Hallo,
ich habe einen großen Winkelbau mit 4 Giebeln (2 rechtwinklig zueinanderstehende Firste), Dachneigung 45°, Rohbau ca. 1983. Die 2 langen Hausseiten sind jeweils 15m lang. Die Isolierung, soweit überhaupt vorhanden, ist in einem sehr desolaten Zustand, alukaschierte Glaswolle, die in Fetzen runterhängt. Da ich auch mit Wasser (besonders Flugschnee) Probleme habe, denke ich, dass auch die Unterspannbahn hin ist. Momentan, bei dem Schnee, tropft das Wasser durch den Drempelkasten ins Mauerwerk… Es muss also dringend was passieren! Nächstes Problem besteht darin, dass das Obergeschoss schon Dachschrägen hat, die mit Nut- und Federbrettern verkleidet sind. Diese bilden auch die Geschossdecke zum Spitzboden (also von oben nicht begehbar.)Von innen dämmen, ohne Wärmebrücken, würde also bedeuten - die ganze Verkleidung rausreißen, und der komplizierte Dachstuhlaufbau macht das Problem auch nicht kleiner. Und dann ist immer noch nicht das Problem der Unterspannbahn gelöst. Jetzt bin ich beim googlen auf die Firma oder das Produkt „Thermodach“ gestoßen, die versprechen, dass man mit ihrem Produkt schrittweise von außen dämmen kann - die Maße verändern sich nicht, so dass die alten Pfannen wieder draufgelegt werden könnten, die Feuchteisolierung ist mit eingebaut etc… Hat schon mal jemand was von diesem Produkt gehört? Sind die gut? Preislich ok? Wer schön, von Euch tipps zu bekommen. Wenn jemand eine bessere Idee hat, immer her damit.
Die Firma, die ich gefunden habe: http://www.thermodach.de/
Danke und schöne Grüße
Birgit
Hallo Birgit !
Das Thermodach ist ein „ganz gewöhnliches“ Aufdach-Dämmsystem.
Hierbei befindet sich die gesamte Dämmschicht auf dem Dach,also über den Dachsparren.
Dabei wird die Dachhöhe verändert,das sieht man spater an den dickeren Ortgängen am Giebel,dort sind dann Verkleidungen notwendig,die diese größere Aufbauhöhe verdecken.
Eine Unterspannbahn braucht so ein System nicht. Die Polystyrol-Hartschaumplatten mit Nut und Feder bilden eine wasserführende Ebene unter den Pfannen(was sonst diese Folie macht).
Eindringendes Regenwasser von Schlagregen und Flugschnee,der in die Pfannenfälze getrieben wird,fließt zur Traufe in die Regenrinne ab.
Die Rinnen müßen m.E. auch in der neuen Höhe angepaßt werden,das neue Dach kommt ja an der Traufe um die Dämmstärke höher( 15-20 cm und mehr).
Ob das abschnittsweise Einbringen der Dämmung mit Aufnahme der Pfannen und erneuter Eindeckung einen Vorteil gegenüber der Komplettabdeckung bringt,weiss ich nicht.
Wenn die Pfannen noch gut sind,kann man sie in beiden Fällen wiederverwenden.
Da ja Deine alte Zwischensparrendämmung schlecht ist,wird sie wohl zum Wärmeschutz nicht mehr viel beitragen. Dann muß man sehen,ob man nur mit der Aufsparrendämmung auskommt oder doch lieber eine neue Sparrendämmung einbringt,die dann zusammen mit der Aufsparrendämmung die benötigte Dämmwirkung für das Haus bringt.
Das Problem sehe ich in der wohl fehlenden Dampfsperrfolie raumseitig unter der Holzverkleidung der DG-Zimmer.
Ob man mit diesen Dämmsystemen ohne sie auskommen kann,das muß ein ausgewiesener Baufachmann ermitteln und berechnen.
MfG
duck313
Hallo Duck,
Danke für Deine Antwort. Dann ist es so, wie ich mir dachte, dass das Dach bei denen sehr wohl aufgedickt wird und nicht, wie sie angeben, die Dachdicke unverändert bleibt(?!) Wär ja auch zu schön gewesen. Ich muss das wohl mal mit einem Dachdecker meines Vertrauens besprechen.
Wenn ich Deine Antwort richtig interpretiere, komme ich Deiner Meinung nach weder um das Dachabdecken (wegen der Unterspannbahn) noch um das Herausreißen der Innenverkleidung (für die eigentliche Isolierung)herum, um was wirklich vernünftiges hinzubekommen, oder?
Das wird der finanzielle Supergau!
Schöne Grüße
Birgit
Hi…
Ergänzend zum Vorredner möchte ich anmerken:
Das System von Thermodach funktioniert genau dann einwandfrei, wenn es keinen einzigen Durchbruch im Dach gibt (Kamin, Sanitärentlüftungen, Dachfenster - hast Du sowas?)
Sinnvoller ist ein Abriß von oben bis auf die Sparren, darauf eine Dampfsperre, Dämmung (Styropor, PU-Schaum, Holzfaserplatten, je nach Geschmack), Vordeckung, Konterlattung, Lattung. Darauf meinetwegen die alten Pfannen, aber bei der Gesamtsumme fallen die Materialkosten für neue kaum ins Gewicht.
Die alte Dämmung und auch die Innenverkleidung können bleiben, wenn man den Aufbau durchrechnet und eine geeignete Dämmstoffstärke wählt. Rechnen muß man ohnehin, da die EnEV auch eingehalten werden will.
genumi
Bei solchen Sachen interessieren mich eigentlich mehr die Kosten und der Nutzen. Wieviel gewinne ich durch solche Investitionen wieviel werde ich voraussichtlich sparen. Kann mir das der Hersteller und Verarbeiter auch Garantieren? Wann amortisiert sich so eine Investition?
Dann frage ich mich noch, ob solche Dächer winddicht sind. Damit meine ich - wird die Wärme, unter der Isolierung, durch Wind oder Kamineffekt heraus geblasen bzw. befördert?
Meines Erachtens kann nur eine ruhende/stehende Luftschicht, unter der Isolierung, richtig isolieren. Aber dann bildet sich u.U. Schwitzwasser an der Isolierung und die Dachlatten und Sparren verrotten.
Grübel grübel…
Es wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben als das komplette Dach abzudecken und eine Dampfbremse zu ziehen, immer schön an den Sparrenlang, mit Leisten oder Klebestreifen befestigt, so dass diese im Sparrental, deine N/F Breter, liegt, ohne Luft und die Dämmung einbringen, ca 180mm. WL 035, wenn der Sparrenquerschnitt dies zulässt, wenn nicht Aufdoppeln, Unterspannbahn, Konter- und Tragelattung und Eindecken, Rinnen-, Kehl- und Traufanschlüsse müssen alle neu, Aufwendig aber Gut, nicht Billig.
So eine Maßnahme lässt sich nicht Rechnen wann mann das Geld wieder drin hat, genau so wie bei Solaranlagen, dies weisst jeder Hausbesitzer, oder sollte dies wissen.
Wo wohnst du?
Gruß und guten Rutsch
Petan