Die Aussage erfahrungsgemäß resultiert aus genau welchen Erfahrungen? Bist Du hauptberufliche Ärztetesterin bei einer internationalen Ärztetesterorganisation oder wurde Dir einmal irgendein "Kortison"produkt verschrieben, von dem Du im Nachhinein der Ansicht bist, dass es nicht hilfreich war?
Worauf ich hinauswill: unbelegte und unspezifische Aussagen wie die Deinigen sind dazu geeignet, bei manchen Menschen die Skepsis gegenüber der despektierlich so genannten Schulmedizin weiter zu erhöhen. Nicht nur die nicht näher beschriebene/quantifizierte Erfahrung halte ich für problematisch, sondern auch die Verwendung des inzwischen bei manchen Menschen schon mit Angst belegten Begriffs Kortison, der unzutreffender kaum sein könnte, denn es wird eben nicht Kortison verschrieben oder angewendet, sondern Produkte aus der Klasse der Corticoide, die neben der Entzündung auch noch andere Anwendungsgebiete haben.
Hinzu kommt, dass es eben auch Hauterkrankungen gibt, bei denen nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, um was es sich handelt und es sich eben oftmals nicht anbietet, umfangreiche Untersuchungen ggfs. inklusive Probenentnahme (tolle Sache im Gesicht) durchzuführen. In solchen Fällen entscheidet sich der Arzt für eine der denkbaren Erkrankungen und behandelt dagegen. Zwei Wochen später (oder so) schaut sich der Arzt an, wie sich die Sache entwickelt hat und bleibt bei der Behandlung oder weiß dann aufgrund des fehlenden Erfolges, dass es sich um die andere in Frage kommende Erkrankung handelt und behandelt dann dagegen.
Das ist dann aber kein Indiz dafür, dass der Arzt „einfach mal irgendwas“ gemacht hat, sondern für ein planvolles Vorgehen, auch wenn das für den Patienten nicht eindeutig erkennbar oder nachvollziehbar ist. Wenn man dem Arzt dann schon irgendeine Form von Schuld zumessen möchte, dann läge die aber dann im Bereich der Kommunikation und nicht im Bereich der Behandlung.