeln aus der Illegalität in die Legalität überzuleiten. Es wird ein Rechtsunsicherheit in solchen Fällen bereinigt.

Gefälschte Aussagen, gefälschte Unterlagen, erpresste
Falschaussagen gegen Beschuldigte kann man meist nicht oder
nur durch Zufall klären. Hier ist die Welt in vielen Fällen
nicht in Ordnung.

Bin völlig deiner Meinung.
Aber deshalb exekutive Staatsorgane weiter ermächtigen?
Ist die Gefahrenlage wirklich so viel schlimmer geworden?
Nicht wirklich. Es handelt sich doch mehr um ein subjektives
Empfinden des einzelnen.

Die Gefahrenlage ist da, ist jedoch auf Einzelfälle reduziert und ich würde sogar behaupten, seit 1991 ganz erheblich gesenkt worden. Man muss dabei sehen, dass nunmehr auch Staatsanwälte bei uns vor Gericht landen. Vor 1991 war dies undenkbar.

Gruss Günter

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Hallo Günter,

ich kann Dir eigentlich nur zustimmen (naja, mal abgesehen von Deinen parteipolitischen Aussagen zur CDU…), aber hier liegt offensichtlich ein Irrtum vor:

Diese Massentest werden gerichtlich angeordnet, wenn konkrete
Verdachtsmomente bestehen, dass der Täterkreis eingegrenzt
werden kann und sich konkrete Verdahctsmomente ergeben haben,
dass der Täter - hier klar und eindeutig - im männlichen
Umfeld istund eine bestimmte Region getestet werden soll. Da
Du Mutter bist, habe ich Verständnis dafür, wenn Du sagst, wer
sich nichts vorzuwerfen hat, muss keine Sorge haben. Leider
ist dies wohl nicht so einfach.

Es ging in der Diskussion in diesem Brett um einen Massentest in Frankfurt, der eben nicht richterlich angeordnet ist! Vielmehr wird die männliche Bevölkerung zwischen 18 (Täter müßte also zur Tatzeit 1998 um 14 gewesen sein, wovon nicht mal die Polizei ausgeht) und 50 aufgefordert „freiwillig“ ihre Fingerabdrücke abzugeben um an der Aufklärung des Verbrechens mitzuwirken… Es gibt da keinen richterlichen Beschluß!
Die Folge ist, daß jeder, der seine Fingerabdrücke nicht freiwillig abgibt, ins Vesier der Fahnder gerät.
Ich denke, das kann es wirklich nicht sein. Aber leider ist die von Userin geäußerte Meinung (wer nichts zu verbergen hat…) in der Bevölkerung mittlerweile wieder sehr weit verbreitet.

Gruß Goosi

Hallo Goosi,

Es ging in der Diskussion in diesem Brett um einen Massentest
in Frankfurt, der eben nicht richterlich angeordnet ist!
Vielmehr wird die männliche Bevölkerung zwischen 18 (Täter
müßte also zur Tatzeit 1998 um 14 gewesen sein, wovon nicht
mal die Polizei ausgeht) und 50 aufgefordert „freiwillig“ ihre
Fingerabdrücke abzugeben um an der Aufklärung des Verbrechens
mitzuwirken… Es gibt da keinen richterlichen Beschluß!
Die Folge ist, daß jeder, der seine Fingerabdrücke nicht
freiwillig abgibt, ins Vesier der Fahnder gerät.
Ich denke, das kann es wirklich nicht sein. Aber leider ist
die von Userin geäußerte Meinung (wer nichts zu verbergen
hat…) in der Bevölkerung mittlerweile wieder sehr weit
verbreitet.

Gruß Goosi

Ich bin der Überzeugung, dass Du jemand, der sich nicht mit Polizei und solchen Rastern, auch noch nie sich Gedanken gemacht hat, was sein kann, ohnehin noch nie Kontakte hatte, überhaupt nicht einzuschätzen vermag, was wirklich los ist.

Sicherlich ist es rechtsstaatlich sehr kritisch zu betrachten, dass ohne richterliche Aufforderung solchen DNA-Analysen produziert werden.

Die Besonderheit liegt da, wo Du hingewiesen hast. Jeder, der nicht teilnimmt, weil ermöglicherweise zu dem Zeitpunkt ohnehin nicht einmal in der Nähe eines Tatortes gewesen sein konnte, weil er z.B. im Ausland war, ist automatisch tatverdächtig und dann kommt die Keule der richterlichen Anordnung und Aufnahme als Verdächtiger in einer Datei. Wie an anderer Stelle hingewiesen; ich sehe diese Aktion kritisch, weil alle jene, die in der Zwischenzeit gestorben oder umgezogen sind nicht erreicht werden und alle die zugezogen sind, in den Kreis der „Verdächtigen“ geraten können, wenn sie sich nicht melden.

Und dann kommt noch etwas hinzu. Wenn das Gericht anordnet wird mit hoher Wahrscheinlichkeit angeordnet, dass alle nicht verwertbaren Teste vernichtet werden müssen. Wer sich „freiwillig“ (was ist freiwillig, wenn man bei Nichtteilnahme in den Täterkreis kommt, auch wenn man nichts damit zu tun hat) meldet, dessen Proben müssen nicht verichtet werden.

Denn es geschieht ja freiwillig. Was nicht anderes heisst, dass Zustimmung erteilt wird, dass der Staat entscheidet, was mit den Proben geschieht.

Gruss Günter

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Hallo Günter,

ich denke, wir liegen hier auf der selben Linie, oder? Wegen der Weggezogenen: die sind bei dem aktuellen Fall in Frankfurt einbezogen worden (soweit möglich), aber das ändert ja nichts an der grundsätzlichen Problematik.

Nur, sei mir bitte nicht böse, Deinen ersten Absatz verstehe ich beim besten Willen nicht. Irgendwie ist Dir da die Ausdrucksweise verrutscht…:wink: Könntest Du den Satz noch mal bitte wiederholen?

Ich bin der Überzeugung, dass Du jemand, der sich nicht mit
Polizei und solchen Rastern, auch noch nie sich Gedanken
gemacht hat, was sein kann, ohnehin noch nie Kontakte hatte,
überhaupt nicht einzuschätzen vermag, was wirklich los ist.

Gruß Goosi

Hallo Goossi,

ich denke, wir liegen hier auf der selben Linie, oder? Wegen
der Weggezogenen: die sind bei dem aktuellen Fall in Frankfurt
einbezogen worden (soweit möglich), aber das ändert ja nichts
an der grundsätzlichen Problematik.

Nur, sei mir bitte nicht böse, Deinen ersten Absatz verstehe
ich beim besten Willen nicht. Irgendwie ist Dir da die
Ausdrucksweise verrutscht…:wink: Könntest Du den Satz noch mal
bitte wiederholen?

Wenn ich den Satz lesen, verstehe ich ihn auch nicht. Soll heissen:

Ich bin der Überzeugung, dass wenn jemand wie Du , der sich nicht mit
Polizei und solchen Rastern, auch noch nie sich Gedanken
gemacht hat, was sein kann, ohnehin noch nie Kontakte hatte,
überhaupt nicht einzuschätzen vermag, was wirklich los ist.

Gruss Günter

Nebenbei bemerkt scheiß ich was (sorry) auf Gesetze, ich bin
meinem Gewissen verantwortlich und sonst niemandem.

Das Gewissen eines Menschen ist sehr flexibel.
oder:
Und er zog aus um einen mortalisch gerechtfertigten Weltkrieg zu beginnen

SAN