Folgen von Bleibatteriekurzschluss

Hallo, ich habe 2 Bleibatterien. Diese beiden Bleibatterien sind baugleich. Beide liefern 12A bei 12V (naja, die Bleibatterien-12V halt). Sie waren seit ihrem Verkauf immer in Reihe geschaltet. Es wurde für keine Anwendung Strom nur von einer einzelnen der beiden Bleibatterien abgenommen.

Die Batterien wurden von mir jetzt für eine Anwendung kurzgeschlossen. Der Widerstand betrug wirklich fast 0 Ohm. Eigentlich sollte die Energie in einem dünnen Eisendraht frei werden. Alles andere war aus dickerem Kupfer oder dicken Litzen. Der Versuch verlief jedoch nicht Planmäßig. Nicht alles war aus Kupfer und Eisen. Zwei der Kontaktstellen (keine Kontaktstellen direkt an den Bleibatterien) waren nicht aus Kupfer. Sie waren nur verkupfert. Sie sind bei dem Versuch geschmolzen und haben erschreckenden weißen Blitz verursacht. Zwischen diesen beiden Kontaktstellen befand sich Eisen. Meinen Augen nach ist das Verkupferte Metall Messing gewesen. Das Messing ist teilweise geschmolzen und hat sich mit Eisen verbunden. Das Eisen ist aber nicht geschmolzen. Auch der Draht, der schmelzen sollte, ist nicht geschmolzen. Ich hatte das Eisenstück, das die Kontakte verbunden hatte, in der Hand. Wegen de Blitz habe ich das Eisenstück sofort zurück gezogen. Getrennt hat es sich dabei nicht von dem Messing, das habe ich erst später getan. Ich bin sehr froh, dass ich meine schwächsten Halteklemmen verwendet habe. Durch meinen Ruck wurde die eine Bleibatterie bewegt. Ein Kontakt löste sich sofort.

Jetzt macht mir aber eine Sache sorgen. An der einen Bleibatterie ist oben etwas komisches. Ich weiß nicht, ob es vorher auch da war. Ich habe ein Foto der Erscheinung gemacht: klick. Gemeint sind natürlich diese beiden komischen Tropfen dort. Damit ihr euch die Größe vorstellen könnt, habe ich nochmal ein Foto, auf dem die Bleibatterie im Ganzen zu sehen ist, gemacht, und außerdem meinen Daumen mit photographiert: klick.

Könnte diese Bleibatterie defekt sein? Könnten beide defekt sein? Oder was ist das? Es sieht auch ein bisschen aus, wie Lötzinn, der viel zu lange am Lötkolben war. Oder wie seht ihr das?

mfg Christoph

Innen wie außen
Hallo,

genauso wie du außen eine heftige Temperatur verursacht hast, sind auch im Inneren Stellen SEHR heiss geworden. Mit den entsprechenden Auswirkungen. In deinen Batterien ist z.B. keine Schwafelsäure drin, sondern ein Gel. Und das hat wohl kräftig gegast, was Druck produziert.

Komplett hin sind die nicht, aber wg. des Gesundheitsschutzes würde ich sie zur korrekten Entsorgung (Sondermüll) geben.

Gruß

Stefan

Danke für die Informationen. Eine Erwärmung im Inneren, die einen Druckanstieg zur Folge hat, habe ich auch sofort vermutet. Daher habe ich mich auch sofort von den Bleibatterien entfernt, als ich das Kabel gesehen habe, das sich glücklicherweise von der Klemme abgetrennt hat. Ich bin mit starken Klemmen hin gegangen, wollte den Versuch starten, bin dann aber zurück gegangen und habe doch schwache Klemmen geholt. Was ein Glück.

mfg Christoph

Hallo Christoph

An der Stelle, wo die Blasen sind, läuft die Sammelschiene innerhalb des Gel Akkus.
Bei den sichtbaren Schäden solltest du wirklich nicht mehr lange nachdenken, sondern die Dinger korrekt entsorgen.

Über alle weiteren Aktionen und deren Ergebnis würdest du dich nur ärgern.

Gruß

Rochus

Hallo Christoph !

