Forschung und Entwicklung

Forschung und Entwicklung…
…folgen der Produktion - und zwar ins Ausland.

Ganz klare Sache; denn wenn hierzulande zu teuer produziert wird,
dann wird logischweise auch zu teuer geforscht und entwickelt.
Ausserdem macht es Sinn, die Entwicklung neben der Produktion griffbereit zu haben.

Damit ist der angebliche ‚Standortvorteil der Qualifikation‘ hinfaellig.

Ist er auch so. Denn Firmen haben garkein Interesse daran, Forschungsergebnisse umzusetzen. Das kostet nur Neuinvestitionen, die nicht nötig sind, wenn man den Markt kontrolliert.

Gruß
Frank

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Hallo.

Das man bei der Interpretation von Statistiken Ursache & Wirkung nicht vertauschen sollte und auch andere Faktoren in die Rechnung miteinbeziehen muss, müsste sich doch bald mal herumgesprochen haben…
Aus der Sicht eines Unternehmens macht es Sinn, eine Tätigkeit, die eine entsprechende Qualifikation fordert, dort machen zu lassen, wo sie in der Relation möglichst günstig (!= billig) zu haben ist. Hierzulande wird doch auch der Fachkräftemangel beklagt. Und Unternehmen brauchen für ihre F&E Abteilungen nun mal Fachkräfte um bessere Produkte als die Konkurrenz herstellen zu können. Jetzt kann man sich ausrechnen, dass die Forschung nicht zwangläufig der Produktion folgt: wenn sich im Produktionsland B unseres Unternehmens eben keine Fachkräfte für F&E finden lassen wird unser Unternehmen die F&E-Abteilung eben nicht nach B verlagern, WEIL es sich nicht lohnt.
Soll heissen: was bringt uns der ‚Standortvorteil der Qualifikation‘ wenn das Angebot in nicht ausreichendem Mass genutzt wird ?

HTH
mfg M.L.

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Hallo

Ist er auch so. Denn Firmen haben garkein Interesse daran,
Forschungsergebnisse umzusetzen. Das kostet nur
Neuinvestitionen, die nicht nötig sind, wenn man den Markt
kontrolliert.

Stimmt! Bestes Beispiel ist der Sozialismus! Weil es keine Konkurrenz gab hatten die Unternehmen kein Interesse an Weiterentwicklung ihrer Produkte. Nur in de Rüstung wurde entwickelt, aber da gab es ja auch Konkurrenz -> der Westen.
Derzeit dürfte es in den meisten Branchen allerdings genügend Konkurrenz geben, so daß sich kaum ein Unternehmen auf seinen Lorbeeren ausruhen kann.

Ich denke allerdings auch, daß mit der derzeitigen Forschungs- und Bildungspolitik die Zukunft Deutschlands gegen die Wand gefahren wird!
Das Land der Dichter und Denker, das Land aus dem die meisten Nobelpreisträger kamen, das Land wo viele Ausländer hin gingen wegen der Spitzenforschung… das waren wir mal!

Wir verkommen zur „Durchwurschdl“-Republik!

Gruß,
Rudolf

Hallo

Ist er auch so. Denn Firmen haben garkein Interesse daran,
Forschungsergebnisse umzusetzen. Das kostet nur
Neuinvestitionen, die nicht nötig sind, wenn man den Markt
kontrolliert.

Stimmt! Bestes Beispiel ist der Sozialismus!

Du meinst den kleinbürgerlichen Sozialismus a la DDR? Das war sich selbst versorgender Staatskapitalismus, kein Kommunismus.

Weil es keine
Konkurrenz gab hatten die Unternehmen kein Interesse an
Weiterentwicklung ihrer Produkte. Nur in de Rüstung wurde
entwickelt, aber da gab es ja auch Konkurrenz -> der
Westen.

Wer erzählt den Unsinn? Nur weil vieles nicht umgesetzt werden konnte, wurde dennoch viel entwickelt und exportiert. Selbst Patente.
Dazu brauch ich nicht zwingend Konkurrenz um der eigenen Existenz Willen.

Derzeit dürfte es in den meisten Branchen allerdings genügend
Konkurrenz geben, so daß sich kaum ein Unternehmen auf seinen
Lorbeeren ausruhen kann.

