Folgen der Klimaerwärmung

  1. Weshalb könnte die Klimaerwärmung die Thermohaline Zirkulation beeinflussen? Welche Auswirkungen würde das für den Golfstrom haben?
  2. Hatte der Golfstrom während der Eiszeit seine Fließrichtung geändert und ist schon am Wendekreis abgebogen?
  3. Wie waren die Niederschlagsverhältnisse während der Eiszeit in der Sahara?
  4. Was sind Pluviale?
    Gruß, Alexander

Ein nettes Hallo an alle Geo-freaks!

  1. Weshalb könnte die Klimaerwärmung die Thermohaline
    Zirkulation beeinflussen? Welche Auswirkungen würde das für
    den Golfstrom haben?

In der Tiefsee befinden sich an zahlreichen Stellen in den Ozeanen riesige Wasserfälle, die gewaltige Wassermengen um die Welt „treiben“. Der Motor dieses ganzen Systems liegt am Polarkreis vor Grönland.

Jede Sekunde stürzen hier mehrere Millionen Kubikmeter Wasser in die Tiefe. Gespeist wird dieser Wasserfall vom Golfstrom. Die warmen Wassermassen fließen vom Wind angetrieben an der
Oberfläche Richtung Europa. Dabei verdunstet Wasser. Die Folge: Der Salzgehalt steigt. Zusätzlich kühlt das Wasser ab. Folge: Die Dichte erhöht sich, das Wasser wird schwerer, es stürzt in die Tiefe. Weil das kalte, schwere Wasser einen höheren Druck hat, fließt es dorthin, wo wärmeres und leichteres Wasser (geringerer Druck) ist - zum Äquator und von dort aufgrund des hohen Salzgehaltes noch weiter in Richtung des weniger salzigen Indischen Ozeans. Dabei schaut das Wasser aus der Arktis auch bei der Antarktis vorbei und trifft hier auf einen anderen gewaltigen Wasserfall im Wendellmeer(entsteht, weil Salz nicht mit gefrieert und Wasser somit schwerer wird).
Die Wassermassen vermischen sich und werden in alle möglichen Richtungen verstreut. Das Wasser was in den Pazifik bzw. in den Indischen Ozean gelangt strömt Richtung Äquator, wird erwärmt und steigt an die Oberfläche.

Dort wird es vom Passat „gepackt“ und wieder Richtung Atlantik gedrückt.Dann umkurvt es die Kontinente, strömt wieder in den Atlantik und fließt aufgrund des Nach-strömeffekts (der Wasserfall vor Grönland lässt eine Art Sog an der Oberfläche entstehen) in Richtung Norden, gelangt in den Golf von Mexiko und von dort wieder in den Golfstrom. Diese Wasserwanderung beeinflusst natürlich unser Klima. Die Polgebiete werden erwärmt, die Tropen gekühlt.

Schmelzen infolge der Klimaerwärmung nun die in kurzer Zeit große Gletschermassen gelangt in Nordamerika viel Süßwasser in den Atlantik, welches das schwere Wasser vor Grönland verdünnen würde (wegen des niedrigen Salzgehaltes). Folge: Der Wasserfall würde ausfallen. Die Meeresströmungen erlahmen und damit keine warmen Wassermassen z.B. in Richtung (Nord)Europa gelangen. Die nächste Eiszeit wäre im Anmarsch.

  1. Hatte der Golfstrom während der Eiszeit seine Fließrichtung
    geändert und ist schon am Wendekreis abgebogen?

Nach heutigem Stand der Forschung wohl nicht. Als Ursache für die letzte Eiszeit wird z.B. angenommen, dass sich in Grönland beim Abschmelzen der Gletscher ein riesiger Süßwasserbinnen-
see bildete, der sich dann mit einmal ins Meer ergoss und damit den Wasserfall vor Grönland lahmlegte.

  1. Wie waren die Niederschlagsverhältnisse während der Eiszeit
    in der Sahara?

Keine Ahnung. Habe vor kurzem aber eine Sendung gesehen, in der Wissenschaftler behaupteten, dass es auch in der Sahara Gletscher gegeben haben muss. Demnach dürfte es dort ziemlich kalt gewesen sein und die Niederschläge wären wohl ziemlich gering gewesen, weil bei einer Eiszeit ja nicht viel Wasser über den Ozeanen verdampft.

  1. Was sind Pluviale?

Pluviale sind wie folgt definiert:
[das; lat.], Rauchmantel, Chormantel, Vespermantel, ärmelloses
liturgisches Obergewand, das bis auf die Füße reicht; bei feierl. Anlässen von kath. Klerikern getragen.

Ich denke mal du bist in einem anderen Zusammenhang darauf gekommen. Also ist sicherlich die Pluvialzeit der eigentlich interessante Begriff, welcher wie folgt definiert ist:
[lat.], den pleistozänen Eiszeiten auf der Nordhalbkugel entsprechende feuchtklimatische Periode in den heute trockenen Gebieten der Subtropen.

Ciao, Steve

Die Sahara war während des Devon vereist, da sie sich damals am Südpol befand (Avalonia = Saharaeiszeit). Diese Eiszeit hat natürlich nix mit dem Pleistozän zu tun, der Eiszeit, in der wir jetzt noch leben.

Pluviale:
ich meinte natürlich die Feuchtzeit in den Subtropen. Wie waren die klimatischen Verhältnisse in den Subtropen?

Vielen Dank für Deine Antwort.
Gruß, alexander

Klima der Sahara
Hi Steve, hallo Alexander
Zu Punkt 3:
nach neueren, bei weitem noch nicht abgeschlossenen Untersuchungen gab es im Mittleren Würm vor ~ 30 000 jahre innerhalb der sahara große Süßwasserseen, das Klima war also eher savannenartig. Zum danach folgenden Würm-Hochglazial wurde die Sahara hoch arid, möglicherweise noch trockener als heute. In der Endphase wechselten die Verhältnisse wieder, die sahara wurde grün, es bildete sich ein Seengürtel in der Südsahara. vor 5.500 jahren wurde das Gebiet wieder arider und die Savanne verschwand…

Internetquellen:
http://www.adwmainz.de/AkademieHomePage/matpalaeokli…
http://www.pik-potsdam.de/posters/landtag/sahara.pdf (PDF-Dokument, benötigt den Acrobat Reader)

Zur vereisung der Sahara:
In wie weit während der letzten Eiszeit in der sahara Gletscher auftraten, ist mir nicht bekannt,
Allerdings gab es im obersten Ordoviz eine Vereisung im Gebiet des heutigen Nordafrikas, Die ist allerdings schon eine Weile her. (So 440 Mio Jahre)

Gruß
Und Glückauf
Mike