Flucht in den (und Abwertung des) Frankens

Hallo,

gerade hab ich gelesen dass die Schweiz den Franken abgewertet hat (bzw. einer Aufwertung durch die Flucht in den Franken gegengesteuert hat). (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,723…)

Das gibt natuerlich Sinn da die Schweiz den Exportsektor nicht schaden moechte aber man fragt sich natuerlich ob die Schweiz den Franken nicht fortlaufend abwerten wird wenn der Euro faellt (damit die Schweizer Wirtschaft stabil bleibt).

Wenn der Franken dem Euro immer aehnlich bleiben wird frage ich mich wieso Anleger in den Franken fluechten?

Gibt es denn keine Laender die kaum exportieren und deshalb ihre Waehrung nicht abwerten muessen?

Gruss

Desperado

gerade hab ich gelesen dass die Schweiz den Franken abgewertet
hat

Nicht die Schweiz, sondern die Schweizer Nationalbank, die von der Politik unabhängig ist.

Das gibt natuerlich Sinn da die Schweiz den Exportsektor nicht
schaden moechte aber man fragt sich natuerlich ob die Schweiz
den Franken nicht fortlaufend abwerten wird wenn der Euro
faellt (damit die Schweizer Wirtschaft stabil bleibt).

Man fragt sich das nicht, wenn man weiß, daß die Schweiz nahezu genauso viel importiert wie exportiert (die Differenz liegt bei rd. 5%).

Wenn der Franken dem Euro immer aehnlich bleiben wird frage
ich mich wieso Anleger in den Franken fluechten?

Weil die Leute glauben, daß der Franken stabiler ist Euro, Yen oder Dollar, und das obwohl die SNB die Kohle fast genauso sinnlos und ohne Hemmung in die Märkte drückt wie die Notenbanken, die über US-Dollar, das britische Pfund, den japanischen Yen oder den euopäischen Euro „wachen“.

Hallo,

Das gibt natuerlich Sinn da die Schweiz den Exportsektor nicht
schaden moechte aber man fragt sich natuerlich ob die Schweiz
den Franken nicht fortlaufend abwerten wird wenn der Euro
faellt (damit die Schweizer Wirtschaft stabil bleibt).

Man fragt sich das nicht, wenn man weiß, daß die Schweiz
nahezu genauso viel importiert wie exportiert (die Differenz
liegt bei rd. 5%).

So deutlich ist das ganze nicht: Bei Aufwertung des Franken haetten die Exportindustrien natuerlich Probleme, auch der Absatz schweizerischer Produkte auf den Binnenmarkt waere schwieriger - also wird die SNB den Franken abwerten - oder: Da die Schweiz nicht so sehr in Handelsvertraege eingebettet ist wie die meisten anderen europaeischen Staaten koennten sie auf die guenstigen Produkte und Dienstleistungen aus dem Ausland Einfuhrzoelle erheben welche diese auf das Preisniveau der schweizerischen Produzenten bringen, fuer den Export koennte es aus den Einnahmen Subventionen geben. Fuer die Schweizer Unternehmen gaebe es also keine grossen Unterschiede. Ob das handelsrechtlich funktioniert weiss ich nicht, kann es mir aber gut vorstellen.

Der Vorteil dieser Vorgehensweise fuer die Schweiz waere dass der Franken aufgewertet werden kann ohne erhebliche Nachteile fuer die Schweiz - die Aufwertung fuehrt zu einer Flucht in den Franken was fuer noch weitere Aufwertungen sorgt. Damit allein laesst sich viel Geld verdienen und auch mit der erhoehten Kaufkraft weil dadurch guenstig Unternehmen im Ausland aufgekauft werden koennen.

Je nachdem wie stark die Schweizer Grosskapitalistenlobby ist wird die Schweiz brav ihre Waehrung mit abwerten oder die zweite Option waehlen.

Gruss

Desperado

Man fragt sich das nicht, wenn man weiß, daß die Schweiz
nahezu genauso viel importiert wie exportiert (die Differenz
liegt bei rd. 5%).

