Erstmal Petri Heil, Martin! zu Deiner schönen Bachforelle.
Ja, dass ist durchaus normal, dass Du einen Fisch an einer Stelle fängst, bei der Du immer geglaubt hast: „Ach, das hat doch keinen Zweck. Hier steht doch nix“.
Erstens: Das ist der Hauptgrund - das mit dem Falschdenken, warum die Fario so lange unentdeckt geblieben ist.
Zweitens: Leider hast Du nicht beobachten koennen, wie oft sie bereits vorher gestiegen ist - weil, man rennt ja immer daran vorbei („hier steht ja doch nix“).
Drittens: Ist es nicht ungewöhnlich, dass in ihrer Nähe keine weitere Aktivität zu bemerken war. Ab einer gewissen Größe halten diese Räuber Ihr Revier frei von „Mitessern“. Das wiederum ist von der Groesse des Bachs und von der Fließgeschwindigkeit des Wassers abhängig. Kleine Bäche mit geringer Fliessgeschwindigkeit haben oftmals große Forellen, die auch große Reviere beanspruchen. Bei zunehmender Fließgeschwindigkeit verkleinern sich die Reviere oft.
Natürlich kannst Du das nicht als Dogma ansehen, aber meine Erfahrung ist genau diese.
Möchte Dir noch einen Tipp geben: Wenn ich einen erfolgreichen Angeltag gehabt habe, habe ich oft nur 50% meiner Zeit geangelt. Die restlichen 50% habe ich mit Beobachten verbracht. Am erfolgreichsten bin ich immer dann, wenn ich wie ein Fischreiher manchmal 10 Minuten am Ufer gesessen und das Wasser beobachtet habe: Da - da ist sie!. Dann gehe ich weiter und komme nach einer halben Stunde wieder. Gezielter Anwurf - Stieg und Anschlag! Klappt fast immer.
Wenn nichts steigen will, hast Du ja noch einpaar Nymphen in der Tasche - hoffentlich. Damit „grast“ Du dann das Wasser ab - auch die Stellen, „an denen sowieso nix läuft“. Und meistens passiert dann das, was Du jetzt erlebt hast.
Mach weiter so. Wünsche Dir noch viele „Überraschungen“.
Petri! und Gruß aus Kanada, Heribert Hahne