Fortsetzung NC: Programmierung? (APT / EXAPT)

Moin,

danke schon mal für die Antworten zu NC vs. CNC.
Nun habe ich APT und EXAPT als NC-Programmiersysteme gefunden. Ist das wieder der falsche Ausdruck (also doch CNC-Prog.) oder ist es möglich eine Maschine, die keinen Computer besitzt zu programmieren? Wie kann ich mir das vorstellen? So ähnlich wie E(E)PROM ?

Gerne auch weiterführende Links bzgl. NC, CNC, online- vs. offline-Programmierung, WoP, teach-in, …

thx
moe.

Nun habe ich APT und EXAPT als NC-Programmiersysteme gefunden.
Ist das wieder der falsche Ausdruck (also doch CNC-Prog.) oder
ist es möglich eine Maschine, die keinen Computer besitzt zu
programmieren? Wie kann ich mir das vorstellen? So ähnlich wie
E(E)PROM ?

Hallo Moe,

APT usw. ist nicht dafür gedacht, dass es die Maschine versteht, sondern es wird compiliert für eine bestimmte Maschine wie ein PC-Programm für 80486-Prozessoren. Ich will allerdings nicht ausschliessen, dass manche moderne CNC-Maschine APT auch direkt frisst, aber das war nicht die Idee dabei.

Einen solchen „NC-Compiler“ bzw. Postprozessor findest du hier:

http://www.manufacturingtalk.com/news/roo/roo101.html

Gruss Reinhard

hallo Moe

ist es möglich eine Maschine, die keinen Computer besitzt zu
programmieren? Wie kann ich mir das vorstellen?

Kann ich mir nicht vorstellen, denn alles was programmierbar ist, kann als Computer angesehen werden. Selbst in der Mechanik spricht man von Computer, wenn eine gewisse Programmierbarkeit, z.B. das Stecken von Kurvenscheiben und ähnlichem möglich ist.

Gerne auch weiterführende Links bzgl. NC, CNC, online- vs.
offline-Programmierung, WoP, teach-in, …

Jetzt wird’s dick :wink:
Onlineprogrammierung (Werkstattprogramierung) legt meist die Steuerung lahm, d.h. entweder bearbeiten oder programmieren. Daher hat sich eigentlich das Offline-Programmieren bewährt. Es gibt vereinzelt Bereiche in der Einfachbearbeitung, wie Stirnen und Zentrieren beim Drehen, Taschenfräsen, Endenbearbeitung, Einsatz weniger Werkzeuge, bei der sich eine Programmierung direkt an der Maschine bewährt hat. Siemens bietet z.B. bei der 840D sogenannte Kontur und Abspanzyklen an.
Guckstdu: http://www2.automation.siemens.com/mc/jobshop/de/e12…
Steuerungen von Fanuc : http://www.gefanuc.de/masterde_de/binarywriterservle… und Indramat: http://www.boschrexroth.com/business_units/brc/subwe… bieten vergleichbares. Meist kann dann auch bei definierten Werkzeugen und Spannmittel eine Bearbeitung und eine Kollisionsbetrachtung durchgeführt werden.
WOP ist eine von Indramat entwickelte Programmieroberfläche die sowohl an der Maschine als auch am heimischen PC die Erstellung von CNC-Programmen ermöglicht.
Teachin ist eine Variante der Programmerstellung, bei der das Programm Schritt für Schritt an der Steuerung direkt geschrieben und abgearbeitet wird (wird gerne in der Robotik verwendet). Je nach Steuerungstyp kann das Programm für spätere Abläufe auch gespeichert werden.
Da fällt mir auf, sprechen wir eigentlich von Werkzeugmaschinen oder von Handling- und Montagetechnik? Bei letzterem könnte auch eine einfache Relaissteuerung helfen. Für etwas mehr Komfort wäre dann eine Möller-Steuerung oder ähnliche denkbar.

Ich hoffe es hilft weiter
Viele Grüße vom Harald aus Wiesbaden

Onlineprogrammierung (Werkstattprogramierung) legt meist die
Steuerung lahm, d.h. entweder bearbeiten oder programmieren.
Daher hat sich eigentlich das Offline-Programmieren bewährt.

Hallo Harald,

dazu die Aussage eines Maschinenbedieners (Meister) bei einem sehr grossen deutschen Automobilhersteller: was wir vom Programmierbüro kriegen, schmeissen wir gleich in den Papierkorb und erstellen unsere eigenen Programme. Die wissen ja garnicht, welche Drehzahlen und Vorschübe wir brauchen.