So deutlich ist das ganze nicht: Bei Aufwertung des Franken
haetten die Exportindustrien natuerlich Probleme, auch der
Absatz schweizerischer Produkte auf den Binnenmarkt waere
schwieriger - also wird die SNB den Franken abwerten - oder:

Abwertung=teurere Importe, daher der Hinweis auf die relativ ausgeglichene Außenhandelsbilanz der Schweiz.

Da die Schweiz nicht so sehr in Handelsvertraege eingebettet
ist wie die meisten anderen europaeischen Staaten

Welche Handelsverträge? Die Schweiz ist Mitglied der EFTA und hat mit der EU zusätzlich diverse Verträge geschlossen, die sie praktisch zum Mitglied der Freihandelszone von EU und EFTA macht. Außerdem ist die Schweiz seit 15 Jahren Mitglied der WTO. Was also meinst Du?

koennten sie
auf die guenstigen Produkte und Dienstleistungen aus dem
Ausland Einfuhrzoelle erheben welche diese auf das Preisniveau
der schweizerischen Produzenten bringen, fuer den Export
koennte es aus den Einnahmen Subventionen geben. Fuer die
Schweizer Unternehmen gaebe es also keine grossen
Unterschiede.

Da verweise ich auf jedes beliebige volkswirtschaftliche Lehrbuch. Kurzfassung: Zölle sind letztlich nie gut.

Ob das handelsrechtlich funktioniert weiss ich
nicht, kann es mir aber gut vorstellen.

Siehe oben: ich mir nicht.

Je nachdem wie stark die Schweizer Grosskapitalistenlobby ist
wird die Schweiz brav ihre Waehrung mit abwerten oder die
zweite Option waehlen.

Oder weder noch, denn beides ist auf Dauer für eine offene Volkswirtschaft keine Option.

Im übrigen argumentierst Du wieder einmal an der Sache vorbei: der Franken wurde nicht abgewertet, sondern liegt heute immer noch bei knapp 1,40/Euro, während das langjährige Mittel um 1,50 liegt. Die SNB hat lediglich in den Markt eingegriffen, weil der Kurs zwischenzeitlich schon unter 1,30 lag.

Da die Schweiz nicht so sehr in Handelsvertraege eingebettet
ist wie die meisten anderen europaeischen Staaten

Welche Handelsverträge? Die Schweiz ist Mitglied der EFTA und
hat mit der EU zusätzlich diverse Verträge geschlossen, die
sie praktisch zum Mitglied der Freihandelszone von EU und EFTA
macht. Außerdem ist die Schweiz seit 15 Jahren Mitglied der
WTO. Was also meinst Du?

Sie ist kein EU-Mitglied und auch nicht von einem bestimmten Land (bzw. einem Laenderverbund) direkt abhaengig und wie sehr sich die Schweiz an Vertraege gebunden fuehlt weiss auch niemand.

Da verweise ich auf jedes beliebige volkswirtschaftliche
Lehrbuch. Kurzfassung: Zölle sind letztlich nie gut.

Na ja, das wuerde ich nicht so unterschreiben. Theorien wie die Theorie der komparativen Vorteile sind nicht wirklich praxistauglich (wobei es natuerlich darauf ankommt wer die Vorteile hat). Aber damit die Diskussion nicht zu allgemein wird: Wieso waere dies im konkreten Fall schlecht fuer die Schweiz?

Je nachdem wie stark die Schweizer Grosskapitalistenlobby ist
wird die Schweiz brav ihre Waehrung mit abwerten oder die
zweite Option waehlen.

Oder weder noch, denn beides ist auf Dauer für eine offene
Volkswirtschaft keine Option.

Warum? Ich sehe beides als Option - natuerlich werden die Buerger eine dauerhafte Abwertung ihres Ersparten nicht sehr willkommen heissen aber mit guter Medienpropaganda kann die Schweiz das schon durchsetzen. Die zweite Option spuert der Buerger kaum sondern nur der Grosskapitalist in seinem Vorteil.

Da die Schweiz nicht so sehr in Handelsvertraege eingebettet
ist wie die meisten anderen europaeischen Staaten

Welche Handelsverträge? Die Schweiz ist Mitglied der EFTA und
hat mit der EU zusätzlich diverse Verträge geschlossen, die
sie praktisch zum Mitglied der Freihandelszone von EU und EFTA
macht. Außerdem ist die Schweiz seit 15 Jahren Mitglied der
WTO. Was also meinst Du?

