Firmeninterne Schulungen organisieren?

Hallo,

da ich zur Zeit die internen Schulungen bei uns in der Firma umorganisieren soll, frage ich Euch mal, wie es bei euch gemacht wird. Vielleicht sind ja Anregungen für mich dabei.

Interne Schulungen = Schulungen für die eigenen Mitarbeiter!

Ich habe jetzt alle Themenvorschläge von den Mitarbeiter engesammelt. Nun stellt sich natürlich die Frage, wie diese gewünschten und priorisirten Themen schult. Holt man einen Externen? Schickt man einen Internen auf Schulung und der muss dann intern eine Schulung halten? Vergibt man Anreize (welche) damit sich die Mitarbeiter nebenbei in einem Thema Fit machen und andere dann darin schulen können?

Wie begegnet man Querköpfen, die keine Schulungen halten wollen?

Danke für Anregungen!
AXL

Hallo,

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie diese
gewünschten und priorisirten Themen schult. Holt man einen
Externen? Schickt man einen Internen auf Schulung und der muss
dann intern eine Schulung halten?

Kommt drauf an auf so Faktoren wie:

  • Thema
  • Aufwand u. Kostenvergleich zwischen Variante 1 und 2 (zu 2 siehe auch unten -> vertraglich vereinbart usw.)
  • Wie viele Mitarbeiter geschult werden sollen
  • wie lange die Schulung gehen soll
  • ob alle auf einmal geschult werden können
  • ob immer wieder nachgeschult werden kann/soll

Vergibt man Anreize (welche)
damit sich die Mitarbeiter nebenbei in einem Thema Fit machen
und andere dann darin schulen können?

Kommt drauf an, wie wichtig der Firma sowas ist (und auch auf ihre finanziellen Möglichkeiten)

Wie begegnet man Querköpfen, die keine Schulungen halten
wollen?

Bei Externen wirds das Problem nicht geben und bei Mitarbeitern muss man sich klar sein, dass man sie dazu nicht zwingen kann, wenn das mit ihnen nicht vertraglich vereinbart ist. Indem man jemanden dazu „verdonnert“ tut man niemandem einen Gefallen.

Vielleicht verrätst du ja etwas mehr zu der Sache (z.B. Branche, gewünschte Schulungsthemen).

MfG

Nachtrag
Und falls die Mitarbeiter nicht selber die Schulungen bezahlen sollen (wovon ich jetzt mal ausgehe), dann wäre auch darüber nachzudenken dazu was vertraglich zu regeln.

Hallo Axl,

Ich habe jetzt alle Themenvorschläge von den Mitarbeiter
engesammelt.

…und da waren sinnvolle Vorschläge dabei, die auch Eure Sponsoren (aka Geschäftsleitung) gut finden?

Und natürlich kommt’s immer drauf an, was für einen Umfang die Schulung haben soll. Eine zweistündige Einweisung in „das neue Word“ wird man leichter intern machen können als eine dreimonatige „CAD all in one“ Sache :wink:

Meine Erfahrung zeigt, dass es von der Effektivität folgende Reihenfolge (absteigend) gibt:

  • externe Schulung von externen Leuten
  • interne Schulung von externen Leuten
  • interne Schulung von internen Leuten

Warum nun? Das hat mit dem kleinen Hosentaschenpsychologen zu tun. So wie Mama ihrem Kind hundertmal sagen kann, dass es den Daumen aus dem Mund nehmen soll, kann die „fremde Tante“ mit einem einzigen Hinweis Erfolg haben.
Genauso kommt bei Mitarbeitern noch ein wenig das Gefühl dazu „geehrt“ zu werden, indem man „ausswärts“ zu einer Schulung „darf“.
Weniger subjektiv kommt noch dazu, dass man bei internen Schulungen doch immer versucht ist, „zwischendurch“ schnell die Mails zu lesen, mit Kollegen_x zu disktieren, in der Pause schnell noch eine Berechnung starten etc., so dass man natürlich nicht so voll konzentriert ist.

