Moin!
Schön, daß Sie sich schon jetzt mit der Problematik -und es ist eine!- beschäftigen.
Ich persönlich würde den Hund Freunden in Deutschland schenken. Denn so ein langer Flug ist, eagal wie, eine Quälerei für das Tier. Und Liebe ist auch, wenn man mal nicht nur an sich, sondern an den, den man liebt (der Hund) denkt und DAS BESTE für ihn ermöglicht. Der Hund wird Ihnen -so traurig es klingt- nicht allzulange nachtrauern. Das ist bei Tieren so.
Punkt!
Und bedenken Sie, daß der Hund im kommerziellen Bereich „nur“ eine Sache ist!
Da Sie aber sicherlich egoistisch genug sind und denken, daß Sie den Hund „unbedingt“ mitnehmen „müssen“, empfehle ich Ihnen, daß Sie gleich morgen eine Hundebox (Transportkiste für Hunde) kaufen. Kostet so um die 150.-Eu, siehe Beispiele: (http://www.zooplus.de/shop/hunde/hundetransportbox/h…)
Trainieren Sie ruhig und ohne Zwang, daß der Hund diese Box als seine Hütte betrachtet, er soll jeden Abend darin schlafen. Nehmen Sie die Box mit ins Auto und fahren Sie den Hund in der Box spazieren, mit dem Ziel, daß der Hund vertrauensvoll weiß, daß die Box für ihn der beste Platz zum Schlafen und Ausruhen ist.
Dann können Sie ihn mit der ihm vertrauten Box auch mit ins Flugzeug nehmen. Der Hund wird im „hold 5“ (so die Lagerraumbezeichnung im Flugzeug), welches von der Seite gesehen das hinterste im Schwanz des Fliegers ist, verstaut werden. Hier wird bei Tiertransport Licht und Klimaanlage eingschaltet und es ist dann dort so, wie bei Ihnen in der Kabine. Nur etwas enger und ohne Service. Kosten wird Sie das etwa 1 % des Preises für one-way der FirstClass als Excess-Baggage. Also z.B. kosten FRA-RIO F/Class heute um 7.000.- EU, folglich wird Sie der Hundetransport bei einer guten Airline, wie die LH, die sich auch um das Tier kümmern, so um die 700.- EU kosten. Sie können den Hund auch als „live animal cargo“ (fragen Sie Lufthansa Cargo nach Details) voraus schicken, das ist preisgünstiger und das Tier wird bei Transitumladungen und nach Ankunft in einer Tier-Umschlagstation von dortigem Personal betreut (d.h.: gefüttert/getränkt - und im besten Fall in einer größeren Box aufbewahrt, bis Sie kommen)
BEDENKEN SIE unbedingt, daß das (arme) Tier in vielen Ländern nach Einreise erst mal in Quarantäne muß, die bis zu 6 Monate dauern kann!
Erkundigen Sie sich sowohl bei der Airline als auch bei der Botchaft nach den REISE- und EINREISEBEDINMGUNGEN. Und lassen Sie sich Tipps über Beruhigungspillen für den Hund von Ihrem Tierarzt geben, denn Sie brauchen ja eh den Hundepaß und Impfungen für das Tier. Ich habe selbst -weil ich beruflich damit zu tun hatte- öfters gesehen, wie Tiere nach Unter- oder Überdosierungen aussehen: nicht schön!! Bei Unterdosierungen habe ich Schäferhunde oder Großkatzen gesehen, die statt ihres Mauls nur noch Matsch hatten, weil sie stundenlang in Panik versuchten, den Käfig zu zerbeißen. Bei Überdosierungen haben wir den Kadaver vom Abdecker abholen lassen…
Und mein ganz persönlicher Tipp: nehmen Sie bloß keine Billig-Airline, vielleicht sogar noch „Ticket aus dem Internet“. DAS können Sie machen, wenn Sie ohne Hund fliegen…
Nun - Sie hatten mich gefragt, ich habe Ihnen ehrlich und mit in Jahrzehnten erworbenem Fachwissen geantwortet.
Bon voyage!
MK