Fohlen frisst nicht mehr :-(

Hallo Pferdeexperten,

seit Samstag bin ich (stolzer) Besitzer zweier Haflinger. Ich hatte mit schon Monate lang auf den Tag gefreut und nun bin ich eher besorgt über die derzeitige Entwicklung.

Ich habe einen 31/2 jährigen Haflinger und einen Absetzer gekauft, die bei uns im großen Offenstall gehalten werden sollen.

Der Kleine wurde vor ca. 4 Wochen von der Mutter abgesetzt und hat sich bis auf einen Husten prächtig entwickelt. Die Mutter ist auch schon wieder tragend, so dass die „natürliche Absetzung“ sowieso passiert wäre.

Nun gibt es ein (großes?) Problem, welches mir nun schon 2 schlaflose Nächte beschert hat. Seit die zwei bei uns angekommen sind, hat der Kleine kein Kraftfutter mehr angerührt. Der große ist der Chef und der Kleine unterwürft sich. (Bis hierhin alles normal) Nur lässt der große den Kleinen nicht in den Stall, und wenn doch, dann nur dann, wenn kein Futter da ist.

Also dachten wir und, wir binden Sie zum Füttern an, aber der kleine frisst trotzdem nicht, hat Angst in den Stall zu kommen. Bringt man ihm das Futter raus, frisst er auch nicht, sondern schaut nur nach dem großen, als ob er Angst hätte, er könnte ihn beim Fressen erwischen. Stellt man sie außer Sichtweite getrennt zum Fressen, drehen beide durch. Der Kleine fängt an zu wiehern und zu schreien und an fressen ist nicht mehr zu denken.

Was mach ich bloß, ich will den Offentall doch nicht zum Boxenstall umfunktionieren. Außerdem ist dann die Frage, ob er dann besser frisst.

>Nachts steht nun also der große im Stall und der kleine, der es mit seinem Husten dringend nötig hätte, steht draußen.

Aber kann ich den großen nun bestrafen? Es ist doch natürliche Herdenhirachie, da will ich eigentlich nicht eingreifen.

Heute abend werden wir den Offentall mit Stangen in 2 Boxen einteilen, damit sie sich sehen, aber keiner dem anderen was tun kann. Vielleicht hilft das, aber es ist natürlich nicht die beste Lösung.

Hat jemand noch ne bessere Idee? Bitte helft mir, wenn ihr was wisst, ich mach mir wirklich Sorgen!

Danke im Voraus!

Steffi

Hi Stephanie

Ich habe einen 31/2 jährigen Haflinger und einen Absetzer
gekauft, die bei uns im großen Offenstall gehalten werden
sollen.

gibt es da noch mehr Absetzer oder willst du ihn wirklich allein ohne Spielkameraden halten ? Erwachsene Pferde spielen nicht - nicht so sehr wie es fohlen brauchen - sie haben einen anderen Lebensrhythmus als fohlen etc. das passt nicht zusammen ! dein kleiner braucht gleichaltrige Spielkameraden !

Der Kleine wurde vor ca. 4 Wochen von der Mutter abgesetzt und
hat sich bis auf einen Husten prächtig entwickelt. Die Mutter
ist auch schon wieder tragend, so dass die „natürliche
Absetzung“ sowieso passiert wäre.

Es ist jetzt August … Abgesetzt wird üblicherweise im Oktober - oder wurde das Fohlen im Januar / Februar geboren ? Wenn nein war es aussergewöhnlich selbständig ?? Wenn nein : sofort zurück zur Mutter bzw. in die alte Herde mit dem Kind :frowning:

Die natürliche Absetzung wäre in ca. 4 - 5 Monaten oder sogar noch später erfolgt

Nun gibt es ein (großes?) Problem, welches mir nun schon 2
schlaflose Nächte beschert hat. Seit die zwei bei uns
angekommen sind, hat der Kleine kein Kraftfutter mehr
angerührt. Der große ist der Chef und der Kleine unterwürft
sich. (Bis hierhin alles normal) Nur lässt der große den
Kleinen nicht in den Stall, und wenn doch, dann nur dann, wenn
kein Futter da ist.

was erwartest du ? Fohlen gehören mit Fohlen zusammen und nicht mit erwachsenen Pferden (es sei denn es sind ihre Eltern/Tanten in deren Herde sie eh reingeboren wurden) - nur in einer reinen Fohlenherde (oder eben der aus der es kommt) hätte das kleine auch eine reelle Chance ans Futter zu kommen …

Also dachten wir uns, wir binden Sie zum Füttern an, aber der
kleine frisst trotzdem nicht, hat Angst in den Stall zu
kommen.

hat der Stall zwei Ausgänge und hat der kleine die Möglichkeit sich vor dem anderen in Sicherheit zu bringen ?

