Zuerst muss man folgendes klarstellen:
Wenn man zwei Laser mischt, entsteht in einem linearen Medium (und das ist Luft und das Titanoxid der Wandfarbe oder Leinwand) keine neue Wellenlänge. Es bleiben zweierlei Lichtwellen mit ihren ursprünglichen Wellenlängen, die sich nur zufällig vom selben Punkt in die selbe Richtung ausbreiten.
Dass das Auge eine neue Farbe wahrnimmt, liegt an der gemeinsamen Reizung verschiedener Farbrezeptoren durch die zwei Wellenlängen.
Und hier kommt das dicke Problem. Mit einem Laser einer bestimmten Wellenlänge lassen sich nur Punkte auf dem Farbdreieck (siehe Wikipedia) erzeugen, die am oberen Kurvenzug des Farbdreiecks liegen. Eine Mischfarbe zweier Wellenlängen liegt aber immer innerhalb des Farbdreiecks. Es ist also eigentlich gar nicht möglich einen Laser zu finden, der das gleiche Licht erzeugt, wie die Mischung zweier Laser.
Wenn ich einen Laserstrahl mit blauem Laserlicht von ca. 450nm
Wellenlänge und einen roten Laserstrahl mit Laserlicht von ca.
700nm Wellenlänge auf einer weißen Leinwand in einem Punkt
übereinanderleuchten lasse,
mit A) welcher Formel kann ich
dann die Wellenlänge berechnen, die die Farbe des an diesem
Punkt auf der Leinwand zu sehenden Lichtpunktes hat
Wie gesagt, geht nicht. Was geht, ist, eine Wellenlänge zu finden, die der Mischfarbe entspräche, wenn man die Sättigung verringert. Ist aber schwierig. Denn der Farbort des „gesehenen“ Lichtpunkts hängt nicht nur von den Wellenlängen der Lichtquellen ab, sondern auch von deren jeweiliger Intensität. Wenn der Anteil gleich ist, kann man beide Werte in ein u’v’-Diagramm (siehe Wikipedia CIELUV) einzeichnen, mit einer Linie verbinden und auf halber Strecke finden sich die u und v-Werte des neuen Farbortes.
Bei unterschiedlicher Gewichtung (Lichtsärke) der beiden Laser verschiebt sich der erste Zielpunkt auf dem u’v’-Diagramm. Dann muss man noch eine Linie radial zum Rand des Farbdreiecks ziehen und die Wellenlänge ablesen. Hier kommt leider das nächste Problem. Bei einer Mischung aus Rot und Blau funktioniert auch das nicht! Denn rot und blau mischt sich zu violett und es gibt keinen violetten Laser.
und B)
welche berechnete Wellenlänge / welche Farbe hätte der Punkt
dann bitte?
siehe A, geht nicht.
Gilt diese Berechnungsformel auch C) für den Infrarot-Bereich
(mit Licht über IR-Laser) und D) für den UV-Bereich (mit Licht
über UV-Laser) des Lichtspektrums oder braucht man dafür
andere Formeln um die Wellenlänge des gekreuzten
Lichtstrahlenpunktes zu berechnen?
Hier geht’s wieder um meine erste Aussage. Zwei gemischte Wellenlängen ergeben in linearen Medien keine neue Wellenlänge sondern bleiben erhalten. Nur das Auge nimmt die Entstehung einer neuen Farbe wahr.
Wenn Licht gemischt wird, das vorher nicht sichtbar war (UV / IR), kommt hinterher auch nur unsichtbare Strahlung raus.
Vielen Dank für Eure Antworten schon im Voraus,
Matthias