Förderung bei sehr gutem Orientierungssinn

Hallo,

meine Tochter (fast 3) hat einen ungewöhnlich stark ausgeprägten Orientierungssinn. Das macht sich in Folgendem bemerkbar:

  • sie kann ziemlich sicher rechts und links unterscheiden - allerdings gibts sprachliche Barrieren. Der Aufforderung: *Geh nach Links* kann sie sicher nachkommen - *zeig mir die linke Seite* nicht sicher.
  • In der Stadt findet sie sich gut zurecht. Sie kann nach Zick-Zack-Kurs sagen wo bestimmte wichtige Stellen sind.
  • Sie erkennt Orte und Wege nach wenigen Begegnungen wieder
  • selbst, wenn sie die Orte von einem anderen Punkt aus erreicht
  • sie nutzt sicher die Zeitworte wie gestern, morgen, nachher, später usw.
  • sie hat ein gutes Körpergefühl, sie weiß immer wie es ihr geht, und kann auch sagen, ob und wo ihr etwas weh tut.

Nun zu meiner Frage:
Im Alltag fördern wir diese Dinge ja automatisch, allein schon, weil für sie Körper- und Umweltwahrnehmung ständig Thema ist. Sie fragt ständig, was wir wann machen, was wir wann gemacht haben und was andere machen und was die Dinge machen.

Was kann ich noch tun, um dieses Talent nicht auszubremsen. Wozu ist solch ein Talent gut?

Kinderturnen machen wir schon
Schach wird ihr der Opa später beibringen (wenn sie Interesse zeigt)

Mir gehts nicht darum, ein genie zu basteln. Mir gehts darum, dass sich hier ein Interesse zeigt und ich ihr halt sehr viel Spaß vermitteln will.

Habt ihr Ideen?

Lutzie

Wow, Du hast echt ein Wunderkind.
Andere Kinder können in dem Alter noch nicht mal den Tag über trocken bleiben und Deins führt Dich nach ausgiebigen Shoppingtouren zum Auto zurück.
Orientierungsvermögen ist bei weiblichen Zeiotgenossen äußerst selten anzutreffen. Du solltest Sie schleunigst in eine reine Jungensgruppe stecken, damit sie ihr Talent nicht durch falschen Umgang verliert.

Gruß D.

PS: Bitte nicht zu ernst nehmen, bin nur etwas iritiert. Oder war die Frage garnicht so ernst gemeint?

Was irritiert Dich?

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Hallo Lutzie,

Nun zu meiner Frage:
Im Alltag fördern wir diese Dinge ja automatisch, allein
schon, weil für sie Körper- und Umweltwahrnehmung ständig
Thema ist. Sie fragt ständig, was wir wann machen, was wir
wann gemacht haben und was andere machen und was die Dinge
machen.

Was kann ich noch tun, um dieses Talent nicht auszubremsen.

Nichts. Alle künstlichen Anstrengungen führen eher dazu, dass natürliche Anlagen, auch solche, die sich erst noch entwickeln werden, ausgebremst werden.

Wozu ist solch ein Talent gut?

Naja, im Augenblick wohl dazu, nicht verloren zu gehen. Für die Zukunft: Ist das mit 3 Jahren schon wichtig?

Kinderturnen machen wir schon
Schach wird ihr der Opa später beibringen (wenn sie Interesse
zeigt)

Und andere Spiele? Ich meine, damit sie von der „gefördertes Kind“-Schiene runterkommt?

Mir gehts nicht darum, ein genie zu basteln. Mir gehts darum,
dass sich hier ein Interesse zeigt und ich ihr halt sehr

Spaß vermitteln will.

Habt ihr Ideen?

Gerade wenn Du kein „Genie basteln“ willst, ist es wichtig, die Vielseitigkeit, die in Kindern in diesem Alter noch angelegt ist, nicht durch Spezialisierungen künstlich einzuengen.

Gruß, Karin

Hallo!

Spiel doch Schnitzeljagd mit ihr (mit Bildern und Pfeilen), das geht auch im Haus. Ich würde aber nicht zu viel machen, Kinderturnen reicht doch.

