'Flugverschiebungen' oder 'Lohnt sich Frühbuchen?'

Hallo allerseits,

Jetzt ist es mir also auch passiert: Mein Reisebüro teilt mir mit, dass mein Flug HG 8252 der AB-Tochter Niki, gebucht im März für einen Sonntag im November, nun nicht um 21:30 Uhr, sondern um 09:10 Uhr abfliegt… Weil es sich dabei nicht um einen Charter-, sondern um einen Linienflug handelt (Billigfluglinie hin oder her), war ich zunächst etwas überrascht - und unglücklich, weil Sonntagmorgen geht gar nicht.

Sicher, den Verlust von ca. 60 € kann ich verschmerzen und es betrifft auch „nur“ den Rückflug, auch ein Ersatzflug (oder der Nachtzug) lässt sich organisieren. Und ja: Ich hätte bei einer „richtigen“ Fluglinie oder einem „richtigen“ Reisebüro buchen können, aber die Frage bleibt:

Lohnt es sich tatsächlich noch, Monate im Voraus zu buchen? Ich habe langsam den Eindruck, zwei Monate reichen, zumal in der Zwischenzeit immer wieder neue Angebote der Fluglinien eintreffen. Ich werde Europaflüge wohl nun nicht mehr so früh organisieren. Wie sind Eure Erfahrungen?

Grüße,
Bernd

Meine Erfahrung:
Man sollte wissen, wie weit der Preis reduziert wird und dann meist kurzfristig 1-2 Wochen vor Abflugtermin buchen.
Meist bekommt man den gleichen Preis oder einen noch etwas günstigeren Preis. Bis zum Abflugtag können aber in der letzten Woche die Preise wieder ansteigen.

Also so eine heftige Umbuchung ist mir noch nicht passiert. Ich buche viel Air Berlin, die streichen gerade Flugstrecken. Und da habe ich auch Angst, dass mir mal so was ins Haus flattert. Bisher waren es aber nur zwei Umbuchungen, wo sich die Abflugzeit um ca. 20 Minuten verschoben hat, das war tragbar.
Bei rund 12 Stunden, also einem ganzen Tag, wäre echt die Frage, was das europäische Fluggastrecht dazu sagt.
Und zur Frage, ob lieber später buchen - „Meine“ STrecken sind immer schnell ausgebucht, da gbit es leider, wenn man zu lange wartet, gar keinen Platz mehr, geschweige denn einen Angebotspreis. Ich habe also wenig Optionen.

Hi Bernd, das ist unterschiedlich.Die Frage ist keineswegs generell zu beantworten.

Ich hatte vor kurzem schon mal ausführlich zu den Flügen gepostet. Die Tarife sind seitens der Airlines softwaregesteuert und richten sich nach Angebot und Nachfrage, der günstigste Basispreis zunächst nach Erfahrungswerten. Hinzu kommt: je mehr Konkurrenz auf einer Strecke desto günstiger. Das trifft aber nur noch auf einige Routen zu, z.B. New York. Bsp: wenn die Strecke Frankfurt - München nur von LH bedient wird ist es grundsätzlich schon mal wesentlich teurer, außer vielleicht im Juli/August wo es Sonderpreise gibt, manchmal auch bestimmte Uhrzeiten. (München ist eine beliebte Stadt sowie LH-Drehkreuz zu internationalen Zielen, von daher stets auch stärker ausgelastet.) Nach meiner Erfahrung sind solche Strecken manchmal teuerer als die Strecke NYC. Wir haben auf unserem Markt generell leider das Problem der Konsolidierung, d.h. es gibt so gut wie keine Konkurrenz mehr. Im Charterbereich sind die Strecken aufgeteilt. Viele einstige Charter-Airlines gibt es nicht mehr.

Kurzum: man muß differenzieren welche Route man fliegt,zu welchem Zeitpunkt (stark frequentierte Tage/Uhrzeiten, Ferientermin?) und ob persönliche Flexibilität an einzelnen Flugtagen besteht. Letzteres hat auch Einfluß auf den Flugpreis der Tarifklasse. Wenn du z.B. eine Pauschalreise buchen willst, beisp. nach USA,lohnt sich immer Frühbuchen weil es da Rabatte gibt solange es Plätze in der günstigsten Buchungsklasse gibt. Wieviele das sind weiß nur der Airline-Computer, das kann sich sekündlich ändern! Letzteres gilt eben auch für alle anderen Flüge.

Im Gegensatz zu früher - wo man oft noch in letzter Sekunde ein Schnäppchen machen konnte mit Nur-Flug - ist bei Charterflügen seit einiger Zeit bei den sogen. Warmwasserzielen eher der Trend daß Pakete geschnürt werden von den Veranstaltern, sog. X-Produkte, als daß die Flugtickets billig verscherbelt werden. Auch die Airlines verkaufen mittlerweile Pakete, nicht unbedingt als Zubrot sondern um die Plätze zu verkaufen. Dies alles weil an den Flügen nichts mehr verdient wird.
Dagegen bekommst du günstige Air Lingus Flüge direkt bei der Airline eigentlich zu den meisten Zeiten. Hoffe, es einigermaßen erklärt zu haben, u.a. daß die Geschichte besonders auch abhängig ist vom Flugziel. Bei Linienflügen auch z.B. ob erfahrungsgemäß die Maschinen gut gebucht werden von Geschäftsreisenden. Das waren jetzt mal so Faustregeln. Der Treibstoff wird immer teurer und auch die Flughafengebühren. Insofern werden Fluggäste, so fürchte ich, in Zukunft möglicherweise noch mehr als dieses Jahr damit rechnen müssen, daß immer öfter - durchaus kurzfristig - Strecken gestrichen bzw. auch nicht ausgelastete Flüge geändert/zusammengelegt werden. Unabhängig von EU-Verbraucherrechten: das Problem ist nunmal wirtschaftlicher Natur.
Grüße, M.