Guten Morgen!
Beim Benziner würde ich eine komplette Tankfüllung 100 Oktan
nachtanken, also z.B. Optimax um den Motor zu putzen.
Die Oktanzahl http://de.wikipedia.org/wiki/Oktanzahl eines Ottokraftstoffs ist ein Maß für seine sog. Klopffestigkeit. Klopfen ist die akustische Wirkung von unerwünschter Zündung des Treibstoff-Luftgemisches während der Aufwärtsbewegung eines Kolbens zur Kompression. Die Zündung soll durch den Zündfunken ausgelöst am oberen Totpunkt der Kolbenbewegung (oder kurz davor) stattfinden, damit die sich über den Brennraum ausbreitende Explosions-Druckwelle den Kolben nach unten treibt. Wird das Gemisch aber schon gezündet, während sich der Kolben noch in der Aufwärtsbewegung befindet, geht damit eine üble Belastung von Pleuel, Pleuellagern, Kolben und Laufflächen im Zylinder einher. Auf diese Weise sinkt die Motorleistung und es kommt zu erhöhtem Verschleiß bis zur Zerstörung.
Klopfen war früher eine gar nicht so seltene Erscheinung, als nämlich die meisten Autos mit Normalbenzin betrieben wurden und Sensorik zur Gemischaufbereitung nicht vorhanden war. Es gab nur drehzahlabhängige mechanische Verstellungen durch Unterdruck. Eine Lösung des Problems bestand in der Verwendung zünd un willigeren Treibstoffs, der sich vernebelt und mit Luft gemischt komprimieren und erwärmen lässt, ohne von alleine zu explodieren.
Dieser kompressionsfestere Kraftstoff erhielt die Bezeichnung Superkraftstoff. Die Bezeichnung war missverständlich und wird von Werbefritzen für allerlei Unfug genutzt. Sie haben es nicht einfach, wenn alle Anbieter den gleichen Saft verkaufen. Dann versucht es einer mit dem Tiger im Tank und ein anderer wirbt mit Schumi, wie er einen F1-Boliden an der Shell-Tankstelle betankt. Offensichtlich mit Erfolg, wenn manche Leute eine Oktanzahl von 100 mit gesteigerter Motorleistung oder mit innerer Motorreinigung in Verbindung bringen. Dabei heißt ROZ=100 nur, dass der Kraftstoff die Kompressionsfähigkeit eines bestimmten Vergleichskraftstoffes zeigt. Es geht nicht um mehr oder weniger Energiegehalt, sondern um Zündverhalten als Funktion von Temperatur und Druck.
Jeder Auto- bzw. Motorenhersteller gibt die Mindestoktanzahl (z. B. 92 ROZ) für den Motorentyp an. Niedriger sollte die Oktanzahl im Interesse kontrollierten Zündverhaltens nicht sein, damit die Sensorik für die Gemischaufbereitung mit dem Treibstoff zurecht kommt. Eine höhere Oktanzahl (zündunwilliger) bringt aber keinen Nutzen. Um solche Dinge muss man sich aber als Autofahrer nicht kümmern. Man kann an jede x-beliebige Zapfsäule jedes Anbieters fahren und dort Superbenzin tanken. Kommt in einer bestimmten Region ohnehin alles von der gleichen Raffinerie und niemand weiß genau, welche Klopffestigkeit sich im Tank der Tankstelle befindet. Der Sprit liegt innerhalb eines bestimmten Bereiches, z. B. 96 bis 98 ROZ. Wer stets an die Zapfsäulen des immer gleichen Vermarkters fährt oder extra viel Geld für die ganz neue Sorte ausgibt, die angeblich von Vettel entwickelt, von Stuck empfohlen und von Häkkinens Oma gesegnet wurde, soll es tun, aber der Motor läuft damit nicht anders als mit dem Saft von der örtlichen freien Tankstelle.
Beim Diesel müsste es Kraftstoffzusätze geben um den Motor zu reinigen.
Es gibt viele Möglichkeiten, Geld sinnfrei zu verbrennen. Kraftstoffzusätze gehören dazu.
Wenn der Motor zickt und kein offenkundiger Schaden vorliegt, etwa ein abgebissener Schlauch o. ä., ist das Auslesen des Fehlerspeichers die erste Tat.
Gruß
Wolfgang