Fischkrankheit: Bitte um Diagnose!

Ich habe seit einigen Wochen ein gutbepflanztes 54l Aq mit 10 rote Neons, zwei Leopardwelse und 3 Guppies. Das Aq war eingelaufen zu dem Zeitpkt. wo die Fische reingesetzt worden sind und die Wasserwerte (gH, kH, pH, No2) werden mind. einmal pro Woche von mir kontrolliert, No2 fast jeden zweiten Tag.

Nachdem zwei der Guppies leider an Flossensäule verendet sind [Wasserwechsel versäumt, habe meine Lektion gelernt], begann sich das letzte Guppyweibchen seltsam zu verhalten. Es hängt andauernd lethargisch an der Oberflächen oder hält sich versteckt, hat scheinbar kaum Appetit und kann wohl nur mühsam schwimmen, denn das Tier treibt immer in einer Schräglage (Kopf weiter oben, Schwanz hängt herab) im Aq und kann anscheinend den Schwanz nicht ordentlich bewegen. Ansonsten keine äußeren Anzeichen von Krankheit. Zuerst dachte ich, das Tier sei nur wegen Flossenfäule und der Verlust ihrer Mitguppies etwas angeschlagen, doch da der Zustand nun seit ca. einer Woche anhält trotz abwechselungsreiches Futter und des neuen Guppymännchen bin ich mir sicher, dass das Tier krank sein muss.

Ich habe einige Seiten im Netz über Fischkrankheiten und dessen Symptome durchgearbeitet, leider passt keine Beschreibung wirklich zum Verhalten meines Guppyweibchens. Ich bin nun wirklich ratlos und hoffe, dass ihr mir Hinweise geben könnt, um welche Krankheit es sich hier handelt und/oder an welchen Tierarzt / Experten in der Nähe (Aq-Standort Bochum/NRW) ich mich wenden könnte.

MfG und vielen Dank im Voraus~

Mathilda

Hallo Mathilda,

Guppies sind gar nicht so robust wie man das immer hört. Vor einigen Monaten habe ich ein 100L Becken mit Besatz übernommen, unter anderem darin: Guppies. Als Zubehör gab es noch Unmengen an Medikamenten, die der Vorbesitzer im Laufe der Zeit gekauft hatte.

Bei mir lief zunächst alles soweit gut, bis ich auf die Idee kam, wegen des überwiegenden männlichen Anteils (die wenigen Weibchen waren schon reichlich genervt)ein paar Mädels dazuzusetzen.

Da fing dann mein Problem an. Immer nur ein einzelner Gupp legte die Schwanzflosse an stieg im Laufe der Tage immer ein bisschen höher im Becken und war dann irgendwann tot.
Daraufhin habe auch ich versucht mit häufigem Wasserwechsel und Medikamenten, den Bakterien Herr zu werden.
Irgendwann rief ich dann meinen Händler an, der dazu folgendes sagte:

  • Die heutigen Guppies sind Hochzuchttiere die extrem anfällig sind für bakterielle Erkrankungen.
  • Man sollte zu einem bestehenden Schwarm keine Tiere einer anderen Population dazusetzen.
  • Man muß die Bakterienanzahl (damit meine ich nicht die Filterbakterien, sondern die die sonst noch im Wasser sind) dauerhaft niedrig halten.
    -Das hilft natürlich nur, wenn die Haltungsbedingungen ansonsten stimmen (Bepflanzung, geeignetes Wasser, Beckengröße…)

In meinem Fall habe ich mit ihm abgesprochen, sie auf Salz zu halten, sollte das auch nicht klappen, könne man nicht mehr viel tun, ich solle in dieses Becken dann nie mehr Guppies einsetzen. (Da ja noch andere Tiere darin leben, kann ich das Becken nicht ausräumen und desinfizieren)

So habe ich sie nun auf Salz sitzen und mit einem geöffneten und einem geschlossen Auge meine ich, es bringt was. Jedenfalls ist schon seit Wochen keiner mehr gestorben und Nachwuchs gibt es auch (wieder).

Ich weiß, dass 54L eine durchaus gängige Größe für ein Aqua ist…aber ich persönlich würde in einem so kleinen Becken gar keine Fische halten, allenfalls einige Wirbellose. Ich hebe mit 120L angefangen und im Nachhinein war das auch ganz gut so :wink:

Eine konkrete Adresse kann ich Dir leider nicht nennen wo Du Dich hinwenden kannst aber vielleicht Tipps für die Suche. Habt Ihr einen Tierpark, der auch Aquarien pflegt? Schau mal in die gelben Seiten oder gugel mal nach Aquaristikshops in Bochum so wie hier zB:http://www.meinestadt.de/bochum/home/suche?words=aqu… , da findet sich bestimmt jemand. Auch eine Nachfrage in einem Verband/Verein könnte helfen…auf anhieb hab ich den hier gefunden:
http://www.vda-online.de/

Gruß
Maja

Diagnose ist eine bakterielle Infektion. Das Schwimmen in „Schräglage“ ist Symptom für einen Befall der Schwimmblase. Die Behandlung sollte zügig durch Gabe von Antibiokitka erfolgen, Mittel der Wahl ist „Sera Bactopur direct“ (Wirkstoff Nifurpirinol). Tiere mit starkem viszeralem Befall, die schon Bewegungsstörungen zeigen, sind jedoch meist nicht mehr zu retten.

Grüße Jesse