Fischvergiftung / Vergiftung durch Fisch

Wenn das hier nicht das ideale Brett ist, bitte ich um Nachsicht und Verschiebung. Da es nicht um medizinische Fragestellungen geht, habe ich mich hierfür entschieden. Ebenfalls um Nachsicht für die Unappetitlichkeit.

Es geht um das bessere Verständnis für eine Vergiftung durch Fisch, hier explizit durch Dosenthunfisch in Öl. Selbige wurde geöffnet, abgegossen und sofort angerichtet auf Salat. Der letzte Rest wurde in (zum Glück) sehr kleiner Menge genascht. Minimal zeitversetzt beinahe gleichzeitg erfolgte die Wahrnehmung eines beißenden Geruchs und eines ebenso beißend-stechenden Geschmacks. Dafür, dass fast nichts gegessen wurde, waren die Nachwirkungen (Übelkeit, Taubheit im Mund, trockener Mund) überraschend stark.

Zur eigentlichen Frage. Der Thunfisch hatte in den ersten Sekunden noch den typischen Dosenthunfischgeruch und diesen offensichtlich schlagartig verändert, als durch das Abgießen Sauerstoff im Spiel war. Aufgefallen ist das deshalb, weil er so offen probiert wurde. Nun stell ich mir die Frage, was passiert wäre, wenn man den Fisch sofort nach dem Abgießen in eine Sauce gekippt hätte. Wahlweise eine fettlose/arme Tomatensauce oder eine fettige Sahnesauce, falls das einen Unterschied macht. Wäre es möglich, dass dadurch dieses schnelle „Umkippen“ zumindest nicht wahrnehmbar erfolgt wäre? Im Zweifel dann mit der Folge, dass man verdorbenen Fisch in größerer Menge zu sich genommen hätte, ohne das zu merken?
So war das Ganze derart beißend, dass im Zweifel nicht mal der Hund zugeschlagen hätte.

Lehre aus der Geschicht jedenfalls jetzt schon: Immer erst abgießen, einen Moment warten und dann verzehren!

Herzlichen Dank für Erhellung.

Die wirkliche Erhellung dürfte schwierig sein. Eine Konserve, wenn sie verdirbt, verdirbt durch bakteriellen Befall. Wenn es sich um Fleisch/Fisch- Konserven handelt, können die beteiligten Bakterien Toxine produzieren, was eine Fisch/Fleisch Vergiftung so gefährlich macht. Man würde erwarten, dass eine Thunfischkonserve wenn verdorben, bombiert also sich aufbläht durch Faulgase. Denn sie ist weitgehend sauerstoffrei. Beim Öffnen zischts. Dass Anzeichen der Verderbnis so schnell entstehen, Sekunden/Minuten nach dem Öffnen, erscheint mir eher unwahrscheinlich. Biochemie ist eher langsam unterwegs. Es könnten Amine oxidieren die dann stärker riechen und es könnten gespannte Kohlenstoffverbindungen (muss man als nichtChemiker nicht kennen) entstehen und diese könnten zu sog Brückensäuren oxidieren, die Stinktieren alle Ehre machen würden. Ich vermute, dass der von dir befürchtete Ernstfall (der Fisch wird unbemerkt im Salat verteilt) dadurch verhindert worden wäre, dass der erste Gast (falls Bayer) „Pfui Deifi“ gerufen hätte und zum Klo gelaufen wäre.
Udo Becker

Dass man das sofort merkt, wenn der Fisch mit Luft in Kontakt kommt, habe ich ja erlebt. Insoweit wäre der Teller nie zum Gast gekommen. Die Frage bezog sich ja darauf, wie sich das verhalten würde, wenn der Fisch sofort in einer Sauce landet und ob ggf. der Fettgehalt einer Rolle spielt. Die Idee dahinter, ob eine den Fisch umschließende Sauce irgendetwas ändert.

Dass das übrigen mit der Luft eine Rolle spielt, ist bereits vom Lebensmitteltechniker des Veterinäramts bestätigt. Der hat auch die Empfehlung gegeben, etwas zu warten, nachdem man eine Dose geöffnet hat. Der Fisch wird untersucht. Die Frage ist erst nach dem Kontakt aufgekommen.