Flugzeit gen Westen vers. Flugzeit gen Osten

Hallo,

ich habe gestern mit Freunden „Trivial Pursuit“ gespielt und es kam die Frage, ob man zeitlich länger fliegt, wenn man mit dem Flugzeug nach Westen oder Osten fliegt.

Unsere Antwort war: da die Sonne im Osten früher aufgeht, dreht sich die Erde „Richtung“ Osten (wenn ich auf dem Globus auf Europa schaue dreht sich Europa also nach rechts weg). Da es in Bewegungsrichtung zu fliegen länger dauert, dauert es also Richtung Osten länger.

Die Antwort war aber: gen Westen dauert länger, da der Flug nach Westen mit der Erddrehung geht. (Die Herleitung war also generell richtig, nur falsch).

Was haben wir nicht verstanden? Ich bin nicht auf der Suche nach Antworten mit „Coriolis-Kraft“, sondern einfach nur: wie rum dreht sich nun die Erde und warum nicht nach Osten? Im Wikipedia Artikel ist eine sich drehende Erde abgebildet, die unsere These unterstützt…aber die ist ja offensichtlich falsch.

Bitte erklär uns doch einer unseren Denkfehler!

Schöne Grüße

Wind?
Hi,

wenn man mal die Erddrehung komplett außer acht läßt, fliegt man in der Praxis tatsächlich länger gen Westen denn gen Osten. Der Grund dafür liegt darin, daß es viele Luftströmungen gibt (sog. Jet-Streams, http://de.wikipedia.org/wiki/Jetstream), die hauptsächlich in Ostrichtung strömen und damit die Flugzeiten nach Osten verkürzen und Richtung Westen verlängern. Auf Langstreckenflügen kann das durchaus im Bereich von 1h oder mehr Differenz liegen.

Gruß,

Nabla

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

wenn man mal die Erddrehung komplett außer acht läßt, fliegt
man in der Praxis tatsächlich länger gen Westen denn gen
Osten. Der Grund dafür liegt darin, daß es viele
Luftströmungen gibt (sog. Jet-Streams,
http://de.wikipedia.org/wiki/Jetstream), die hauptsächlich in
Ostrichtung strömen und damit die Flugzeiten nach Osten
verkürzen und Richtung Westen verlängern. Auf
Langstreckenflügen kann das durchaus im Bereich von 1h oder
mehr Differenz liegen.

Danke für die schnelle Antwort. Aber die Antwort von Trivial Pursuit bezog sich ja genau auf „gen Westen fliegt man mit der Erddrehung und deshalb dauert es länger“. Wie rum dreht sich denn die Erde? Klingt zwar blöd die Frage, aber Wiki und Trivial P. wiedersprechen sich ja scheinbar!

Hallo!

Danke für die schnelle Antwort. Aber die Antwort von Trivial
Pursuit bezog sich ja genau auf „gen Westen fliegt man mit der
Erddrehung und deshalb dauert es länger“. Wie rum dreht sich
denn die Erde? Klingt zwar blöd die Frage, aber Wiki und
Trivial P. wiedersprechen sich ja scheinbar!

  1. Seit wann gibt es bei Trivial Pursuit Begründungen für die Antworten?

  2. Für Flugzeuge ist stets nur ihre Bewegung bezüglich der Umgebungsluft entscheidend. Es gibt für sie ja gar keinen anderen Bezugspunkt.

  3. In erster Näherung dreht sich die Atmosphäre mit der Erddrehung mit. Folglich hat die Erddrehung selbst keinen Einfluss auf die Flugdauer. Wenn man genauer hinschaut, spielen - wie Nabla bereits sagte - die Jetstreams eine nicht unwesentliche Rolle. Ihre Strömungsreichtung wird zwar von der Erdrotation beeinflusst, aber das ist eine kompliziertere Geschichte…

  4. Die Erde dreht sich nach Osten, wie Ihr richtig erkannt habt. Sollte Trivial Pursuit etwas anderes behaupten, so ist es falsch. Das wäre aber nicht der erste Fehler in diesem Spiel.

Michael

Hallo,

Die Antwort war aber: gen Westen dauert länger, da der Flug
nach Westen mit der Erddrehung geht. (Die Herleitung war also
generell richtig, nur falsch).