Sie ist kein EU-Mitglied und auch nicht von einem bestimmten
Land (bzw. einem Laenderverbund) direkt abhaengig und wie sehr
sich die Schweiz an Vertraege gebunden fuehlt weiss auch
niemand.

Jetzt wird es albern.

Da verweise ich auf jedes beliebige volkswirtschaftliche
Lehrbuch. Kurzfassung: Zölle sind letztlich nie gut.

Na ja, das wuerde ich nicht so unterschreiben. Theorien wie
die Theorie der komparativen Vorteile sind nicht wirklich
praxistauglich (wobei es natuerlich darauf ankommt wer die
Vorteile hat). Aber damit die Diskussion nicht zu allgemein
wird: Wieso waere dies im konkreten Fall schlecht fuer die
Schweiz?

Ich habe keine Lust, jemandem, der mit Fakten und theoretischen Grundlagen nichts am Hut hat und sich darüber nichts erzählen lassen will, eine Vorlesung in Makroökoomie zu halten. Jedenfalls nicht für lau.

Je nachdem wie stark die Schweizer Grosskapitalistenlobby ist
wird die Schweiz brav ihre Waehrung mit abwerten oder die
zweite Option waehlen.

Oder weder noch, denn beides ist auf Dauer für eine offene
Volkswirtschaft keine Option.

Warum?

Siehe oben.

Hallo,

Wenn der Franken dem Euro immer aehnlich bleiben wird frage
ich mich wieso Anleger in den Franken fluechten?

Weil das Vertrauen in die Stabilität des Franken größer ist als das in den Euro. Ab einem bestimmten Punkt werden die Schweizer den Franken nicht weiter abwerten können/wollen. Damit rechnen jene, die in den Franken „flüchten“.

Gibt es denn keine Laender die kaum exportieren und deshalb
ihre Waehrung nicht abwerten muessen?

Der Export ist nicht der einzige Grund für Abwertungen, wenn auch ein wichtiger. Dabei gibt es auch immer Volkswirtschaftliches und Allgemeineres zu berücksichtigen - z.B. der Importbedarf, Währungsreserven u.v.m.

Gruß,
p+p

Ich habe keine Lust, jemandem, der mit Fakten und
theoretischen Grundlagen nichts am Hut hat und sich darüber
nichts erzählen lassen will, eine Vorlesung in Makroökoomie zu
halten. Jedenfalls nicht für lau.

Es mag ja sein dass Deine Thesen von der VWL bestaetigt sind - was nicht heisst das diese zwangslaeufig stimmen, nicht umsonst ist es ein Hobby von Soziologen volkswirtschaftliche Theorien empirisch zu widerlegen.

Oder weder noch, denn beides ist auf Dauer für eine offene
Volkswirtschaft keine Option.

Warum?

Behauptungen aufstellen und diese nicht begruenden koennen/wollen. Toll.

Ich habe keine Lust, jemandem, der mit Fakten und
theoretischen Grundlagen nichts am Hut hat und sich darüber
nichts erzählen lassen will, eine Vorlesung in Makroökoomie zu
halten. Jedenfalls nicht für lau.

Es mag ja sein dass Deine Thesen von der VWL bestaetigt sind -
was nicht heisst das diese zwangslaeufig stimmen, nicht
umsonst ist es ein Hobby von Soziologen volkswirtschaftliche
Theorien empirisch zu widerlegen.

Dann ist es doch am besten, wenn ich Dich mit so einem Unsinn gar nicht mehr behellige.

Oder weder noch, denn beides ist auf Dauer für eine offene
Volkswirtschaft keine Option.

Warum?

Behauptungen aufstellen und diese nicht begruenden
koennen/wollen. Toll.

Siehe oben: warum sollte ich? Du läßt ja Begründungen, die Du nicht akzeptierst, sowieso nicht gelten.

Zirkelschluß!

Es mag ja sein dass Deine Thesen von der VWL bestaetigt sind -
was nicht heisst das diese zwangslaeufig stimmen, nicht
umsonst ist es ein Hobby von Soziologen volkswirtschaftliche
Theorien empirisch zu widerlegen.