Die interne Schulung mit internen Leuten halte ich - insbesondere für Kurse die länger als 4 Stunden dauern - für die schlechteste Möglichkeit (ausser natürlich die Leute gar nicht zu schulen).
Denn hier spielt wieder der kleine Hosentaschenpsychologe rein. Manche Leute können sich nicht leiden (würde man ja niiiiieee zugeben) bzw. halten den Vortragenden für eine faule, unfähige Sau und glauben das eh schon alles zu wissen, bzw. halten das für unwichtig.

Oder sie wollen vor allen anderen zeigen wie unfassbar wichtig sie sind, indem sie erstmal ne halbe Stunde später zur Schulung kommen, dann alle 10 Sekunden was am Terminplaner eindöggeln und alle 20 Sekunden rausrennen, weil das Handy klingelt. Natürlich haben sie auch noch das eine oder andere Meeting zwischendurch, und meist hat der Vortragende (da intern und der Teilnehmer womöglich in der Hierarchie höherstehend) dann nicht die Autorität das zu unterbinden.

Dann ist der interne Vortragende - selbst wenn er kompetent und fleissig und beliebt ist - einfach kein Profi. Das heisst, weder in Präsentationstechnik und Motivation geschult noch fachlich 100% sattelfest. Denn wie Du ja schreibst war er selber vorher „nur“ bei einem Kurs. Das heisst, dass er womöglich einige Fragen unbeantwortet lassen muss. Dies Kombination plus dem obligatorischen „Wichtigtuer“ ist äusserst tödlich, wenn man nicht 100% motivierte Teilnehmer hat.

Vergibt man Anreize (welche)
damit sich die Mitarbeiter nebenbei in einem Thema Fit machen
und andere dann darin schulen können?

Tja, am besten ist’s wenn die Leute das selber WOLLEN. Dann engagieren sie sich, dann opfern sie auch ihre Freizeit und werden richtig gut. Bei manchen Leuten funktionieren sicherlich auch finanzielle Anreize (bei mir nicht *fg*).

Ansonsten kommt’s halt auf die Definition von „nebenher“ an. Heisst nebenher dass Du ihm einen Stapel Bücher in die Hand drückst und sagst „auswendig bis 15.3, nur in der Freizeit“ oder ob Du jemanden erst für ne Zeitlang in eine Schulung schickst und ihm dann für die nächsten zwei Monate einen Tag pro Woche freigibst (wo er nicht in der Firma aufkreuzen muss!), so dass er in Ruhe und natürlich auf Vertrauensbasis zuhause lernen kann.

Wie begegnet man Querköpfen, die keine Schulungen halten
wollen?

Um Wimmels Hillen - dann lass die bloss keine Schulungen halten! Wie ja Xolophos schon schrieb, wenn das nicht in deren Vertrag drinsteht und die das nicht freiwillig machen, dann lasst es bleiben. Entweder Du suchst Dir jemand internes, der das will UND kann oder Du holst den externen. Aber einen „Querkopf“ zu sowas verknacken ist der SuperGAU (siehe oben). Klar, Du kannst ihn unter Druck setzen und sagen „Entweder diese Schulung halten oder Kündigung“. Und wahrscheinlich wird der Querkopf auch diese Schulung halten. Aber glaubste wirklich, dass das dann ne gute Schulung wird, wo die Leute hinterher schlauer sind?

*wink*

Pezti

Hallo,
Petzi hat es eigentlich schon ganz gut beschrieben.
Am effektivsten sind meist Schulungen mit externen Experten. Dies ist antürlich auch die teuerste Lösung.
Einen Internen schulen und diesen dann als „Multiplikator“ nutzen ist zwar sicherlich preiswerter, aber dabei kommt es auch zu Informationsverlusten. Und die Frage ist auch immer, sind die internen Mitarbeiter fähig, andere zu schulen?

Ich selbst mache in unserer Firma interne Schulungen im IT-Bereich, aber nur für die „Standardsoftware“, die alle Mitarbeiter beherrschen sollen. Vorteil dieser internen Schulungen ist, dass ich ganz spezifisch auf spezielle Bedingungen in der Firma eingehen kann.
Nachteil ist - es ist für die Mitarbeiter „kostenlos“ und alle wollen teilnehmen, egal ob sie es brauchen oder nicht. Und sie sagen auch schneller mal kurzfristig ab. Der Stellenwert wird nicht als so „teuer“ angesehen wie bei externen Schulungen.

Beatrix