Das ist aber gleich doppelt falsch. Normalerweise kann man nicht mal sagen dass die Erde nach Westen oder Osten dreht weil der Bezugspunkt… tja, wo wäre? Aus dem Weltraum gesehen rotiert die Erde einfach, und das mehrfach in verschiedenen Bezugssystemen. Je nachdem von welcher Seite aus man hinschaut kann sie also in die eine oder andere Richtung drehen, und das auch noch in sich selber und im Bezug zur Sonne usw. …
Lassen wir das aber mal außen vor. Dann ist „mit der Erddrehung“ dennoch insofern Quatsch als das Flugzeug, auch wenn es keine Verbindung zum Boden hat, trotzdem im Bezugssystem Erde bleibt und nicht unabhängig davon fliegt. Insofern dreht sich ja das Flugzeug, egal ob es fliegt oder irgendwo rumsteht, immer mit der Erddrehung mit und ist davon nicht losgelöst.

Tatsächlich dauern Flüge nach Westen länger als wenn man auf der gleichen Route nach Osten zurückfliegt. Das hat aber nur mit den Jetstreams zu tun, die Nabla bereits erwähnte. Insofern geht es also auch in der Hinsicht nicht um die Erddrehung.

Verwirrung schafft nur dass es verschiedene Zeitzonen gibt und sich das Flugzeug zudem schneller/langsamer als ein feststehender Punkt von/zu Tag- und Nachtzonen bewegt.

Gruß,

MecFleih

Hi Mc,

Normalerweise kann man
nicht mal sagen dass die Erde nach Westen oder Osten dreht
weil der Bezugspunkt… tja, wo wäre?

tststs :wink:
Da die Himmelsrichtungen Westen und Osten, anders als rechts und links, im Uhrzeigersinn usw, nicht an den Bezugspunkt gekoppelt sind muss ich mal widersprechen. Kuck ich Richtung Norden ist Osten rechts, kuck ich Richtung Süden ist Osten links.
Egal von wo aus man auf die Erde schaut, es kommt immer erst der eine, dann der andere Kontinent vorbei.

Je nachdem von welcher Seite aus man hinschaut
kann sie also in die eine oder andere Richtung drehen,

Nö…

als das Flugzeug, auch
wenn es keine Verbindung zum Boden hat, trotzdem im
Bezugssystem Erde bleibt und nicht unabhängig davon fliegt.

Also die Erde bewegt sich, das Allvakuum nicht. Dazwischen ist die Luft die über Reibung und andere Dinge an die Erde gekoppelt ist, allerdings nicht vollständig. Ich würde nicht einfach sagen, dass ein Luftfahrzeug Teil der Erde bleibt (zumindest in diesem Sinne nicht).

Insofern dreht sich ja das Flugzeug, egal ob es fliegt oder
irgendwo rumsteht, immer mit der Erddrehung mit und ist davon
nicht losgelöst.

:wink:
Das (vortriebslose) Flugzeug in der Luft folgt nicht der Erddrehung sondern der Luft in dem es steht. Würde die Luft stehenbleiben müsste man nur hochfliegen und warten bis das Fleckchen Erde unter einem vorbeikommt wo man hinwill (zumindest in W-O-Richtung).

Das die Realität eine Mischung aus beiden System ist haste ja selbst schon geschrieben (…Jetstream)

Grüße,
J~

Hi,

Normalerweise kann man
nicht mal sagen dass die Erde nach Westen oder Osten dreht
weil der Bezugspunkt… tja, wo wäre?

tststs :wink:
Da die Himmelsrichtungen Westen und Osten, anders als rechts
und links, im Uhrzeigersinn usw, nicht an den Bezugspunkt
gekoppelt sind muss ich mal widersprechen. Kuck ich Richtung
Norden ist Osten rechts, kuck ich Richtung Süden ist Osten
links.

Aber nur wenn du es von der Erde aus betrachtest. Im Weltraum funktioniert eine Zuordnung „oben - unten - Nord - Süd - West - Ost“ nicht weil es keinen Bezug gibt.

Je nachdem von welcher Seite aus man hinschaut
kann sie also in die eine oder andere Richtung drehen,

Nö…

Natürlich. Wenn Du im Weltraum schwebst dreht sich die Erde mal so rum, mal anders rum - nicht weil sie tatsächlich anders rotiert, aber weil dein Blickwinkel sich verändert.

