Fliesen im Nassbereich,Lastogum usw nötig?

Hallo, erst einmal Danke für die Hilfen. Ich bin aktuell am renovieren.
Nun kommt bald das Bad dran und andere Fliesen Arbeiten.
Nun meine Frage.
Ich lese und hörre immer viel von dem Lastorum und Grundierungen unter den Fliesen.
Wenn es nach meinem Schiwegervater geht,braucht man dies natürlich alles nicht aber er hat mir auch normale Rigips Platten im Nassbereich eingebaut und war wütend als
ich diese zumindest nachträglich imprägnieren wollte…
Das ist jedoch ein anderes Thema.
Mir geht es darum,daß er nun ganz normal Fliesen will im BAd ohne Grundierung,ohne Lastogum usw
Was haltet Ihr davon und bringt es wirklich was,wie wichtig ist es?
Es kostet ja immer sehr viel Geld diese Sachen und bei einer Sache muss ich ihm recht geben,früher gings auch ohne und bei der ganzen Werbung weiss man nicht was noch Sinn macht und was nicht.
Sagt mir doch bitte mal was als minimum Sinn macht und unbedingt sein muss und was
Luxus ist,was sinnvoll ist und was nur überflüssig.DANKE!
MFG baziboss

Lieber Fragesteller,
wenn heute ein Profi arbeitet, macht er das nach dem heutigen Stand der TEchnik. Wer früher noch in Mörtel gesetzt hat und am Tag hübsch seine 5 bis 6 Quadratmeter schaffte, kann heute nicht mehr mithalten.
In Feuchträume gehören entsprechende Rigipsplatten, in Dachstühle solche mit Brandschutz. Für Wohnzimmerdecken oder Zwischenwände im Metallständerwerk sind normale in doppelter Beplankung vorzusehen.

Nassräume sind zu grundieren und in den direkten Spritzbereichen über einer Wanne aber hauptsächlich in den Duschen sind Eckbänder einzukleben und eine Gummierung aufzutragen.
Wer das an einem Neubau nicht macht und es zu einem Gutachten kommt,
der hat verdammt schlechte Karten.

Wenn Ihr lieber Herr Schwiegervater da anderer Ansicht ist, sollte er sich einmal mit einem Gutachter oder einem Fliesenlegermeister auseinander setzen, warum wir heute so verfahren und nicht mehr so wie vor 50 Jahren.
Mit freundlicher Empfehlung
Dr. Peter Echevers H.

hi,

Es kostet ja immer sehr viel Geld diese Sachen und bei einer
Sache muss ich ihm recht geben,früher gings auch ohne und bei
der ganzen Werbung weiss man nicht was noch Sinn macht und was
nicht.

naja, wenn das ganze Bad dran ist, werden die 25€ für die Abdichtung wohl nicht so sehr auffallen.
Das früher nicht abgedichtet wurde, stimmt nicht ganz. Es wurde nicht immer gemacht, aber es finden sich teilweise Abdichtungen hinter dem Mörtelbett.
Dazu kommt es noch darauf an, was hinter den Fliesen ist. Eine Rigibsplatte oder Gipsputz kommt mit Feuchtigkeit nicht so gut klar. Eine massive Wand mit Zementputz wird es eher verzeihen wenn ein wenig Wasser eindringt.

Grundierung: kommt ganz auf die Wand an. In den Bereichen, wo abgedichtet wird, sollte auf jeden Fall Grundierung verwendet werden. Ist die Restliche Wand zb. neu verputzt kann man darauf verzichten, vorausgesetzt der Putz sandet nicht sehr stark. Bei GKBi muss auch nicht zwingend grundiert werden. Wurde verspachtelt und geschliffen ist die Grundierung pflicht.
Ebenso sollte man alte Putzuntergründe grundieren. Im Grunde alles was nicht Staubfrei ist, stak saugfähig oder wenn die Oberfläche nicht fest genug ist.

Abdichtung: Es lohnt nicht, zu sparen. Das ist ein Bereich wo man nie wieder hin kommt ohne größeren Schaden zu verursachen.
Die Wände im Spritzbereich sind abzudichten, ebenso der Boden unter der Wanne oder alternativ die Wanne direkt an die Abdichtung anzuschließen. Würde ersteres empfehlen.
Es sollte so abgedichtet werden, dass auch ohne Silikonfuge kein Schaden entstehen kann.
Was am Boden passiert richtet sich nach dem Untergrund. Ist er wasserempfindlich (Fermacell, Anhydritestrich, Holz usw.) sollte komplett abgedichtet werden.
Ist er es nicht (Zementestrich), reicht der Bereich unter der Wanne.

grüße
lipi

Hallo, wenn ich du wär, würde ich nicht auf meinen Schwiegervater hören.