Dann ist es doch am besten, wenn ich Dich mit so einem Unsinn
gar nicht mehr behellige.

Ich habe nicht gesagt dass jede volkswirtschaftliche Theorie total falsch ist, aber es ist eben kein Argument nur darauf zu verweisen dass VWL-Lehrbuecher irgendetwas auch so sehen, vor allem wenn etwas auch innerhalb der VWL kontrovers ist.

Siehe oben: warum sollte ich? Du läßt ja Begründungen, die Du
nicht akzeptierst, sowieso nicht gelten.

Ich versuche meine eigenen Ansichten argumentativ zu verteidigen und freue mich immer wenn jemand mir das nicht gelingt (denn dann habe ich dazugelernt). Wenn Gegenargumente wenig ueberzeugend sind frage ich eben nach oder entkraefte diese.

Es mag ja sein dass Deine Thesen von der VWL bestaetigt sind -
was nicht heisst das diese zwangslaeufig stimmen, nicht
umsonst ist es ein Hobby von Soziologen volkswirtschaftliche
Theorien empirisch zu widerlegen.

Dann ist es doch am besten, wenn ich Dich mit so einem Unsinn
gar nicht mehr behellige.

Ich habe nicht gesagt dass jede volkswirtschaftliche Theorie
total falsch ist,

Nein, aber in der Praxis lehnst Du jeden volkswirtschaftlichen Ansatz ab, der nicht zu Deiner Meinung paßt.

Siehe oben: warum sollte ich? Du läßt ja Begründungen, die Du
nicht akzeptierst, sowieso nicht gelten.

Ich versuche meine eigenen Ansichten argumentativ zu
verteidigen und freue mich immer wenn jemand mir das nicht
gelingt (denn dann habe ich dazugelernt). Wenn Gegenargumente
wenig ueberzeugend sind frage ich eben nach oder entkraefte
diese.

Du entkräftest sie nicht, Du lehnst sie ab, weil sie Dir nicht paßt. Als Argument bringst Du regelmäßig die Behauptung, die VWL hätte keinen Anspruch auf die ultimative Wahrheit. Das ist auch an sich nicht falsch, aber wenn man konkret bei einem bestimmten Thema dieser Ansicht ist, sollte man vernünftige Argumente bringen und nicht nur darauf verweisen, daß nicht jede Lehrmeinung unbedingt richtig ist. Wie gesagt: Zirkelschluß.

Da das so nicht nur gelegentlich, sondern immer so abläuft, sind die Diskussionen mit Dir auch immer wieder Zeitverschwendung. Diese Zeitverschwendung versuche ich zu reduzieren, indem ich mir lange und aufwendige Erklärungen spare.

Warum ich mich überhaupt immer wieder auf Unterhaltungen mit dir einlasse, weiß ich auch nicht. Vermutlich ist es die Hoffnung, daß Du irgendwann mal einsiehst, daß hundertausende von Volkswirtschaftlern möglicherweise doch ein bißchen näher an der Realität sind als Du.

Weil deine Annahme falsch ist, dass Euro und CHf immer annähernd gleich bleiben.

Realistisch gesehen ist die SNB höchstens in der Lage eine Entwicklung kurzfristig zu verlangsamen, damit sich die heimische Wirtschaft besser darauf einstellen kann.
Denn der CHf ist eine „politische“ Krisen-Währung in die jeder flüchtet wenn irgendwo auf der Welt eine Krise auftaucht. Selbst negative zinsen haben das in der Vergangenheit nicht verhindern können.

Ich persönlich habe mich auch über die Interventionen geärdert, da sie in der Regel dafür gesorgt haben, dass der Kurs für meine monatliche Zahlung sich kurzfristig verschlechtert hatte :wink:

Tatsächlich hatten wir im CHF als ich 2005 in die Schweiz ging einen Kurs von CHF/Euro 1.55… mit einem Höhenflug des Euro auf CHF/Euro 1.65 (schmerzhaft für mich, gut für den Schweizer Export) und nun ein Niveau von CHF/Euro 1.30… (schön für mich, schlecht für die Exportwirtschaft)

Also alles andere als gleichbleibend…

Fair bewertet wäre der CHF in Sachen Kaugkraftparität wohl bei ca. CHF/Euro irgendwo zwischen 1.47 und 1.52

Dass dieses Niveau nicht erreicht wird sondern der CHF weiter leicht an Wert gewinnt, zeigt wie gering der Einfluss der Notenbank auf die Währung wirklich ist…

Gruss highQ

Sie ist kein EU-Mitglied und auch nicht von einem bestimmten
Land (bzw. einem Laenderverbund) direkt abhaengig und wie sehr
sich die Schweiz an Vertraege gebunden fuehlt weiss auch
niemand.