Bei diesen Akkus sollte sich der Deckel über den Zellen doch leicht lösen lassen. Es sind doch sogar kleine Nuten dran,in denen man mit einem Schraubenzieher hebeln kann, um ihn abzunehmen.
Dann solltest Du auch die Zellenverbinder sehen.
Ich gehe bei den Deckelverbrennungen eher von eingeschmolzenen Metallfunken aus,die von außen draufgefallen sind bei dem Kurzschluß-Experiment.
Wieso Du den Eisendraht nicht zum Glühen gebracht hast,verstehe ich auch nicht ganz. Entweder zu dick oder wahrscheinlicher die Zuleitungen vom Akku zum Testobjekt viel zu schwach.
Bei den Akku-Steckanschlüssen mit FASTON 6,3 mm kann man auch keine Wunder erwarten. Die Klemmwirkung der Stecker ist nichts für Hochstrom-Experimente.

MfG
duck313

Hallo,

Bei diesen Akkus sollte sich der Deckel über den Zellen doch
leicht lösen lassen. Es sind doch sogar kleine Nuten dran,in
denen man mit einem Schraubenzieher hebeln kann, um ihn
abzunehmen.

Stefan Dewald sagte, es sei durch Gasentweichung Druck entstanden. Besteht also in irgendeiner Weiße Explosionsgefahr?

Dann solltest Du auch die Zellenverbinder sehen.
Ich gehe bei den Deckelverbrennungen eher von eingeschmolzenen
Metallfunken aus,die von außen draufgefallen sind bei dem
Kurzschluß-Experiment.

Das glaube ich eher nicht. Diese Kontakte, die sich als Messingkontakte herausgestellt haben, waren das einzige, was geschmolzen ist. Sie sind von 2 Millimeter starkem Kunststoff umgeben. Dieser wurde nicht durchschlagen. Die Öffnung dieses Umbaus war in meine Richtung, in der Richtung, von der ich den Eisenbolzen zwischen die Kontakte geschoben habe. Deswegen sprang der Funke nur in meine Richtung. In die Richtung der Batterien konnte kein Metall fliegen, es seidenn, es hätte zuvor den Kunststoff geschmolzen, was nicht passierte.

Ich glaube aber an diese Sache mit dem alten Lötzinn. Wenige Zentimeter darüber wurde einmal (nicht von mir, sondern von einer anderen Person) gelötet und entlötet. Ohne Entlötpumpe (braucht man angeblich nicht, meinte diese Person -.-, dabei hab ich eine). Der alte Lötzinn ist also vll. auf die Batterie geflogen, oder getropft. Wie ich das mitbekommen habe, kann ich also gefahrlos versuchen, einen der Tropfen mit meinen Fingernägeln oder mit einem Messer zu entfernen, ohne eine Gefahr einzugehen. Dann kann ich herausfinden, ob die Tropfen von innen kamen, oder sich von außen her hinein geschmolzen haben. Kämen sie von Außen, wäre es unwahrscheinlicher, dass etwas mit den Bleibatterien nicht stimmt.

Wieso Du den Eisendraht nicht zum Glühen gebracht
hast,verstehe ich auch nicht ganz. Entweder zu dick oder
wahrscheinlicher die Zuleitungen vom Akku zum Testobjekt viel
zu schwach.

Naja, Messing war dazwischen, dass das zuerst schmilzt, ist logisch. Dort, wo schlecht geleitet wird, entwickelt sich in der Reihenschaltung verschiedener Materialien mehr Wärme. Ich dachte, es sei Kupfer, deswegen war ich unbesorgt. Dazu kommt noch, dass der Schmelzpunkt von Messing wesentlich niedriger liegt, als der von Eisen. An dem Draht war nichtmal eine Verformung erkennbar. Wahrscheinlich, weil fast alle Wärme am Messing frei wurde.

Bei den Akku-Steckanschlüssen mit FASTON 6,3 mm kann man auch
keine Wunder erwarten. Die Klemmwirkung der Stecker ist nichts
für Hochstrom-Experimente.

Naja, das mit dem Aufbau des Experiments war auch unglaublich dumm von mir. Ich hätte die Batterien parallel schalten sollen, nicht in Reihe. Ich habe sie halt so gelassen, da sie für 24V schon immer in Reihe geschaltet waren. Hätte ich sie parallel geschaltet gehabt, dann wäre nur ein Viertel des Stroms, nur ein Achtel der Energie, die in der Reihenschaltung durch eine Batterie floss, durch diese geflossen. Dann hätte ich einen fetteren Strom und weniger Spannung. Es war extrem dumm von mir und dass die Kontakte aus Messing waren, war auch blöd.