Vergiß es. Ich kenne selbst aus eigener Erfahrung genug. Beispiel VW TDi - der Motor wurde vor 40 Jahren von nem Bekannten entwickelt. Er fuhr damals mit altem Frittieröl (was bestialisch gestunken haben muß).

Ich denke allerdings auch, daß mit der derzeitigen Forschungs-
und Bildungspolitik die Zukunft Deutschlands gegen die Wand
gefahren wird!
Das Land der Dichter und Denker, das Land aus dem die meisten
Nobelpreisträger kamen, das Land wo viele Ausländer hin gingen
wegen der Spitzenforschung… das waren wir mal!

Wir verkommen zur „Durchwurschdl“-Republik!

Jepp! Siehe Astrobrett und dortige „Korhyphäen“.

Gruß
Frank

Hi,

Vergiß es. Ich kenne selbst aus eigener Erfahrung genug.
Beispiel VW TDi - der Motor wurde vor 40 Jahren von nem
Bekannten entwickelt.

soso.

Liebe Grüße,

Max

Hi,

Vergiß es. Ich kenne selbst aus eigener Erfahrung genug.
Beispiel VW TDi - der Motor wurde vor 40 Jahren von nem
Bekannten entwickelt.

soso.

Ist kein Witz. Konkret mein ich natürlich das Funktionsprinzip. Der konkrete Motor nicht.

Gruß
Frank

Hallo Frank,

Ist kein Witz. Konkret mein ich natürlich das
Funktionsprinzip. Der konkrete Motor nicht.

Sei mir nicht böse, aber das ist in dieser Pauschalität schlicht lächerlich. Welches Prinzip soll denn vor 40 Jahren erfunden worden sein? Der Dieselmotor sicher nicht, Turboladung wohl kaum (gibts seit 1915), meinst Du Pumpe/Düse oder Common-Rail-Injection?
Es interessiert mich jetzt nicht wirklich, aber ich wollte nur die Absurdität der Behauptung verdeutlichen, dass vor 40 Jahren das Prinzip der VW TDIs von 1 Menschen erfunden worden wäre…

Grüße
Jürgen

Hallo Frank,

Ist kein Witz. Konkret mein ich natürlich das
Funktionsprinzip. Der konkrete Motor nicht.

Sei mir nicht böse, aber das ist in dieser Pauschalität
schlicht lächerlich. Welches Prinzip soll denn vor 40 Jahren
erfunden worden sein? Der Dieselmotor sicher nicht,
Turboladung wohl kaum (gibts seit 1915), meinst Du Pumpe/Düse
oder Common-Rail-Injection?

Das Pumpe-Düse Prinzip mein ich konkret.

Es interessiert mich jetzt nicht wirklich, aber ich wollte nur
die Absurdität der Behauptung verdeutlichen, dass vor 40
Jahren das Prinzip der VW TDIs von 1 Menschen erfunden worden
wäre…

Argh! Ihr Haarspalter. Der eine war wirklich massgelich und hat seinen Diesel entsprechend umgebaut mit anderen. irgendwann 65 - 70.

Gruß
Frank

Hallo!

Damit ist der angebliche ‚Standortvorteil der
Qualifikation‘ hinfaellig.

Im Blickfeld der Öffentlichkeit sind in der Hauptsache wenige börsennotierte Unternehmen und deren Tun. Der größere Teil unserer Wirtschaft besteht aber aus kleinen und mittleren Unternehmen bis zu wenigen hundert Mio Jahresumsatz, viele davon im Familieneigentum und inhabergeführt. Diese Unternehmen bleiben mit ihrem Kerngeschäft und ihrem Know-how am Ort. Dort haben sie das Bankhaus, das sich auf genau dieses Geschäft versteht, dort haben sie die in Jahrzehnten gewachsene Struktur aus Lieferanten und Dienstleistungen und dort haben sie ihr Fachpersonal. Da läßt sich nichts mal eben umsiedeln und verpflanzen.