Sie ist sogar schengenraum und nimmt die Verträge sehr ernst… zwar gibt es immer wieder Diskussionen, aber die gibt es auch in der EU selbst… und ja ich weiss es … ich arbeite da :wink:

Da verweise ich auf jedes beliebige volkswirtschaftliche
Lehrbuch. Kurzfassung: Zölle sind letztlich nie gut.

Na ja, das wuerde ich nicht so unterschreiben. Theorien wie
die Theorie der komparativen Vorteile sind nicht wirklich
praxistauglich (wobei es natuerlich darauf ankommt wer die
Vorteile hat). Aber damit die Diskussion nicht zu allgemein
wird: Wieso waere dies im konkreten Fall schlecht fuer die
Schweiz?

Zölle behindern den Warentransit und zwar regelmässig in beide Richtungen… was soll daran gut sein?

Warum? Ich sehe beides als Option - natuerlich werden die
Buerger eine dauerhafte Abwertung ihres Ersparten nicht sehr
willkommen heissen aber mit guter Medienpropaganda kann die
Schweiz das schon durchsetzen. Die zweite Option spuert der
Buerger kaum sondern nur der Grosskapitalist in seinem
Vorteil.

die SNB kann gar nicht erfolgreich abwerten, da der CHF so gut wie nie von Wirtschaftlichen sondern von Politischen Faktoren getrieben wird. Allenfalls kann die SNB din die ein oder andere Richtung ein wenig bremsen, aber aufhalten kann sie nichts. Dafür ist die währung viel zu klein.

Sie ist sogar schengenraum und nimmt die Verträge sehr
ernst… zwar gibt es immer wieder Diskussionen, aber die gibt
es auch in der EU selbst… und ja ich weiss es … ich
arbeite da :wink:

Ja, aber daraus wuerde ich nicht ableiten dass das auch so bleibt wenn sich dadurch erhebliche Nachteile ergeben wuerden, in der Geschichte wurden schon oefters Vertraege missachtet.

Na ja, das wuerde ich nicht so unterschreiben. Theorien wie
die Theorie der komparativen Vorteile sind nicht wirklich
praxistauglich (wobei es natuerlich darauf ankommt wer die
Vorteile hat). Aber damit die Diskussion nicht zu allgemein
wird: Wieso waere dies im konkreten Fall schlecht fuer die
Schweiz?

Zölle behindern den Warentransit und zwar regelmässig in beide
Richtungen… was soll daran gut sein?

Sehr viel kann daran gut sein. Freier Handel fuehrt zur Nutzung der komparativen Kostenvorteile - dies klingt zwar positiv aber hat unter Umstaenden die folgenden Konsequenzen:

-Spezialisierung eines Landes auf die Produktion einiger Produkte (z.B. Bananen)
-Abhaengigkeit vom Weltmarktpreis dieses Produktes zur Deckung des Bedarfs der Bevoelkerung an Importprodukten
-Abhaengigkeit vom Weltmarktpreis der noetigen Importprodukte (die aufgrund der Monokultur nicht mehr selbst produziert werden)
-Rationalisierung welches zu weniger benoetigten Arbeitskraeften fuehrt und so zu Arbeitslosigkeit
-zu wenig Investment in spezielle Bereiche (eine „Bananenrepublik“ wird kaum in gute Ausbildung der Bevoelkerung investieren wenn diese nichts mit dem Hauptwirtschaftsgut zu tun hat oder anders gesagt: Wieso muessen die Kinder lesen lernen wenn die meisten spaeter eh nur Bananenpfluecker werden)
-politische Abhaengigkeit von anderen Laendern wegen enormen Konsequenzen wenn der Handel eingeschraenkt wuerde

die SNB kann gar nicht erfolgreich abwerten, da der CHF so gut
wie nie von Wirtschaftlichen sondern von Politischen Faktoren
getrieben wird. Allenfalls kann die SNB din die ein oder
andere Richtung ein wenig bremsen, aber aufhalten kann sie
nichts. Dafür ist die währung viel zu klein.