Das ist eine Extremposition, grundsätzlich gibt es 2 konkurrierende Modelle, die sich gegenseitig zwar nicht ausschliessen, aber überflüssig machen: wenn der Postprozessor im Programmierbüro eine Taschenfräsung in Bahnen auflöst, muss die Steuerung ausser der Bahnverfolgung garnichts können. Andererseits, wenn die Steuerung eine Tasche fräsen kann, braucht man kein Programmierbüro.

Eine gute Praxis sieht so aus: das automatisch erstellte CNC-Programm ist datenmässig Rohmaterial und wird beim ersten Einsatz auf der Maschine optimiert (Drehzahl und Vorschub für optimale Oberflächen usw.). Dieses optimierte und verifizierte Programm ist zukünftig Grundlage der Fertigung und muss in das Versionskontrollsystem aufgenommen werden, d.h. zurückgeliefert ans Programmiersystem. Ich habe so etwas für unsere Leiterplatten-Fertigung eingeführt, die Aufgabe ist alles andere als trivial. Die Anbieter von CNC-Verwaltungssystemen sind sich der Problematik aber bewusst.

Gruss Reinhard

www.cnc.arena.de

Hallo Reinhard

dazu die Aussage eines Maschinenbedieners (Meister)

Super Arbeitsvorbereitung kann man da nur sagen.

Eine gute Praxis sieht so aus:
Dieses optimierte und verifizierte
Programm ist zukünftig Grundlage der Fertigung und muss in das
Versionskontrollsystem aufgenommen werden, d.h.
zurückgeliefert ans Programmiersystem.

Ähnlich verfahren wir. Wir erstellen einerseits Programme für unsere eigene Fertigung (Drehen, Fräsen, BAZ) und anderseits auch schlüsselfertige Werkzeugmaschinen für „sehr große Automobilhersteller“. Auch werden zunächst die Programme an Hand der bekannten Werkzeugpläne offline erstellt und danach an der Maschine eingefahren bis der Prozess sicher steht. Das Feedback erfolgt wie du es beschrieben hast. Aus der Fragestellung von Moe geht leider nicht die Anforderung hervor.
Es ist richtig, daß eine Optimierung in Richtung Taktzeit, Ausbringung, Qualität usw nur an der Maschine erfolgen kann. Meist wird auch in der laufenden Produktion zum Ausgleich von Rohmaterialschwankungen in die Programmen noch eingegriffen.
Wenn Moe sich nochmal meldet, können wir das ja weiter vertiefen.
Viele Grüße aus Wiesbaden

Nun habe ich APT und EXAPT als NC-Programmiersysteme gefunden.
Ist das wieder der falsche Ausdruck (also doch CNC-Prog.) oder
ist es möglich eine Maschine, die keinen Computer besitzt zu
programmieren? Wie kann ich mir das vorstellen? So ähnlich wie
E(E)PROM ?

Hallo Moe,

APT usw. ist nicht dafür gedacht, dass es die Maschine
versteht, sondern es wird compiliert für eine bestimmte
Maschine wie ein PC-Programm für 80486-Prozessoren. Ich will
allerdings nicht ausschliessen, dass manche moderne
CNC-Maschine APT auch direkt frisst, aber das war nicht die
Idee dabei.

Einen solchen „NC-Compiler“ bzw. Postprozessor findest du
hier:

http://www.manufacturingtalk.com/news/roo/roo101.html

APT übersetzt mir also meine CAD-Planung in CLDATA bzw. IRDATA (was ist eigentlich der Unterschied zw. einer NC-Maschine und einem Industrieroboter?? Die Fragen werde immer mehr statt weniger :wink: ) und fungiert somit also quasi als Pre-Prozessor, die NC-Maschine wiederum übersetzt mittels eingebautem Post-Prozessor diese CLDATA-Formate in Maschinensprache und kann sie dann abarbeiten, richtig? Das wäre dann ein Fall von offline-Programmierung, nicht? Bei online (WoP) tippe ich direkt an der CNC-Maschine und es braucht nur noch einen Post-Prozessor, der in Maschinensprache übersetzt, ja? Ich seh den Wald vor lauter Bäumen nicht :frowning:

thx
moe.