Also die Erde bewegt sich, das Allvakuum nicht. Dazwischen ist
die Luft die über Reibung und andere Dinge an die Erde
gekoppelt ist, allerdings nicht vollständig. Ich würde nicht
einfach sagen, dass ein Luftfahrzeug Teil der Erde bleibt
(zumindest in diesem Sinne nicht).

Doch, das Flugzeug ist fester Bestandteil des Systems Erde. Klar kommt irgendwann ein Grenzbereich, aber der liegt WESENTLICH höher als dass normale Flugzeuge in diesen Bereich kämen.

Das (vortriebslose) Flugzeug in der Luft folgt nicht der
Erddrehung sondern der Luft in dem es steht. Würde die Luft
stehenbleiben müsste man nur hochfliegen und warten bis das
Fleckchen Erde unter einem vorbeikommt wo man hinwill
(zumindest in W-O-Richtung).

Das widerspricht sich jetzt mehrfach. Flugzeug und Luft sind nicht von der Erddrehung abgekoppelt, sondern bewegen sich, auch wenn sie still stehen, letztlich auf der Erde mit weil diese sich dreht. Ein Betrachter aus dem Weltall sieht dass sich die Erde dreht und mit der Erde dreht sich sozusagen auch das Flugzeug, denn es steht ja auf dieser Erde. Gerade weil man eben nicht hochfliegen kann um die Erde unter sich wegdrehen zu lassen zeigt sich doch dass sich Gegenstände auf der Erde „mitdrehen“, auch wenn sie ruhig auf der Erdoberfläche stehen.

Das die Realität eine Mischung aus beiden System ist haste ja
selbst schon geschrieben (…Jetstream)

Nee, keine Mischung. Sich über die Erde bewegende Dinge oder Winde machen die Vorstellung etwas schwieriger, aber sie haben keinen Bezug nach außen, sondern das spielt sich alles im Bezug zur Erde ab.

Gruß,

MecFleih

Also ich bin mit deinen Aussagen auch nicht ganz einverstanden.

„Dreht sich dich Erde nach Osten?“
Hier ist klar die Drehung um die Eigene Achse gemeint. Damit ist auch das gemeinte Bezugssystem festgelegt. Einigen muss man sich nur noch auf Norden und Süden … Die sind jedoch ortsfest/festgelegt.
Und schon lässt sich sagen, guckt man direkt auf den Nordpol ist eine Drehung gegen den Uhrzeigersinn eine Drehung nach Osten.

Alle anderen Drehungen der Erde haben nichts mit den Himmelsrichtungen zu tun. Aber lassen wir das, ich finde es ist Haarspalterei.

Ob sich ein Objekt beim Abheben von der Oberfläche mit dreht oder nicht, hat auch nichts mit dem Bezugssystem zu tun, Luft und Erde hängen zwar zusammen aber nicht starr … würde die Erde sich plötzlich anders drehen, würde es schon ein bissel dauern bis sich die Atmosphäre drauf einstellt. … Läuft eben alles nur über Reibung also über Schubspannungen.

Auf einem Planeten ohne Reibung, müssten wir auch nur hoch springen und unter uns würde sich der Planet ein Stück weiter drehen.
Auf der Erde funktioniert das genauso, wenn wir mal eben die Reibung (irgendwie) unterdrücken, zwar wäre ein Fliegen wir wir es kennen nicht möglich (kein Auftrieb) aber dann würde sich die Erde unter dem Flugzeug weg drehen.
Allerdings müssen wir die Trägheit berücksichtigen. Da wir uns aber auf größerem Radius bei gleicher Geschwindigkeit bewegen, kommt es hier trotz allem dazu, das sich die Erde „unter“ dem Flugzeug weg dreht.
Ja, auch das ist Haarspalterei, von daher frag ich mich gerade selber warum ich hier überhaupt schreibe aber wenn ich schon mal so weit bin, kann ich es auch abschicken :wink:

Gruß
TeaAge

„Dreht sich dich Erde nach Osten?“
Hier ist klar die Drehung um die Eigene Achse gemeint. Damit
ist auch das gemeinte Bezugssystem festgelegt.

Das habe ich anders interpretiert weil man dann auch sagen könnte: „Wenn man sich innerhalb des Bezugssystems Erde befindet dreht sich gar nix mehr.“ Oder spürst du gerade wie du mir der Erde runddrehst?
Also wenn man die Erddrehung in einen Bezug setzen will dann geht das nur gegenüber der Erdumgebung, aber nicht im sich selbst.

Und schon lässt sich sagen, guckt man direkt auf den Nordpol
ist eine Drehung gegen den Uhrzeigersinn eine Drehung nach
Osten.

Und wenn man aber auf den Südpol schaut? Wärst du ein Beobachter im Weltraum ändert deine Position die wahrgenommene Bewegungsrichtung.

Ob sich ein Objekt beim Abheben von der Oberfläche mit dreht
oder nicht, hat auch nichts mit dem Bezugssystem zu tun, Luft
und Erde hängen zwar zusammen aber nicht starr … würde die
Erde sich plötzlich anders drehen, würde es schon ein bissel
dauern bis sich die Atmosphäre drauf einstellt. … Läuft
eben alles nur über Reibung also über Schubspannungen.

Hätte, wäre, wenn und aber - alles nur Gelaber. Die Erde dreht sich aber nicht plötzlich anders.

Ich habe immer nur von einem stehenden/schwebenden Flugzeug und windstiller Luft gesprochen weil es noch etwas verwirrender wird wenn man deren Bewegungen auch noch ins Spiel bringt. Das ändert allerdings nichts daran dass es von den Prinzipien her gleich bleibt.

Auf einem Planeten ohne Reibung, müssten wir auch nur hoch
springen und unter uns würde sich der Planet ein Stück weiter
drehen.
Auf der Erde funktioniert das genauso, wenn wir mal eben die
Reibung (irgendwie) unterdrücken, zwar wäre ein Fliegen wir
wir es kennen nicht möglich (kein Auftrieb) aber dann würde
sich die Erde unter dem Flugzeug weg drehen.

Man kann aber nicht irgendwelche zugehörigen Aspekte wegnehmen (Reibung, z. B.). Wenn man beliebige Annahmen einbaut kann man immer alles so konstruieren dass irgendwelche Aussagen stimmig werden. Nur - das bringt einen ja in der Realität nicht weiter.

Allerdings müssen wir die Trägheit berücksichtigen. Da wir uns
aber auf größerem Radius bei gleicher Geschwindigkeit bewegen,
kommt es hier trotz allem dazu, das sich die Erde „unter“ dem
Flugzeug weg dreht.

Aber nur weil sich das Flugzeug gemäß des Grundsatzes actio=reactio in Relation zur Umgebungsluft bewegt. Es wird eine Kraft nach hinten ausgeübt (durch die Triebwerke), dann gibt es auch eine gleiche große Kraft nach vorne, und so bewegt sich das Flugzeug relativ zur Erdoberfläche von der Stelle. Das Ganze basiert aber auf einer Interaktion zwischen der Luft, die wiederum zur Erde gehört, und dem Flugzeug.

„Erde dreht sich unter dem Flugzeug weg“ klingt aber so als würde es reichen abzuheben, einfach abzuwarten und dann dreht sich die Erde weiter und plötzlich sinkt das Flugzeug einfach nur herab und steht an einem anderen Ort. Aber so ist es ja nicht.

Ja, auch das ist Haarspalterei, von daher frag ich mich gerade
selber warum ich hier überhaupt schreibe aber wenn ich schon
mal so weit bin, kann ich es auch abschicken :wink:

Haste gut gemacht! :wink:

Gruß,

MecFleih

„Erde dreht sich unter dem Flugzeug weg“ klingt aber so als
würde es reichen abzuheben, einfach abzuwarten und dann dreht
sich die Erde weiter und plötzlich sinkt das Flugzeug einfach
nur herab und steht an einem anderen Ort. Aber so ist es ja
nicht.

Hier ging es bei einer reibungsfreien Betrachtung bzw. ohne Atmosphäre.
Das alles ging im Prinzip nur darum, das Erde und Luft nicht steif mit einander gekoppelt sind, das sind sie aber nicht … zwar gekoppelt aber eben nicht steif. Das macht im stationären/eingeschwungenen Zustand aber keinen Unterschied

Wie auch immer, wir sind ja im Grunde der gleichen Meinung.
Die Erdrotation hat keinen spürbaren Einfluss auf die Flugzeit.

Gruß
TeaAge

Hi MecFleih,

Je nachdem von welcher Seite aus man hinschaut
kann sie also in die eine oder andere Richtung drehen,

Nö…

Natürlich. Wenn Du im Weltraum schwebst dreht sich die Erde
mal so rum, mal anders rum

das tut sie nur dann, wenn du Begriffe wie „im Uhrzeigersinn“ oder ähnlich gebrauchst. Der unterscheidet sich tatsächlich je nachdem ob man über Nord- oder Südpol schwebt. Der Nord/Südpol sind aber feste Punkte auf der Kugeloberfläche, genauso wie Europa, Deutschland oder Kiel. Damit ist „westlich“ und „östlich“ unabhängig von der Betrachtung klar definiert.

EGAL von wo aus ich die Erde betrachte, es kommt IMMER erst Deutschland, dann Frankreich, dann der Atlantik und dann die USA vorbei.

Du sagtest: „Normalerweise kann man nicht mal sagen dass die Erde nach Westen oder Osten dreht weil der Bezugspunkt…“
Und meiner Meinung nach kann man das eben doch :smile:

Und sorry, natürlich muss man ein System vereinfachen um es überhaupt beschreiben zu können.
Zurück zum Ausgangsproblem: brauche ich für 100km westwärts (dem Äquator entlang) länger als für 100km ostwärts?
Meine Idee: Ich fahre also mit einem Ballon in die Höhe und warte. Ich stehe in der Luft und bewege mich logischerweise relativ zu dieser nicht. Die Luft wird mit der Erde mitgerissen, folgt ihr aber eben nicht zu 100% da der Kraftschluß nicht 100%ig ist. Die Erde dreht sich also unter mir Richtung Osten weg. Lande ich nun befinde ich mich westlich meines Startortes.
Wenn das nicht korrekt ist, sagt es mir bitte.

So, nun kann ich das System erweitern.

  1. kann ich meinem Luftfahrzeug einen Vortrieb verpassen und mich ZUSÄTZLICH relativ zur Luft bewegen
  2. kann ich Luftströmungen betrachten, die ihre Ursache nicht (direkt) in der Reibung haben und die sich deswegen sicherlich auch in ganz andere Richtungen bewegen.

Doch, das Flugzeug ist fester Bestandteil des Systems Erde.

Die Grenze der Erde liegt irgendwo zwischen Erdoberfläche und weit draußen im All und ist Definitionssache. Zur Zeit sind’s glaub 100km, aber auch da ist nicht „schlagartig“ schluß. Also so „fester“ Bestandteil würde ich das eben nicht nennen.

Gerade weil
man eben nicht hochfliegen kann um die Erde unter sich
wegdrehen zu lassen zeigt sich doch dass sich Gegenstände auf
der Erde „mitdrehen“, auch wenn sie ruhig auf der
Erdoberfläche stehen.

Warum hälst du daran so fest? Noch hast du mir kein Argument genannt was mich überzeugt hätte :smile:)

Viele Nachtgrüße,
J~

Hi,

  1. Für Flugzeuge ist stets nur ihre Bewegung bezüglich der
    Umgebungsluft entscheidend. Es gibt für sie ja gar keinen
    anderen Bezugspunkt.

sorry, was interessiert mich als Passagier denn die Bewegung des Flugzeugs bezüglich der Umgebungsluft? :wink:
NATÜRLICH interessiert mich nur die Bewegung des Flugzeugs bezüglich der Erdoberfläche! :smile:

Grüße,
J~

Hi,

das tut sie nur dann, wenn du Begriffe wie „im Uhrzeigersinn“
oder ähnlich gebrauchst. Der unterscheidet sich tatsächlich je
nachdem ob man über Nord- oder Südpol schwebt. Der Nord/Südpol
sind aber feste Punkte auf der Kugeloberfläche, genauso wie
Europa, Deutschland oder Kiel. Damit ist „westlich“ und
„östlich“ unabhängig von der Betrachtung klar definiert.

Klar, in Hinblick auf die Erdrotation stimmt das, was du schreibst. Problem 1 dabei ist aber dass die Erde ja nicht nur einfach rotiert, sondern zugleich auf einer Umlaufbahn um die Sonne ist. Dadurch muß man bei einer korrekten Gesamtbetrachtung ein größeres Bezugssystem wählen und die ganze Angelegenheit zwangsweise von weiter außen sehen. Das Reduzieren auf die Rotation um die eigene Achse ist unvollständig, sozusagen.
Problem 2 ist dass du die ganze Angelegenheit ausschließlich auf den einen Planeten beziehst, also du definierst westlich oder östlich so dass es nur für die Erde gilt. Dann müßtest du die Bewegungen anderer Planeten auch immer so darstellen dass es jeweiligen nur einen Bezug zu sich selbst gibt. Das wäre aber nicht sinnvoll weil die Paneten aber eben doch in einem Zusammenhang zueinander stehen.