Wenn du mir wegen dem oben genannten, grünes Licht gibst, dann schaue ich mal in die Bleiakkus hinein. Ich will aber lieber sicher gehen.

mfg Christoph

Hallo,

ich habe 2 Bleibatterien. Diese beiden Bleibatterien
sind baugleich. Beide liefern 12A bei 12V

12A ist der max. Strom, für den die Akkus ausgelegt sind.
Das zeigt schon deutlich, dass diese Akkus nicht für Hochstrombetrieb
ausgelegt sind. Bei Kurzschluss können da aber lockern mal 100A…200A
fließen.

(naja, die
Bleibatterien-12V halt). Sie waren seit ihrem Verkauf immer in
Reihe geschaltet.

Was IMHO auch Unsinn ist, wenn man eine Last mit sehr kleinem
Innenwiderstand dran hängt.

Die Batterien wurden von mir jetzt für eine Anwendung
kurzgeschlossen. Der Widerstand betrug wirklich fast 0 Ohm.

Das ist bei niederohmigen Akkus ein ziemliche Schnappsidee.
Gut, unter Sicherheitsmassnahmen kann man so was machen.

Eigentlich sollte die Energie in einem dünnen Eisendraht frei werden.

Wolltest du schweißen?

Kupfer. Sie waren nur verkupfert. Sie sind bei dem Versuch
geschmolzen und haben erschreckenden weißen Blitz verursacht.

Aha, dann ist da ordentlich Strom geflossen, sehr viel mehr als die
zulässigen 12A.

das Eisenstück, das die Kontakte verbunden hatte, in der Hand.

Und hoffentlich eine Schutzbrille auf?
Explosionsartig wegspritzende Metalltropfen machen auf der Haut
braun/schwarze Flecke, das geht wieder weg aber für die Augen ist
was weniger verträglich ;-(

Jetzt macht mir aber eine Sache sorgen. An der einen
Bleibatterie ist oben etwas komisches. Ich weiß nicht, ob es
vorher auch da war. Ich habe ein Foto der Erscheinung gemacht:
klick. Gemeint sind natürlich diese beiden
komischen Tropfen dort.

Das sieht aus, wie heiße Metall- oder Schlackespritzer.
Genaues kann man freilich aus der Ferne nur per Foto nicht sagen.

Könnte diese Bleibatterie defekt sein? Könnten beide defekt sein?
Oder was ist das? Es sieht auch ein bisschen aus, wie
Lötzinn, der viel zu lange am Lötkolben war. Oder wie seht ihr das?

Möglich. Auf den Foto sieht es eben aus, als hätte es sich von
oben eingeschmolzen. Das ist mein Eindruck davon.
Gruß Uwi

Hallo,

ich habe 2 Bleibatterien. Diese beiden Bleibatterien
sind baugleich. Beide liefern 12A bei 12V

12A ist der max. Strom, für den die Akkus ausgelegt sind.
Das zeigt schon deutlich, dass diese Akkus nicht für
Hochstrombetrieb
ausgelegt sind. Bei Kurzschluss können da aber lockern mal
100A…200A
fließen.

Das ist doch der Strom, der insgesamt aus dem Akku fließen kann, bevor man ihn wieder aufladen muss.

Wolltest du schweißen?

Nein, natürlich nicht.

Jetzt macht mir aber eine Sache sorgen. An der einen
Bleibatterie ist oben etwas komisches. Ich weiß nicht, ob es
vorher auch da war. Ich habe ein Foto der Erscheinung gemacht:
klick. Gemeint sind natürlich diese beiden
komischen Tropfen dort.

Das sieht aus, wie heiße Metall- oder Schlackespritzer.
Genaues kann man freilich aus der Ferne nur per Foto nicht
sagen.

Das kann sein. Das Kunststoff um die Messing-Kontaktstellen war doch nicht durchgängig, auf der schmaleren Seite, die Richtung Batterien gezeigt haben könnte, ist eine kleine Öffnung. Die eine Kante neben der schmalen Öffnung ist außerdem geschmolzen. Da ich mich von den Batterien entfernt habe, nachdem alles schief gegangen ist, habe ich das nicht bemerkt.

Könnte diese Bleibatterie defekt sein? Könnten beide defekt sein?
Oder was ist das? Es sieht auch ein bisschen aus, wie
Lötzinn, der viel zu lange am Lötkolben war. Oder wie seht ihr das?

Möglich. Auf den Foto sieht es eben aus, als hätte es sich von
oben eingeschmolzen. Das ist mein Eindruck davon.

Ok, dann werde ich mal versuchen, das mit einem Messer heraus zu holen.

mfg Christoph

Metalltropfen kamen von Außen
So, es ist sicher. Die Metalltropfen kamen von Außen auf die Batterie, von innen ist nichts ausgetreten.

Hier ein Foto, das leider verfärbt ist. Man kann aber sehr gut erkennen, dass das Metall nicht komplett durch die Kunststoffabdeckung gedrungen ist. Und hier noch ein Foto der aufgedeckten Batterie. Es sind keine Schäden klar erkennbar.

Aber ich habe noch Fragen. Dort sind Gummiüberzüge. Den links unten habe ich leicht zur Seite hin bewegt, es machte ein kleines Geräusch, ein Gasaustritt. Es war kaum zu hören, also nichts großes. Das Ding habe ich auch nicht geöffnet. Aber wenn da Abdeckungen sind, ist das dann überhaupt ein Bleigelakku? Gasen die im Normalbetrieb auch leicht aus, so wie ihre Vorfahren? Und was sollen diese weißen Filzfetzen dort?

Hallo !

Du glaubst also,beim Öffnen des Deckel besteht Explosionsgefahr,die beim Experiment selbst nicht bestand ?

Das ist falsch.
Du kannst den Deckel gefahrlos öffnen.
Es sind ja Überdruckventile darunter,die haben bei dem Kurzschlußexperiment bereits geöffnet und Druck abgelassen. Durch die Spalten des Deckels,der ist ja nicht druckdicht!

Ein Messingkontakt ist also geschmolzen,ein Eisendraht nicht.
Möglich,wenn der Draht eben sehr dick(leider hast Du ja nichts dazu geschrieben,dabei wäre das interessant) und das Messing dünn.

Messing ist trotz seines hohen Kupfergehaltes etwa 4 x schlechter leitend als Kupfer selbst,Eisen allerdings bis zu 6 x schlechter( versch.Stähle noch schlechter).

Immer bezogen auf ein Vergleichstück mit dem selben Querschnitt!

MfG
duck313

Hallo !

Ja,die 6 Kappen mit den Dichtringen sind echte Überdruckventile.
Das brauchen alle Bleiakkus,ob mit flüssigem oder eingedicktem Elektrolyten. Beim Laden(insbesondere Überladen) und bei Falschbehandlung(Verpolung,Kurzschluß) kann ein Druck entstehen,der muß heraus,sonst kann die Zelle platzen.

Die weißen Filzringe sollen etwaige Flüssigkeitstropfen aufsaugen.

Man kann diese Ventile auch ganz herausnehmen,so wurden die ja auch im Werk gefüllt,vorher anlüften und den Restdruck (hörbar) ablassen.

MfG
duck313

Ladung # Strom
Hallo Christoph
anscheinend hast Du da etwas falsch verstanden:


Das ist doch der Strom, der insgesamt aus dem Akku fließen
kann, bevor man ihn wieder aufladen muss.

Wenn die Schätzung des Kurzschluss-Stroms mit einer Angabe auf dem Akku übereinstimmt, dann ist letztere wohl eher der kurzzeitig zulässige Strom ( in Ampere gemessen ). Dieser führt aber nicht zu Entladung, sondern verhindert, das Dir die Dinger um die Ohren fliegen ( wenn Du ihn nicht überschreitest ).
Aufladen muss man den Akku aufgrund entnommener Ladung ( gemessen in Ah= AmpereStunden, errechnet aus Strom * Zeit ). Auch diese Angabe wird man auf dem Akku finden, achte auf „Ah“.

Das das sehr gefährlich ist, was Du da ausprobierst, muss ich Dir ja wohl nicht sagen.
Weiterhin viel Glück
Thomas