(…)
Ich hoffe es hilft weiter

Danke. Ich denke von Werkzeugmaschinen (NC-Maschinen) aber vielleicht kannst Du mir ja den Unterschied zw. einer NC und einem Industrieroboter sagen? (CLDATA vs. IRDATA)

thx
moe.

Hallo Reinhard

dazu die Aussage eines Maschinenbedieners (Meister)

Super Arbeitsvorbereitung kann man da nur sagen.

Eine gute Praxis sieht so aus:
Dieses optimierte und verifizierte
Programm ist zukünftig Grundlage der Fertigung und muss in das
Versionskontrollsystem aufgenommen werden, d.h.
zurückgeliefert ans Programmiersystem.

Ähnlich verfahren wir. Wir erstellen einerseits Programme für
unsere eigene Fertigung (Drehen, Fräsen, BAZ) und anderseits
auch schlüsselfertige Werkzeugmaschinen für „sehr große
Automobilhersteller“. Auch werden zunächst die Programme an
Hand der bekannten Werkzeugpläne offline erstellt und danach
an der Maschine eingefahren bis der Prozess sicher steht. Das
Feedback erfolgt wie du es beschrieben hast. Aus der
Fragestellung von Moe geht leider nicht die Anforderung
hervor.

Tut mir Leid, die kenne ich nicht, da ich mich nur akademisch mit diesem Thema befasse :wink:

Es ist richtig, daß eine Optimierung in Richtung Taktzeit,
Ausbringung, Qualität usw nur an der Maschine erfolgen kann.
Meist wird auch in der laufenden Produktion zum Ausgleich von
Rohmaterialschwankungen in die Programmen noch eingegriffen.
Wenn Moe sich nochmal meldet, können wir das ja weiter
vertiefen.

moe.

APT übersetzt mir also meine CAD-Planung in CLDATA bzw. IRDATA
(was ist eigentlich der Unterschied zw. einer NC-Maschine und
einem Industrieroboter?? Die Fragen werde immer mehr statt
weniger :wink: ) und fungiert somit also quasi als Pre-Prozessor,
die NC-Maschine wiederum übersetzt mittels eingebautem
Post-Prozessor diese CLDATA-Formate in Maschinensprache und
kann sie dann abarbeiten, richtig? Das wäre dann ein Fall von
offline-Programmierung, nicht? Bei online (WoP) tippe ich
direkt an der CNC-Maschine und es braucht nur noch einen
Post-Prozessor, der in Maschinensprache übersetzt, ja? Ich seh
den Wald vor lauter Bäumen nicht :frowning:

Hallo Moe,

ich schätze, du denkst zu kompliziert: die meisten Maschinen können nur ganz primitive Grundbefehle, unsere Bohrmaschinen für Leiterplatten z.B. kriegen ein Programm:

% -\> Start
T5 -\> nimm Bohrer Nr. 5
X100.00Y200.00 -\> gehe zur Position 100/200 und bohre ein Loch
M30 -\> Ende

Das ist so einfach, dass man es direkt schreiben kann, und so wurde es anfangs auch gemacht. Wenn ich unserer CAM-Station sage, sie soll die Bohrprogramme ausgeben, dann erzeugt sie eben dieses Format, einen weiteren Zwischenschritt gibt es nicht.

So weit, so gut, aber leider sind definitiv alle Werkzeugmaschinen unterschiedlich, deswegen gibt es Bemühungen, ein Standardformat zu definieren wie CLDATA zum Austausch von solchen Programmen. Für uns, innerhalb einer Firma mit begrenztem Maschinenpark, ist das nicht interessant, da die Konstruktion direkt die Maschine beliefert, also warum sollten wir die Ausgabe 2 mal umwandeln?

Etwas anderes ist es beim Austausch von Firmen untereinander - man gibt ja nicht gerne die Konstruktionsdaten selbst weiter, und die CAM-Software, die wir einsetzen, liegt preislich im Bereich 100 kEUR, ein PostPostProzessor für CLDATA ist sicher weit billiger. M.a.W., für uns ist CLDATA oder ähnliches eher von Interesse als Input für unser System (die Kunden liefern Ihre Bohrdaten im vereinheitlichten Format), das System wird aber die Bohrmaschinen weiterhin direkt mit ihrem spezifischen Maschinendialekt versorgen. Wir kaufen also (u.A.)einen Inputprozessor für CLDATA und einen Outputprozessor für z.B. Excellon Bohrmaschinen.

Gruss Reinhard