Bringt man ihm das Futter raus, frisst er auch nicht,
sondern schaut nur nach dem großen, als ob er Angst hätte, er
könnte ihn beim Fressen erwischen. Stellt man sie außer
Sichtweite getrennt zum Fressen, drehen beide durch. Der
Kleine fängt an zu wiehern und zu schreien und an fressen ist
nicht mehr zu denken.

Ich würde an deiner Stelle das Fohlen blitzartig (je nach Alter) erst nochmal zurück zur Mutter bringen und im Herbst (oder jetzt sofort) in eine professionelle Aufzucht zu Leuten geben, die nichts andere tun als sich um junge Pferde und ihre Probleme zu kümmern - die wissen dann auch was zu tun ist wenn so ein zwerg nicht fressen mag … wobei die dann alle fressen weil sie ja in der richtigen Gesellschaft sind

>Nachts steht nun also der große im Stall und der kleine,
der es mit seinem Husten dringend nötig hätte, steht draußen.

dann würd ich den grossen raussperren und den kleinen rein

Aber kann ich den großen nun bestrafen? Es ist doch natürliche
Herdenhirachie, da will ich eigentlich nicht eingreifen.

… es ist aber keine natürliche HALTUNG … es ist am Bedürfnis deines Fohlens vorbei - das gehört in Fohlengesellschaft und nicht allein ohne Schutz der Mutter zu halbwüchsigen Rambos dazu

klar du hast so eine natürliche Auslese, wenn du den kleinen nicht bald gesund bekommst hast du dir selbst ein Pferd mit einem dauerhaften Lungenschaden herangezogen :frowning:

Hat jemand noch ne bessere Idee? Bitte helft mir, wenn ihr was
wisst, ich mach mir wirklich Sorgen!

ich weiss ja nicht, aber hast du dich vorher nicht über die Bedürfnisse von jungen Pferden speziell was die Aufzucht angeht informiert ??? Über pysische und psychische Auswirkungen der verschiedenen Haltungsformen und der Herdenzusammensetzung etc?

*seufz*

Gruß Hexerl

Hallo Hexerl,

ich habe mir sehr viele Informationen vorab geholt. Ich bin mit Pferden groß geworden. Allerdings nur mit erwachsenen Pferden, nicht mit Fohlen.

Der kleine ist im Februar geboren wurden. (20.2.) Er ist professionell von einem sehr guten Haflingerzuchtgestüt aufgezogen wurden und ich denke, dass es ohne weiteres zumutbar ist, nach 6 Monaten ein Fohlen von der Mutter abzusetzen. Wie beschrieben, ist dass sowieso auch von der Mutterstute direkt geschehen. Es war ein langsamer Prozess über mehrere Wochen, so wie man es macht. (Erst Stundenweise, dann mal auf eine andere Weide mit Sichtkontakt, dann über nacht in die Nachbarbox, dann ganz allein mit anderem Fohlen usw.)

Der große ist auch noch sehr verspielt, aber da gebe ich Dir recht, er ist kein gleichaltriges Fohlen und somit kein adäquater Ersatz.

Nabucco (der Große) wurde 2 Wochen vorher an den Kleinen gewöhnt, sie waren zusammen auf der Weide und konnten sich schon beschnuppern. Aber da waren eben auch noch andere Jungpferde dabei.

Es mangelt dem kleinen auch nicht an reellen Chancen, an Futter zu kommen, sondern eher an Appetit und Muße, zu fressen. Es sind nun auch erst 2 Tage vergangen, seit seinem Umzug, darum hört sich mein Artikel vielleicht auch dramatischer an, als es tatsächlich ist, aber es war heute morgen, nach einem 5 erfolglosen Futterversuch.

Meine Frage richtet sich also eher in die Richtung, ob es innerhalb der bestehenden Situation noch Tricks und Tipps gibt, um es dem Kleinen attraktiver zu machen, zu fressen.

An der Situation, dass er nunmal keine gleichaltrigen Spielkameraden hat, lässt sich leider vorerst nichts ändern,
aber ich kenne viele, bei denen das auch so ist. Er ist ja auch nicht allein, sondern hat einen „großen Bruder“.

