FKK Kultur Ost und West

Mich interessiert mal eine Sache:

Wenn man im Westen Deutschlands jemandem erzählt, dass man schon von klein auf FKK betrieben hat, dann wird man schräg und ungläubig angekuckt. Meine Eltern haben es frueher oft verheimlicht.
Im Osten Deutschlands ist das Gegenteil der Fall. Da ist man eher „Outsider“, wenn man sich der FKK Kultur bislang verschlossen hat.

Wie kann es sein, dass wir Deutschen uns in diesem Falle innerhalb von 40 Jahren so weit auseinandergelebt haben?

Hat es wirklich nur damit zu tun, dass die damaligen DDR-Bürger im FKK die einzige Form der Freiheit gesehen haben?
Sind die Westdeutschen verklemmter als Die Ostdeutschen?

Hallo, Enno,

Hat es wirklich nur damit zu tun, dass die damaligen
DDR-Bürger im FKK die einzige Form der Freiheit gesehen haben?

Möglich ist das schon. Ich halte aber den geringeren Einfluß der Kirche auf die moralischen Ansichten für entscheidender.
Als ich kurz nach der Wende das erste Mal „drüben“ Urlaub machte, war ich (als Wessi) zunächst auch verblüfft über die Selbstverständlichkeit mit der nackt gebadet wurde. Aber da ich es mit dem Spruch halte „When in Rome, do it as the Romans“ haben wir uns angepasst, fanden es toll und hatten sehr viel Spaß damit.

Sind die Westdeutschen verklemmter als Die Ostdeutschen?

In dieser Hinsicht vielleicht. Wir im Westen standen unter amerikanischem Einfluß und haben offenbar viel von deren Prüderie übernommen. Außerdem hatte die Kirche hier in Dingen der Moral ein gewichtiges Wort mitzureden (Tut sie auch noch, bloß hören immer weniger drauf).

Grüße
Eckard
(der sich wünscht, einiges von den guten Eigenschaften aus DDR-Zeiten würde Teil der „deutschen Leitkultur“ :smile: