Flugzeuge stören schnurloses Telephon

Hallo,

der Satz oben sagt eigentlich schon alles. :wink: Meine Freundin wohnt in der Nähe des Flughafens und immer, wenn wir telephonieren und eine Maschine des Weges kommt, wird die Verbindung stark gestört.

Das Telephon befindet sich in einem Haus, das ca. 500 Meter von der Einflugschneise entfernt liegt. Die Maschinen haben zu dem Zeitpunkt eine Höhe von 100-200 Metern.

Woran kann das liegen? Die Bewohner tippen auf den Funkverkehr, was ich aber für Unfug halte. Möglich wäre statische Elektrizität, aber die dürfte sich im Haus eigentlich nicht auswirken und die Hütte auch nicht bei Überflug, sondern zeitversetzt erreichen.

Wer hat weitere Ideen?

Gruß
Christian

P.S.
Eigentlich sollte man das Telephonierverbot im Flugzeug, durch ein Überflugverbot ersetzen. Wer stört hier eigentlich wen?

Hallo Chris,

Du fragst letztendlich, woraus im Flugzeug kontinuierlich (es ist ja nicht so, daß der Funkverkehr aufs Telefon durchschlägt, wie bei meinem Radio?) elektormagnetische Strahlung in ausreichender Leistung emmitiert wird. Da fallen mir ein:

  • das Kollsionswarngerät TCAS,
  • der Transponder, der dem Flugsicherungsradar laufend Daten übermittelt,
  • das Bordwetterradar,
  • der Radiohöhenmesser (wohl der heißeste Kandidat)

dankbar vielleicht auch, daß die Flugzeugflächen Störquellen vom Boden unglücklich reflektieren. Rund 500m weiter Richtung Piste müßte zum Beispiel der „middle Marker“ des Instrumentenlandesystems stehen, der ein recht starkes vertikales Signal abstrahlt.

Möglichkeiten gibts also genug…

viele Grüße,

Oliver

Hallo Christian,

liegt am Radar.

Gruß
Bark

Guten Morgen,

liegt am Radar.

an welchem Radar?

Gruß
Christian

Hi Christian,
kann Dir nur von meinen Handy-Erfahrungen berichten: Dort stören
starker Regen, Schnee, Gewitter usw.,d.h. alles, was von elektro-
magnetischer Strahlungsrelevanz. Im Zimmer störe ich den UKW-
Empfang mehr oder weniger, sobald ich mich in bestimmten Bereichen bewege.
So denke ich, daß vor allem der große Metallkörper der Flugzeuge
die Wellen des Funktelefons reflektiert, wodurch sich (Physik der
Wellen) verschiedene Phänomene ergeben, die sich störend bemerk-
bar machen.
Gruß Chris

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

So denke ich, daß vor allem der große Metallkörper der
Flugzeuge
die Wellen des Funktelefons reflektiert, wodurch sich (Physik
der
Wellen) verschiedene Phänomene ergeben, die sich störend
bemerk-
bar machen.

ich denke, daß ist es eher nicht. Es handelt sich dabei um ein handelsübliches schnurloses Telephon, deren Reichweite regelmäßig unter 100 Meter beträgt. Selbst wenn die sendeleistung bis zum Flugzeug reichen würde: Für den „Rückweg“ sicher nicht.

Gruß
Christian

Hallo,

an welchem Radar?

na am Radar eben. Verkehrsmaschinen fliegen stets mit eingeschaltetem Radar. Im Vorbeiflug einer Maschine gerätst Du aufgrund der relativ kurzen Distanz kurzfristig in den Bereich des Impulses und Dein Gespräch wird gestört.

Gruß
Bark

Anmerk.
Ruf’ doch einfach mal die Störungsstelle der Telekom an. Die können Dir genauere Auskunft geben.

(Falls Du es nicht schon getan hast)

Gruß
Bark

Guten Morgen,

na am Radar eben. Verkehrsmaschinen fliegen stets mit
eingeschaltetem Radar. Im Vorbeiflug einer Maschine gerätst Du
aufgrund der relativ kurzen Distanz kurzfristig in den Bereich
des Impulses und Dein Gespräch wird gestört.

könnte sein, aber da wird doch im Bereich von 10 GHz gesendet, wenn ich nicht irre. Insofern dürfte die Strahlung eigentlich nicht dicke Steinwände „durchschlagen“, obwohl natürlich eine Reflektion stattfinden könnte…

In welchem Bereich sendet eigentlich der Höhenmesser?

Aber das mit der Telekom ist ein guter Hinweis, ich werde das den dortigen Ureinwohnern mal empfehlen.

Gruß
Christian

In welchem Bereich sendet eigentlich der Höhenmesser?

Der Radiohöhenmesser arbeitet meines Wissen bei ca. 4400 MHz.

Gruß,

Markus

wir haben wohl einen Gewinner
Hi,

Der Radiohöhenmesser arbeitet meines Wissen bei ca. 4400 MHz.

ich denke, damit sind wir schon hinreichend nah an der Frequenz der schnurlosen Telephone dran, die ja bei 1800-1900 Mhz liegt.

Der Schurke ist also gefunden.

Gruß
Christian

Hi Christian,

könnte sein, aber da wird doch im Bereich von 10 GHz gesendet,
wenn ich nicht irre. Insofern dürfte die Strahlung eigentlich
nicht dicke Steinwände „durchschlagen“, obwohl natürlich eine
Reflektion stattfinden könnte…

Hmm…Du warst doch selbst mal bei der Luftwaffe…:wink:
Das Surveillance Radar zur Luftraum- und Umfelderkennung arbeitet auch im Bereich von 600-5000 MHz.