  1. Im Nassbereich gehören Rigipsplatten die imprägniert sind, also grüne platten.
  2. Die grünen Platten gehören nochmals mit Lastogum (PCI) imprägniert,am besten 2x. Sollten sie das alles gemacht haben, dann mit guten Flexkleber arbeiten, am besten von PCI.
  3. Als letztes mit Flexfuge ausfugen auch von PCI.
    Bin mir sicher das Sie dann auf einen guten weg sind und Sie haben bestimmt die nächsten Jahre keine Feuchtigkeit in der Wand.
    Es gibt auch noch andere gute Firmen die gutes Material herstellen zb. Cerisit, Knauf, Lugato usw.
    Gruß Franz

Falsche Rubrik: Fliesen im Nassbereich,Lastogum usw nötig?

Es gibt auch noch andere gute Firmen die gutes Material
herstellen

Das was du sagen willst ist: Man sollte die Bauchemie systemisch anwenden.
Also Grundierung, Abdichtung, Kleber, Fugenmasse vom selben Hersteller mit der Garantie des Herstellers, dass sich alle seine Produkte miteinender vertragen.

Dass dieselben Produkte vielfach auch bei anderen Handelsmarken unter anderem Namen (dazu oft deutlich günstiger) gehandelt werden, macht es für den Laien unübersichtlich.

Im Übrigen kann ich dem TO nur empfehlen seinen Schweigervater zu ignorieren und nach den anerkannten(!) Regeln der Technik zu bauen und zukünftig seine Anliegen richtig einzusortieren.
Dieses hat nämlich nichts mit „Sanitär-, Heiz- & Klimatechnik“ zu tun und gehört nach „Bauhandwerk und Renovieren“.

Evtl. mag das ein Mod dorthin verschieben?

hat der vadder recht.

heutzutage wird dir annähernd jeder fliesenleger erzählen, was da alles drauf und drunter und in die ecken muss, damit das ganze auch ja „richtig“ und fachmänniscj ausgeführt ist.

die hersteller der ganzen plattenlegerpampen erfinden natürlich auch für jede erdenkliche verwendung irgendein zeugs und erklären dann den handwerkern, dass es nicht mehr genau ohne dieses mittel geht.

ist wie mit der werbung: irgendwann glaubt man den ganzen mist und der fliesenleger wehrt sich auch nicht wirklich dagegen, denn konnte er früher nur „platten an die wand und verfugen“ abrechnen, kann er jetzt noch ein paar positionen untergrundgekasper auf die rechnung packen. der kunde kann im endeffekt ohnehin nicht abschätzen, was wirklich an der wand gelandet ist.

ich habe unlängst mein bad neu gemacht: holzhaus mit rigips (grau). ich habe in der 31 jahre alten dusche die platten teilweise komplett vom holz nehmen können. darunter war alles piccobello und hat so ausgesehen, wie frisch vernagelt.

auch in den ecken waren keine spuren von eindringender feuchtigkeit zu sehen. der ehemalige besitzer hat aber auch darauf geachtet, dass die fugen immer entsprechend in schuss sind. wenn man das im auge hat, dann ist der untergrund geschützt und es sit völlig egal, was für mittelchen dann da drunter gepastet wurden.

ich habe dann allerdings auch die ecken im duschbereich mit elefantenhaut auf rigips-grün verpackt und die restliche chose grundiert (feiner erster aufstrich kleber als grundierung geht auch), damit ich besser schlafe.

aber wie gesagt, ich war verblüfft, wie eine (dusch)wand aussehen kann nach über 30 jahren, wo es die ganzen mittel noch nicht gab.

gruß inder

hi

hat der vadder recht.

heutzutage wird dir annähernd jeder fliesenleger erzählen, was
da alles drauf und drunter und in die ecken muss, damit das
ganze auch ja „richtig“ und fachmänniscj ausgeführt ist.

Das Problem ist nicht, das es nicht jahrelang gut gehen kann.
Das Problem ist, dass es eben in einigen Fällen nicht gut geht.