Und sorry, natürlich muss man ein System vereinfachen um es
überhaupt beschreiben zu können.

Ja - aber man darf deswegen nicht die nötigen Aspekte wegkürzen… :smile:

Zurück zum Ausgangsproblem: brauche ich für 100km westwärts
(dem Äquator entlang) länger als für 100km ostwärts?
Meine Idee: Ich fahre also mit einem Ballon in die Höhe und
warte. Ich stehe in der Luft und bewege mich logischerweise
relativ zu dieser nicht. Die Luft wird mit der Erde
mitgerissen, folgt ihr aber eben nicht zu 100% da der
Kraftschluß nicht 100%ig ist. Die Erde dreht sich also unter
mir Richtung Osten weg. Lande ich nun befinde ich mich
westlich meines Startortes.
Wenn das nicht korrekt ist, sagt es mir bitte.

Die Erde dreht sich nicht weg, denn der Ballon steht ja nicht im entkoppelten, absoluten Raum während die Erde rotiert. In deiner Darstellung klingt das aber so. Der Wind bläst einen ein bischen hierhin oder da hin, ein Antrieb bringt einen auch in irgendeine Richtung, letztlich geschieht das aber alles innerhalb der „Gesamtrotation“, die die Erde hat und.

Wenn du beispielsweise im Auto mit einem Ball jonglierst wird der Ball immer wieder in deine Hände fallen, aber nicht mit 150 km/h weggerissen und durch die Scheibe krachen. Warum? Weil der Ball nicht vom Auto entkoppelt ist sondern dessen Beschleunigung mitmacht, auch in den Momenten, wo du ihn hochgeschmissen hast und wo er keine feste Verbindung hat.

Doch, das Flugzeug ist fester Bestandteil des Systems Erde.

Die Grenze der Erde liegt irgendwo zwischen Erdoberfläche und
weit draußen im All und ist Definitionssache. Zur Zeit sind’s
glaub 100km, aber auch da ist nicht „schlagartig“ schluß. Also
so „fester“ Bestandteil würde ich das eben nicht nennen.

Für normale Flugzeuge schon, die bleiben immer Bestandteil der Erde und der Erdathmoshäre…

Gerade weil
man eben nicht hochfliegen kann um die Erde unter sich
wegdrehen zu lassen zeigt sich doch dass sich Gegenstände auf
der Erde „mitdrehen“, auch wenn sie ruhig auf der
Erdoberfläche stehen.

Warum hälst du daran so fest? Noch hast du mir kein Argument
genannt was mich überzeugt hätte :smile:)

Ich werde auch keins finden wenn du so weitermachst. :smile:

Viele Nachtgrüße,

Jap, einen schönen Tag! :smile:

MecFleih

Wenn du beispielsweise im Auto mit einem Ball jonglierst wird
der Ball immer wieder in deine Hände fallen, aber nicht mit
150 km/h weggerissen und durch die Scheibe krachen. Warum?
Weil der Ball nicht vom Auto entkoppelt ist sondern dessen
Beschleunigung mitmacht, auch in den Momenten, wo du ihn
hochgeschmissen hast und wo er keine feste Verbindung hat.

Wenn ich das den Ball hoch schmeiße und eine Vollbremsung mache, klebt der Ball vorne an der Scheibe, genauso bei einer starken Kurve. Das Verhältnis von Trägheit zu Reibung ist hier einfach viel zu groß.

Hallo,

also danke für die vielen Antworten und ich hoffe es ist sich jetzt keiner böse hier. Klingt ja nicht unbedingt immer alles nett, was hier diskutiert wird. Ich ziehe aus den Antworten, das „Trivial Pursuit“ Mist gebaut hat, die Frage an sich einfach nicht so zu stellen ist und die kleine Begründung die außergewöhnlicherweise dabei stand schon gar nicht wirklich korrekt ist.

Viele Grüße