In welchem Bereich sendet eigentlich der Höhenmesser?

Die Frequenzangaben für den Radio Altimeter stimmen in etwa. Ich kenne nur die Frequenz 4300MHz, aber auf diese 100MHz in Differenz zu meinem „Vorantworter“ kommt es kaum mehr an. Eine Frage stellt sich mir aber dennoch: der Radio Altimeter ist eine Frequenz-Differenz-Messung. Im Tornado arbeitet er direkt nach unten, nicht zu Seite, da er sonst andere Air-Data-Geräte stören könnte. Normalerweise ist dies bei Verkehrsmaschinen nicht anders. Deshalb müßte Euch die Maschine eigentlich direkt überfliegen, um eine Störung zu verursachen. Ist das so? Ansonsten bestehe ich auf dem Radar :wink:)

Aber das mit der Telekom ist ein guter Hinweis, ich werde das
den dortigen Ureinwohnern mal empfehlen.

„Ureinwohner“…nicht schlecht…werde ich mir mal merken :wink:

Gruß
Bark

Hallöchen,

Hmm…Du warst doch selbst mal bei der Luftwaffe…:wink:
Das Surveillance Radar zur Luftraum- und Umfelderkennung
arbeitet auch im Bereich von 600-5000 MHz.

naja, unser Radar war so oft kaputt… Aber im Ernst: Ich hatte mit der Technik nix zu tun. Ich hab´ teilweise getrackt und teilweise dafür gesorgt, daß die Radarfritzen die entsprechenden geographischen Informationen eingeblendet bekommen haben.

Die Frequenzangaben für den Radio Altimeter stimmen in etwa.
Ich kenne nur die Frequenz 4300MHz, aber auf diese 100MHz in
Differenz zu meinem „Vorantworter“ kommt es kaum mehr an. Eine
Frage stellt sich mir aber dennoch: der Radio Altimeter ist
eine Frequenz-Differenz-Messung. Im Tornado arbeitet er direkt
nach unten, nicht zu Seite, da er sonst andere Air-Data-Geräte
stören könnte. Normalerweise ist dies bei Verkehrsmaschinen
nicht anders.

Da hast Du recht, so ist das. Allerdings halte ich es für möglich, daß die Streuung des Signal ins entsprechende Wohnzimmer befördert. Inzwischen weiß ich, daß die Maschinen an der Stelle rd. 300-350 Meter hoch sind und die Bodenentfernung vielleicht doch etwas geringer ist, als angegeben.

Ansonsten bestehe ich auf dem Radar :wink:)

Da muß ich leider widersprechen. Wie ich inzwischen von einem Piloten weiß, der diesen und andere Flughäfen angeflogen hat, daß das Radar in dieser Höhe schon längst auf Standby geschaltet ist, d.h. mit einer deutlich reduzierten Intensität sendet. Nach Einschätzung dieses Piloten, der zufälligerweise mein Vater ist (und witzigerweise (mit mir) nicht weit entfernt von dort wohnte), sind die wahrscheinlichsten Quelle in der Tat der Höhenmesser und - mit Einschränkungen - das TCAS.

Gruß
Christian

Hallo,

Da hast Du recht, so ist das. Allerdings halte ich es für
möglich, daß die Streuung des Signal ins entsprechende
Wohnzimmer befördert. Inzwischen weiß ich, daß die Maschinen
an der Stelle rd. 300-350 Meter hoch sind und die
Bodenentfernung vielleicht doch etwas geringer ist, als
angegeben.

Das ist leider vermutlich das Problem…die Streuung.

Ansonsten bestehe ich auf dem Radar :wink:)

Da muß ich leider widersprechen. Wie ich inzwischen von einem
Piloten weiß, der diesen und andere Flughäfen angeflogen hat,
daß das Radar in dieser Höhe schon längst auf Standby
geschaltet ist, d.h. mit einer deutlich reduzierten Intensität
sendet.

Das ist so.

Nach Einschätzung dieses Piloten, der zufälligerweise
mein Vater ist (und witzigerweise (mit mir) nicht weit
entfernt von dort wohnte), sind die wahrscheinlichsten Quelle
in der Tat der Höhenmesser und - mit Einschränkungen - das
TCAS.

TCAS ist ja eigentlich auch mehr ein „Informationempfänger“; sicherlich das ekeligste Flimmerding, das jemals erfunden wurde.
Es sendet aber immer auf Höhe der „Buglinie“, da es nur Flugzeuge erkennen soll, die sich auf gleicher Höhe befinden. Beim Starten und Landen allerdings zeigt die Nase immer nach oben. Die „Schuldfähigkeit“ von TCAS sehe ich hierbei ebenfalls tatsächlich stark eingeschränkt. Naja, und TFS gibt es in Zivilmaschinen meist nicht :wink:

Allerdings wäre es günstig, wenn Du spezifizieren könntest, welchen Höhenmesser Dein Vater dann im Auge hätte, weil es ja meist zwei gibt. In Sachen Radar ist es richtig, daß es gelowert wird, da es ansonsten Ärger mit der Luftraumüberwachung gibt. Dennoch ist die Abstrahlung aber hoch genug, um - wenn auch eingeschränkt - TA’s von TCAS verarbeiten zu können.

Schon was von der Telekom gehört? :wink:

Beste Grüße
Bark

PS: Habe diese Woche noch Urlaub und werde einfach dann Montag mal unseren OberELO ansprechen.