LG, Sarah

Hallo,

mein Sohn war ähnlich. Er konnte sich früh an Autostrecken erinnern, konnte Plätze finden, die wir Erwachsenen nur noch vage erahnten.
Wenn wir irgendwo hinfuhren und laut überlegten „geht es hier rechts oder links“ und er von hinten: "Links!!" brüllte, ignorierten wie ihn am Anfang („wie kann ein Vier-, Fünfjähriger das wissen?!“), doch bald schon merkten wir: egal, wie sehr wir überzeugt waren, es ginge nach rechts, wenn er links sagte, er hatte recht. Immer!
Es ist ein Talent, so wie andere musikalisch sind oder sprachlich begabt. Gefördert haben wir es, indem wir in ernstnahmen (und nicht nur „als Kind“, sondern in dieser Beziehung 100%. Was mehr als einmal (aber mit zunehmendem Alter immer weniger) die Konsequenz hatte, dass wir uns entschuldigten, weil wir nicht auf ihn gehört hatten. Wir lernten halt ,auf ihn zu hören.

Was man damit machen kann? Nun, er war immer ohne große Anstrengung gut in Erdkunde/Geographie. Heute braucht er kein Navi/GPS und ich könnte mir eine Karriere als Bus-, LKW- oder Taxifahrer vorstellen.

Ansonsten unterschreibe ich, was KUHmax schon darlegte.

Gruß
Elke

Hallo Karin,

Nichts. Alle künstlichen Anstrengungen führen eher dazu, dass
natürliche Anlagen, auch solche, die sich erst noch entwickeln
werden, ausgebremst werden.

ein musikalisches Kind wird sich in der Musikgruppe wohlfühlen. Ein sportliches im Turnverein. Und ich wollte halt wissen, was ich meiner Tochtert spaßbringendes bieten kann, weil sie täglich sich überwiegend über die Orietierungsschiene beschäftigt.

Wozu ist solch ein Talent gut?

Naja, im Augenblick wohl dazu, nicht verloren zu gehen. Für
die Zukunft: Ist das mit 3 Jahren schon wichtig?

Mir gehts um den Augenblick und die nächste Woche :wink:)

Kinderturnen machen wir schon
Schach wird ihr der Opa später beibringen (wenn sie Interesse
zeigt)

Und andere Spiele? Ich meine, damit sie von der „gefördertes
Kind“-Schiene runterkommt?

Sie geht vormittags in den Kindergarten und nachmittags machen wir normale Sachen (Spielplatz, kindkompatible Unternehmungen, Kochen, backen etc.)

Mir gehts nicht darum, ein genie zu basteln. Mir gehts darum,
dass sich hier ein Interesse zeigt und ich ihr halt sehr

Spaß vermitteln will.

Habt ihr Ideen?

Gerade wenn Du kein „Genie basteln“ willst, ist es wichtig,
die Vielseitigkeit, die in Kindern in diesem Alter noch
angelegt ist, nicht durch Spezialisierungen künstlich
einzuengen.

Nun, ich sehe die Orientierung ja überhaupt nicht als einengend. Darum ging es mir ja. Was würde einem solchen Kind noch Spaß bereiten, außer Sport und Alltagskommunikation über Wege, Zeiten usw.

Ich wollte eben über meinen Tellerrand schauen.

Danke dennoch
Lutzie

Förderung der sozialen Kompetenzen
Hallo,
eine Sache, die mir spontan einfällt ist dass das Kind sein Talent an andere weitergibt. Es ist sozusagen die Vollendung eines Wissens, das Wissen weiterzugeben.

Im Kindergarten könntest Du das beispielsweise mit den Erziehern besprechen, so dass es als Projekt über einen gewissen Zeitraum thematisiert wird. Das hat gleich mehrere Vorteile: die Kinder üben das zuhören/zusehen, wenn jemand etwas zeigt oder erklärt. Sie lernen etwas, was sie vorher noch nicht konnten oder noch nicht so gut konnten. Das Kind, das etwas kann und zeigt, stärkt dadurch sein Selbstbewusstsein und merkt gleichzeitig dass andere etwas können was es selbst nicht kann.

So kann ein Kind beispielsweise vorlesen, eines ein Instrument oder verschiedene Takte, andere haben einen ausgeprägten Orientierungssinn und können links/rechts Spiele machen, andere können eine andere Sprache, etwas kochen oder backen etc…

Ich denke, dass der Orientierungssinn an sich im Kindergartenalter, wie viele andere Talente auch, erst bedeutsam werden, wenn damit gearbeitet wird - soziale Kompetenzen aufbauen und wahrnehmen was man kann und was andere können.

Viele Grüße