Fledermaus/Graf Orloffsky

Hallo Operettenfreunde,

was bezweckte Strauß mit der Besetzung des Grafen Orloffsky in der Fledermaus durch einen Kastraten/Kontratenor/Frauenstimme. Welche Assoziationen hatte das Publikum dadurch?

Er hätte doch stattdessen jede beliebige Männerstimme setzen können.

Viele Grüße,
Andreas

ch mag Strauß nicht(beide muss ich dabei sagen, aber vielleicht komm ich noch auf den Geschmack des ernsteren), aber da dir niemand antwortet erzähle ich dir mal etwas, dass vielleicht hilft:

Im Barock wurden eigentlich alle Heldenrollen, Könige, Prinzen usw. sehr gern mit einem Kastraten(ein sehr berühmter übrigens Farinelli. Gibt einen tollen Film über ihn) besetzt um einfach das heroische, königliche, etc. hervorzuheben.
Das wirkt aus heutiger Sicht komisch, aber damals wurden gute Kastraten gefeiert(allen voran Farinelli)wie Popstars.
Heute neigt man dazu auch Frauen mit den Männerrollen zu besetzen, was ich eigentlich schade finde.
Einerseits, ist ein Mann nun mal glaubwürdiger, wenn er auch von einem Mann gespielt wird und andererseits, haben Kontratenöre trotz allem eine andere Klangfarbe, als eine Frauenstimme.

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Vielen Dank für die Antwort, auch wenn es nicht konkret geholfen hat.

Andreas

Hallo!
Die Tradition der „Hosenrolle“ gibt es ja seit dem Aussterben der Kastraten durch das ganze neunzehnte Jahrhundert hindurch, bis hin zum Oktavian im „Rosenkavalier“ und darüber hinaus. Die Assoziation, die Strauß erwecken wollte, war daher wohl die eines sehr jungen Mannes in der Pubertät. Eine vergleichbare Rolle ist etwa der Orest in Offenbachs „Schöner Helena“

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