In meiner Wahlheimat Mecklenburg und überhaupt in den ostdeutschen Bundesländern fehlen diese unternehmerischen Perlen, von denen ganze Ortschaften leben. Sieh Dir z. B. Baden-Württemberg an. Dort findest Du in jeder Gemeinde ein oder mehrere Maschinenbauer, Medizintechnik- oder Spezialfahrzeugbauer mittlerer Größe, die zum Ort gehören wie das Rathaus und der Kirchturm.
Diese wohlstandproduzierende industrielle Infrastruktur braucht qualifizierte Leute und wir sollten uns schwer hüten, auch noch die funktionierenden Strukturen kaputt zu jammern.

Wenn sich ein Handwerksmeister, ein Techniker oder Ingenieur, ein Chemiker oder Physiker mit einem speziellen Verfahren oder einem neuen Produkt selbständig machen und das Unternehmen kommt auf die Füße, wird der Inhaber alle möglichen Planungen verfolgen, aber er wird gewiß nicht mit seiner Familie aus Kostengründen plötzlich in die Ukraine oder nach China umsiedeln. Er wird nach den ersten Jahren aus unzureichenden Mieträumen ein paar Kilometer weiter das eigene Firmengebäude errichten und sein ganzes Leben damit verbringen, sein Unternehmen zu festigen.

Von solchen Leuten brauchen wir einige zig tausend, aber wir brauchen kein Genöle, daß die ganze Qualifikation nichts bringt.

Gruß
Wolfgang

Hi,

Das Pumpe-Düse Prinzip mein ich konkret.

Woww. Der hat also vor 40 Jahren bei einem Vorkammerdiesel mit entprechendem Zylinderkopf die Einspritzpumpe ausgebaut und durch einzelne Pumpen für jeden Zylinder ersetzt. Und deshalb konnte er mit Frittenfett fahren. Enorm.

Liebe Grüße,

Max

Hallo Max!

Woww. Der hat also vor 40 :Jahren bei einem :Vorkammerdiesel mit
entprechendem Zylinderkopf :die Einspritzpumpe ausgebaut :und durch einzelne Pumpen für :jeden Zylinder ersetzt.

Klar Du Ignorant! Und die Pumpen hat er mit einem röhrenbestückten Gerät mit Zuse-Computer gesteuert, das er nebst Batterie und Zerhacker-Spannungswandler auf einem Anhänger hinter sich her zog :smile:.

Gruß
Wolfgang

Um mal von irgendwelchen TDI weg zu kommen (obwohl ich selber einen habe und liebe) - hier sinnvolle Daten zum Thema:

Deutschland hat Investitionen im Bereich FuE 1995 bis 2002 um knapp zehn Milliarden auf 36,9 Milliarden Euro erhöht. Die gesamten deutschen Ausgaben für FuE stiegen in diesem Zeitraum von 40,7 Milliarden auf 52,8 Milliarden Euro.

Seit 1997 sind etwa 90.000 zusätzliche Arbeitsplätze in den forschungsintensiven Wirtschaftszweigen entstanden. Bei den wissensintensiven Dienstleistungen stieg die Zahl der Arbeitsplätze zwischen 1998 und 2000 um gut 400.000!!

So viel mal zum Thema.

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wenn ich mich…
hier mal einmischen darf,
es war tatsächlich so, dass gerade in der DDR sehr viele Entwicklungen und Erfindungen gemacht wurden. Ein Verwanter von mir hat übrigens auch an Wankel- und PKW- Dieselmotoren gearbeitet.
Wenn wir gerade bei der Automobiltechnik sind, geht das weiter bei den Benzin-Direkteinspritzern, ABS… Es wurden sogar komplette Fahrzeuge entwickelt, welche dann VW in Serie gebaut hat.
Das Problem war nur, dass im Osten die Anlagen für die Serienproduktion nicht machbar waren.
Entwicklungs-Ing´s waren aber genug vorhanden, und diese Leute konnten auch so ziemlich tun und basteln was sie wollten. Denke mal, das war das wichtige. Die Motivation dieser Leute war damals, besser zu sein als VW.
Da ist auch viel Brauchbares dabei herausgekommen, was auch oft der Zeit sehr weit voraus war.
Die Patente hat man dann aber verkauft, um Devisen für den Staat zu bekommen.

Grüße, Steffen!

Hi!