Vielleicht nicht perfekt, aber sicher auch nicht so dramatisch, dass ich mich jetzt schlecht fühlen muss oder deshalb die Pferde wieder abergeben muss, weil es unter Tierquälerei fällt.

Ich will mich jetzt nicht rechtfertigen, aber ich denke schon, dass ich einiges für die Artgerechte Haltung meiner Pferde getan habe und mich sehr lange damit auseinandergesetzt und auf den Zuwachs vorbereitet habe.

Übrigens werden die Masse an Fohlen, die aus Zuchtbetrieben stammen zwischen Februar und April geboren. Ich denke, dass der Herbst da eher zur Ausnahmer zählt, denn die Kleinen sollen ja bis zum Winter schon groß und kräftig sein.

Gruß Steffi

Hi Stephanie

Ich habe einen 31/2 jährigen Haflinger und einen Absetzer
gekauft, die bei uns im großen Offenstall gehalten werden
sollen.

gibt es da noch mehr Absetzer oder willst du ihn wirklich
allein ohne Spielkameraden halten ? Erwachsene Pferde spielen
nicht - nicht so sehr wie es fohlen brauchen - sie haben einen
anderen Lebensrhythmus als fohlen etc. das passt nicht
zusammen ! dein kleiner braucht gleichaltrige Spielkameraden !

Der Kleine wurde vor ca. 4 Wochen von der Mutter abgesetzt und
hat sich bis auf einen Husten prächtig entwickelt. Die Mutter
ist auch schon wieder tragend, so dass die „natürliche
Absetzung“ sowieso passiert wäre.

Es ist jetzt August … Abgesetzt wird üblicherweise im
Oktober - oder wurde das Fohlen im Januar / Februar geboren ?
Wenn nein war es aussergewöhnlich selbständig ?? Wenn nein :
sofort zurück zur Mutter bzw. in die alte Herde mit dem Kind

-(

Die natürliche Absetzung wäre in ca. 4 - 5 Monaten oder sogar
noch später erfolgt

Nun gibt es ein (großes?) Problem, welches mir nun schon 2
schlaflose Nächte beschert hat. Seit die zwei bei uns
angekommen sind, hat der Kleine kein Kraftfutter mehr
angerührt. Der große ist der Chef und der Kleine unterwürft
sich. (Bis hierhin alles normal) Nur lässt der große den
Kleinen nicht in den Stall, und wenn doch, dann nur dann, wenn
kein Futter da ist.

was erwartest du ? Fohlen gehören mit Fohlen zusammen und
nicht mit erwachsenen Pferden (es sei denn es sind ihre
Eltern/Tanten in deren Herde sie eh reingeboren wurden) - nur
in einer reinen Fohlenherde (oder eben der aus der es kommt)
hätte das kleine auch eine reelle Chance ans Futter zu kommen

Also dachten wir uns, wir binden Sie zum Füttern an, aber der
kleine frisst trotzdem nicht, hat Angst in den Stall zu
kommen.

hat der Stall zwei Ausgänge und hat der kleine die Möglichkeit
sich vor dem anderen in Sicherheit zu bringen ?

Bringt man ihm das Futter raus, frisst er auch nicht,
sondern schaut nur nach dem großen, als ob er Angst hätte, er
könnte ihn beim Fressen erwischen. Stellt man sie außer
Sichtweite getrennt zum Fressen, drehen beide durch. Der
Kleine fängt an zu wiehern und zu schreien und an fressen ist
nicht mehr zu denken.

Ich würde an deiner Stelle das Fohlen blitzartig (je nach
Alter) erst nochmal zurück zur Mutter bringen und im Herbst
(oder jetzt sofort) in eine professionelle Aufzucht zu Leuten
geben, die nichts andere tun als sich um junge Pferde und ihre
Probleme zu kümmern - die wissen dann auch was zu tun ist wenn
so ein zwerg nicht fressen mag … wobei die dann alle fressen
weil sie ja in der richtigen Gesellschaft sind

>Nachts steht nun also der große im Stall und der kleine,
der es mit seinem Husten dringend nötig hätte, steht draußen.

dann würd ich den grossen raussperren und den kleinen rein

Aber kann ich den großen nun bestrafen? Es ist doch natürliche
Herdenhirachie, da will ich eigentlich nicht eingreifen.

