Hallo,
folgendes Problem hat mir ein Freund geschildert.
Eine neue Lieferung von Stempeln für die Tablettenpresse hat die unangenehme Eigenschaft, dass sie sogar bei der Lagerung in Paraffinöl zu rosten beginnen. Die werden nach der Benutzung zuerst in 96%-igem Alkohol gewaschen, mit einem Baumwolltuch getrocknet und dann in das Öl gelegt. Schon nach einem Tag sieht man deutliche Rostspuren.
Mit einer früheren Lieferung von Stempeln (gleicher Hersteller, angeblich gleiches Material) passiert das nicht.
Wenn man die beiden Chargen Stempel in das Öl eintaucht und wieder rauszieht, dann bildet sich bei den alten ein schöner Film. Bei den neuen perlt das Öl ab.
Meine erste Vermutung war, dass das Material ein anderes sein muss.
Kann es sein, dass durch einmalige falsche Behandlung die Stahl-Oberfläche (es ist nicht VA-Stahl) so verändert wurde, dass sie immer wieder zu rosten beginnt?
Und vielleicht weiss jemand ein sanftes „Heilmittel“ für so ein Leiden?
Sollte aber absolut materialschonend sein. Vor meinem Vorschlag, die Stempel mal mit Phosphorsäure zu behandeln (Bildung einer Eisenphosphat-Schutzschicht) schrecken die noch zurück…
Viele Grüße,
Wolfgang
Hallo,
ich kenne jetzt die genauen Hintergründe nicht, aber ich würde mich wenigstens mal hilfesuchend an den Hersteller der Stempel wenden, wenn nicht einfach reklamieren.
Gerhard
Meine erste Vermutung war, dass das Material ein anderes sein
muss.
Kann es sein, dass durch einmalige falsche Behandlung die
Stahl-Oberfläche (es ist nicht VA-Stahl) so verändert wurde,
dass sie immer wieder zu rosten beginnt?
Und vielleicht weiss jemand ein sanftes „Heilmittel“ für so
ein Leiden?
Hallo
Das Öl muss schon benetzen, sonst gehts nicht.
Es gibt zum Beispiel Kriechöl oder spezielles Korrosionsschutzöl, wovon ich aber nicht weiß, ob es giftig ist.
Mit Phosphorsäure würde ich nicht rangehen, es ist ja auch unklar, was am Stempel dranhängt.
Die Oberfläche sollte aber gesäubert werden, bis sie vollständig metallisch ist.
Der „Flugrost“ beschädigt ja auch die Oberfläche, so würde ich vorschlagen, den letzten Arbeitsgang am Werkzeug zu wiederholen, mit anschließender fachgerechter Reinigung.
Der Hersteller ist also der richtige Ansprechpartner.
MfG
Hallo Matthias,
Das Öl muss schon benetzen, sonst gehts nicht.
das is ja das blöde. Der „alte“ Stempel is ja angeblich genau so gefertigt wie der neue. Nach dem Einsatz wird in Ethanol gelegt und gewaschen. Dann mit Tuch getrocknet und anschließend in Paraffinöl gelegt. Das ist die „Standard-Prozedur“ die bei der Herstellung der Tabletten vorgeschrieben ist. Und es würde einen riesen Aufwand bedeuten, ein neues Öl einzusetzen (eine einmalige „Sonderbehandlung“ des Stempels würde heimlich erfolgen, damit die Qualitätssicherung nichts mitkriegt).
Der Hersteller sagt: ist genau das was angefordert wurde. Und bei einem Preis von 10000 Euro pro Stempelsatz kann ich dem nicht verdenken, dass der erst mal alles abstreitet.
Vielen Dank und Grüße,
Wolfgang
Hallo Gerhard,
tja, der Hersteller wurde schon befragt. Der weißt alle Schuld von sich. Einfach reklamieren ist schwierig. Nur der Hersteller weiss genau aus was die Stempel gefertigt wurden und ob evtl. eine neue Stahllieferung verwendet wurde. Der Nachweis, dass die gepfuscht haben könnte also nur der Hersteller selbst beantworten - und das wird der wohl bleiben lassen (Schaden nur für die Stempel 10000 Euro + Ersatz + evtl. Maschinenausfälle…).
Viele Grüße,
Wolfgang
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Hallo Wolfgang,
folgendes Problem hat mir ein Freund geschildert.
Eine neue Lieferung von Stempeln für die Tablettenpresse hat
die unangenehme Eigenschaft, dass sie sogar bei der Lagerung
in Paraffinöl zu rosten beginnen. Die werden nach der
Benutzung zuerst in 96%-igem Alkohol gewaschen, mit einem
Baumwolltuch getrocknet und dann in das Öl gelegt. Schon nach
einem Tag sieht man deutliche Rostspuren.
Mit einer früheren Lieferung von Stempeln (gleicher
Hersteller, angeblich gleiches Material) passiert das nicht.
Schon einmal nachgefragt, ob auch gleich gehärtet wurden ??
Da kann selbst der Stahl aus der gleichen Charge stammen, aber die Oberflächeneigenschaften können sehr unterschiedlich sein.
MfG Peter(TOO)
vorgeschrieben ist. Und es würde einen riesen Aufwand
bedeuten, ein neues Öl einzusetzen (eine einmalige
„Sonderbehandlung“ des Stempels würde heimlich erfolgen, damit
die Qualitätssicherung nichts mitkriegt).
Der Hersteller sagt: ist genau das was angefordert wurde. Und
bei einem Preis von 10000 Euro pro Stempelsatz kann ich dem
nicht verdenken, dass der erst mal alles abstreitet.
Hallo Wolfgang
Eines kann ich mit Gewißheit sagen:
Ob es dasselbe Matrial ist oder nicht, hat überhaupt nichts zu sagen, denn es ist eher entscheidend, ob es rostfreies oder rostendes Material ist, und womit die Stempel in Berührung kommen.
Soll es rostfreies Material sein, was ich empfehlen möchte, dann ist das Material fehlerhaft, es gibt aber auch jedoch rostfreie Stähle, welche nicht säurebeständig sind.
Offensichtlich hängt was am Stempel, was sich mit Alkohol nicht abwaschen läßt.
„Rostende“ Werkstoffe können stark unterschiedlich rosten, zum Beispiel abhängig von Verunreinigungen in der Legierung, usw.
Dann ist es auch wichtig, ob der Stahl gehärtet ist, weil sich bei einem ungehärtetem Stahl leicht unerwünschte Strukturen eingraben.
MfG