Aus der Sicht eines Unternehmens macht es Sinn, eine
Tätigkeit, die eine entsprechende Qualifikation fordert, dort
machen zu lassen, wo sie in der Relation möglichst günstig (!=
billig) zu haben ist. Hierzulande wird doch auch der
Fachkräftemangel beklagt. Und Unternehmen brauchen für ihre
F&E Abteilungen nun mal Fachkräfte um bessere Produkte als die
Konkurrenz herstellen zu können. Jetzt kann man sich
ausrechnen, dass die Forschung nicht zwangläufig der
Produktion folgt: wenn sich im Produktionsland B unseres
Unternehmens eben keine Fachkräfte für F&E finden lassen wird
unser Unternehmen die F&E-Abteilung eben nicht nach B
verlagern, WEIL es sich nicht lohnt.
Soll heissen: was bringt uns der ‚Standortvorteil der
Qualifikation‘ wenn das Angebot in nicht ausreichendem Mass
genutzt wird ?

Das mag im ersten Moment logisch erscheinen (billige Produktionskräfte und billige Forscher müssen nicht zwangsläufig aus dem gleichen Land kommen), ändert aber nichts an dem Fakt, daß F+E aus Deutschland abwandert.

Der DIHT hat in einer Pressemeldung mitgeteilt, daß ein Drittel der deutschen Unternehmen in F+E-Aktivitäten im Ausland investiere. 15 Prozent haben ihre F+E-Abteilung bereits vollständig ins Ausland verlagert, weitere 17 % wollen diesen Schritt in den nächsten drei Jahren vollziehen (Quelle: www.diht.de ->aktuelles ->DIHK-Pressemitteilungen ->„Braun: Der Forschungsstandort Deutschland hat Risse bekommen“).

Von der Verlagerung sind nicht nur elitäre Forschungen betroffen, sondern auch Ingenieure, Techniker, Naturwissenschaftler. Selbst mittelständische Maschinenbauunternehmen lassen mittlerweile in ins Ausland verlagerte F+E-Abteilungen konstruieren.

Primärgründe sind laut Unternehmen die unflexiblen und zu kurzen Arbeitszeiten sowie die hohen Lohnkosten. Im Ausland arbeitet man länger, zu anderen Zeiten und vor allem für weniger Geld.

Grüße
Heinrich

Hallo,

Der DIHT hat in einer Pressemeldung mitgeteilt, daß ein
Drittel der deutschen Unternehmen in F+E-Aktivitäten im
Ausland investiere.

naja, das steht da ja nun wahrlich nicht. Die 1554 Unternehmen, die befragt worden sind, decken 60 % des Forschungs volumens ab. Ein großer Teil davon entfällt damit logischerweise auf Unternehmen bzw. Unternehmensgruppen, die weltweit mit zig oder hunderten von Tochtergesellschaften vertreten sind, die teilweise aus Übernahmen stammen usw. Die Frage, ob BASF, Bayer, Schering usw. im Ausland forschen oder nicht, stellt sich gar nicht. Allein die drei genannten Unternehmen dürften zusammen schon 10% des Forschungsvolumens in Deutschland bzw. deutscher Unternehmen ausmachen.

Die 1.554 befragten Unternehmen sind damit absolut kein Querschnitt durch die deutsche Wirtschaft.

Ich behaupte einfach mal, daß ich einen recht guten Überblick über die deutsche Wirtschaft habe und da erkenne ich vor allem als typisch, daß zwei Bereiche die letzten sind, die ins Ausland verlagert werden: Verwaltung (Stammsitz) und Forschung.

Das hat zwei ganz einfache Gründe:

  1. Die Geschäftsleitung hat oft kein Problem damit, anderen Leuten zu sagen sie sollen die Koffer packen oder Leine ziehen, hat bei sich selbst aber seltsamerweise oft Hemmungen (hier Querverweis zu Wolfgangs Artikel).
  2. Ein Arbeiter, der Stahlbleche zusammenschweißt, kann oft durch jemanden ersetzt werden, den man ein paar Tage/Wochen anlernt. Einen Mitarbeiter jedoch, der seit zwei Jahren an einem neuen Medikament oder einer Radaufhängung forscht, wird man ungern durch einen Ortswechsel verlieren - generell nicht und erst recht nicht an die Konkurrenz. Wie leicht für so jemanden Ersatz am neuen Standort zu finden ist, dürfte klar sein.

Gruß,
Christian

Hallo,

zu teuer kann niemals geforscht werden.