Fließestrich wird nicht trocken

Haben vor 10 Wochen Fließestrich in unseren Neubau gemacht. Wollen Vinyl verlegen. Leider ist der Estrich immernoch nicht trocken. Wir haben leider leider nur anfangs richtig geheizt. Jetzt ist er in den letzten 4 Wochen praktisch ohne Fußbodenheizung getrocknet. Nun war der Wert letzte Woche 1,2%CM.
Ab 0,3%CM kann der Vinyl verlegt werden.
Samstag ist eine erneute Messung. Meint ihr es ist dann deutlich trockner?
Haben seit heute Trocknungsgeräte aufgestellt.
Bodenaufbau 6cm!
Ich verzweifle noch…wir wollen doch endlich umziehen.
Haben eben leider den Fehler mit dem Falschen Heizen begangen.
Jetzt können wir leider nicht mehr Power Heizen, da ja schon gestrichen ist etc.
Würde uns alles wieder schwitzen und von den Wänden laufen.

Weiß jemand Rat? Und wenn er mich nur beruhigen kann…

Hallo,

doch du kannst Power heizen. Nur eben dabeibleiben und alle drei vier Stunden Durchzug. So zumindest hab ich es damals gemacht.
Fang dennoch langsam an, also nicht gleich volle Leistung, sondern nach und nach erhöhen.

Bitte jetzt keine Debatten zwecks Umwelt, es ist ja nicht auf Dauer sondern nur zum Trocknen.

Gruß
Kati

Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Also von mir gibts sicher keine Debatten darüber :wink:
Ich will einfach nur das endlich der Boden belegreif ist.
Auf wieviel Grad habt ihr geheizt?
Mach mir soviel Gedanken.
Wie läuft es dann über Nacht ab?
Und was sagen deine Erfahrungen wielang sich das jetzt noch ca. ziehen wird bis der Boden belegreif ist?

LG

Was für ein Fließestrich ist es denn überhaupt?
Zementestrich, Gussasphaltestrich, Kunstharzestrich, Calciumsulfatestrich (Anhydritestrich) oder Magnesitestrich?
Davon hängt zum einen die Trocknungszeit ab und zum anderen die erlaubte Resfeuchte bis zur Belagreife.
0,3 Prozent deuten zum Beispiel auf einen Anhydrithestrich hin.
Auf keinen Fall einen gasbetriebenen Bautrockner einsetzen, weil der Feuchtigkeit hereinbringt.
Zu viel lüften kann auch zu mehr Feuchtigkeit führen.

Warum nur haben Sie nicht auf Ihren Fachbetrieb gehört? Meinen Sie dass wir vom Bau alles nur Deppen sind, auf die man eh nicht hören muss? Zum Verzweifeln so was.
Trotzdem viel Glück

Hallo Susanne.Kerg
ist euch vom Estrichbauer ein Heizprotokoll übergeben worden?
Mit diesem und dem Heizungsbauer sollte der Estrich trocken geheizt werden.
Durch das Nicht-Heizen kann es wesentlich länger dauern, weil der Estrich nur von der Oberfläche trocknet.

Hier sind mal 2 Blätter dazu:
http://www.estriche-hamm.de/fussbodenheizung.pdf
http://www.estriche-hamm.de/heizprotokoll.pdf
Quelle:
http://www.estriche-hamm.de/bauherreninfo.htm

hi,

ich nehme mal an, das es Anhydritestrich ist, die 0,3% deuten zumindest darauf hin.

Anhydrit hat die blöde Angewohnheit Feuchtigkeit aufzunehmen.
Nachdem nun alles gespachtelt, eventuell tapeziert und gestrichen ist sind einige Liter Wasser übrig, von denen sich der Estrich den einen oder anderen genehmigt hat.

Heizung wieder hoch fahren.
Da Bautrockner aufgestellt sind, nicht mehr lüften (es sei denn, es ist merklich eine hohe Luftfeuchte vorhanden) und alle Räume die nicht betroffen sind abkleben.

Wenn erst seit Heut Trockner stehen und bisher nicht geheizt wurde, wird wohl nicht viel passiert sein.

grüße
lipi

Ja es ist Antihydritestrich.
Nein es ist kein Gasbetriebener bautrockner.
Und ja das Heizprotokoll hatten wir ordnungsgemäß abgeschlossen.
Dann kam das 1. mal einer von einer anderen firma und hat eine messung wegen dem vinyl verlegen durchgeführt.
Ob sies glauben oder nicht, uns wurde nicht gesagt wie genau wir jetzt weiter verfahren sollen.
Es hies das diese art estrich laut deren erfahrung mindestens doppelt solang dauert bis er belegreif ist als der hersteller angibt.
Klar wir hätten uns viel eher anderweitig noch erkundigen sollen und hinterfragen sollen.
Aber nun ist es eben so wie es ist.
Aber vielen dank schon mal für diese wertvollen tipps!

Wir hatten keinen Bautrockner, also nur Fussbodenheizung und lüften. Deswegen kann ich dir leider keine weiteren Tipps geben.

Alles Gute!
Kati

Hallo Susanne,
das Problem von Calciumsulfat-Fließestrichen, die nicht so richtig austrocknen wollen, ist mir aus meiner beruflichen Praxis gut bekannt.
Nach meiner Einschätzung liegt es vornehmlich auch daran, dass die aktuellen Bindemittel beim Austrocknen nur sehr kleine Porengrößen ausbilden, wodurch zwar die Gefügefestigkeit letztendlich erhöht, doch das Austrocknungsverhalten behindert wird.
Die Austrocknungsgeschwindigkeit eines mineralischen Gefüges ist von den Feuchte-Transportmechanismen abhängig.
Dass selbst eine Fußbodenheizung hier nur unbefriedigend wirkt, das war -zugegeben- selbst für mich überraschend. Doch ist es tatsächlich in manchen Fällen die Praxis.
Um möglichst schnell in die Wohnung einziehen zu können wäre ein praktikabler Vorschlag:
Für die nächsten Monate einen Nadelvlies-Bodenbelag verlegen.
Gut, das sollte auf jeden Fall im Rahmen einer Verklebung geschehen, da diese Bodenbelagsart recht störrisch ist und eine „feste rückwärtige Hand“ (eben die Verklebung) benötigt.
Doch so kann der Estrich langsam und ungestört austrocknen, ohne dass es zu einer Verzögerung im Einzugstermin kommt.
Übrigens: die Herstellerangaben über Trocknungsdauer muss man nicht ernst nehmen!
Sie beziehen sich meist auf ein Normklima, was im praktischen Baugeschehen jedoch höchstens als Sonderfall eintreten wird.
Aber haltet daran fest, die Verlegung eines dampfdiffusionsdichten Oberbelages vom Restfeuchtegehalt