Fisch und Schwangerschaft

Hallo,

Nachdem ich mich eine Woche lang (U*** in Nordfriesland) fast ausschliesslich von Fisch in allen möglichen Variationen ernährt hab und ich so eeendlich ein bischen zugenommen habe (bin 20.SSW und hatte grosse Probleme mit Sodbrennen, Verstopfung, Übelkeit), kucke ich spasseshalber mal bei google nach Matjes und bin entsetzt:
Anscheinend sollte ich als Schwangere die meisten der sauer eingelegten Fischspezialitäten nicht essen.
Allerdings gibt es auch Quellen die da kein Problem sehen.

Ich wohne im süden Deutschlands und kenne mich bei Fisch gar nicht aus. Was weiss ich wie Sahnehering, Bismarkhering, Matjes oder Rollmops gemacht werden…?

Eigentlich wollte ich heute los und schaun was ich hier beim Edeka im Schwabenländle an lecker Fisch ergattern kann, aber nun weiss ich gar nicht was da für mich in Ordnung ist und was nicht.
Gelüste habe ich v.a. auf Säuerliches oder mit Sahne zubereitetes. Mit Lachs, Shrimps oder Pangasius kann man mich jagen.

Kann mir jemand eine Kaufberatung geben?

Gruss
M.

Ein bisschen Licht im Dunkel
http://www.liliput-lounge.de/Themen/Themakategorien/…

Und gib’ uns unser täglich Quecksilber
und lass uns vom Cadmium bräunen
auf dass das Blei uns fest stehen lässt.

Gruß

Stefan

Bin i blääd
http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article…

Gruß

Stefan

Moin,

es geht halt um rohen Fisch, guckst du z.B. hier:

http://www.onmeda.de/ratgeber/schwangerschaft/und/er… (auf der letzten Seite kannst du dir das als PDF runterladen).

Grundsätzlich: Roher Fisch, rohes Fleisch, Rohmilchkäse = tabu, rohes Obst und Gemüse nur gut gewaschen.

Gruß
Cess

ööööhhh…
Hallo,

Ich hab mir die links angeschaut. Ähnliche, wenn auch nicht soo ausführliche Seiten hatte ich auch schon gefunden.

Komisch scheint mir, dass vor Aal und Stör gewarnt wird…ich dachte dass ein Verzehr dieser Fische aus Artenschutzgründen eh tabu sei.

Was mir nach dieser Lektüre nun noch fehlt ist eine Liste von zubereiteten Fischen die ich noch essen darf! Oder hält man mitlerweile die einnahme von Fischölkapseln tatsächlich für die gesündere Alternative?
Und warum gilt salzen und sauer einlegen bei manchen als konservierungsmethode und keimtötend, bei anderen nicht?

Gruss
M.

Hallo,

Mich wundert die uneinigkeit der verschiedenen Quellen.
Denn schau mal da:

http://www.myself.de/articles/leben/gesundheit-ernah…

Da finde ich meinen geliebten Matjes unter „Bedenkenlos“. Andere Seiten unterscheiden sogar zwischen holländischem (no go) und nordischem (problemlos) Matjes.

Vielleicht schau ich mal ob ich Bratrollmops finde und der mir mundet.

Gruss
M.

Ob du es magst - oder nicht - du solltest fetten Fisch essen, weil der die wichtigen Omega-3 Fettsäuren enthält, die für die Entwicklung des Gehirnes unverzichtbar sind. also, Lachs, Makrele, Sardinen, …

Hi,

Ob du es magst - oder nicht - du solltest fetten Fisch essen,

seh ich nicht so. Wenn man es nicht mag, sollte man es nicht essen. Rapsöl hat auch genug Omega-3-Fettsäuren.

Gruß
Cess

Naja,

Mich wundert die uneinigkeit der verschiedenen Quellen.
Denn schau mal da:

um ehrlich zu sein, ich verlass mich lieber auf die validen Quellen, bzw. im Zweifelsfall verzichte ich auf eine Sache mehr als auf eine Sache weniger. :smile:

Gruß
Cess

Na ja, genug ist relativ. Willst du die halbe Flasche trinken? Außerdem sind die pflanzlichen Omega-3 FS nicht so „effektiv“ wie die tierischen. dann sind Fischölkapseln die bessere Wahl.

1 Like

Hallo,

Na ja, genug ist relativ. Willst du die halbe Flasche trinken?
Außerdem sind die pflanzlichen Omega-3 FS nicht so „effektiv“
wie die tierischen. dann sind Fischölkapseln die bessere Wahl.

laut der DGE decken 2 Esslöffel Rapsöl den Tagesbedarf an Omega-3-Fettsäuren, und davon, dass die nicht so effektiv sind wie Fisch, habe ich noch nichts gehört. Aber ja, Fischölkapseln sind auch eine Alternative. Ich wollte mich nur dagegen verwehren, dass man etwas essen MUSS. Das hätte mir in der Schwangerschaft mal jemand erzählen sollen, wo mir bei Dingen, die ich vorher mochte, die Galle hochkam …

Gruß
Cess

Na ja, die DGE sagt ja auch, man sollte 55-60% KH am Tag essen - obwohl KH zu den nicht essentiellen Nährstoffen gehören. *gg*

Aber egal …

Zur Wichtigkeit von Omega-3 einer der führenden Forscher auf dem GEbiet:

http://www.omegametrix.eu/wissenschaftlicherhintergr…

Aus einem Vortrag von Prof. Schacky aus April 2011:

Im Leinöl ist die Omega-3 Fettsäure die alpha-Linolensäure (ALA). Im Hirn und in vielen anderen Geweben benötigen wir die langkettigen Omega-3 Fettsäuren EPA und DHA. Die Umwandlung von ALA zu EPA ist sehr beschränkt. Nach Clemens von Schacky beträgt die Konversion bei einem Drittel der Menschen etwa 5 %, bei einem weiteren Drittel weniger als das und beim dritten Drittel ist sie NULL! Und: Es wird NULL DHA aus ALA gebildet.

