Fistel nach Wurzelbehandlung

Hallo,
ich habe so einige Fragen bzgl. der Bildung einer Fistel und deren Folgen.
Vor ca. drei Jahren wurde bei mir eine Wurzelbehandlung durchgeführt, als der Zahn abbröckelte wurde mir eine teure Krone drauf gesetzt aber nun hat sich über dem behandelten Zahn eine Fistel gebildet. Als ich nach dieser Erkenntnis bei meinem Zahnarzt war, gab dieser mir erst einmal Antibiotika und meinte, wenn es sich nicht bessern würde, müsste der Zahn entfernt werden. Darauf bin ich zu einem anderen Zahnarzt gegangen um mir eine zweite Meinung einzuholen. Nachdem dieser meinen Kiefer geröntgt hatte, war dieser ganz erschrocken, wie weit sich die Entzündung der Fistel schon ausgebreitet hatte und riet mir natürlich auch diesen Zahn sofort zu entfernen.
Nun bin ich mir sehr unsicher was ich tun soll. Ist es denn normal, dass mein Zahnarzt mich seit ca. drei Jahren nicht mehr geröntgt hat? Sonst hätte er doch sehen müssen, dass sich da etwas entzündet? Und ich hätte nicht so viel für eine Krone ausgeben müssen, wenn der Zahn jetzt sowieso gezogen werden muss? Und warum kommt es zu einer Fistel?
Sollte ich nun den Zahnarzt wechseln?
Ich hoffe mir kann Jemand helfen…bin sehr verzweifelt, da ich generell Angst vor Zahnärzten haben bzw. vor der Behandlung und ungern bei einem „Fremden“ meinen Zahn ziehen lassen will.

Servus,

was soll man da sagen? Eine Fistel ist ein Entlastungsgang, den sich der Körper schafft, um Bakterien, Eiter und entzündliches Sekret loszuwerden. Diese Entzündung muss schon länger bestehen, sonst wäre um das Wurzelende herum nicht soviel Knochen entzündlich aufgelöst worden, dass der zweite Zahnarzt zu seiner Therapieempfehlung gekommen ist.

Natürlich sind Wurzelbehandlungen nicht immer erfolgreich. Ja - es kann nach einer Wurzelbehandlung zu einem Fortbestehen einer Infektion kommen, die sich aus Nebenkanälen des Wurzelkanals speist.

Es gibt grundsätzlich die Möglichkeit, einen solchen Prozess zu operieren. Das weiß aber der Kollege, der das Röntgenbild gesehen hat auch. Wir ‚Experten‘ in www wissen es nicht, weil wir kein Röntgenbild haben und noch nicht einmal wissen, um was für einen Zahn es sich handelt.

Es sieht also so aus, als ob der Zahn entfernt werden müsste. Von wem Du den Eingriff vornehmen lssen willst. kann Dir hier keiner sagen. Was ich Dir sagen kann ist:

Es ist eine gute Idee, die Zahnentfernung am Ende der Einnahmedauer des Antibiotikum vorzunehmen, weil dann der optimale ‚Streuschutz‘ genutzt werden kann, den das Antibiotikum bietet. Lange zu warten, hat bestimmt keinen Sinn - wenn der Körper sich schon die ‚Mühe macht‘ eine Fistel zu bilden, will er Bakterien loswerden, die schon im Knochen sitzen.

Alles Gute

Kai Müller

Hallo

Als Ergänzung zu dem was Kai gesagt hat:
Es gäbe auch noch die Möglichkeit die Wurzelbehandlung erneut auszuführen - in der Hoffnung die im Zahn verbliebenen Bakterien, die die Entzündung mitsamt der Fistel auslösen, diesmal besser zu entfernen.

Die Größe der Entzündung im Kiefer spielt dabei keine zu große Rolle - wenn der Zahn keine Bakterien mehr verbreitet, wird auch ein großer Entzündungsherd in den meisten Fällen komplett zuheilen.

Ob das bei Dir geht kann man anhand der Informationen nicht beurteilen. Man bräuchte ein Röntgenbild + müsste den Zahn sehen. Vielleicht findest Du in Deiner Gegend einen Zahnarzt, der sich auf Wurzelkanalbehandlungen (Endodontie) spezialisiert hat. Der kann Dir dann konkreter die Chancen des Zahnes erläutern.

Viele Grüße Christian