Wenn man abwiegt, eventuell Schaden vs. relativ preiswert abgedichtet wird jeder zum Schluss kommen: es wird abgedichtet.
naja, und wenn man schon abdichtet muss man wohl nichts weiter dazu sagen, dann macht man es richtig. Gerade wo beim Heimwerker die Lohnkosten wegfallen. Selbst mit Baumarkt Artikeln müsste es sich im Bereich von 30-50€ bewegen.

Der Fliesenleger kann gar nicht anders, sonst wedelt der Bauherr mit dem Merkblatt AiV, wenn es zum Schaden kam. Das lässt sich nicht abrechnen, die Abdichtung hingegen schon. Sollte jeder einsehen, dass sich kein Betrieb dieses Risiko kostenlos aufläd.

Und mal nebenbei: beim schlimmsten Wasserschaden wegen mangelhafter bzw. nicht vorhandener Abdichtung ist jahrelang Wasser hinter eine Wanne gelaufen. Gerad soviel das es nicht wieder unten raus lief. Ergebnis war eine vergammelte Holzbalkendecke. Etwa 5 Balken waren nicht mehr tragfähig.

Sehr viel häufiger: Fleck an der Wand gegenüber der Wanne/Dusche.

Du sprichst aber genau den Punkt an: Wenn alle Fugen top bleiben hält sich das Risiko in Grenzen. Es geht nur schneller als man denkt…

grüße
lipi

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Danke,für die ganzen Tipps.MFG baziboss

Hallo und vielen DAnk für Ihre Antwort.
Für einen Laien ist es wirklich sehr sehr schwer,zu unterscheiden,was ist wirklich notwendig und was ist ich sage mal Geldmacherei.DAs ist ein wenig doof ausgedrückt aber ich meine damit,daß mit vielem geworben wird,was eben nicht dringend erforderlich ist oder gar überflüssig.Ich kenne mich hier nicht wirklich gut aus ansonsten hätte ich Sie persönlich per email angeschrieben mit der Bitte,mir doch mal die wichtigen Dinge zu nennen.Teilweise taten Sie dies ja bereits.Eckbänder für Duschen,Gummierung usw.Wobei ich nicht einmal weiss,was mit Gummierung gemeint ist.Doppelte Beplankung im Metallständerwerk…?Tut mir leid aber wenn man es noch nie gemacht hat.Doppelte Plankung heisst für mich mit Holz eben doppelt verplanken.Doch wenn ich Metallständerwerk verwende,benutzt man dennoch Holz?Habe alles mit Holz unterlegt.Wohl nicht zu empfehlen? ICh habe Balken an der Decke und an diesen habe ich seitlich Latten angeschraubt,dazwischen Styropor und unter dem Styropor wieder quer dazu Latten auf denen ich die Rigipsplatten verlegt habe.Ist dies nicht zu empfehlen bzw sollte man also wirklich besser MEtallständerwerk verwenden?
Danke MFG

hi,

für dein Vorhaben hättest du dir etwas Hilfe holen sollen.

Wobei ich nicht einmal weiss,was mit Gummierung gemeint ist.

Er meinte die wasserdichte Beschichtung.
Die einfachste Art sind die einkomponentigen, fertigen Anstriche. Diese gibt es in 5kg Gebinden und werden 2mal auf die Wand aufgetragen. Sie können gespachtelt und gerollt werden. Wie eine dicke Farbe die zu einem wasserdichten Film trocknet und sehr elastisch bleibt.

Doppelte Beplankung im Metallständerwerk…?Tut mir leid aber wenn man
es noch nie gemacht hat.Doppelte Plankung heisst für mich mit
Holz eben doppelt verplanken.

Im Bad bitte nur einmal Holz und spätestens dann eine Lage Rigips (GKBi) anschrauben. Unbedingt imprägnierte Platten verwenden (grün gefärbt). Fermacell wäre hier auch möglich.

Holz oder Metallständer sind egal, solang alles ordnungsgemäß ausgeführt ist.
Wenn die Dämmung als Wärmedämmung wirken soll und danach Außenluft (oder ungedämmter Dachboden) kommt, sollte eine Dampfsperre zwischen Beplankung und Dämmung eingelegt werden. Sonst kondensiert da ständig Wasser und das Holz wird früher oder später Schaden nehmen.

grüße
lipi