Daraus könnte man folgern, dass die pflanzlichen Omega-3 Lieferanten eben nicht vergleichbar sind.

Aber die Schlussfolgerung bleibt ja jedem selbst.

In der Schwangerschaft isst man alles auf das man Lust hat. Die ganze hier geführte Diskussion ist doch akademisch. Überleg mal wie viele Völker es auf der Erde gibt, die völlig verschiedene Ernährungsgewohnheiten haben und sich nach unseren Maßstäben sogar einseitig und „ungesund“ ernähren.
Udo Becker

Hi Udo,

ich hab mich das kaum getraut zu sagen. Offengestanden bin ich immer wieder erstaunt, mit welcher Akribie heutzutag Umstände wie Schwangerschaft seziert werden, um bloß ja alles richtig zu machen. Ich hab noch keinen Fall erlebt, wo ein Kind durch „falsche“ Ernährung in irgendeiner Weise im Mutterleib geschädigt wurde. Denk doch auch mal an den 2. WK, in dem ja auch eifrig Kinder gezeugt wurden, wo schon die Mutter unter Mangelerscheinungen litt und dennoch ein gesundes Kind zur Welt brachte.

Kinder zu kriegen ist das normalste von der Welt und genau so sollte man damit umgehen. Und wenn jemand Bock auf Bismarckheringe hat, dann soll diejenige Bismarckheringe essen so viel sie will. Bei mir waren es kalte Seitenwürschtle, da ist sicher auch irgendein Stoff drin, den man unter keinen Umständen in der Schwangerschaft zu sich nehmen sollte.

Gruß,
Anja

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Hallo Anja
und wenn du mir jetzt noch

Seitenwürschtle,

erklärst, bin ich ein bissl schlauer geworden.
Oder meinst du etwa Würschtl im Saitling? (Wiener, Frankfurter)
Gruß
Nastaly

Hi,

Oder meinst du etwa Würschtl im Saitling? (Wiener,
Frankfurter)

Sorry, falsch geschrieben - ja, Saitenwürschtle meine ich - die schwäbische Variation der Wiener.

Gruß,
Anja

Hallo Anja,

Eigentlich stimme ich Dir von der Einstellung her zu.

Wenn man allerdings mitbekommt wieviele Schwangerschaften schief gehen (darüber wird ja nicht wirklich in unserer Gesellschaft geredet, aber es sind locker 20%) ohne dass man weiss warum, wenn man dann schon selbst betroffen war und wenn man nicht noch 20 Jahre lang versuchen kann ein gesundes Kind zu kriegen…dann macht man sich vielleicht mal den einen oder anderen Gedanken mehr und geht auf nummer sicher.

Am tollsten sind immer die Leute die meinen früher hätte die Bäuerin sich kurz in die Ackerfurche gehockt, das Kind gekriegt und dann weiter Kartoffeln gehackt. Das sind diejenigen die weder wissen wie hoch die Missgebildeten-, Fehlgeburts- noch Müttersterblichkeitsrate war.
Das Kontrastprogramm dazu ist die Schwangere die wegen eines versehentlich gegessenen Schafskäse einen Abbruch in Erwägung zieht oder wegen des Toxoplasmoserisikos nicht mehr in den Garten geht.
Ich finde es gar nicht so einfach da den gesunden Mittelweg zu finden.

Im konkreten Fall geht es um Listerien, die dem ungeborenen Kind tatsächlich gefährlich werden können.

Gruss
M.

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Im konkreten Fall geht es um Listerien, die dem ungeborenen
Kind tatsächlich gefährlich werden können.

Dann frag ich mich aber, wieso du mit deiner Fragestellung speziell auf Fisch abhebst. Mir sind Listerienvorfälle im Zusammenhang mit Käse bekannt, Lidl war da letztes Jahr (ohne eigenes Verschulden) groß in den Schlagzeilen. Auch Wurstwaren sind potentiell hochpotente Überträger. Grundsätzlich trifft das für Fisch auch zu, aber eine Suche nach einschlägigen Vorfällen bringt nichts greifbares.

Ich persönlich würde das Produkt aus Infektionswahrscheinlichkeit multipliziert mit der möglichen Schwere der Erkrankung bezogen auf Fisch für vernachlässigbar ansehen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, für mich ebenfalls vernachlässigbar.

Gruß

Hallo,

Weil nun mal eben Fisch, und zwar gerade eingelegter Fisch, in meiner momentanen Lebenssituation einen überraschend wichtigen Part in der Ernährung spielt (Schwangerschaftsgelüste eben, könnte unmengen vertilgen) was bei Käse und Wurstwaren nicht der Fall ist.

Gruss
M