Na gut, die SNB kann natuerlich enorm viele Franken produzieren und die halbe Welt damit aufkaufen - irgendwann kann auch der Franken nicht mehr steigen.

Ja, aber daraus wuerde ich nicht ableiten dass das auch so
bleibt wenn sich dadurch erhebliche Nachteile ergeben wuerden,
in der Geschichte wurden schon oefters Vertraege missachtet.

Und welche waren das konkret mit der Schweiz?

Sehr viel kann daran gut sein. Freier Handel fuehrt zur
Nutzung der komparativen Kostenvorteile - dies klingt zwar
positiv aber hat unter Umstaenden die folgenden Konsequenzen:

-Spezialisierung eines Landes auf die Produktion einiger
Produkte (z.B. Bananen)
-Abhaengigkeit vom Weltmarktpreis dieses Produktes zur Deckung
des Bedarfs der Bevoelkerung an Importprodukten
-Abhaengigkeit vom Weltmarktpreis der noetigen Importprodukte
(die aufgrund der Monokultur nicht mehr selbst produziert
werden)
-Rationalisierung welches zu weniger benoetigten
Arbeitskraeften fuehrt und so zu Arbeitslosigkeit
-zu wenig Investment in spezielle Bereiche (eine
„Bananenrepublik“ wird kaum in gute Ausbildung der
Bevoelkerung investieren wenn diese nichts mit dem
Hauptwirtschaftsgut zu tun hat oder anders gesagt: Wieso
muessen die Kinder lesen lernen wenn die meisten spaeter eh
nur Bananenpfluecker werden)
-politische Abhaengigkeit von anderen Laendern wegen enormen
Konsequenzen wenn der Handel eingeschraenkt wuerde

Und du meinst, dass das mit Zöllen nicht passieren kann?
Das halte ich für Wunschdenken.

Na gut, die SNB kann natuerlich enorm viele Franken
produzieren und die halbe Welt damit aufkaufen - irgendwann
kann auch der Franken nicht mehr steigen.

Falsch… wenn die SNB Franken druckt, würde der Kurs theorethisch sinken. Der Franken steigt wegen der trotzdem hohen Nachfrage nach CHF.

Hi Desperado,

Du solltest den Spiegel regelmäßiger lesen, dann wüsstest Du, dass die Abwertung des Franken in den letzten Wochen ein Pups war, gegen die Aufwertung des Franken in den Monaten davor. So gesehen völlig unbedeutend und eigentlich keine Schlagzeile wert, aber die Zeitungen müssen ja was schreiben, wer liest schon gerne unbedrucktes Papier.

Zu deiner anderen Feststellung : Müssen Exportländer wirklich abwerten ?? Dazu muss man zwei Feststellungen mit einem eindeutigen „JA“ beanworten können.

  1. Nur Exportüberschüsse lassen ein Wachstum der Wirtschaft zu. Schon eine ausgegliche Handelsbilanz aber auf jeden Fall ein Importüberschuss führen zu unendlicher Rezession !

  2. Aus Leistungsbilanzungleichgewichten entstehen keine einseitigen Währungspositionen bzw. die entstehenden einseitigen Währungspositionen stellen überhaupt kein Problem dar, auch wenn sie durch eine Manifestierung der Leistungsbilanzungleichgewichte immer weiter ansteigen !

Wie gesagt, wenn Du beides mit Ja beantworten kannst, könnte und sollte der Franken weiter abwerten.

Wenn Du wie ich beides mit Nein beanwortest, dann wirst Du wohl auch zu dem Schluss kommen, dass der Franken eher leicht aufwerten sollte.

Und übrigens : Lass dir gesagt sein, die Marktteilnehmer an den Finanzmärkte kümmert es wenig , wo ein Wechselkurs sein sollte. Die kaufen und verkaufen ganz nach ihrer eigenen Meinung !

Grüßle

Eric