… es ist aber keine natürliche HALTUNG … es ist am
Bedürfnis deines Fohlens vorbei - das gehört in
Fohlengesellschaft und nicht allein ohne Schutz der Mutter zu
halbwüchsigen Rambos dazu

klar du hast so eine natürliche Auslese, wenn du den kleinen
nicht bald gesund bekommst hast du dir selbst ein Pferd mit
einem dauerhaften Lungenschaden herangezogen :frowning:

Hat jemand noch ne bessere Idee? Bitte helft mir, wenn ihr was
wisst, ich mach mir wirklich Sorgen!

ich weiss ja nicht, aber hast du dich vorher nicht über die
Bedürfnisse von jungen Pferden speziell was die Aufzucht
angeht informiert ??? Über pysische und psychische
Auswirkungen der verschiedenen Haltungsformen und der
Herdenzusammensetzung etc?

*seufz*

Gruß Hexerl

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Hallo Steffi,

rufe deinen Tierarzt an und lass das Fohlen durchchecken. Es bringt wenig, Ursachen zu suchen wenn man nicht beim Naheliegensten anfängt.
Oder hast du das schon getan?

Liebe Grüße

Userine

Hi :smile:

Also wenn es nur darum geht dem Fohlen sein Fresschen schmackhaft zu machen, könntest du Fohlenfutter nehmen.
Gibt einige Sorten die schmecken süßlich (ja ich habs mal gekostet *g*), manche riechen auch nach Kaugummi ¬¬
Die Fohlen und Absetzer auf dem Vollblutgestüt wo ich mal gearbeitet hab, bekamen anfangs das süße Futter und waren ganz verrückt danach.

Aber bei deinem Absetzer denk ich wird das nicht viel helfen, da die Futterverweigerung wohl mehr psychischer Natur ist.

Frisst er denn Gras, Möhren, Äpfel aus der Hand?

Wenn das Hafigestüt nicht allzu weit weg ist, fahr den Kleinen doch mal hin und steck ihn in ne Absetzerherde und beobachte ihn, n anderes Gestüt das ne Absetzerherde hat geht auch.
Oder schau ob es in deiner Gegend vielleicht noch jemanden gibt der ein Fohlen hat (per Anzeige o.ä.), so hilft man sich dann gegenseitig :smile:

Vielleicht kannste ihn auch ne Weile da lassen. Viel kannste eh nicht mit nem 6 Monate alten Fohlen machen, und sie fühlen sich wirklich wohler unter gleichaltrigen Artgenossen und wachsen auch psychisch gesünder auf :smile:
Der Große ist doch viel zu grob beim Spielen. Muß dem Fohlen ja total einschüchtern.

Der Kleine hat ja anscheinend keine Möglichkeit sich vor dem Großen zu schützen.
Ihr könntet in eurem Offenstall eine richtige Trennwand einbauen, mir einer Öffnung/Tür wo nur das Fohlen durchpasst. Die Seite des Fohlens sollte auch eine Öffnung nach draussen haben. So kann das Fohlen sich zurückziehen wenn es sich bedrängt oder bedroht fühlt und auch selber entscheiden ob es zu dem Großen will oder nicht.
Wenn es älter und somit größer ist kann es sich auch besser wehren und hat sich außerdem an den Älteren gewöhnt, dann könnt ihr alles abbauen und die beiden ggf. nur zum Fressen trennen/anbinden (wg. Futterneid, ist ja nichts seltenes bei Hafis ¬¬).

MfG
Lilly

1 Like

Hallo Stephanie,

da war doch gerade in der aktuellen oder in der davorherigen Cavallo ein passender interessanter Artikel.

Es ging darum, dass einige Pferde wegen ranghöherer Pferde im Offenstall nicht zum Fressen kommen. Die haben alle Pferde daran gewöhnt, aus einem Eimer zu fressen, der am Pferdekopf befestigt wurde. Versuch doch mal, den entsprechenden Artikel zu bekommen.

Ich denke, du bist mit dem Problem nicht alleine. Und ansonsten erhälst du bestimmt Hilfe und Rat und Tat von Deinem Tierarzt.

Und vielleicht hat sich das Problem heute schon gelöst? Vielleicht war es einfach nur die Umstellung. Wir haben es ganz oft im Stall, dass neue Pferde die ersten drei vier Tage nichts oder so gut wie garnichts fressen; nicht mal Möhren, es sei denn, sie werden aus der Hand der langjährigen Vertrauensperson gegeben. Und das ist ja bei dir noch nicht gegeben, da du die Zwei Fluftels ja neu hast. Also, gedulde dich noch ein wenig.

Viel Spaß mit Deinen Beiden :smile:

Ute