Fitnessstudio Vertragsfalle/Preisanpassungsklausel

Hallo liebe Wissenden,

ich bin mir bewusst, dass hier keine Rechtsberatung stattfinden darf, aber vielleicht könnten wir uns über folgendes Szenario austauschen.

Ein gesundheitsbewusster Sportler schließt einen Vertrag bei einem Fitnessstudio ab und nimmt dabei folgende Preisanpassungsklausel wissentlich in Kauf:

„Eine Anpassung des Mitgliedsbeitrages wird aufgrund steigender Energie- und Wartungskosten jeweils alle 3 Monate ab Beginn der Mitgliedschaft in Höhe von 24 Cent pro Woche fest vereinbart.“

Das Mitglied ist sich darüber bewusst, dass dieser Passus nicht das gelbe vom Ei ist, die wirtschaftliche Situation des Mitgliedes lässt es aber zu, diese Beitragsanpassung über sich ergehen zu lassen, da das Angebot an Fitnessstudios in der Region sehr dünn ist und Alternativen mit viel mehr Fahrzeit verbunden wären.

Wenn das Mitglied seinen Vertrag nach drei Monaten erneuert (=Zurücksetzen der Mindestvertragslaufzeit auf 24 Monate) trainert er wieder zum günsitgsten Preis.

Jetzt haben gewisse Ereignisse dazu geführt (fragwürdiger Umgang mit anderen Mitgliedern von Seiten des Studios), dass oben erwähntes Mitglied das Verhalten des Studios als mehr als fragwürdig empfindet und möchte die Preisanpassungsklausel hinterfragen.

Das Mitglied hat bereits etwas recherchiert und meint, herausgefunden zu haben, dass Preisanpassungsklauseln in Verträgen oft auf sehr dünnem Eis stehen.

Wie seht ihr das?

Hallo!

Es würde mich wundern, wenn gesetzliche Regelungen ihre Wirksamkeit verändern, nur weil die Vertragspartner ihre Sichtweise darauf verändern.

IANAL

Gruß

Die Antwort kann ich nachvollziehen. Aber es geht vielmehr darum, ob ein entsprechender Passus überhaupt in dem Vertrag stehen darf.

Ich wüsste nicht, was dagegen sprechen sollte.

Das Verhalten des Studios gegenüber Mitgliedern hat mit diesem Vertragspassus nichts zu tun. Wie das die Wirksamkeit beeinträchtigen sollte wüsste ich nicht.

Auch handelt es sich um eine moderate Anpassung, auch wenn ich die Formulierung bescheuert finde (warum sagt man nicht gleich 96 Cent pro Monat?).

Es wird also pro Jahr rund 3 € teurer. Das ist kein Skandal.

Die Frage ist, ob das, was du eigentlich kritisieren möchtest, justitiabel ist.

Gruß

Das, was das Mitglied an dem Studio stört, ist der Umgang mit z.B. Schwangeren oder Krranken. Mitglied x wird bei Vertragsabschluss eine Ruhezeit nach der Geburt zugesagt. Alles kein Problem. Steht auch so im Vertrag. Wenn es dann soweit ist, soll ein Ruhezeitantrag gestellt werden, der aber regelmäßig wiederkehrende Bearbeitungsgebühren für den Zeitraum der Stillegung beinhaltet. Der Vertrag wird darüberhinaus um die Zeit der Stillegung verlängert (eff. bezahlt man also mehr, als wenn man den Vertrag nicht stillgelegt hätte und einfach nur vom Studio weggeblieben wäre).

Man stelle sich darüber hinaus vor, dass es in fiktivem Studio ein Mitglied Y gebe, welches schwerstkrank ist, ohne Möglichkeit auf Heilung. Mehrere Ärzte attestieren Mitglied Y, dass Sport in der körperlichen Situation nicht mehr möglich ist. Das Studio aber sieht das nicht ein und hällt an der Mitgliedschaft fest. Erst nach negativer Presse sieht sich das Studio im Zugzwang und stimmt einer Sonderkündigung zu, aus Kulanz, so wird betont. Zu diesem Zeitpunkt ist das fiktive Mitglied bereits verstorben. Post vom Anwalt des Fitnessstudios hat Mitglied Y zu diesem Zeitpunkt natürlich auch schon bekommen.

Mitglied A (aus dem ursprünglichem Post) sieht in dem Verhalten eine bodenlose Frechheit und ärgert sich dieses Studio durch seine Mitgliedsbeiträge mitzufinanzieren. Es ärgert sich nicht, diesen Vertrag vorschnell unterschrieben zu haben. Mitglied A hat das schon durchschaut und muss nach wie vor keine größeren wirtschaftlichen Einschnitte aufgrund der Preisanpassung befürchten.

Mitgleid A geht es um’s Prinzip.

Um jetzt aber wieder auf die ursprüngliche Thematik zurückzukommen: Du hällst den Passus für i.O., auch Mitglied A denkt, dass der Betrag nicht das Problem ist.

Es geht also, etwas abstrakter, darum, ob eine entsprechende Klausel in Verträgen überhaupt stehen darf, unabhängig von den Werten, die genannt werden.

Bei der Recherche stößt Mitglied A z.B. auf die Seite eines Anwalts, der schreibt, Preisanpassungen müssen transparent und für den Kunden nachvollziehbar in den AGB geregelt sein.

Das ist, der Meinung von Mitglied A nach, in diesem Szenario nicht der Fall.

Was ist denn dein Ziel?

Ich könnte mir vorstellen, dass Mitglied A die Zusammenarbeit mit dem Studio beenden möchte.

Wer ist denn Mitglied A?